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Touch of Flames

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
240 Seiten
Deutsch
Forevererschienen am01.05.2017Auflage
Als würde es nicht schon reichen, dass ihre Familie aus Boston in eine Geistervilla mitten im Nirgendwo zieht, weiß bald auch jeder, dass Gwens Vater als Dämonologe arbeitet. Ihr Ruf an der neuen Schule ist ruiniert. Ohne ihren einzigen Freund Harry würde sie sicher verzweifeln - und dann ist da auch noch dieser Außenseiter, der von allen 'Feuerteufel' genannt wird und der ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen will. Sebastian ist gutaussehend und gibt sich gar nicht erst Mühe, seine dunkle Vergangenheit zu verbergen. Es scheint, als spiele Gwen sprichwörtlich mit dem Feuer...

Mariella Heyd, geboren 1989, studiert und lebt ganz in der Nähe von Frankreich. Ihre Freizeit widmet sie ihren drei Katzen und der Belletristik. Seit ihrer Kindheit ziehen sie Romane aller Art in ihren Bann. Besonders R. L. Stines 'Fear Street'- Reihe hat in ihr schon früh das Interesse am Sonder- und Wunderbaren geweckt. Bereits im Alter von zwölf Jahren schrieb Mariella Heyd Kurzgeschichten und verwirklichte sich 2016 mit ihrem Debütroman 'Elfenfehde' den Traum vom eigenen Buch. Ihre Arbeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin half ihr stets dabei, über den Tellerrand der Realität hinaus zu blicken und neue Welten zu erschaffen. 2017 wurde sie mit dem Indie Autor Preis ausgezeichnet.
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Produkt

KlappentextAls würde es nicht schon reichen, dass ihre Familie aus Boston in eine Geistervilla mitten im Nirgendwo zieht, weiß bald auch jeder, dass Gwens Vater als Dämonologe arbeitet. Ihr Ruf an der neuen Schule ist ruiniert. Ohne ihren einzigen Freund Harry würde sie sicher verzweifeln - und dann ist da auch noch dieser Außenseiter, der von allen 'Feuerteufel' genannt wird und der ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen will. Sebastian ist gutaussehend und gibt sich gar nicht erst Mühe, seine dunkle Vergangenheit zu verbergen. Es scheint, als spiele Gwen sprichwörtlich mit dem Feuer...

Mariella Heyd, geboren 1989, studiert und lebt ganz in der Nähe von Frankreich. Ihre Freizeit widmet sie ihren drei Katzen und der Belletristik. Seit ihrer Kindheit ziehen sie Romane aller Art in ihren Bann. Besonders R. L. Stines 'Fear Street'- Reihe hat in ihr schon früh das Interesse am Sonder- und Wunderbaren geweckt. Bereits im Alter von zwölf Jahren schrieb Mariella Heyd Kurzgeschichten und verwirklichte sich 2016 mit ihrem Debütroman 'Elfenfehde' den Traum vom eigenen Buch. Ihre Arbeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin half ihr stets dabei, über den Tellerrand der Realität hinaus zu blicken und neue Welten zu erschaffen. 2017 wurde sie mit dem Indie Autor Preis ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958181830
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum01.05.2017
AuflageAuflage
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2898 Kbytes
Artikel-Nr.2365178
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

Weihnachten und Silvester waren ein Desaster gewesen. Zwischen Umzugskartons und vergilbten Tapeten war keine Festtagsstimmung aufgekommen. Die notdürftig parat gestellten Plastikteller und Partybecher hatten ihr Übriges dazu beigetragen, die Feiertage zu vermiesen. Einen Weihnachtsbaum hatten Gwens Eltern erst gar nicht gekauft. Entsprechend lustlos waren die Geschenke vor dem laufenden Fernseher ausgepackt worden. Gwens Großmutter hatte zwar zum Festtagsessen eingeladen, aber durch den anstehenden Umzug war die Zeit wie im Flug verstrichen. Es mussten noch etliche Sachen sicher in Kisten verstaut werden, weshalb sie dieses Jahr auf den Weihnachtstruthahn verzichteten.

Der Morgen des vierten Januar wirkte nach all den Strapazen wie eine Erleichterung.

»Kinder, kommendes Weihnachten wird großartig«, verkündete ihr Dad und drückte Gwen und ihrem Bruder Wilson jeweils einen leichten Karton in die Hände. »Ihr werdet sehen, wir werden uns selbst einen Tannenbaum im Wald fällen.«

Der Wecker hatte die gesamte Familie um vier Uhr nachts aus dem Bett geworfen. Vor dem Gebäude parkte der angemietete Umzugswagen, um alle in ihr neues Heim zu befördern. Mit leisen Schritten trugen sie kistenweise ihr Hab und Gut auf die Ladefläche des LKWs. Eine Dreiviertelstunde später türmte sich ihr komplettes Leben auf vier Rädern, bereit zum Abtransport.

Wilson saß schon im Wagen, aber Gwen stand auf dem Bürgersteig und sah sich um.

Die Nacht hing dunkelblau und schwer über ihr. Die meisten Häuser lagen noch im Dunkeln. Nur hinter wenigen Gardinen brannte Licht oder flackerte bläulich ein Fernseher. Alles hier war ihr so vertraut. Sie würde Boston vermissen. Ihre Eltern reichten dem Vermieter soeben die Wohnungsschlüssel und klärten letzte Formalitäten. Erleichtert, dass die Übergabe problemlos vonstattengegangen war, schlenderten sie auf den Wagen zu.

»Steig ein, Gwen. Es kann losgehen«, forderte Dad sie auf und verstaute die beschlagene Brille im Handschuhfach.

Auf Wiedersehen, altes Leben.

Skeeter saß aufgeregt hechelnd und sabbernd auf der Rückbank zwischen Gwen und Wilson, als der Wagen losfuhr.

»Hey, Will, alles klar?«

Ihr Bruder vergrub das Gesicht unter einer Supermankuscheldecke, damit Gwen nicht sehen konnte, wie er bitterlich weinte. Sie wuschelte ihm durchs Haar.

»Komm schon. Dad hat recht. Es wird toll.«

Ich wünschte, ich könnte mir das selbst einreden.

»Du bekommst endlich ein richtiges Zimmer. Diesmal suchst du dir eins aus, bei dem Mom dich nicht gleich erwischt, wenn du zockst«, flüsterte sie. Dabei verstanden ihre Eltern ohnehin kein Wort. Mom fuchtelte mit einer Landkarte aus den 80ern, während Dad nach einem passenden Radiosender suchte.

Wilson heulte noch immer.

»Mit wem soll ich denn spielen, wenn ich keine Freunde mehr habe?«

Behutsam legte sie ihm eine Hand auf den Rücken.

»Du wirst neue Kumpel kennenlernen. Ich meine, wir ziehen in ein Haus im Wald. Wenn das nicht zum Spielen einlädt, weiß ich auch nicht. Und Mom wird es freuen, wenn du mehr an die frische Luft kommst.« Das Beben seines Körpers ebbte langsam ab. Er schien sich zu beruhigen.

»Skeeter wird es lieben, im Wald spazieren zu gehen.«

»Was ist, wenn ich keine Freunde finde?«

»Natürlich wirst du welche finden. Sobald die Schule losgeht, lernst du gleich Jungs kennen«, munterte sie ihn auf.

»Und was tu ich bis dahin?«

Gwen überlegte. »Bis es so weit ist, werde ich mit dir spielen. Wir machen lange Spaziergänge, suchen nach einer Hundeschule für Skeeter und gehen ins Kino.«

Sie bereute diese Zusage jetzt schon, aber wenn Wilson weinte, keimte Geschwisterliebe in ihr auf und er tat ihr unbändig leid.

»Versprochen?« Wilson reckte eine Hand unter der Decke hervor und hielt ihr den kleinen Finger zum Schwur entgegen.

»Ehrenwort.« Sie hakte ein. Gwen hörte, wie er die Nase hochzog und kurz darauf aus seinem Versteck kam. Mit verweinten Augen sah er sie an.

»Danke, Gwen. Ich hab dich lieb.«

Bei diesen Hundeaugen wurde selbst sie weich und beschloss, dass ihr Taschengeld in gemeinsamen Kinobesuchen gut angelegt war.

Einen kleinen, nervigen Bruder hat man schließlich nur einmal.

Ihr Blick wanderte aus dem Fenster. In den frühen Morgenstunden waren nur wenige Pendler auf den Straßen unterwegs, so dass es kein nervenaufreibendes Stop-and-go gab. Wenn sich in knapp einer Stunde der Berufsverkehr staute, würden sie die Stadt längst hinter sich gelassen haben.

Im Radio freute sich die Moderatorin über die sonnigen Wetteraussichten und Gwens Mom Vivian nippte an einem heißen Kaffee aus der Thermoskanne, dessen Duft sich im Fahrzeug ausbreitete. Skeeter hatte sich inzwischen beruhigt und brummte zufrieden vor sich hin, den Kopf zwischen den Pfoten. Wilson war noch einmal eingeschlafen und seine schlaffen Beine baumelten im Takt des Wagens. Bei Schlaglöchern wurde er kurz aufgerüttelt, schlief aber sofort wieder ein. Von der Hektik der vergangenen Wochen war nichts mehr zu spüren. Gwen zog Kopfhörer an, drehte die Musik auf und lehnte den Kopf gegen die Fensterscheibe. Draußen rauschten Straßenschilder, Autos, Häuser und ein paar Menschen auf dem Weg zur U-Bahn an ihr vorbei.

Megan war ihre beste Freundin, aber ihre Anrufe waren während der freien Tage seltener geworden. Das letzte Mal hatte sie zu Weihnachten von ihr gehört. Am Tag der großen Neuigkeit hatte Gwen sie angerufen und erklärt, sie würde bis zu den Ferien nicht mehr zur Schule gehen, um sich in den Umzugsstress stürzen zu können. Sie hatte Megan angehört, dass sie sie damit gekränkt hatte. Es überraschte sie also nicht, die Freundschaft allmählich bröckeln zu sehen. Megan hatte sich an ihrem ersten Schultag an der West Boston High School an Gwens Fersen geheftet und war nun gezwungen, sich ebenfalls einen neuen Freundeskreis aufzubauen.

Gwen hatte trotzdem fest damit gerechnet, sie würde sich bei ihr verabschieden, aber am Morgen war Megan nicht aufgetaucht. Gwen war ein wenig froh gewesen, als ihr Vater den Motor gestartet hatte und sie ohne Tränen oder dramatische Abschiedsszenen ihre alte Wohnung hinter sich lassen konnte. Für sie war es der vierte Umzug in fünf Jahren, und inzwischen kannte sie den Ablauf: Zuerst schimpfte man über die Eltern. Dann weinte man miteinander wegen der Entfernung, und zuletzt versprach man sich, ständig zu telefonieren und sich in den Ferien oder an den Wochenenden zu besuchen. Bisher war es jedes Mal gescheitert: Hannah, Betty, Judy - immer das Gleiche. Nach dem Wohnungswechsel war es nur eine Frage der Zeit, bis die Anrufe seltener wurden. Man konnte sich nicht treffen, weil man verreiste, und bei Gesprächen fand man keinen gemeinsamen Nenner mehr. Jeder lernte neue Leute kennen, die den jeweils anderen nicht im mindesten interessierten.

Die bunten Lichter der Werbetafeln und das Brummen der Busse zogen an Gwen vorüber. Ein bisschen würde sie den Trubel und die Hektik der Großstadt vermissen. Man konnte in den Straßen zwischen den unzähligen Menschen untertauchen und herrlich durchschnittlich sein; nicht die Tochter eines Geisterjägers und einer Psychologin. Zu allem Übel waren Gwen, Wilson und ihre Eltern rothaarig, sommersprossig und pummelig, wodurch sie ohnehin überall auffielen.

Wie viele Einwohner hatte ihr neues Zuhause? Würde die neue Stadt den gleichen Komfort bieten und sich wie ein Tarnmantel um sie hüllen? Oder würde sie aus der Masse herausstechen? Der Gedanke an ein winziges Dorf bereitete ihr Unwohlsein. Durch die Hektik der vergangenen Tage war Gwen nur flüchtig dazu gekommen, ihre neue Heimat zu googeln. Aber bis auf ein paar Luftaufnahmen, einem Artikel über einen Sportpokal und das alljährliche Hot-Dog-Wettessen hatte die Suchmaschine keine wissenswerten Informationen ausgespuckt. Ihre Eltern waren auch so sehr mit dem anstehenden Umzug beschäftigt gewesen, dass sich kaum ein längeres Gespräch zwischen ihnen ergeben hatte.

»Irgendwie geht man immer mit einem weinenden und einem lachenden Auge, wie Granny zu sagen pflegt«, murmelte Gwen und prägte sich ein letztes Mal die Bilder der Großstadt ein. Als sie die Autobahn erreichten, wich das Schwarz der Nacht langsam einem milchig-gelben Morgen.

***

Vivian rüttelte an Gwens Knie. Sie zuckte zusammen und zog die Kopfhörer aus den Ohren.

»Was ist passiert? Bin ich eingeschlafen?« Müde rieb sie sich die Augen und sah sich um. Sie standen auf einem fußballfeldgroßen Parkplatz zwischen mehreren LKWs, die mit zischenden Bremsen neben dem Umzugswagen zum Stehen kamen. Das Straßenschild vor der nächsten Ausfahrt nannte Ortsnamen, die ihr nicht bekannt vorkamen.

»Sind wir etwa schon da?«, fragte Gwen und sah sich verschlafen um.

»Nein. Noch lange nicht. Wir sind an einer Raststätte. Hast du Lust zu frühstücken?«

»Und wie«, freute sie sich. Ihr Magen rebellierte bereits lautstark.

»Hey, Schlafmütze«, weckte Vivian ihren Sohn. »Pipipause. Los, wachwerden.« Widerwillig streckte sich Wilson, schnappte sich den Nintendo 3DS und kletterte aus dem Wagen.

Bei Croissants und heißem Latte Macchiato planten ihre Eltern die Fahrt und grübelten, welche Strecke wohl die kürzeste wäre. Ihr Vater hatte sich vehement gegen Google Maps ausgesprochen. Als Geisterjäger hatte er einen Hang zu längst Vergangenem und liebäugelte deshalb mit altmodischen Karten - statt mit diesem unzuverlässigen...
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Mariella Heyd, geboren 1989, studiert und lebt ganz in der Nähe von Frankreich. Ihre Freizeit widmet sie ihren drei Katzen und der Belletristik. Seit ihrer Kindheit ziehen sie Romane aller Art in ihren Bann. Besonders R. L. Stines "Fear Street"- Reihe hat in ihr schon früh das Interesse am Sonder- und Wunderbaren geweckt. Bereits im Alter von zwölf Jahren schrieb Mariella Heyd Kurzgeschichten und verwirklichte sich 2016 mit ihrem Debütroman "Elfenfehde" den Traum vom eigenen Buch. Ihre Arbeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin half ihr stets dabei, über den Tellerrand der Realität hinaus zu blicken und neue Welten zu erschaffen. 2017 wurde sie mit dem Indie Autor Preis ausgezeichnet.