Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Erdbeereis ist auch keine Lösung

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
240 Seiten
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am11.01.2017
Cosi ist am Boden zerstört. Lenni, ihre große Liebe, hat mit ihr Schluss gemacht! Da findet ihre beste Freundin Klara Hilfe: Ihre Lieblings-YouTuberin postet täglich einen todsicheren 'Ex zurück'-Tipp! Was dort so leicht klingt, macht die Sache jedoch erst recht kompliziert. Durch einen blöden Zufall kriecht Cosi direkt vor seinen Augen aus einer Mülltonne - ist das jetzt geheimnisvoll oder einfach nur total peinlich? Und soll sie wirklich mit dem Klassen-Nerd flirten, um Lenni eifersüchtig zu machen? Da ist Chaos vorprogrammiert! Zum Glück kann Cosi auf ihre beste Freundin zählen - und auf ihr Herz.

Kerstin und Noa Kropac sind ein schreibendes Mutter-Tochter-Duo und legen mit 'Lauter Kröten und kein Kuss in Sicht' ihren ersten Roman vor. Kerstin Kropac, Jahrgang 1973, arbeitet als freie Fernsehjournalistin für WDR, ZDF und MDR. Sie hat bereits zahlreiche Sachbücher veröffentlicht und schreibt für Jugendliche in der Arena-Reihe 'Mein Leben'. Noa Kropac ist 2001 geboren und schreibt, seit sie einen Stift in der Hand halten kann. Sie hat bereits den Schreibwettbewerb AbraPalabra gewonnen. Die beiden leben in Hamburg.
mehr

Produkt

KlappentextCosi ist am Boden zerstört. Lenni, ihre große Liebe, hat mit ihr Schluss gemacht! Da findet ihre beste Freundin Klara Hilfe: Ihre Lieblings-YouTuberin postet täglich einen todsicheren 'Ex zurück'-Tipp! Was dort so leicht klingt, macht die Sache jedoch erst recht kompliziert. Durch einen blöden Zufall kriecht Cosi direkt vor seinen Augen aus einer Mülltonne - ist das jetzt geheimnisvoll oder einfach nur total peinlich? Und soll sie wirklich mit dem Klassen-Nerd flirten, um Lenni eifersüchtig zu machen? Da ist Chaos vorprogrammiert! Zum Glück kann Cosi auf ihre beste Freundin zählen - und auf ihr Herz.

Kerstin und Noa Kropac sind ein schreibendes Mutter-Tochter-Duo und legen mit 'Lauter Kröten und kein Kuss in Sicht' ihren ersten Roman vor. Kerstin Kropac, Jahrgang 1973, arbeitet als freie Fernsehjournalistin für WDR, ZDF und MDR. Sie hat bereits zahlreiche Sachbücher veröffentlicht und schreibt für Jugendliche in der Arena-Reihe 'Mein Leben'. Noa Kropac ist 2001 geboren und schreibt, seit sie einen Stift in der Hand halten kann. Sie hat bereits den Schreibwettbewerb AbraPalabra gewonnen. Die beiden leben in Hamburg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401806624
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum11.01.2017
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2198164
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1
Sonntag

Mein liebster Lenni, seit wir uns getrennt haben, geht s mir schrecklich. Jeden Tag rieche ich an dem Pulli, den du mir geliehen hast. (Deshalb kann ich ihn dir auch leider nicht zurückgeben.) Ich kann ohne dich nicht leben. Du bist meine große Liebe ⦫

»Sag mal, bist du verrückt?« Klara starrt mich entsetzt an. Nicht nur ein bisschen entsetzt. Sondern ungefähr so, als hätte ich meinen WhatsApp-Status gerade in »Ich habe meine Tage« umgeändert.

Ertappt zucke ich zusammen. »Was denn?«

»Das kannst du ihm auf gar keinen Fall schreiben!«, bestimmt meine beste Freundin und schnappt sich mein Telefon - vermutlich, damit ich nicht auf »Senden« drücke. Schmollend schiebe ich meine Unterlippe vor. Dabei rutschen meine Mundwinkel so weit nach unten, dass Klara meint: »Jetzt siehst du wie dieses Jammer-Emoji aus. Bloß weniger gelb im Gesicht.«

Ich hoffe, auch weniger rund. Manchmal kann ich es nicht leiden, dass Klara so direkt ist! In meinem jetzigen Zustand bräuchte ich viel mehr Liebe, Verständnis und Samtpfötchen-Behandlung von meiner besten Freundin. Also: Noch mehr Liebe, Verständnis und Samtpfötchen-Behandlung als sonst.

Stattdessen sieht Klara mich streng an. Zumindest kurz, denn dann guckt sie wieder ganz lieb und seufzt: »Ach, Cosi ⦫

Jaja, ich weiß schon, dass Klara mir nur helfen will. Schließlich ist sie meine herzallerliebste Lieblingsfreundin. Das hat sie erst gestern wieder bewiesen. Da ist sie nämlich sofort zu mir gerast, als ich in den Hörer geheult habe, dass Lenni mit mir Schluss gemacht hat. (Sprechen ging nicht - ich musste ihr erst eine WhatsApp-Nachricht schicken, damit sie wusste, was überhaupt los war.) Heute hat Klara sogar ihr Basketballspiel (ein Spiel! Kein Training â¦) abgesagt, um mit mir in die Eisdiele zu gehen, weil ich die Erdbeerbecher hier liebe und Klara meint, dass Eis der beste Seelentröster ist. Nur was meine Nachricht an Lenni angeht, da bleibt sie knallhart. Sie umklammert mein Telefon, als hätten ihre Eltern ihr gerade Handy-Verbot bis zum Abi erteilt â¦

»Und warum bitte kann ich ihm das nicht schreiben?« Meine Unterlippe fängt schon wieder verdächtig zu zittern an - mein nächster Heulanfall kündigt sich an.

Klara erkennt das natürlich sofort und rutscht auf der schwarzen Lederbank blitzschnell ganz dicht an mich heran, um behutsam ihren Arm um mich zu legen und mit ihrer watteweichsten Stimme zu erklären: »Du kannst ihm das nicht schreiben, weil Jungs da nicht drauf stehen.«

Das war s! Jetzt kann ich die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sofort kullern sie über meine Wangen und landen in den rosa Resten meines Erdbeereisbechers.

»Nicht weinen, Cosi! Das wird schon wieder.« Hilflos versucht Klara mit diesen superdünnen Eisdielen-Servietten wenigstens ein paar meiner Tränen aufzufangen. Lächerlich - da müsste sie schon mit einem Handtuch kommen! Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viel geheult wie in den vergangenen 24 Stunden, seit Lenni Schluss gemacht hat. (Genau genommen sind es noch gar keine 24 Stunden, sondern erst 23 Stunden und 41 Minuten. Allerdings die schlimmsten 23 Stunden und 41 Minuten meines ganzen dreizehn Jahre dauernden Lebens!)

Mein Lenni. Meine große Liebe! Nie wieder werde ich mich so verlieben. Das mit uns, das ist wie bei Romeo und Julia. Wie bei Bibi und Julienco. Eine unzertrennliche Liebe fürs Leben. Und jetzt? Jetzt ist es wie Romeo und Julia - ohne Romeo. Eine totale Katastrophe!

Dabei hat es mit Lenni und mir total süß angefangen - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Es war der erste Tag nach den Herbstferien. Die Jungs hatten sich so ein bescheuertes Spiel ausgedacht: Sie haben Wasserbomben mit einem Cola-Wasser-Gemisch gefüllt und sie dann durch die Gegend geworfen. Dabei ging es natürlich darum, die Wasserbomben zu fangen, damit sie nicht platzen. Klara und ich saßen gerade auf einer Bank auf dem Schulhof und haben den Jungs dabei zugesehen. Plötzlich drehte sich Lennard zu uns um und feuerte die Wasserbombe genau in meine Richtung. Da ich leider nicht so gut fangen kann, klatschte mir die Bombe an die Stirn, platzte und begoss mich von oben bis unten mit klebrigem Cola-Wasser. Sogar Klara neben mir ist noch halb nass geworden. Die Jungs haben sich weggeschmissen vor Lachen. Außer Lenni. Der hat ganz zerknirscht geguckt und kam mir sofort mit einer Packung Taschentücher zu Hilfe. Denn er ist zwar immer vorne mit dabei, wenn die Jungs Blödsinn machen, aber eigentlich ist er ganz lieb. (Die anderen Jungs haben erst betroffen geguckt, als es einen Riesenärger von unserer Klassenlehrerin gab.)

Frau Döring war noch nicht ganz fertig mit ihrer Standpauke, da hat Lenni schon wieder neue Wasserbomben aus seiner Tasche gezogen und mich dabei ganz schelmisch angegrinst und mir zugezwinkert. Ich habe mich irgendwie gefreut, schließlich ist Lenni der mit Abstand witzigste, sportlichste und netteste Junge aus unserer Klasse. Und er hätte die Cola-Wasserbombe schließlich auch jedem anderen Mädchen ins Gesicht werfen können. In der nächsten Pause hat er sich dann mit einem Schokoriegel bei mir entschuldigt und geschworen, nie wieder eine Cola-Wasserbombe auch nur ansatzweise in meine Richtung zu schmeißen.

Und so bin ich nach Schulschluss in allerbester Laune nach Hause zu Mama geflitzt und habe ihr mit leuchtenden Augen berichtet: »Ich glaube, Lenni ist verliebt in mich - er hat mich heute mit einer Cola-Bombe beworfen!«

Mama hat das Ganze natürlich nicht ganz so rosarot gesehen und kam sofort mit ihrer Kernseife angerannt, um mir die Flecken aus dem Parka zu waschen. Aber ich war mir von diesem Moment an sicher: Ich werde nie einen anderen lieben als Lennard. Meinen Lenni! (Mit dieser Wasserbomben-Geschichte zieht Mama mich übrigens noch heute auf. Schon deshalb konnte ich Lenni nie mit zu mir nach Hause nehmen. Die Story hätte Mama ihm glatt noch vor dem ersten »Hallo!« aufs Brot geschmiert!) Auf jeden Fall habe ich seitdem unsere Anfangsbuchstaben in jeden Schultisch geritzt, sie mit Edding an unsere Klotür geschrieben (in der Schule - nicht zu Hause) und auf Schmierblättern heimlich meine Unterschrift mit seinem Nachnamen geübt (zu Hause - nicht in der Schule). Drei Monate lang. Bis er mir vor vier Monaten am Valentinstag (endlich!) eine Karte an mein Fahrrad geklemmt hat. »Will you be my valentine?«, hat darauf gestanden: Willst du mein Valentinsschatz sein? Total romantisch. (Auch wenn es danach noch ein paar Tage gedauert hat, bis wir endlich zusammengekommen sind.)

Und jetzt ist es vorbei.

Ganz unromantisch.

Direkt neben der Skaterrampe hat er mich eiskalt abserviert, als ich ihn gerade mit einem Mini-Picknick überraschen wollte. »Ich kann ja keinen Schritt mehr ohne dich gehen«, hat er mich angemotzt. »Ständig willst du mich überraschen. Das ist überhaupt nicht mehr überraschend!« Und dann hat er tief Luft geholt und gesagt: »Ich habe keine Lust mehr, Cosi. Ehrlich. Mir reicht s, du bist mir viel zu anhänglich. Tut mir leid, aber wir lassen s!«

Daraufhin hat er sein Skateboard geschnappt und ist zu seinen Jungs abgedampft und ich stand da - zwischen den Rampen, völlig verlassen mit meinem Überraschungspicknickkorb in der Hand. Wenn ich daran denke, muss ich gleich noch mal doller heulen. »Aber wenn ich es ihm nicht schreibe, weiß er doch gar nicht, dass ich ihn trotz allem noch liebe«, schluchze ich und setze meine Brille ab, um sie an meinem T-Shirt trocken zu reiben.

Klara guckt mich skeptisch an und kratzt sich nachdenklich am Kinn. (Jetzt sieht sie selbst aus wie ein Emoji!) Dabei fällt ihr Blick auf mein T-Shirt. »Keep calm because I love you«, steht dadrauf. Reflexartig ziehe ich den Reißverschluss meiner Sweatshirtjacke bis zu meinem Kinn. Klara zieht ihre Nase kraus und meint: »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es weiß.«

Betreten sehe ich auf meine Hände, die nervös die Bügel meiner schwarzen Brille auf und zu klappen. Klara hat ja recht. Schließlich habe ich es ihm nach unserer Trennung bereits elf Mal geschrieben. In verschiedenen Varianten. Dazu noch das eine oder andere Herz-, Kussoder Heul-Emoji. Aber das behalte ich jetzt besser für mich. Meine Freundin scheint gerade nicht in der Stimmung für emotionale WhatsApp-Nachrichten zu sein. Zumindest nicht, wenn ich sie an Lenni schreibe.

Ich schniefe, setze meine Brille zurück auf die Nase und schiebe mir das letzte große Stück Erdbeereis in den Mund, das inzwischen allerdings leider ein wenig salzig schmeckt. Klara streicht mir weiter tröstend über den Rücken. »Meinst du, er vermisst mich wenigstens ein bisschen?«, nuschele ich, weil es immer so wehtut, wenn das kalte Eis an meine Zähne kommt.

»Ihr habt euch doch erst gestern getrennt.«

»Ja, eben!«, wimmere ich und bräuchte schon wieder ein Handtuch. Ich will meinen Lenni zurück! Sofort! Ich werde nie wieder einen Jungen finden, der gleichzeitig so lieb und so lustig ist. Ich kann mir mein Leben ohne ihn nicht vorstellen. Die letzten 23 Stunden und 48 Minuten waren schon der Horror. Da möchte ich mir gar...
mehr

Autor

Kerstin und Noa Kropac sind ein schreibendes Mutter-Tochter-Duo und legen mit "Lauter Kröten und kein Kuss in Sicht" ihren ersten Roman vor. Kerstin Kropac, Jahrgang 1973, arbeitet als freie Fernsehjournalistin für WDR, ZDF und MDR. Sie hat bereits zahlreiche Sachbücher veröffentlicht und schreibt für Jugendliche in der Arena-Reihe "Mein Leben". Noa Kropac ist 2001 geboren und schreibt, seit sie einen Stift in der Hand halten kann. Sie hat bereits den Schreibwettbewerb AbraPalabra gewonnen. Die beiden leben in Hamburg.