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Cotton Reloaded - 46

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
138 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am14.07.20161. Aufl. 2016
Wer steckt hinter dem geheimnisvollen Drogenboss 'El Doctor'? Und in welcher Beziehung steht die gefeierte Operndiva Ana Fernandez zu ihm? Die kolumbianische Sängerin kommt nach New York, um an der Metropolitan Opera die Hauptrolle in einer Verdi-Oper zu übernehmen. Jeremiah Cotton und Philippa Decker vom G-Team des FBI erhalten den Auftrag, den launischen Star zu überwachen. Doch als die Diva nur knapp einem Attentat entkommt, wird daraus schnell ein lebensgefährlicher Job. Und ausgerechnet kurz vor der Premiere verschwindet die Sängerin plötzlich spurlos -



COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie JERRY COTTON und erscheint monatlich in abgeschlossenen Folgen als E-Book und Audio-Download.
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Produkt

KlappentextWer steckt hinter dem geheimnisvollen Drogenboss 'El Doctor'? Und in welcher Beziehung steht die gefeierte Operndiva Ana Fernandez zu ihm? Die kolumbianische Sängerin kommt nach New York, um an der Metropolitan Opera die Hauptrolle in einer Verdi-Oper zu übernehmen. Jeremiah Cotton und Philippa Decker vom G-Team des FBI erhalten den Auftrag, den launischen Star zu überwachen. Doch als die Diva nur knapp einem Attentat entkommt, wird daraus schnell ein lebensgefährlicher Job. Und ausgerechnet kurz vor der Premiere verschwindet die Sängerin plötzlich spurlos -



COTTON RELOADED ist das Remake der erfolgreichen Kultserie JERRY COTTON und erscheint monatlich in abgeschlossenen Folgen als E-Book und Audio-Download.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732526192
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum14.07.2016
Auflage1. Aufl. 2016
Reihen-Nr.46
Seiten138 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2193817
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2

Das G-Team des FBI wusste, dass Joe in Wirklichkeit Hank Tabble hieß. Und natürlich wusste es schon lange, dass er für El Doctor arbeitete, einen Drogenboss, der in letzter Zeit immer mehr Einfluss gewann. Dass der sich auf seine Bedeutung einiges einbildete, zeigte sein Spitzname, den er sich verdeckten Ermittlungen zufolge angeblich selbst gegeben hatte.

El Doctor - so hatte man auch den legendären Drogenfürsten Pablo Escobar genannt, den skrupellosesten und reichsten aller Drogenhändler. Bis zu seinem gewaltsamen Tod im Jahre 1993 hatte er wahrscheinlich mehr Geld in seinen Besitz gebracht als je ein Mensch vor ihm. Niemand hatte rücksichtloser gemordet, gefoltert und erpresst als Escobar und das von ihm geführte Medellín-Kartell, das den Kampf um Anteile im Drogengeschäft in einen wahren Terror-Krieg verwandelt hatte. Escobar hatte in seinem Heimatland Kolumbien Ländereien besessen, die so riesig wie kleine Staaten waren. Nach wie vor wusste man nicht genau, was aus seinem unermesslichen Vermögen geworden war. Erst kürzlich hatte jemand in Miami für knapp zehn Millionen Dollar eine Villa gekauft, die einst Escobar gehört hatte - nur um sie abreißen zu lassen und auf dem Grundstück nach einem Versteck mit Geld zu suchen.

Und nun war ein neuer El Doctor aufgetaucht. Nach den Ermittlungen von Special Agent Dillagio hatte er einigen Einfluss gewonnen. Seine Identität lag allerdings vollkommen im Dunkeln.

Für das G-Team des FBI bedeuteten die Ermittlungen mühsame Kleinarbeit.

Die Special Agents Jeremiah Cotton und Philippa Decker hatten nur ein paar Hundert Meter südlich des Treffpunkts von Dillagio und Tabble in einem unauffälligen Kombi gewartet. Von Zeerookahs Angaben aus dem Hauptquartier geführt, übernahmen sie die Verfolgung.

»Wenn wir Pech haben, klappert er erst noch weitere Kunden ab«, sagte Cotton, der am Steuer saß und den Wagen durch die nächtliche Stadtlandschaft rollen ließ.

»Was dachten Sie denn, wozu er sonst die ganze Ladung dabei hat?«, meinte Decker. »Es wird eine lange Nacht. Oder sind Sie vielleicht schon müde?« Sie grinste. »Irgendwie habe ich Sie immer so eingeschätzt, dass Sie mit mir ganz gerne die Nächte verbringen. Oder ist das nicht so?«

»So viele Nächte, wie es waren, beantwortet sich die Frage wohl von selbst.«

»Ich meine freiwillig, Cotton. Nicht aus dienstlichen Gründen.«

»Wenn Sie mir da mal eine Chance geben, sehen wir weiter.«

Hin und wieder gab es kleine Momente, in denen es zwischen ihnen ein bisschen prickelte. Zumindest auf Cottons Seite. Doch wenn es mal dazu kam, zeigte sich seine Kollegin, die länger als er beim G-Team war und damit Weisungsbefugnis besaß, doch wieder eher kühl. Meistens dann, wenn es gerade mal für eine Sekunde zu so was wie einem Flirt gekommen war. Wahrscheinlich waren die kleinen Neckereien ihre spezielle Art, mit Stress umzugehen. Und die Ermittlungen im Fall El Doctor hatten schon für ziemlich viel Stress gesorgt.

»Ich frage mich, woher Steve die Geduld nimmt und auch noch so tut, als würde er mit dem Pack Geschäfte machen«, sagte Cotton. »Man sollte die alle einfach hochnehmen und fertig.«

»Und damit neue Arbeitsplätze bei El Doctor schaffen? Tolle Idee. Ich hatte eigentlich gedacht, wir sind hier, um den Sumpf auszutrocknen.«

»Wenn man sich die Berichte unserer Kollegen ansieht, reicht der Sumpf bis auf die andere Seite der Erdkugel. Eigentlich braucht man auch nur die Nachrichten zu verfolgen, um das zu wissen.«

Sie befanden sich jetzt auf der Interstate 95. Cotton drückte aufs Gas. »Da hinten ist er«, sagte Decker.

Cotton fuhr noch etwas schneller - wie getrieben von der Wut, die ihn plötzlich angeflogen hatte. Wenn er sich vorstellte, dass in dem unscheinbaren Lkw einer der Verantwortlichen für unzählige im Drogenelend lebende und auf Raten sterbende Menschen saß ...

Aber Decker hatte ja recht. Ungeduld brachte nichts. Es war wie beim Angeln. Man musste einfach warten können, damit einem der ganz große Fisch ins Netz ging.

»Ich hätte als Junge in Iowa meinen Vater öfter beim Angeln begleiten sollen«, sagte er vor sich hin.

Decker runzelte verständnislos die Stirn. »Was meinen Sie?«

»Verstehen Sie eh nicht ...«

Jetzt hatten sie Augenkontakt zu dem Lkw, der nun den Highway verließ. Es ging wieder ein Stück durch die unübersichtlichen Vorstädte.

Das Handy, das auf dem Armaturenbrett befestigt und laut gestellt war, meldete sich. Es war Dillagio.

»Na, Leute, wie steht´s? Habt ihr schon eine Idee, wo er hinfährt?«

»Nicht so schnell, Steve«, antwortete Decker. »Wir sind ja dran.«

Dillagio lachte, aber es war kein Humor darin. Es klang eher wie Spott. »Da liefere ich so eine schöne Vorarbeit, und ihr kommt nicht in die Gänge. Braucht ihr vielleicht Hilfe?«

Cotton antwortete. »Damit er dich am Ende noch sieht? Bleib, wo du bist. Oder geh schlafen. Falls du nicht ohnehin schon im Bett liegst.«

»Seid ihr sicher, dass ihr mich heute nicht mehr braucht?«

»Natürlich sind wir sicher. Das heißt, eine Frage hätte ich noch.«

»Ich wusste es. Schieß los.«

»Wie viel Ware ist noch in dem Wagen?«

»Gute Frage, Jeremiah. Du denkst dir messerscharf, dass er euch zum großen Unbekannten führt, wenn alles vertickt ist?«

»Exakt. Er wird ja an irgendwen die Kohle abgeben müssen, wenn er alles verkauft hat.«

»Drei Kartons sind noch drin. Das heißt, er kriegt noch mal dreißig Riesen. Wahrscheinlich hat er jetzt schon über zweihundert dabei.«

***

Seinen nächsten Kunden traf Hank Tabble alias Joe am Hudson River - auf der Seite von New Jersey, an einer abgelegenen Stelle zwischen Hafenkränen und ausgemusterten, vor sich hinrostenden Containern.

Cotton und Decker hielten den abgedunkelten Kombi an der einzigen Zufahrt zu dem Gelände verborgen. Decker stieg aus, kletterte auf einen der Container und beobachtete, wie der Deal vonstattenging.

»Er hat alles übergeben«, sagte sie, nachdem sie wieder zum Wagen zurückgekehrt war. »Jetzt wird es spannend. Mal sehen, ob er das Geld irgendwo hinbringt.«

»Oder sich einfach schlafen legt, mit den über zweihunderttausend unter dem Kopfkissen.«

Der Laster brummte an ihrem Versteck vorbei. Cotton wartete, bis auch der Kunde, der einen dunklen Lieferwagen fuhr, weggefahren war.

Danach gab er die Daten des Lieferwagens an Zeerookah im HQ weiter. Sämtliche Streifenpolizisten in der Umgebung würden Ausschau nach ihm halten, und es war nur eine Frage der Zeit, bis der Lieferwagen gestellt werden würde.

Es war ein beruhigender Gedanke, dass zumindest diese Ladung Gift nicht in den Handel floss.

Der Lkw war jetzt weit vorne. Zeerookah meldete sich und gab durch, wohin er fuhr. »Richtung New York City«, kam es aus dem Handylautsprecher. »Die Sache scheint sich zuzuspitzen.«

Wieder die Interstate 95. Bei Fort Lee ging es über den Hudson. Am südlichen Horizont, wo die breite Wasserfläche ins Meer mündete, leuchteten die Millionen Fenster der Wolkenkratzer von Manhattan - unterbrochen von bunten Lichtern der Neonreklamen, die von hier aus wie eine psychedelische Lightshow wirkten.

Tabble fuhr nicht in die Metropole hinein, sondern hielt sich Richtung Osten. Er durchquerte die Bronx und verlor sich dann in dem Straßengewirr von Soundview, einer Gegend mit Mietshäusern, die sich wie riesige Bauklötze unterschiedlicher Größe in den Himmel erhoben.

»Ob er gemerkt hat, dass ihm jemand folgt?«, fragte Decker.

Zeerookah hatte mitgehört und antwortete. »Kommt mir eher so vor, als hätte er sich verfahren. Wahrscheinlich sucht er einen bestimmten Treffpunkt. Oder jemand dirigiert ihn per Handy irgendwo hin. So wie ich euch gerade.«

»Kannst du das nicht überwachen?«, rief Cotton. »Ich meine, mithören oder Textnachrichten mitlesen oder so?«

Aus dem Smartphone kam ein tiefes Seufzen. »Musst du immer meinen wunden Punkt treffen, Cotton? Glaubst du, ich sitze zu dieser nachtschlafenden Zeit, wo jeder anständige Hacker sich in den Tiefen des Black Internet oder in virtuellen Welten rumtreiben sollte, im Büro - nur um einen roten blinkenden Punkt zu verfolgen und euch zu sagen, wo er gerade ist? Hier laufen parallel über dreißig Scanprogramme, die gleichzeitig auswerten, welche Handys in eurer Umgebung gerade eingeloggt sind und welche Kommunikation darüber erfolgt. Leider kann ich aber nichts Konkretes zuordnen.«

»Und warum nicht?«

Wieder ein Seufzen, diesmal noch tiefer. »Vielleicht weil der Fahrer vor euch keine Anweisungen in ordentlichem amerikanischem Englisch bekommt? Vielleicht weil sie einen bestimmten Code benutzen? So wie ich dir zum Beispiel ja auch einen Treffpunkt durchgeben kann, ohne eine bestimmte Adresse zu sagen. Ich könnte zum Beispiel einfach sagen oder simsen: Gute Hotdogs.«

»Und das heißt dann, dass wir uns am Broadway treffen. Hausnummer 2090.«

»Ganz genau. Weil sich dort das Grey´s Papaya befindet. Bekanntlich der beste Hotdog-Laden in Manhattan.«

Zeerookah war nicht nur der IT-, sondern auch der Fast-Food-Experte des G-Teams.

»Wir haben es verstanden«, schaltete sich Decker ungeduldig ein. »Wo bewegt sich der blinkende rote Punkt jetzt hin, Zeery?«

»Oh, jetzt bewegt er sich gar nicht mehr. Er steht. Ganz in eurer Nähe. Zerega Avenue. Genau an der Stelle, wo die Straße unter dem Highwayknoten hindurchführt. Sieht mir nach einem perfekten Ort für ein Treffen aus.«

Decker schnaubte und brummte etwas davon, dass man das auch gleich hätte sagen können. Cotton gab Gas.

Sie waren nur zwei Querstraßen...
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