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Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
256 Seiten
Deutsch
Dragonflyerschienen am05.02.20181. Auflage
Die Buchvorlage zum erfolgreichen Film auf Netflix!

Ab morgen wird Clare an der Ostküste studieren und Aidan auf ein College in Kalifornien gehen. Clare ist skeptisch, ob ihre Beziehung trotz der Entfernung zwischen ihnen bestehen kann. Dennoch lässt sie sich darauf ein, gemeinsam mit Aidan all die Orte aufzusuchen, die für ihre Liebe eine Rolle gespielt haben. Können zwölf Stunden Clares Entschluss beeinflussen? Im Morgengrauen ist der Moment der Wahrheit gekommen: Ist es eine Trennung auf Zeit oder ein Abschied für immer?
'Smith ist ein echter Gewinn!'
VOYA
'Ein neuer cleverer Geniestreich von Jennifer E. Smith'
Kirkus Reviews


Jennifer E. Smith hat in Schottland an der St. Andrews Universität studiert und ihren Master in kreativem Schreiben gemacht. Bisher sind in ihre Jugendbücher in 35 Sprachen übersetzt worden. Derzeit lebt und schreibt sie in New York City.
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Produkt

KlappentextDie Buchvorlage zum erfolgreichen Film auf Netflix!

Ab morgen wird Clare an der Ostküste studieren und Aidan auf ein College in Kalifornien gehen. Clare ist skeptisch, ob ihre Beziehung trotz der Entfernung zwischen ihnen bestehen kann. Dennoch lässt sie sich darauf ein, gemeinsam mit Aidan all die Orte aufzusuchen, die für ihre Liebe eine Rolle gespielt haben. Können zwölf Stunden Clares Entschluss beeinflussen? Im Morgengrauen ist der Moment der Wahrheit gekommen: Ist es eine Trennung auf Zeit oder ein Abschied für immer?
'Smith ist ein echter Gewinn!'
VOYA
'Ein neuer cleverer Geniestreich von Jennifer E. Smith'
Kirkus Reviews


Jennifer E. Smith hat in Schottland an der St. Andrews Universität studiert und ihren Master in kreativem Schreiben gemacht. Bisher sind in ihre Jugendbücher in 35 Sprachen übersetzt worden. Derzeit lebt und schreibt sie in New York City.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959677356
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum05.02.2018
Auflage1. Auflage
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2351311
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Station # 1
Die Highschool
18:24 Uhr

Aidan zögert, bevor er den Autoschlüssel ins Zündschloss steckt, und einen kurzen Moment lang stellt Clare sich vor, sie würden einfach nur zusammen Essen gehen oder ins Kino oder sonst wohin fahren, ziellos und ohne Sorgen, weil sie wie so oft zuvor nichts anderes zu tun haben.

Aber dieser Abend ist anders.

Denn das ist kein Anfang. Es ist das Ende.

Aidan hält die Hand immer noch über den Schlüssel, und Clare blickt auf den Notizzettel in ihrem Schoß. Während ihres kurzen Spaziergangs zum Haus der Gallaghers - ein Weg, den sie in den letzten beiden Jahren sicher tausendmal gelaufen ist - hat sie das Blatt so oft gefaltet, dass es bereits ganz weich und zerknittert ist.

»Vielleicht sollten wir abhauen oder so was.« Aidan sieht sie von der Seite an. »Einfach fahren, bis wir in Kanada sind.«

»Kanada, ja?« Clare zieht die Augenbrauen hoch. »Sollen wir uns aus dem Staub machen?«

Er zuckt die Achseln. »Na schön. Dann eben nur bis Wisconsin.«

Sie legt die Hand in seinen Nacken, sein rötliches Haar ist frisch geschnitten, so kurz, dass er älter aussieht als sonst. »Ich muss gleich morgen früh los«, erklärt sie sanft. »Das Auto ist schon halb beladen. Und dein Flug geht mittags.«

»Ich weiß«, erwidert er, ohne sie anzuschauen. Den Blick hält er auf die geschlossene Garagentür gerichtet. »Das meine ich ja. Lass uns das alles vergessen.«

»Das College?«, fragt sie lächelnd und lässt die Hand sinken.

»Genau.« Er nickt. »Wer braucht das schon? Lass uns türmen. Nur für ein Jahr oder so. Wir beginnen ein neues Leben. Auf dem Land. Oder besser noch auf einer einsamen Insel.«

»Du würdest in einem Baströckchen sicher toll aussehen.«

»Ich meine es ernst«, entgegnet er, doch ihr ist klar, dass das nicht stimmt. Er ist nur verzweifelt und traurig, nervös und aufgeregt, schrecklich verunsichert, weil sie auf diese unsichtbare Grenze zusteuern, die ihr Leben in ein Vorher und Nachher teilen wird. Sie fühlt genauso.

»Aidan«, sagt sie leise, und diesmal blickt er sie an. »Es wird passieren. Morgen. So oder so.«

»Ich weiß.«

»Und deswegen müssen wir überlegen, wie wir damit umgehen.«

»Richtig, aber ⦫

»Nein«, unterbricht sie ihn und hält den Zettel hoch. »Schluss mit Reden. Wir haben den ganzen Sommer über geredet, und es hat uns nicht weitergebracht. Wir haben uns ständig im Kreis gedreht: zusammen bleiben, trennen, zusammen bleiben, trennen ⦫

»Zusammen bleiben«, ergänzt Aidan leicht grinsend.

Leise lacht Clare. »Es hat sowieso keinen Sinn, und deswegen hören wir auf zu reden. Lass uns losfahren, okay?«

Er beugt sich vor und dreht den Zündschlüssel um.

»Okay«, stimmt er zu.

Ihr erster Halt ist nicht weit entfernt, schweigend lassen sie all die vertrauten Orte vorbeiziehen: die Brücke über der Schlucht, die von Pinien gesäumte Straße, den Pavillon im Park. Clare versucht, jedes einzelne Bild festzuhalten. Wenn sie an Thanksgiving wieder hier ist, wird sie womöglich bereits ein komplett anderer Mensch sein, und dann wird ihr alles hier anders vorkommen. Weil der Gedanke ihr Angst einjagt, strengt sie sich an, sich alles genau einzuprägen. Jeden Baum, jede Straße, jedes Haus.

So hat heute Morgen, als sie aufwachte, auch alles angefangen. Es versetzte sie in Panik, wie oft sie sich noch würde verabschieden müssen. Nicht nur von Menschen: von Aidan selbstverständlich und von ihrer besten Freundin Stella; von Aidans Schwester Riley; von seinem Kumpel Scotty und von einer Handvoll anderer Freunde, die noch nicht weg sind.

Auch von der Stadt selbst. Von all den wichtigen Stationen ihrer Kindheit. Sie kann nicht gehen, ohne noch einmal den Park gesehen oder ein Stück Pizza in ihrem Lieblingsladen gegessen zu haben.

Und nicht, ohne noch einmal am Strand gewesen zu sein, eine letzte Party zu feiern, ein letztes Mal an ihrer Highschool vorbeizufahren.

Also begann sie, eine Liste zu schreiben, wobei ihr schnell klar wurde, dass so ziemlich alles, was ihr etwas bedeutet, untrennbar mit Aidan verbunden ist. Sie lebt praktisch in einer Geisterstadt, die gespickt ist mit Meilensteinen und Erinnerungen an ihre beinahe zweijährige Beziehung.

Und somit soll aus diesem Abend, aus dieser Nacht, etwas anderes werden: ein Nostalgietrip, eine Reise in die Vergangenheit, ein Schwelgen in Erinnerungen. Auf diese Weise will sie sich von der kleinen Stadt verabschieden, in der sie ihr ganzes Leben verbracht hat, und vielleicht - irgendwie - auch von Aidan.

Sie erschauert bei diesem Gedanken und drückt auf den Knopf, um das Fenster zu schließen.

Aidan sieht sie an. »Kalt?« Als sie nickt, macht er ebenfalls sein Fenster zu. Aber der Fahrtwind ist nicht der einzige Grund, der sie frösteln lässt. Es ist dieses eiskalte Grauen, das sie jedes Mal überfällt, wenn sie daran denkt; nicht nur an den Abschied, sondern an alles, was danach kommt: der Schmerz, der sie beide hundertprozentig bis ans jeweils andere Ende des Landes begleiten wird, so heftig, dass sie ihn schon jetzt spüren kann, obwohl Aidan nur Zentimeter von ihr entfernt ist.

Um ehrlich zu sein, wartet sie noch immer darauf, dass ihr Herz endlich die Entscheidung akzeptiert, die ihr Kopf längst getroffen hat. Aber die Zeit spielt gegen sie.

Während sie die lang gezogene Auffahrt ihrer Highschool erreichen, runzelt Aidan die Stirn. Er hält auf einem der vielen Parkplätze. »Also sag schon. Warum genau sind wir hier?«

Es ist früh an einem Freitagabend Ende August, das Gebäude steht still und verlassen da. Obwohl sie vier Jahre lang diese Schule besucht hat, kann Clare sich kaum noch an das Gefühl erinnern, wenn es hier von Schülern nur so wimmelte und alle in der Pause durch die Holztüren auf die Rasenfläche strömten. Es ist erst zwei Monate her, doch es kommt ihr viel länger vor.

Sie dreht sich zu Aidan um. »Weil die Schule der erste Punkt auf meiner Liste ist.«

»Das weiß ich«, entgegnet er. »Doch wieso?«

»Hier haben wir uns kennengelernt.« Sie steigt aus. »Und die Idee ist, mit dem Anfang zu beginnen.«

»Dann wird das hier also eine chronologische Schnitzeljagd.«

»Keine Schnitzeljagd. Ich betrachte es eher als Auffrischungskurs.«

»Auffrischungskurs in was?«

Sie lächelt ihn an. »In uns.«

»Also geht es sozusagen um unsere Greatest Hits.« Er lässt den Schlüsselbund um seinen Finger kreisen, läuft um das Auto herum auf sie zu, und einen Moment lang ist es so, als ob alles noch gar nicht passiert wäre. Für eine Sekunde ist er nicht der Mensch, den sie am besten auf der Welt kennt, sondern wieder der fremde Junge mit dem roten Haar, den Sommersprossen, fast schon lächerlich groß, der am ersten Tag des Junior Year wie aus dem Nichts auftaucht und ihr Leben auf den Kopf stellt.

Weil er direkt im Licht steht, muss Clare die Augen zusammenkneifen, um ihn einige Sekunden nachdenklich betrachten zu können. »Habe ich dir jemals erzählt, dass ich immer extra zu spät zum Englischunterricht gegangen bin, nur um dich auf deinem Weg zum Mathekurs zu treffen?«

»Also, jetzt fühle ich mich irgendwie schlecht«, erwidert Aidan, und es bilden sich Lachfältchen um seine Augen. »Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich pünktlicher gewesen.«

»Das hätte keine Rolle gespielt.« Sie muss daran denken, wie er immer um die Ecke gebogen kam, die Bücher wie einen Football unter den Arm geklemmt, stets nach dem Klingeln, anfangs, weil er sich verlaufen hatte, und später, weil er die Zeit vergaß. »Ich hätte den ganzen Tag gewartet. Wahrscheinlich sogar bis in alle Ewigkeit.«

Das meint sie natürlich nicht ernst, aber in seinem Lächeln liegt Wehmut. »Ach ja?«

Sie zuckt mit den Schultern. »Ja.«

»Ich wünschte, das wäre noch immer so«, sagt er, nicht böse, er spricht es leise aus, ruhig, denn es handelt sich um eine simple Tatsache und einen aufrichtigen Wunsch.

Und doch versetzt es ihr einen Stich.

»Du musst damit aufhören«, stößt Clare hervor. »Hör auf, der Romantische von uns beiden zu sein.«

Aidan wirkt überrascht. »Was?«

»Das ist nicht fair«, sagt sie. »Ich hasse es, dass ich hier die Böse sein soll. Es ist ja nicht so, dass ich mit dir Schluss machen will. Es bringt mich schier um, darüber auch nur nachzudenken, aber ich versuche einfach, vernünftig zu sein. Ab Morgen werden wir eine Million Meilen voneinander entfernt sein, und es hat keinen Sinn, es irgendwie anders zu machen. Also musst du damit aufhören.«

»Aufhören ⦠romantisch zu sein?«, hakt Aidan amüsiert nach.

»Ja.«

»Und hast du mal überlegt, dass du vielleicht weniger vernünftig sein solltest?«

Clare seufzt. »Einer von uns muss es ja sein.«

»Und zwar diejenige, die für unseren letzten Abend eine romantische Schnitzeljagd geplant hat?« Er schlingt einen Arm um ihre Schultern und drückt sie leicht.

Sie verdreht die Augen. »Das ist keine Schnitzeljagd.«

»Nun, egal, was es ist, mir kommt das ziemlich romantisch für jemanden vor, der so schrecklich vernünftig ist.« Er zieht sie an sich. Ihr Kopf landet an seiner Brust, sie muss das Kinn heben, um ihn anzuschauen. Er beugt sich herab und küsst sie. Obwohl sie sich schon tausendmal geküsst haben - sogar...
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Autor

Jennifer E. Smith hat in Schottland an der St. Andrews Universität studiert und ihren Master in kreativem Schreiben gemacht. Bisher sind in ihre Jugendbücher in 35 Sprachen übersetzt worden. Derzeit lebt und schreibt sie in New York City.