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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
608 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.02.2018
Die Zeit ist reif für eine Ermittlerin wie Lisa Mattei
Lisa Mattei - leitende Ermittlerin der schwedischen Sicherheitspolizei, Anfang 40, verheiratet mit einem um einige Jahre jüngeren Mann -, will an ihrem ersten freien Tag seit Monaten eigentlich mit ihrer kleinen Tochter Geburtstag feiern, als sie einen Notruf bekommt. Kurz darauf wird im Land die höchste Alarmstufe ausgerufen und ein Kollege vom britischen Geheimdienst MI6 nimmt Kontakt zu ihr auf: In 26 Tagen will sich das Mitglied einer islamistischen Terrormiliz in die Luft sprengen - und mit ihm die schwedische Regierung. Die Sicherheitspolizei muss handeln. Ist der erste Verdächtige, ein charismatischer junger Mann mit zahlreichen weiblichen Kontakten, bereits der Gesuchte? Oder gibt es ein Leck in Matteis Abteilung?

Leif GW Persson gilt als Großmeister der skandinavischen Kriminalliteratur. Persson, der lange Zeit als Profiler im Polizeidienst tätig war, ist Professor der Kriminologie, Medienexperte und seit mittlerweile 30 Jahren einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Er wurde mehrfach mit dem Schwedischen Krimipreis ausgezeichnet, daneben erhielt er den Dänischen und den Finnischen Krimipreis. Seine Romane stehen regelmäßig auf Platz 1 der Bestsellerliste und verzeichnen Millionenauflagen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Zeit ist reif für eine Ermittlerin wie Lisa Mattei
Lisa Mattei - leitende Ermittlerin der schwedischen Sicherheitspolizei, Anfang 40, verheiratet mit einem um einige Jahre jüngeren Mann -, will an ihrem ersten freien Tag seit Monaten eigentlich mit ihrer kleinen Tochter Geburtstag feiern, als sie einen Notruf bekommt. Kurz darauf wird im Land die höchste Alarmstufe ausgerufen und ein Kollege vom britischen Geheimdienst MI6 nimmt Kontakt zu ihr auf: In 26 Tagen will sich das Mitglied einer islamistischen Terrormiliz in die Luft sprengen - und mit ihm die schwedische Regierung. Die Sicherheitspolizei muss handeln. Ist der erste Verdächtige, ein charismatischer junger Mann mit zahlreichen weiblichen Kontakten, bereits der Gesuchte? Oder gibt es ein Leck in Matteis Abteilung?

Leif GW Persson gilt als Großmeister der skandinavischen Kriminalliteratur. Persson, der lange Zeit als Profiler im Polizeidienst tätig war, ist Professor der Kriminologie, Medienexperte und seit mittlerweile 30 Jahren einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Er wurde mehrfach mit dem Schwedischen Krimipreis ausgezeichnet, daneben erhielt er den Dänischen und den Finnischen Krimipreis. Seine Romane stehen regelmäßig auf Platz 1 der Bestsellerliste und verzeichnen Millionenauflagen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641189419
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum12.02.2018
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2835 Kbytes
Artikel-Nr.2440826
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


14

Siebzehn Porträts auf der weißen Wand. Eine Familie mit siebzehn Mitgliedern, darunter der Bombenbauer, sechzehn von ihnen inzwischen schwedische Bürger. Neun waren sie gewesen, als sie 1993 nach Schweden kamen. Das Oberhaupt der Familie, der Vater des Bombenbauers, nunmehr zweiundsechzig Jahre alt, seine zwanzig Jahre ältere Mutter, seine beiden Ehefrauen und ihre insgesamt fünf Kinder. Seither war die Familie um weitere acht Mitglieder gewachsen.

Erst hatte der Vater mit den beiden Frauen, die er ins Land mitgebracht hatte, drei weitere Kinder bekommen. Vor vier Jahren dann wuchs die Familie um ein weiteres Mitglied, eine damals siebzehnjährige somalische Frau, die im Jahr zuvor nach Schweden gekommen war und nun die dritte Ehefrau des Mannes wurde, die ihm in rascher Folge vier weitere Kinder gebar.

Die Familie umfasste nun insgesamt sechs Söhne und sechs Töchter. Vier der Söhne waren erwachsen. Abbdo, ihr mutmaßlicher Bombenbauer, war der Älteste von ihnen, während der jüngste seiner drei erwachsenen Brüder gerade zwanzig geworden war. Außerdem gab es einen noch jüngeren Bruder von elf Jahren und dann - mit gerade mal einem Jahr - den jüngsten Sohn der Familie.

Die drei ältesten Töchter waren inzwischen erwachsene Frauen im Alter zwischen dreißig und dreiunddreißig Jahren. Sie stammten von der ersten Ehefrau des Familienoberhaupts und wohnten immer noch zu Hause. Inzwischen hatten sie drei jüngere Schwestern von vier, drei und einem Jahr, deren Mutter war nur einige Jahre jünger als die großen Töchter.

Schlimmer ging es ja wohl kaum, dachte Lisa Mattei. Der Vater war zehn Jahre älter als ihr eigener Vater, und die vier jüngsten Kinder waren jünger als ihre eigene Tochter. Und von Lisa wurde erwartet, sie alle in weniger als einem Monat mehr oder weniger unter Kontrolle zu haben.

Jeremy Alexander hatte eine klare Vorstellung davon, wie man am besten vorgehen sollte.

Ein Selbstmordattentäter war zwar in dem Moment, in dem er oder sie die Bombe um seinen oder ihren Leib auslöste, immer einsam, und in dieser Hinsicht handelte es sich bestimmt um den einsamsten Beschluss, den ein Mensch im Laufe seines Leben fassen konnte.

Doch auf der Reise, die ihn dorthin gebracht hatte, gab es jede Menge Begleiter. Alles, von gewaltbejahenden Imamen, die das, was in den Köpfen dieser Menschen stattfand, beeinflussten, bis hin zu solchen Leuten, die wie ein etwaiger Bombenbauer zum Beispiel die Eintrittskarten zum Paradies selbst verteilten. Natürlich auch andere in ihrer Nähe, die ihre Zuneigung dadurch zeigten, dass sie die Sprengladung am Körper zu befestigen halfen. Dass der Konstrukteur der Bombe auch den abschließenden Teil des Auftrages erledigen würde, daran war nicht zu denken. So einer wie er war viel zu wertvoll, um auf diese Weise geopfert zu werden.

Doch genug davon, sagte Alexander. Das waren nur ein paar allgemeine Ratschläge, und wie auch immer sie sich entschieden, ihre Ermittlung durchzuführen, würde er sich da natürlich nicht einmischen wollen. In diesem Zusammenhang wollte er auch gern unterstreichen, dass seine Kollegen nur »an der Oberfläche gekratzt« hätten, was die Analyse der Familie von Abbdo Khalid anging. Es hatte ganz einfach keinen Grund gegeben, der Sache mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Alles, was seine Kollegen bei der britischen Anti-Terror-Einheit über Khalids Familie gesammelt hatten, stammte übrigens aus ihrer gemeinsamen Datenbank, zu der inzwischen alle innerhalb der westeuropäischen sicherheitspolitischen Zusammenarbeit Zugang hatten. Zudem wollte er gern unterstreichen, dass bis heute niemand innerhalb des britischen Sicherheitsdienstes wegen des Verdachts gegen Abbdo Khalid Kontakt zum schwedischen Sicherheitsdienst oder zu irgendwelchen anderen schwedischen Nachrichtenorganen aufgenommen hatte.

»Haben Sie dazu noch Fragen?«, fragte Alexander mit einer wohl abgezirkelten und dennoch einladenden Handbewegung.

»Ich habe eine Frage«, antwortete Linda Martinez. »Wo wohnt diese Familie?«

»In Eskilstuna«, erwiderte Alexander nach einem diskreten Blick auf seinen Computer.

»In Eskilstuna«, wiederholte Martinez und schüttelte abwehrend den Kopf.

»Ja, Eskilstuna«, bestätigte Alexander und nickte entschlossen, während er gleichzeitig auf den Computer tippte. »Eine kleinere Stadt mit zirka fünfzigtausend Einwohnern, die einhundertzwanzig Kilometer südwestlich von Stockholm liegt.«

»Sie wissen nicht, wie die wohnen?«, fragte Martinez mit einem vielsagenden Blick auf Mattei. »Ich meine, ob sie in einem Mietshaus wohnen oder so?«

»Nein«, erwiderte Alexander, der inzwischen alles gelesen zu haben schien, was auf seinem Bildschirm zur Verfügung stand. »Die Mitglieder der Familie sind alle an derselben Adresse gemeldet. Es ist ein älteres Haus, das unseren Informationen zufolge ein paar Kilometer vom Zentrum der Stadt entfernt liegt. Großes Grundstück, nicht einsehbar, der nächste Nachbar ist ungefähr hundert Meter entfernt. Wir haben Satellitenfotos sowohl von dem Haus wie auch von der Umgebung, die Schärfe der Bilder ist ausgezeichnet. Alles das finden Sie in den Unterlagen.«

»Ne, oder? Das kann ja wohl nicht wahr sein«, sagte Linda Martinez und schüttelte den Kopf.

»Challenge«, warf ihre schwarze Kollegin bei der britischen Sicherheitspolizei ein, die ihre Heiterkeit nur schwer unterdrücken konnte.

»We will cross that bridge when we get to it«, stimmte auch Lisa Mattei zu.

Das hätte wahrscheinlich Lars Martin Johansson gesagt, dachte sie.

»Sehr klug«, sagte Alexander und nickte Mattei zu. »Wenn Sie keine Einwände haben, dann würde ich gern diesen Teil der Diskussion abrunden, indem ich etwas über die Kontakte sage, die Khalid während seiner Zeit hier in England etabliert hat.«

Niemand hatte Einwände. Am wenigsten Mattei, die noch einmal auf ihre Armbanduhr schielte und an Ella dachte.

Alexander gab ihnen eine rasche Zusammenfassung, die er damit einleitete, dass er nicht vorhabe, näher auf die Kontakte Khalids zu dem britischen Bürger syrischen Hintergrunds, der der Beteiligung an dem Attentat am Old Trafford verdächtigt wurde, einzugehen. Die Informationen dazu befänden sich in den Unterlagen, die Mattei bekommen würde, und wie sie diese dann unter ihren Mitarbeitern verteilen würde, wäre ihre Sache.

Abgesehen von den Treffen und dem Umgang, den er mit seinen Lehrern an der Universität, seinen Kommilitonen und seinen Nachbarn erwartungsgemäß hatte, schien Khalid hauptsächlich für sich geblieben zu sein. Er machte ganz einfach sein Ding, und die meiste Zeit schien er den Studien zu widmen, die ihn nach England und an die Universität Manchester geführt hatten. Gleichzeitig war er jedoch nicht als Eigenbrötler aufgefallen oder als eine Person, die sich ihrer Umgebung gegenüber abweisend verhielt. Er war höflich, freundlich und hilfsbereit, und möglicherweise waren es die letzteren Eigenschaften, die nach nur einem Monat dazu geführt hatten, dass er eine eher ungewöhnliche persönliche Beziehung eingegangen war, indem er ein Verhältnis mit seiner Vermieterin Louise Urqhart begonnen hatte. Sie war alleinstehend, fünfzehn Jahre älter als er, geboren und aufgewachsen in Manchester, und zwar in einer Familie, die seit mehreren Generationen zur oberen Mittelklasse der Stadt gehörte.

Louise Urqharts Vater war als Anwalt in Manchester tätig gewesen, und sie war sein einziges Kind. Ihre Mutter starb, als sie zehn Jahre alt war, und Louise wuchs fortan mit ihrem Vater und einer Haushälterin auf. Abgesehen davon, hatte sie die meiste Zeit ihres Lebens auf verschiedenen Mädcheninternaten verbracht.

Im Alter von neunzehn Jahren nahm Louise an der Universität von York ein Studium der Geisteswissenschaften auf, sie verbrachte dort sieben Jahre, bis sie genügend Punkte für ein Masterexamen mit guten Zensuren zusammenhatte. Sie studierte verschiedene Fächer und schien dabei keine traditionellen Studienkombinationen zu verfolgen. »Es war alles dabei - von Zen-Buddhismus und orientalischen Sprachen bis hin zu Filmwissenschaften und Dramaturgie und dazu noch Gott weiß was«, stellte Alexander fest. »Vielleicht ist sie eine Suchende«, fügte er mit einem resignierten akademischen Schulterzucken hinzu.

Was sie getan hatte, nachdem sie ihre akademischen Studien abgeschlossen hatte, war auch nicht ganz klar, doch hauptsächlich handelte es sich wohl um verschiedene Jobs in der Medienbranche, wobei man auch hier nicht wusste, was ihre Arbeitsaufgaben jeweils gewesen waren. Ein halbes Jahr in einer Werbeagentur in London, ein weiteres halbes Jahr bei einem lokalen Radiosender ebenda, danach fast ein Jahr in Birmingham bei einem privaten Film- und Fernsehproduzenten, und so war es zehn Jahre gegangen, bis zum Tod ihres Vaters. Er starb an einem plötzlichen Herzinfarkt, eine Woche bevor er und seine einzige Tochter deren dreißigsten Geburtstag feiern wollten.

Laut Nachlassverzeichnis hatte er knapp fünf Millionen Pfund hinterlassen, doch da solche Dokumente gern zurückhaltend formuliert waren, handelte es sich sicher um gut das Doppelte.

Finanziell unabhängig mit dreißig, hatte Louise Urqhart seither ihre Zeit damit verbracht, zu reisen und ihr Vermögen zu verwalten. Sie hatte im Grunde alle Orte auf unserer Erde besucht und auf höchst unbeschwerte Weise gewöhnliche Unterhaltungsreisen nach New York, Mallorca, Venedig und Singapur mit Fußwanderungen durch Tibet, Yogacamps in Indien und monatelangen Fotosafaris in Afrika kombiniert.

»Anscheinend hat sie sogar fünfzehn Tage in Spitzbergen verbracht«, erklärte Alexander und schüttelte...

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Autor

Leif GW Persson gilt als Großmeister der skandinavischen Kriminalliteratur. Persson, der lange Zeit als Profiler im Polizeidienst tätig war, ist Professor der Kriminologie, Medienexperte und seit mittlerweile 30 Jahren einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Er wurde mehrfach mit dem Schwedischen Krimipreis ausgezeichnet, daneben erhielt er den Dänischen und den Finnischen Krimipreis. Seine Romane stehen regelmäßig auf Platz 1 der Bestsellerliste und verzeichnen Millionenauflagen.