Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Gewehre von Avalon

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
300 Seiten
Deutsch
Klett-Cotta Verlagerschienen am20.10.20171. Auflage 2017
'Das Farbigste, Exotischste und Unvergesslichste, was unser Genre je gesehen hat.' George R.R. Martin Corwin ist aus dem Verließ Ambers, in das ihn sein verhasster Bruder Eric verbannt hat, geflohen. Zurück in der Schattenwelt Erde baut er heimlich eine Armee auf, um gegen Eric zu kämpfen. Da lernt er Dara kennen, die behauptet, die Enkelin von Corwins Bruder Benedict zu sein. Aber Dara verfolgt ihre eigenen Pläne und entwickelt sich zu einer noch größeren Gefahr als Eric. Prinz Corwin lebte nach einem Gedächtnisverlust auf der Erde, ohne zu wissen, wer er ist. Als eines Tages ein Mitglied seiner Familie versucht, ihn zu töten, beginnt er, nach seiner Vergangenheit zu forschen. Und so setzt er alles daran, in das Königreich Amber zurückzukehren. Bald schon erfährt er, dass seine Verwandtschaft über einige sehr ungewöhnliche Kräfte verfügt. Alle Nachfahren des Königshauses können zwischen Amber, den Schattenwelten und dem Chaos hin- und herreisen, indem sie die Realität manipulieren. Sie benutzen magische Spielkarten, um zu kommunizieren und sich an andere Orte zu versetzen. Aber vor allem sind sie alle in einen erbarmungslosen Kampf um den Thron verstrickt. Und nicht zuletzt muss das Geheimnis um das Verschwinden ihres königlichen Vaters Oberon aufgedeckt werden.

Roger Zelazny (1937-1995) gehört zu den wichtigsten Fantasy- und Science-Fiction-Autoren aller Zeiten. Seine Bücher und Serien wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem gewann er sechsmal den Hugo Award und dreimal den Nebula Award. Der Muschelkrebs Sclerocypris zelaznyi ist nach ihm benannt.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext'Das Farbigste, Exotischste und Unvergesslichste, was unser Genre je gesehen hat.' George R.R. Martin Corwin ist aus dem Verließ Ambers, in das ihn sein verhasster Bruder Eric verbannt hat, geflohen. Zurück in der Schattenwelt Erde baut er heimlich eine Armee auf, um gegen Eric zu kämpfen. Da lernt er Dara kennen, die behauptet, die Enkelin von Corwins Bruder Benedict zu sein. Aber Dara verfolgt ihre eigenen Pläne und entwickelt sich zu einer noch größeren Gefahr als Eric. Prinz Corwin lebte nach einem Gedächtnisverlust auf der Erde, ohne zu wissen, wer er ist. Als eines Tages ein Mitglied seiner Familie versucht, ihn zu töten, beginnt er, nach seiner Vergangenheit zu forschen. Und so setzt er alles daran, in das Königreich Amber zurückzukehren. Bald schon erfährt er, dass seine Verwandtschaft über einige sehr ungewöhnliche Kräfte verfügt. Alle Nachfahren des Königshauses können zwischen Amber, den Schattenwelten und dem Chaos hin- und herreisen, indem sie die Realität manipulieren. Sie benutzen magische Spielkarten, um zu kommunizieren und sich an andere Orte zu versetzen. Aber vor allem sind sie alle in einen erbarmungslosen Kampf um den Thron verstrickt. Und nicht zuletzt muss das Geheimnis um das Verschwinden ihres königlichen Vaters Oberon aufgedeckt werden.

Roger Zelazny (1937-1995) gehört zu den wichtigsten Fantasy- und Science-Fiction-Autoren aller Zeiten. Seine Bücher und Serien wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem gewann er sechsmal den Hugo Award und dreimal den Nebula Award. Der Muschelkrebs Sclerocypris zelaznyi ist nach ihm benannt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783608109825
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum20.10.2017
Auflage1. Auflage 2017
Seiten300 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2368410
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2.


Tag. Neue Schmerzen. Neue Qualen.

Jemand hatte mir einen ungetragenen Mantel aus braunem Stoff dagelassen, und das schien mir eine gute Sache zu sein. Besonders wenn ich noch weiter zunahm und Ganelon sich an meine Farben erinnerte. Den Bart rasierte ich nicht ab, hatte er mich doch in einem etwas weniger struppigen Zustand gekannt. In seiner Gegenwart gab ich mir Mühe, meine Stimme zu verstellen. Grayswandir versteckte ich unter dem Bett.

In der folgenden Woche trieb ich mich von einer Anstrengung zur nächsten. Ich quälte mich ab und schwitzte und hüpfte, bis die Schmerzen nachließen und meine Muskeln wieder fest wurden. Ich glaube, in dieser Woche nahm ich fünfzehn Pfund zu. Langsam, sehr langsam begann ich mich zu fühlen wie mein altes Selbst.

Das Land hieß Lorraine, so wie sie. Wäre ich jetzt in der Stimmung, Sie an der Nase herumzuführen, würde ich sagen, wir hätten uns auf einer Wiese hinter der Burg getroffen, während sie Blumen pflückte und ich an der frischen Luft einen Spaziergang machte. Blödsinn!

Höflich ausgedrückt, konnte man sie wohl als Marketenderin bezeichnen. Ich begegnete ihr am Ende eines harten Tages, den ich vorwiegend mit Säbel und Netz verbracht hatte. Als mein Blick zum ersten Mal auf sie fiel, stand sie abseits und wartete auf ihre Verabredung. Sie lächelte, und ich lächelte zurück, nickte, blinzelte ihr zu und ging vorbei. Am nächsten Tag sah ich sie wieder und sagte »Hallo« und ging an ihr vorbei. Das ist alles.

Nun, ich lief ihr immer wieder über den Weg. Am Ende der zweiten Woche, als die Schmerzen ausgestanden waren und ich gut hundertachtzig Pfund wog und mich wieder entsprechend zu fühlen begann, verabredete ich mich auf einen Abend mit ihr. Inzwischen war mir ihr Status natürlich bekannt, und ich hatte nichts dagegen. Aber an jenem Abend taten wir nicht das übliche. Oh nein.

Stattdessen unterhielten wir uns, und später passierte etwas ganz anderes.

Ihr Haar war rostfarben und wies schon einige graue Strähnen auf. Trotzdem schätzte ich sie auf unter Dreißig. Die Augen sehr blau. Ein etwas spitz zulaufendes Kinn. Saubere, gleichmäßige Zähne in einem Mund, der mich viel anlächelte. Ihre Stimme klang leicht nasal, sie trug das Haar zu lang, das Make-up lag zu dick über zu tiefen Spuren der Müdigkeit, ihre Haut war zu sommersprossig, ihre Kleidung zu bunt und zu eng. Aber ich mochte sie. Als ich mich mit ihr verabredete, wusste ich noch nicht, dass sie mir gefallen würde, denn wie gesagt hatte ich eigentlich nicht die Absicht gehabt, ihr den Hof zu machen.

Es gab keine andere Möglichkeit als meine Kammer, also waren wir dorthin gegangen. Ich war inzwischen zum Captain ernannt worden und nutzte meine Stellung aus, indem ich uns das Essen und eine Extraflasche Wein servieren ließ.

»Die Männer haben Angst vor dir«, sagte sie. »Sie sagen, du wirst niemals müde.«

»Aber ich werde müde«, erwiderte ich. »Glaub mir.«

»Natürlich.« Sie schüttelte die zu langen Locken und lächelte. »Werden wir das nicht alle?«

»Kann man wohl sagen.«

»Wie alt bist du?«

»Wie alt bist du?«

»Ein Gentleman stellt diese Frage nicht.«

»Eine Dame aber auch nicht.«

»Als du hier auftauchtest, hielt man dich für über fünfzig.«

»Und â¦?«

»Jetzt ist man sich nicht mehr sicher. Fünfundvierzig? Vierzig?«

»Nein«, sagte ich.

»Das hatte ich auch nicht angenommen. Aber dein Bart hat alle getäuscht.«

»Das haben Bärte oft so an sich.«

»Du siehst mit jedem Tag besser aus. Stärker â¦«

»Danke. Ich fühle mich tatsächlich besser als bei meiner Ankunft.«

»Sir Corey von Cabra«, sagte sie. »Wo liegt Cabra? Was ist Cabra? Nimmst du mich dorthin mit, wenn ich dich lieb darum bitte?«

»Versprechen würd ich s dir«, erwiderte ich. »Aber es wäre eine Lüge.«

»Ich weiß. Aber ich würd s trotzdem gern hören.«

»Na gut. Ich nehme dich dorthin mit. Es ist ein mieses Land.«

»Bist du wirklich so gut, wie die Männer behaupten?«

»Wohl kaum. Und du?«

»Eigentlich nicht. Möchtest du jetzt zu Bett gehen?«

»Nein, ich möchte mich lieber mit dir unterhalten. Nimm ein Glas Wein.«

»Vielen Dank â¦ Auf deine Gesundheit.«

»Und die deine.«

»Wieso bist du ein so guter Schwertkämpfer?«

»Naturtalent und gute Lehrer.«

»â¦ und du hast Lance die ganze weite Strecke getragen und die Ungeheuer getötet â¦«

»Je öfter man eine solche Geschichte erzählt, desto übertriebener klingt sie.«

»Aber ich habe dich beobachtet. Du bist wirklich besser als die anderen. Deshalb hat dir Ganelon ja auch seinen Vorschlag gemacht - was immer es ist. Er hat ein Auge für echte Könner. Ich habe schon viele Schwertkämpfer zum Freund gehabt und ihnen beim Üben zugeschaut. Du könntest sie alle in Stücke hauen. Die Männer sagen, du wärst ein guter Lehrer. Sie mögen dich, obwohl sie dich fürchten.«

»Warum mache ich ihnen Angst? Weil ich stark bin? Es gibt viele starke Männer auf der Welt. Weil ich mein Schwert lange Zeit schwingen kann?«

»Sie glauben, da spielt etwas Übernatürliches mit.«

Ich lachte.

»Nein, ich bin nur der zweitbeste Schwertkämpfer, den es gibt. Verzeihung - vielleicht der drittbeste. Aber ich will mir künftig noch mehr Mühe geben.«

»Wer ist denn besser?«

»Möglicherweise Eric von Amber.«

»Wer ist das?«

»Ein übernatürliches Wesen.«

»Er ist der beste?«

»Nein.«

»Wer dann?«

»Benedict von Amber.«

»Ist er auch eines?«

»Ja, wenn er noch lebt.«

»Du bist seltsam«, meinte sie. »Und warum? Sag s mir! Bist auch du ein übernatürliches Wesen?«

»Komm, wir trinken noch ein Glas Wein.«

»Der Alkohol wird mir zu Kopf steigen.«

»Um so besser.«

Ich schenkte ein.

»Wir werden alle sterben«, sagte sie.

»Früher oder später.«

»Ich meine hier und bald, im Kampf gegen dieses Ding.«

»Warum sagst du das?«

»Es ist zu stark.«

»Warum bleibst du dann hier?«

»Ich weiß nicht, wohin ich sonst sollte. Deshalb habe ich dich nach Cabra gefragt.«

»Und deshalb bist du heute Abend zu mir gekommen?«

»Nein. Ich wollte sehen, wie du so bist.«

»Ich bin ein Athlet, der sich gegen sein Training versündigt. Bist du hier in der Gegend geboren?«

»Ja. Im Wald.«

»Warum hast du dich mit den Burschen hier eingelassen?«

»Warum nicht? Es ist doch besser, als jeden Tag Schweinescheiße am Hacken zu haben.«

»Hast du keinen eigenen Mann gehabt? Etwas Festes, meine ich?«

»Doch. Aber er ist tot. Er ist der Mann, der den â¦ Hexenring gefunden hat.«

»Tut mir leid.«

»Mir nicht. Immer wenn er genug Geld zusammengestohlen oder -geborgt hatte, ist er saufen gegangen, und dann kam er nach Hause und schlug mich. Ich war froh, als ich Ganelon getroffen habe.«

»Du meinst also, dass das Wesen zu stark ist, dass wir den Kampf verlieren?«

»Ja.«

»Da magst du recht haben. Aber ich glaube, du irrst dich.«

Sie zuckte die Achseln.

»Du wirst mit uns kämpfen?«

»Ich fürchte, ja.«

»Niemand wusste das genau oder hat sich eindeutig dazu geäußert. Das könnte interessant werden. Ich würde dich gern mit dem Ziegenmann kämpfen sehen.«

»Warum?«

»Weil er der Anführer zu sein scheint. Wenn du ihn tötest, hätten wir eine bessere Chance. Du könntest es vielleicht schaffen.«

»Ich werde es müssen.«

»Aus besonderen Gründen?«

»Ja.«

»Private Gründe?«

»Ja.«

»Dann viel Glück.«

»Vielen Dank.«

Sie leerte ihr Glas, und ich schenkte ihr nach.

»Ich weiß, dass er ein übernatürliches Wesen ist«, sagte sie.

»Wechseln wir lieber das Thema.«

»Na schön. Aber tust du mir einen Gefallen?«

»Welchen?«

»Lege morgen deine Rüstung an, nimm dir eine Lanze, besorg dir ein Pferd und mach den Kavallerieoffizier Harald fertig!«

»Warum?«

»Er hat mich letzte Woche geschlagen, so wie es Jarl früher getan hat. Schaffst du das?«

»Ja.«

»Tust du s?«

»Warum nicht? Der Mann ist schon so gut wie erledigt!«

Sie rückte näher heran und lehnte sich gegen mich.

»Ich liebe dich«, sagte sie.
...
mehr

Autor

Roger Zelazny (1937-1995) gehört zu den wichtigsten Fantasy- und Science-Fiction-Autoren aller Zeiten. Seine Bücher und Serien wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem gewann er sechsmal den Hugo Award und dreimal den Nebula Award. Der Muschelkrebs Sclerocypris zelaznyi ist nach ihm benannt.