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Cotton Reloaded - 35

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
115 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am13.08.20151. Aufl. 2015
Sein Beruf: Auftragskiller. Seine Trefferquote: 100 Prozent! Seine Identität: unbekannt. Wie ein Geist verschwindet der Killer nach jedem Auftrag spurlos.



Die Senatorin Nancy Calloway muss um ihr Leben fürchten. Mr High stellt ihr seine besten Agents Jeremiah Cotton und Philippa Decker als Leibwächter zur Seite. Ein Routineauftrag für die beiden Special Agents vom G-Team.



Doch dann verübt jemand ein Attentat auf die Senatorin. Cotton und Decker müssen feststellen: Calloway hat sich mit ihren politischen Äußerungen und Gesetzesvorschlägen mächtige Feinde gemacht.



COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie und erscheint monatlich in abgeschlossenen Folgen als E-Book und Audio-Download.
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Produkt

KlappentextSein Beruf: Auftragskiller. Seine Trefferquote: 100 Prozent! Seine Identität: unbekannt. Wie ein Geist verschwindet der Killer nach jedem Auftrag spurlos.



Die Senatorin Nancy Calloway muss um ihr Leben fürchten. Mr High stellt ihr seine besten Agents Jeremiah Cotton und Philippa Decker als Leibwächter zur Seite. Ein Routineauftrag für die beiden Special Agents vom G-Team.



Doch dann verübt jemand ein Attentat auf die Senatorin. Cotton und Decker müssen feststellen: Calloway hat sich mit ihren politischen Äußerungen und Gesetzesvorschlägen mächtige Feinde gemacht.



COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie und erscheint monatlich in abgeschlossenen Folgen als E-Book und Audio-Download.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732504152
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum13.08.2015
Auflage1. Aufl. 2015
Reihen-Nr.35
Seiten115 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2191078
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1.

Brooklyn, New York City. Kurz vor Mitternacht. Das Gebäude war leer, bis auf einen jungen Agent vom FBI. Seine Muskeln brannten. Sein Herz hämmerte. Schweiß strömte ihm über das Gesicht. Tief und regelmäßig sog er die Luft ein und stieß sie wieder aus. Rhythmisch durchbrachen seine Atemstöße die Stille, untermalt vom leisen Surren eines pneumatischen Power Racks. Gewichte aus Eisen wuchten war gestern. Heute übertrugen Hightech-Geräte Druckluftwiderstand auf Hantelstangen, wie sie Jeremiah Cotton seit einer Stunde stemmte. Zu dem Zweck hatte der G-Man seine übliche Montur, bestehend aus Jeans und Lederjacke, gegen Shorts und Tanktop getauscht.

Er schlug ein hohes Tempo an, versuchte sein Workout zügig durchzubringen. Das Training war Bestandteil eines Rituals, wenn er den Tag über zu lange am Schreibtisch gehockt hatte. Ein bisschen Auspowern, um den Körper in Schuss zu halten.

Abgesehen von einer beeindruckenden Auswahl an innovativen Multi-Kraftstationen, Crosstrainern, Laufbändern und Fitnessbikes bot das Sportcenter weitere Vorteile für den G-Man. Zum einen lag es nur wenige Blocks von seinem Apartment entfernt. Zum anderen hatte es rund um die Uhr geöffnet. Was nach einer Spätschicht im HQ vorteilhaft war, so wie heute.

Hinter einer Theke starrte gewöhnlich jemand vom Personal auf den Bildschirm eines winzigen Fernsehers, wenn er nicht gerade dem Wunsch eines Kunden nach Hilfe an einem Gerät nachkommen musste. Heute schob ein junger Puertoricaner Nachtschicht. Der Mann arbeitete erst seit gestern hier. Deshalb war die Konversation zwischen ihm und dem G-Man bislang nicht über ein »Hallo, ich bin Gus« zur Begrüßung rausgekommen.

Da flog die Eingangstür auf.

Ein athletisch gebauter Mann mit Kurzhaarschnitt, kantigem Gesicht und dunklem Anzug spazierte herein. In seinem Rücken trat eine Frau ins Licht der Neonbeleuchtung und ließ den Blick dezent durch den Raum kreisen. Dahinter rückte ein zweiter Kerl nach. Ähnlich frisiert und bekleidet wie der erste. Jeder mit einer Ray-Ban auf der Nase. Entweder wollten sie hinter den Sonnenbrillen die Spuren von ein paar Whiskeys zu viel verbergen, oder sie schnallten einfach nicht, dass bis Sonnenaufgang noch ein paar Stunden hin waren. Beide taten so, als beachteten sie Cotton nicht. Ihre versteinerten Mienen signalisierten: kein Interesse an irgendwas. In Wahrheit ließen sie den Agent nicht einen Moment lang aus den Augen.

Ohne bei seiner Übung aus dem Rhythmus zu kommen, warf Cotton der Gruppe einen ausführlichen Blick zu. In erster Linie seinem Selbsterhaltungstrieb zuliebe. Der wusste nämlich immer gern, mit wem er einen Raum teilte.

Die Frau war groß, schlank, hatte markante Gesichtszüge, silbergraue Haare und eine moderne Frisur, die ihr gut stand. Altersmäßig musste sie die Vierzig zwar weit hinter sich gelassen haben. Dennoch war ihr Anblick die Zeit und Mühe wert, die der Agent dafür aufwendete.

Gus eilte zu der Lady. Er schien über ihr Kommen informiert zu sein. Hektisch wechselte er ein paar Worte mit einem ihrer Begleiter. Der andere half der Frau aus dem Mantel und hängte ihn an eine Garderobe. Die Frau trug einen pinken Sport-BH, schwarze Tights und exklusive Sneakers. Sah nicht so aus, als wäre das ihr erster Besuch in einem Fitnessclub. Zwischen den Kleidungsstücken gestattete ein Streifen nackter Haut den Blick auf straffe Bauchmuskeln. So eine Figur eignete man sich nicht allein durch Diätpillen an.

Gut gebaut und ziemlich durchtrainiert, dachte Cotton bei sich.

Dann lenkte er den Blick zurück auf ihre Begleiter, die für seinen Geschmack eine Spur zu sehr nach Bodyguards rochen. Er mochte wetten, dass unter jedem ihrer schicken Sakkos eine Kanone vor sich hinschlummerte.

Gus huschte wieder hinter den Tresen. Die beiden »Men in Black« postierten sich neben dem Eingang. Breitbeinig, Hände vor dem Bauch verschränkt.

Die Frau stolzierte zu einem Crosstrainer am anderen Ende des Raums. Mit einer Hand strich sie sich lässig durchs Haar. Die rot lackierten Fingernägel funkelten wie glasierte Blutstropfen. Im Vorbeigehen drehte sie den Kopf in Cottons Richtung. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Obwohl der Kontakt nur kurz währte, hatte er das Gefühl, ihre kristallblauen Augen erfassten mit chirurgischer Präzision jedes Detail an ihm. Er grüßte mit einem Kopfnicken. Sie lächelte unverbindlich. Ihr Gesichtsausdruck wirkte dabei nicht direkt arrogant, eher distanziert, unnahbar. Es kam Cotton vor, als hätte er sie schon einmal irgendwo gesehen.

Am Kopfende der Halle angekommen, machte sie ein paar Stretchübungen, bevor sie den Crosstrainer bestieg.

Cotton versuchte, sich wieder auf sein Training zu konzentrieren. Da sah er aus den Augenwinkeln, wie sich die Eingangstür erneut öffnete. Bei dem, was nun folgte, machten die beiden neben dem Einlass postierten Bodyguards nicht gerade die beste Figur. Als Voraussetzung für ihren Job schienen ausdruckslose Mienen, modische Anzüge und stramme Muskeln zu genügen. Ehe die beiden merkten, was los war, war es für eine adäquate Reaktion bereits zu spät. Belämmert starrten sie in den Lauf einer auf sie gerichteten Pistole. Ihnen blieb gar nichts anderes übrig, als mit erhobenen Armen wie Ölgötzen dazustehen.

Das war der Moment, in dem Cotton bereute, dass er seine Dienstwaffe zusammen mit seiner Straßenkleidung nebenan in einen Spind geschlossen hatte.

Eine ethnisch bunt gemischte Truppe von der raueren Sorte fand sich im Fitnessstudio ein: ein Latino, ein Weißer und ein Schwarzer. Allesamt tätowiert bis zu den kahl rasierten Schädeln. Bekleidet wahlweise mit ärmellosen Shirts oder schwarz glänzenden Polyesterjacken plus saloppen Baggypants, bei denen der Schritt bis zu den Kniekehlen hing. Sie gingen steifbeinig, schwankend. Ihre Bewegungen wirkten hektisch, unkontrolliert. Cotton war mit solchen motorischen Störungen vertraut. Er kannte sie von Süchtigen auf Entzug. Die Kerle waren Junkies, wollten sich vermutlich bloß auf die Schnelle etwas Kleingeld für den nächsten Schuss besorgen. Was sie unberechenbar machte.

Der Überfall wirkte nicht geplant, lief ohne erkennbares Muster ab. Ihre Vorgehensweise ließ allerdings vermuten, dass sie das nicht zum ersten Mal machten.

Der Latino kümmerte sich um die Bodyguards und hielt sie mit einer Pistole in Schach. Eine verdächtige Bewegung, und die Pforten zur Ewigkeit würden sich für die Männer in den schwarzen Anzügen öffnen.

Der knochige Weiße schwang einen vorsintflutlichen Baseballschläger aus Hartholz und marschierte damit zielstrebig Richtung Theke. Als Nächstes sah Gus den Schläger auf seinen Kopf zusausen. Gus sackte zusammen und blieb bewusstlos auf dem schwarzen Noppenboden liegen.

Dann wandte sich der Weiße ebenfalls den Bodyguards zu und grinste herausfordernd. »Will noch jemand Bekanntschaft mit meinem besten Stück machen?«

Keiner der beiden hatte Lust darauf, also begnügte sich der Weiße ebenfalls damit, die beiden Leibwächter unter Kontrolle zu halten.

Der Schwarze, ein ziemlich stämmiger Kerl, schien der Anführer der Schlägerkolonne zu sein. Er überragte den G-Man um mindestens einen halben Kopf. Quer durch sein Gesicht verlief eine stümperhaft vernähte Narbe. Über seinem Brustkorb spannte sich ein schwarzes Shirt. Darauf prangte ein fetter »BTK«-Aufdruck. Diese Abkürzung stand für »Born To Kill«.

»Yo, Leute, wir übernehmen jetzt hier das Kommando.« Er tänzelte quer durch den Raum und deutete im Vorbeigehen auf den G-Man. »Zu dir komme ich gleich. Mach keinen Scheiß, und es gibt auch keinen Stress.«

Der Kerl schien den Agent als harmlosen Yuppie einzustufen und beachtete ihn nicht weiter.

Cotton hatte nicht vor, den Helden zu spielen. Dafür waren hier zu viele Waffen und unkalkulierbare Szenarien im Spiel. Sollte die Gang ruhig ein bisschen ihren Kontostand aufbessern, solange die Chance bestand, dass alle unversehrt aus der Story rauskamen.

Der Anführer baute sich wie ein Pitbull vor der Lady auf, die aber erstaunlich gefasst reagierte.

»Ich will keinen Ärger«, sagte sie ohne den Hauch von Furcht in der Stimme, während sie vom Crosstrainer stieg. »Was wollen Sie?«

»Wir haben dich vorhin mit deiner Protzkiste vorfahren sehen«, verriet der Schwarze. »Wer sich so eine Karre leisten kann, kann sicher auch ein paar Dollars an sozial Benachteiligte wie uns abdrücken. Danach gehen wir alle friedlich unserer Wege und werden nie wieder etwas voneinander hören.«

»Tut mir leid, ich habe keinen Cent Bargeld dabei«, entgegnete sie so höflich, als spräche sie mit einem guten Bekannten. »Und was machen wir nun?«

Der Anführer ließ die Knöchel einer Faust knacken. Offenbar versprach er sich von dem Geräusch eine einschüchternde Wirkung. »Wie sieht´s mit Kreditkarten aus, Lady? Erzähl mir nicht, du hättest keine Plastikpiepen. Wo ist deine Handtasche?«

»Habe ich bei meinem Chauffeur im Auto gelassen.«

»Okay, es läuft so: Wir machen jetzt eine kleine Spritztour zu einem Bankautomaten. In welchem Zustand wir dich da zurücklassen, hängt ganz von deiner Spendierfreudigkeit ab, Puppe. Gehen wir.«

Er packte die Frau am Handgelenk. Ehe er sich versah, holte sie mit der freien Hand aus und knallte ihm die Innenfläche gegen die Wange, dass es nur so klatschte.

Obwohl Cotton die Unerschrockenheit der Frau bewunderte, wusste er, was als Nächstes passieren würde. Wenn er das zuließ, konnte sich die Lady von der Vorstellung verabschieden, ohne längeren Krankenhausaufenthalt aus der Nummer herauszukommen.

Der G-Man arretierte die Kraftmaschine, stand auf und wischte sich mit dem Handrücken den Schweißfilm von der Stirn. Nach einem langen Tag wie heute...
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