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Die Rückkehr der Wale

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am26.10.20171. Auflage
Ein großer Liebesroman um einen geheimnisvollen Fremden von der neuen deutschen Autorin Isabel Morland vor dem grandiosen Hintergrund einer wilden Hebriden-Insel Einst hat Kayla ihren Mann geliebt. Doch immer öfter geraten die beiden in Streit, und Dalziel wird so wütend, dass sie Angst vor ihm hat. Da taucht ein Fremder auf der kleinen, abgeschiedenen Hebriden-Insel auf, über den bald allerhand Gerüchte in Umlauf sind. Auch Kayla ist nach der ersten Begegnung mit Brannan sofort fasziniert von diesem Mann, der ein Geheimnis zu hüten scheint. Ihre eigenen, immer stärker werdenden Gefühle für ihn, aber auch das Gerede der Inselbewohner treiben Kayla mehr und mehr in einen inneren Zwiespalt, aus dem es kaum einen Ausweg zu geben scheint ...

Isabel Morland wurde 1963 in Bamberg geboren und wuchs in einer literaturbegeisterten Familie auf. Nach verschiedenen selbstständigen Tätigkeiten und Auslandsaufenthalten studierte sie Kommunikationswissenschaften. Sie arbeitet freiberuflich als Trainerin und Coach. Sie brachte zunächst ihre vier leiblichen Kinder zur Welt, bevor sie sich ihren geistigen Kindern widmete und, angeregt durch die vielen Reisen, zu ihrer ursprünglichen Leidenschaft, dem Schreiben, zurückkehrte.Diverse ausgedehnte Aufenthalte auf entlegene und verlassene schottische Inseln inspirierten sie zu einem Romanzyklus über die faszinierende Landschaft und Lebensweise der Menschen auf den Hebriden. Seelisch in Schottland verwurzelt, lebt sie mit ihrer Familie in ihrer fränkischen Heimat. Neben ihrer Liebe zum Schreiben hält sie als Hobbyfotografin die Stimmungen der Landschaften ihrer Romane fest.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin großer Liebesroman um einen geheimnisvollen Fremden von der neuen deutschen Autorin Isabel Morland vor dem grandiosen Hintergrund einer wilden Hebriden-Insel Einst hat Kayla ihren Mann geliebt. Doch immer öfter geraten die beiden in Streit, und Dalziel wird so wütend, dass sie Angst vor ihm hat. Da taucht ein Fremder auf der kleinen, abgeschiedenen Hebriden-Insel auf, über den bald allerhand Gerüchte in Umlauf sind. Auch Kayla ist nach der ersten Begegnung mit Brannan sofort fasziniert von diesem Mann, der ein Geheimnis zu hüten scheint. Ihre eigenen, immer stärker werdenden Gefühle für ihn, aber auch das Gerede der Inselbewohner treiben Kayla mehr und mehr in einen inneren Zwiespalt, aus dem es kaum einen Ausweg zu geben scheint ...

Isabel Morland wurde 1963 in Bamberg geboren und wuchs in einer literaturbegeisterten Familie auf. Nach verschiedenen selbstständigen Tätigkeiten und Auslandsaufenthalten studierte sie Kommunikationswissenschaften. Sie arbeitet freiberuflich als Trainerin und Coach. Sie brachte zunächst ihre vier leiblichen Kinder zur Welt, bevor sie sich ihren geistigen Kindern widmete und, angeregt durch die vielen Reisen, zu ihrer ursprünglichen Leidenschaft, dem Schreiben, zurückkehrte.Diverse ausgedehnte Aufenthalte auf entlegene und verlassene schottische Inseln inspirierten sie zu einem Romanzyklus über die faszinierende Landschaft und Lebensweise der Menschen auf den Hebriden. Seelisch in Schottland verwurzelt, lebt sie mit ihrer Familie in ihrer fränkischen Heimat. Neben ihrer Liebe zum Schreiben hält sie als Hobbyfotografin die Stimmungen der Landschaften ihrer Romane fest.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426450321
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum26.10.2017
Auflage1. Auflage
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1290 Kbytes
Artikel-Nr.2358971
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog


Die Jagdlaute der Orcas waren verstummt. Stille erfüllte den Atlantik. Mit der Stille kam die Einsamkeit. Und mit der Einsamkeit der Tod. Das Walkalb trieb zwischen den Felsenriffen. Schemenhaft, mehr ein Gefühl der Sehnsucht als ein konkreter Gedanke, tauchten Erinnerungen auf. An die Mutterkuh. An den Geschmack von Milch. An die Nähe zu den anderen Tieren. An die schützende Gemeinschaft. Aber all das war Vergangenheit. Das Vertraute verhallte wieder und war schließlich nur noch ein entferntes Raunen.

Seit dem Sonnenaufgang hatten die Verfolger das Jungtier durch ihm fremde Gewässer gejagt, bis hin zu dem Riff, welches vorübergehend Sicherheit geboten hatte. Mittlerweile aber wurde die Bucht dem Tier zum Verhängnis. Das merkwürdige An- und Abschwellen der Gewässer störte seinen Orientierungssinn. Das Vibrieren der Gezeiten breitete sich von den Ohrknorpeln entlang des Rückgrats über seinen Körper aus, wanderte zurück in sein Gehirn und legte sich wie ein Nebelschleier über das Bewusstsein. Sogar das Wasser fühlte sich anders an als in der Endlosigkeit des Meeres, wo der Golfstrom den Minkwalen den Weg in die nördlichen Gefilde wies, den Heringsschwärmen hinterher. In dem Insellabyrinth vor der schottischen Küste jedoch bestimmten Ebbe und Flut über das Geschick des Tieres.

Das Walkalb tauchte an die Oberfläche, um zu atmen. Eine Fontäne aus Blas schoss zischend aus seinem Nasenloch. Dann ließ es sich mit einem Flossenschlag zur Seite kippen. Sein sirrender, langgezogener Klagelaut verhallte in den Tiefen des Meeres.

 

Die Sonne stand eine Handbreit über dem Horizont und hüllte das Halbrund der Bucht in sanftes Licht. Der Sand schimmerte golden. Der Tag versank im Meer. Dies war die Stunde, die er so liebte. Zwischen Land und Meer herrschte Frieden. Die Ellbogen auf die Knie gestützt, den Oberkörper vornübergebeugt, saß er auf einem mächtigen, vom Kommen und Gehen der Gezeiten glattgewaschenen Stück Treibholz und schnitzte. Geübt führte seine Hand das Messer. Das Flechtband, an dem er arbeitete, ähnelte der Verzierung auf der Figur, die er um den Hals trug. Ein aus Walrosszahn gefertigter Krieger, den er von seinem Vater geerbt hatte, dieser wiederum von seinen Vätern und Vorvätern. Eines fernen Tages würde es an ihm sein, die Figur gemäß der Tradition an seinen Sohn weiterzugeben, damit das Vermächtnis überdauerte.

Er schob die Wollmütze in den Nacken, seine Lippen schmeckten klare, salzige Luft. Draußen, über dem Meer, zogen rauchrote Wolkenberge wie schwelende Fackeln über den Himmel. Sein Blick wanderte über den Horizont bis zu der Stelle, an der sich die Sonne in die Tiefe stürzte. Nicht mehr lange, und der Rand des rotglühenden Feuerballs würde die Fluten berühren. Beinahe meinte er, ein leises Zischen zu hören, während die Vereinigung der Elemente ihrem Höhepunkt zustrebte und sich die Fluten des Atlantiks im Widerschein des Lichts rosa färbten.

Der Wind zerrte an seiner Jacke, das Messer steckte mit der Klinge in dem Holz neben ihm, seine Hände ruhten im Schoß. Für einen Moment gab es nichts zu tun oder zu entscheiden. Eine tiefe innere Ruhe erfüllte ihn, die Gesetze der Zeit verloren ihre Gültigkeit. Vor seinem inneren Auge sah er die Jahrtausende vorbeiziehen. Sowohl die, welche bereits vergangen waren, als auch die, welche kommen würden. In die Großartigkeit des Anblicks rund um ihn herum versunken, saß er da und betrachtete den Sonnenuntergang. Unvermittelt ergriff ihn ein Frösteln. Aus dem Frieden erwuchs Unwohlsein. Irgendwo auf der Höhe seiner Brust meinte er, einen kalten Hauch zu spüren. Es fühlte sich an, als würde sich ein Eissplitter in sein Herz bohren. Er wusste wohl, was das zu bedeuten hatte. Aufmerksam lauschte er in sich hinein, in der Hoffnung, dass er sich vielleicht getäuscht hatte, doch wie erwartet verstärkte sich das Gefühl. Er presste die Lippen zusammen, hob die Hand vor die Augen und spähte über den Atlantik. Der Wind trieb ihm Sandkörner ins Gesicht, seine Brust wurde eng. Mit der Präzision eines Seismographen fing er Emotionen ein, die eindeutig nicht zu ihm gehörten und sich dennoch mit seinen eigenen Empfindungen vermischten.

In der Nähe waren Felsen. Er erhob sich und kletterte hinauf, um zu erkennen, ob jemand da draußen auf dem Meer in Not war. Mit zusammengekniffenen Augen suchte er die Wellentäler ab. Nichts. Was auch immer auf dem Meer vor sich ging, entzog sich seinem Blick. Doch dicht unter der Oberfläche baute sich etwas auf, das fühlte er. Ein gewaltiger Sog, der ihn zu verschlingen drohte. Adrenalin schoss durch seine Adern, seine Muskeln spannten sich an. Und dann bekam das unsichtbar in der Tiefe Brodelnde einen Namen. Angst.

 

Das Walkalb driftete im Wasser, die Augen halb geschlossen. Seinem Feind hatte es nichts mehr entgegenzusetzen. Die Aussicht auf den Tod war lähmend. Teilnahmslos nahm es wahr, wie das schwindende Licht auf den Schaumkronen tanzte. Die seichten Gewässer lockten es näher und näher an das Ufer, wo die Wellen in sanften Schwüngen auf das Land aufliefen. Der nasse Sand glitzerte im Licht der Abendsonne, die Dämmerung verlieh den schroffen Felsen sanftere Konturen, das Bild bestach durch makellose, trügerische Schönheit.

Aller Wahrscheinlichkeit nach hätten die Orcas dem Walbaby ein rasches Ende bereitet. Die geschützte Bucht hingegen hielt ein langes, qualvolles Sterben bereit.

 

Der Druck in seiner Brust wuchs. Er schloss die Augen und ließ die Luft keuchend aus seinen Lungen entweichen. Dann straffte er den Rücken und startete den Motor. Die Reifen des Jeeps stoben über den Sand auf den Feldweg zu, der jenseits des Wollgrasteppichs in die Küstenstraße mündete. Von da aus eine Meile bis zum Hafen. In Gedanken sah er den dunklen Punkt dicht unterhalb der Wasseroberfläche vor sich. Er vermutete, dass es sich um einen Jungwal handelte. Ein klammes Gefühl kroch seine Wirbelsäule hinunter bis zu den Zehen, jeder Nerv seines Körpers signalisierte, dass der Lebenswille des Tieres von Minute zu Minute schwand. Die Zeit lief ihm davon. Entschlossen trat er auf das Gaspedal und jagte den Jeep über die holprige Piste.

Das Boot lag am Ende der Mole. Er parkte den Jeep mitten im Halteverbot, neben einem Haufen Reusen und Netzen, und sprang auf den Anleger. Die Sohlen seiner Turnschuhe quietschten auf dem glitschigen Holz. Mit einem gezielten Sprung landete er auf dem Deck des Kutters. Minuten später hatte er das Dingi aus der Verankerung gelöst. Mit einem satten Klatschen landete es auf dem Wasser. Er zog die Gurte der Schwimmweste fest, ließ sich mit einem geübten Schwung in das Beiboot fallen und startete den Motor.

 

Die Bewegungen wurden immer einförmiger.

Kreis um Kreis um Kreis.

Ohne Anfang. Ohne Ende.

Von einem unbestimmten, inneren Drang geleitet.

Die Sonne zerfloss im Meer. Die Elemente wurden eins.

Kein Oben. Kein Unten.

Teilnahmslosigkeit in den Empfindungen. Die Angst wich. Ein gerauntes Versprechen.

Nicht mehr lange ...

 

Als er die Bucht erreichte, schaltete er den Motor ab. Das Sonar des Wals war empfindlich. Er durfte nicht riskieren, das Tier zu erschrecken und schlimmstenfalls weiter Richtung Strand zu treiben. Gleichmäßig tauchten die Ruderblätter ins Wasser, das Dingi glitt auf den matt glänzenden Leib zu. Im Näherkommen erkannte er eine glatte, unverletzte Rückenflosse. Der gebogenen Form nach zu urteilen, war es ein Mädchen.

Er steuerte das Boot in ausreichender Entfernung um das Kalb herum, so dass er sich zwischen Tier und Strand befand. Er löste ein Ruder aus der Dolle und hob es hoch über den Kopf. Entschlossen holte er aus. Das Ruderblatt klatschte auf die Wellen. Einmal, zweimal, dreimal. Konzentrische Kreise breiteten sich wie von unsichtbarer Hand gezogen über das Wasser aus.

Schließlich ließ er das Ruder wieder sinken. Geduldig wartete er. Ließ zu, dass die Verbindung zwischen ihnen stärker wurde und sein Geist mit der Seele des Tieres verschmolz. Ein schwaches, aber gleichmäßiges Vibrieren, als würde sich ein Stromkreis schließen. Gespannt blickte er zu dem Walbaby hinüber. Es legte eine Flosse an den Körper, ein trübes Auge erwiderte seinen Blick. Beinahe meinte er, einen Anflug von Interesse zu erkennen.

Einen Wimpernschlag später setzten die monotonen Schwimmbewegungen wieder ein. Die Rückenflosse schnitt wie ein Zirkel ein gleichförmiges Rund in das Meer. Verdammt ... Fluchend warf er das Ruder in das Dingi zurück. Jetzt blieb ihm keine andere Wahl. Der Plan war verwegen. Ihm war wohl bewusst, was er damit riskierte. Das Tier war erschöpft, schlimmstenfalls würde er es zu Tode ängstigen. Aber was sollte er sonst tun? Sein Blick wurde grimmig, entschlossen drehte er den Sprithahn der Tankbelüftung auf. Dann zog er den Choke und gab Gas. Das Boot schoss quer durch die Bucht. Kurz vor dem Wal drehte er bei. Das Dröhnen des Motors traf wie ein Paukenschlag auf das Sonar, der Stresspegel des Tieres musste enorm sein.

Immer enger zog er die Bögen, zwischen dem Halbrund der Bucht und dem Wal verlaufend, eine imaginäre Mauer aus Lärm. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Durch die Tiefe der eingegangenen Verbindung übertrugen sich die Empfindungen des Tieres unmittelbar auf seinen eigenen Körper. Er spürte die Panik des Wals, als wäre es seine eigene. Eine Faust bohrte sich in seinen Magen, er schnappte nach Luft, während die Angst auf den Höhepunkt zusteuerte. Dann, gerade als er meinte, es nicht länger aushalten zu können, sah er ein paar Meter vom Dingi entfernt Blas aus dem Atemloch schießen. Na los ..., flüsterte er in Gedanken, worauf...
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Isabel Morland wurde 1963 in Bamberg geboren und wuchs in einer literaturbegeisterten Familie auf. Nach verschiedenen selbstständigen Tätigkeiten und Auslandsaufenthalten studierte sie Kommunikationswissenschaften. Sie arbeitet freiberuflich als Trainerin und Coach. Sie brachte zunächst ihre vier leiblichen Kinder zur Welt, bevor sie sich ihren geistigen Kindern widmete und, angeregt durch die vielen Reisen, zu ihrer ursprünglichen Leidenschaft, dem Schreiben, zurückkehrte.Diverse ausgedehnte Aufenthalte auf entlegene und verlassene schottische Inseln inspirierten sie zu einem Romanzyklus über die faszinierende Landschaft und Lebensweise der Menschen auf den Hebriden. Seelisch in Schottland verwurzelt, lebt sie mit ihrer Familie in ihrer fränkischen Heimat. Neben ihrer Liebe zum Schreiben hält sie als Hobbyfotografin die Stimmungen der Landschaften ihrer Romane fest.