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Cotton Reloaded - Sammelband 13

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
452 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am10.11.20161. Aufl. 2016
Eine neue Zeit. Eine neue Mission. Ein neuer Held: Erleben Sie die Geburt einer neuen Legende! COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie 'Jerry Cotton'.

Drei spannende Thriller in einem Band:

Killer aus dem Jenseits: In der Umgebung von New York tauchen mehrere Frauenleichen auf. Die Indizien lassen auf den bekannten Serientäter Ronny Crowe schließen. Doch der wurde vor anderthalb Jahren von der Polizei gestellt und auf der Flucht erschossen. Also ein Nachahmungstäter? Die Ermittlungen gehen ins Leere. Doch dann kontaktiert sie der Journalist Frank Delano, der ein Buch über Serienmörder schreibt, und behauptet: Crowe ist gar nicht tot ...

Tödliche Pillen: In New York häufen sich Meldungen über Menschen, die nach der Einnahme von Medikamenten gestorben sind. Die Behörden sind alarmiert, tappen aber im Dunkeln ...
Unterdessen heftet sich Jeremiah Cotton in seiner Nachbarschaft an die Fersen zweier Einbrecher, die ihn auf die Spur einer skrupellosen Verbrecherbande führen. Doch noch ahnt er nicht, dass beide Fälle zusammenhängen. Und dass das Leben tausender Unschuldiger in den ganzen USA auf dem Spiel steht ...

Stille Nacht, stillere Nacht: 23. Dezember: Weihnachtliche Lichterketten lassen die Villa der Conleys festlich erstrahlen - als plötzlich eine Bombe die komplette Familie aus dem Leben reißt. Die Special Agents Philippa Decker und Jeremiah Cotton vom G-Team werden auf den Fall angesetzt. Doch dabei gerät Cotton ins Visier einer Unbekannten, die ihn zum Spielball in einem tragischen Rachefeldzug macht und vor eine harte moralische Prüfung stellt ...
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Produkt

KlappentextEine neue Zeit. Eine neue Mission. Ein neuer Held: Erleben Sie die Geburt einer neuen Legende! COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie 'Jerry Cotton'.

Drei spannende Thriller in einem Band:

Killer aus dem Jenseits: In der Umgebung von New York tauchen mehrere Frauenleichen auf. Die Indizien lassen auf den bekannten Serientäter Ronny Crowe schließen. Doch der wurde vor anderthalb Jahren von der Polizei gestellt und auf der Flucht erschossen. Also ein Nachahmungstäter? Die Ermittlungen gehen ins Leere. Doch dann kontaktiert sie der Journalist Frank Delano, der ein Buch über Serienmörder schreibt, und behauptet: Crowe ist gar nicht tot ...

Tödliche Pillen: In New York häufen sich Meldungen über Menschen, die nach der Einnahme von Medikamenten gestorben sind. Die Behörden sind alarmiert, tappen aber im Dunkeln ...
Unterdessen heftet sich Jeremiah Cotton in seiner Nachbarschaft an die Fersen zweier Einbrecher, die ihn auf die Spur einer skrupellosen Verbrecherbande führen. Doch noch ahnt er nicht, dass beide Fälle zusammenhängen. Und dass das Leben tausender Unschuldiger in den ganzen USA auf dem Spiel steht ...

Stille Nacht, stillere Nacht: 23. Dezember: Weihnachtliche Lichterketten lassen die Villa der Conleys festlich erstrahlen - als plötzlich eine Bombe die komplette Familie aus dem Leben reißt. Die Special Agents Philippa Decker und Jeremiah Cotton vom G-Team werden auf den Fall angesetzt. Doch dabei gerät Cotton ins Visier einer Unbekannten, die ihn zum Spielball in einem tragischen Rachefeldzug macht und vor eine harte moralische Prüfung stellt ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732527014
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum10.11.2016
Auflage1. Aufl. 2016
Reihen-Nr.13
Seiten452 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2193689
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Mai

Die Augen der Frau erkennen dich, als du aus dem Taxi steigst. Sofort geht ein Leuchten über ihr Gesicht. Es ist dieser Moment, den du am meisten liebst. Der Moment, in dem du spürst, dass sie dich will. In dem sie nicht eine Sekunde damit rechnet, was passieren wird.

Du hast sie warten lassen. Hast dem Pakistani am Steuer erklärt, er solle noch ein wenig durch die Straßen fahren. Schon ein paar Mal ist er hier an der Ecke im Village vorbeigekommen. Einmal musste er sogar kurz stoppen, weil ein Stau entstanden war. Trotzdem hat dich die Frau vor dem Restaurant nicht gesehen. Aber du konntest die Sehnsucht in ihrem Blick erkennen.

Es ist Mai, einer der ersten richtigen wärmeren Frühlingsabende. Die Jahreszeit ließ auf sich warten. Die New Yorker treibt es hinaus auf die Straße. Paare und Gruppen sind unterwegs. Man unterhält sich, lacht, freut sich auf das Zusammensein an diesem Freitagabend. Auch in dem kleinen Park am Washington Square ist eine Menge los.

Die Frau ist nicht mehr jung. Ihr genaues Alter kennst du nicht, aber sie wird so um die vierzig sein. In diesem Alter haben viele Frauen eine große Enttäuschung hinter sich, und ein schleichendes Gift macht sich in ihnen breit: Verzweiflung.

Deine Handynummer hast du ihr nicht gegeben. Sie weiß nicht, dass du gar kein Handy besitzt. Sie hat nicht gewagt, danach zu fragen.

Du hast ihr von Anfang an das Gefühl gegeben, dass sie es ist, die die Kontrolle behält. Es gab keine Telefonate, nur Verabredungen.

Als du sie ins Alfonso, dem im Village angesagten Italiener einludst, sprachen ihre Augen Bände - sie erzählten Geschichten über die Sehnsucht, finanziell ein wenig unabhängiger zu sein, sich etwas leisten zu können, nicht mit jedem Cent rechnen zu müssen. Und trotz ihres Alters, trotz ihrer Torschlusspanik, die sie unverhohlen vor sich herträgt wie ein offenes Buch, doch noch den richtigen Partner zu finden.

Das große Los zu ziehen, nach all den Enttäuschungen.

Du hast ihr allein durch diese Verabredung das Gefühl gegeben, dass die Erfüllung dieser Sehnsucht zum Greifen nahe ist.

So steht sie da - Mensch gewordene Hoffnung, mit einem bitteren Schuss Verzweiflung. Und sie erblüht, als du die Tür des Taxis öffnest, das am Straßenrand neben all den Flaneuren angehalten hat.

Aus den Augenwinkeln beobachtest du ihre Ungeduld. Es ist nicht zu übersehen, dass sie am liebsten gleich loslaufen würde - über den breiten Bürgersteig. Aber sie will auch den Schein wahren. Will zurückhaltend wirken. Doch es gelingt ihr kaum.

Du lässt dir absichtlich Zeit, um Kleingeld hervorzukramen. Du tust ihr den Gefallen, den Kopf zu wenden, zu lächeln. Du betrachtest ihr Kleid mit dem schreienden Blumenschmuck - wahrscheinlich das Beste, das sie im Schrank ihrer winzigen Wohnung irgendwo östlich von Brooklyn hängen hatte. Der Saum endet knapp unter dem Knie. Dazu trägt sie eine helle, etwas matronenhaft wirkende Strickjacke und hohe Schuhe, auf denen sie ziemlich wacklig wirkt. Ganz offensichtlich fühlt sie sich in ihrem Aufzug unwohl. Sie hat das alles dir zuliebe angezogen, weil sie glaubt, es wirke verführerisch. Dazu hält sie verkrampft die kleine Handtasche fest, deren Riemen sie um die Schulter geschlungen hat.

Es ist kaum nötig, dass du dich bei ihr wegen der Verspätung entschuldigst. Sie wird dir alles verzeihen. Wirklich alles. Denn sie fühlt sich sicher und geborgen. Der Platz an deiner Seite ist das, wovon sie schon immer geträumt hat.

Sie hängt sich bei dir ein und wirkt so glücklich, als ihr zusammen ein Stück die Sixth Avenue hinunterspaziert - bis zur ockerfarbenen Fassade des Alfonso.

Ihr werdet sofort höflich empfangen. Garderobe, die ihr abgeben könntet, habt ihr nicht. Man geleitet euch in den hinteren Bereich. Du nimmst dem Kellner die Pflicht ab, ihr den Stuhl zurechtzurücken. Erst dann setzt du dich selbst an den Tisch mit dem blendend weißen Tuch und der dezenten Blumendekoration.

Die Frau schaut sich um, wahrscheinlich prüft sie, ob sich mit euch Prominente in dem Restaurant aufhalten, was tatsächlich vorkommen könnte. Du fragst dich, wen sie dort wohl erwartet - Woody Allan vielleicht oder Barbra Streisand. Dabei weiß doch jeder, dass es die alten Showgrößen eher nach Kalifornien oder nach Europa zieht.

Und als du den Aperitif bestellt hast, als die Frau sich wirklich sicher fühlt, als dir klar ist, dass sie mit dir überall hingehen wird an diesem Abend und dass sie nicht nur glaubt, sondern wirklich weiß, sie hätte das große Los gezogen - erst jetzt erlaubst du dir, dich auf das zu konzentrieren, was vor dir liegt. Und welche Gefahren für dich darin liegen. Und wie schon so oft, kommt der Moment, in dem die Welt um dich herum zurücktritt und wie in einem seltsamen Kinoeffekt hinter einer Scheibe zu verschwinden scheint.

Bilder schießen dir durch den Kopf - Bilder von aufgerissenen Augen, von verdrehten Gliedmaßen, von zerrissenen Kleidern.

Bilder, die hinter all der Harmonie und der Schönheit darauf gewartet haben, hervorzubrechen.

Bilder, die du noch in Schach halten musst, die dich jetzt nicht beherrschen dürfen. Noch nicht.

Es wird Stunden dauern, bis du es endlich erleben kannst - das, worauf all das hier hinausläuft.

Du musst ertragen, dass die Frau auf dich einredet. Du musst ertragen, all dieses widerliche Zeug zu essen, für das du auch noch einen Haufen Geld ausgeben musst. Der Rotwein, von dem der Kellner dir einen Schluck zum Probieren ins Glas gibt, schmeckt bitter. Du machst gute Miene zum bösen Spiel. Später suchst du Hummerpasta und irgendwelche Gemüsebeilagen aus. Du artikulierst das Italienisch so, dass die Frau geradezu überschäumt vor Bewunderung. Du unterhältst sie charmant den ganzen Abend.

Es gelingt dir, weil du weißt, dass bald die Belohnung kommt.

Und in manchen Momenten, wenn du sicher bist, dass man dich nicht beobachtet, erlaubst du dir, die Hand zum Innenfutter deines Sakkos zu führen. Diese verstohlene Bewegung beruhigt dich. Sie verleiht dir Kraft und Geduld. Aber je weiter der Abend voranschreitet, desto öfter musst du es tun.

Musst an die Innentasche tasten. Die harten Konturen deiner Pistole vom Kaliber 22 erspüren.

Und schließlich kommt der Moment, in dem du dir vorstellst, dass du endlich abdrückst, die Kugel auf die Reise schickst und es endlich, endlich, endlich wieder einmal zu Ende bringst.

*

Juli

Cotton passierte die Tür mit der Aufschrift der fingierten Computerfirma »Cyberedge«, nickte Janet Kilpatrick zu, die als Agentin eine Empfangsdame mimte, und tauchte in den Geheimbereich des G-Team-Headquarters im Untergeschoss ein.

Die Büros waren nicht nur sehr modern, was die Arbeitsmittel betraf - sie verfügten auch über eine fantastische Klimaanlage. Und das war eine Wohltat. Draußen tobte ein glühender New Yorker Sommer mit Temperaturen an die vierzig Grad Celsius. Der vierte Juli, der Independence Day, war auf den vergangenen Samstag gefallen, und die Zeitungen hatten darüber berichtet, dass so mancher bei den Feierlichkeiten einen Kreislaufzusammenbruch erlitten hatte. Für Cotton, der sich ungern in großen Menschenansammlungen aufhielt, war der Feiertag ganz anders verlaufen als für die meisten Amerikaner. Er hatte das Wochenende in der schattigen Garage bei seinem alten Jaguar E Type verbracht und mal wieder stundenlang daran herumgebastelt. Leider war es ihm auch diesmal nicht gelungen, ein Problem des Vergasers zu lösen. Im Stand lief der Motor ziemlich unrund, hatte sogar ab und zu kleine Aussetzer. Dagegen schien kein Kraut gewachsen zu sein. Weder ein Tausch der Zündkerzen noch das Wechseln der Zündkabel und der Zündspule brachten etwas. Selbst Sheldon - der Mechaniker, der gelegentlich half - war mit seinem Latein am Ende gewesen. Auf dem Heimweg durch die Straßen des New Yorker Stadtteils Philippsburg hatte Cotton noch ein wenig vom Feiertagsfeuerwerk über dem East River bestaunen können.

»Ihnen ist doch nicht etwa warm?«, fragte Philippa Decker, die bereits an ihrem Schreibtisch saß und irgendwelche Papiere durchging, sarkastisch. Wie immer verbreitete sie die Aura einer perfekten Musterschülerin.

»Auch Ihnen einen guten Morgen«, gab Cotton zurück. »Geben Sie mir eine Minute und ich verbreite genauso viel Arbeitseifer wie Sie.«

Sie wischte sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht und stand auf. »So viel Zeit haben wir leider nicht. Mr High erwartet uns. Wir haben nur noch auf Sie gewartet. Ich dachte mir schon, dass das Feiertagswochenende an Ihnen nicht ganz spurlos vorbeigegangen ist.« Sie grinste schadenfroh. Cotton lag auf der Zunge, etwas zu erwidern, aber er verzichtete darauf. Er hatte sich nichts vorzuwerfen. Er war auf die Minute pünktlich. Und dass Mr High drängte, wenn ein neuer Fall anstand, war normal.

Das Büro des Chefs war durch eine Glaswand vom übrigen Bereich des Headquarters abgetrennt. Als sie eintraten, blickte er von seinem Laptop auf. Er wirkte hoch konzentriert. »Nehmen Sie bitte Platz, wir haben keine Zeit zu verlieren.« Er wandte sich Cotton zu. »Manchmal liegt es an den Drosselklappen, das sollten Sie mal in Erwägung ziehen.« Dabei huschte, was äußerst selten vorkam, ein Lächeln über sein Gesicht.

Woher weiß er, was ich am Wochenende gemacht habe?

Cotton schwieg...
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