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Prinzessin Fantaghiro. Im Bann der Weißen Wälder

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
313 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am07.12.2017
NIEDRIGER AKTIONSPREIS NUR FÜR KURZE ZEIT! **Eine Prinzessin mit dem Mut eines Kriegers** Fantaghiro ist nicht nur die Jüngste von drei Königstöchtern, sondern auch die Wildeste. Tagtäglich setzt sie sich über alle Regeln des Hofs hinweg, reitet, liest Bücher und streift oft stundenlang in den verbotenen Weißen Wäldern umher. Das geht schließlich so weit, dass ihr Vater sie auf dem königlichen Ball des Nachbarlands nicht als seine Tochter vorstellen möchte. Für Fantaghiro kein Problem. Ohne zu zögern schneidet sie sich ihr schönes Haar ab und gibt sich als Stallbursche aus, um ihre Schwestern begleiten zu können. Als sie dann aber unterwegs angegriffen werden, steht sie plötzlich vollkommen alleine und nur mit einem Stock bewaffnet dem gut aussehenden Schwertkämpfer Alessio gegenüber - und der hält sie für einen Jungen...   »Prinzessin Fantaghiro. Im Bann der Weißen Wälder« ist eine Adaption des italienischen Volksmärchens »Fantaghirò Persona Bella« und ein in sich abgeschlossener Einzelband.   //Weitere märchenhafte Romane der Autorin: -- Sinabell. Zeit der Magie  -- Being Beastly. Der Fluch der Schönheit -- Secret Woods 1: Das Reh der Baronesse -- Secret Woods 2: Die Schleiereule des Prinzen -- Schneeweiße Rose. Der verwunschene Prinz (Rosenmärchen 1) -- Blutrote Dornen. Der verzauberte Kuss (Rosenmärchen 2)//

Jennifer Alice Jager schrieb ihr erstes Buch während der Ausbildung zur Mediengestalterin. Schnell erlangte sie Bekanntheit durch ihre erfolgreichen Märchenadaptionen und Fantasyromane bei Carlsen Impress. Nachdem sie eine Zeit lang in Japan lebte, wohnt sie heute wieder in ihrer Heimat, dem Saarland. Dort widmet sie sich hauptberuflich dem Schreiben und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihren Tieren in der Natur.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,99

Produkt

KlappentextNIEDRIGER AKTIONSPREIS NUR FÜR KURZE ZEIT! **Eine Prinzessin mit dem Mut eines Kriegers** Fantaghiro ist nicht nur die Jüngste von drei Königstöchtern, sondern auch die Wildeste. Tagtäglich setzt sie sich über alle Regeln des Hofs hinweg, reitet, liest Bücher und streift oft stundenlang in den verbotenen Weißen Wäldern umher. Das geht schließlich so weit, dass ihr Vater sie auf dem königlichen Ball des Nachbarlands nicht als seine Tochter vorstellen möchte. Für Fantaghiro kein Problem. Ohne zu zögern schneidet sie sich ihr schönes Haar ab und gibt sich als Stallbursche aus, um ihre Schwestern begleiten zu können. Als sie dann aber unterwegs angegriffen werden, steht sie plötzlich vollkommen alleine und nur mit einem Stock bewaffnet dem gut aussehenden Schwertkämpfer Alessio gegenüber - und der hält sie für einen Jungen...   »Prinzessin Fantaghiro. Im Bann der Weißen Wälder« ist eine Adaption des italienischen Volksmärchens »Fantaghirò Persona Bella« und ein in sich abgeschlossener Einzelband.   //Weitere märchenhafte Romane der Autorin: -- Sinabell. Zeit der Magie  -- Being Beastly. Der Fluch der Schönheit -- Secret Woods 1: Das Reh der Baronesse -- Secret Woods 2: Die Schleiereule des Prinzen -- Schneeweiße Rose. Der verwunschene Prinz (Rosenmärchen 1) -- Blutrote Dornen. Der verzauberte Kuss (Rosenmärchen 2)//

Jennifer Alice Jager schrieb ihr erstes Buch während der Ausbildung zur Mediengestalterin. Schnell erlangte sie Bekanntheit durch ihre erfolgreichen Märchenadaptionen und Fantasyromane bei Carlsen Impress. Nachdem sie eine Zeit lang in Japan lebte, wohnt sie heute wieder in ihrer Heimat, dem Saarland. Dort widmet sie sich hauptberuflich dem Schreiben und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihren Tieren in der Natur.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646603422
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum07.12.2017
Seiten313 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3505 Kbytes
Artikel-Nr.2498460
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Ein Goldstück für ein Brot

Wie das Geheul rastloser Geister hallte das Echo ihres Namens im Dickicht der Weißen Wälder wider.

»Fantaghiro!«, riefen die Männer des Königs.

Immer wieder riefen sie ihren Namen, doch Fantaghiro sah nicht zurück. Sollten sie doch rufen, schreien und toben. Hier hinein wagten sich die Männer ohnehin nicht.

Fantaghiro hingegen hatte keine Angst und sie würde sicher nicht umkehren.

Noch vor wenigen Schritten war sie von dichtem Grün umgeben gewesen, war über weiches Moos und welke Blätter gelaufen und hatte die Sonne auf ihrer Haut gespürt. In den Weißen Wäldern aber, deren Grenze sich wie ein Bruch in der Welt durch den Forst zog, gab es kein Grün.

Alles um die junge Prinzessin herum war mit glitzernden Eiskristallen bedeckt. Jedes Blatt und die Rinde eines jeden Baumes lagen in einem tiefen, ewigen Schlaf. Es war still. Keine Eichhörnchen huschten über die Äste, keine Vögel bauten hier ihre Nester. Bald waren auch die Wachen verstummt. Alles, was Fantaghiro noch hörte, war das Rauschen ihrer Röcke und ihre eigenen tiefen Atemzüge. In zarten Nebelschwaden zeichneten sie sich vor ihren roten Lippen ab.

Sie wurde langsamer. Es gab keinen Grund mehr, sich zu beeilen, nun, da das Rufen verstummt war.

Es war diese Stille, die den meisten Menschen Angst machte und sie veranlasste, einen weiten Bogen um die Weißen Wälder zu machen. Die Stille und die Ungewissheit. Niemand konnte sagen, wie dieser mystische Ort entstanden war und was er jenen antat, die sich dort verliefen.

Man erzählte sich Geschichten von Wanderern, die des Nachts versucht hatten, diesen eisigen Forst zu durchqueren und nie wieder heimgekehrt waren. Manch ein Minnesänger konnte herzzerreißende Balladen über Liebende darbieten, die sich heimlich hier getroffen hatten und im Kuss zu Eisstatuen geworden waren - ewig vereint in ihrer verbotenen Liebe.

Fantaghiro wusste nicht, wie viel Wahrheit sich hinter diesen Geschichten verbarg. Sie hatte die Königin der Weißen Wälder nie danach gefragt. Dabei gehörte Fantaghiro zu den Wenigen, die keine Angst vor ihr hatten. Wenn sie gewollt hätte, wäre es ihr gelungen, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Aber das konnte sie nicht. Sie wusste, dass man nach solchen Wahrheiten nicht fragen durfte. Damit würde man den Zauber zerstören. Erst dann, wenn die Zeit reif war, würden sich die Geheimnisse von ganz alleine offenbaren.

Schon in frühester Kindheit hatte sich Fantaghiro in den Weißen Wäldern versteckt. Sie hatte ihren Zauber lieben gelernt und kannte keinen Ort, an dem sie sich sicherer fühlte. Es war wie ein Tanz über einen zugefrorenen See. Sie bewegte sich sicher, schwebte über die Wasseroberfläche, doch eine falsche Bewegung könnte das Eis zerbrechen lassen.

In gewisser Weise liebte sie auch diesen Tanz mit der Gefahr. Er war wie eine Befreiung für Fantaghiro, der so viele Regeln und Pflichten auferlegt waren. Sie hatte keine Angst. Nicht vor den Wachen des Königs, nicht vor den Geschichten und auch nicht vor der Weißen Königin, deren Welt so zerbrechlich war wie Glas.

Nicht weit von ihr entfernt stand auf einem Hügel eine Gestalt. Das fahle Sonnenlicht umspielte die Weiße Königin in ihren wallenden Gewändern aus Eis und Nebel. Sie war die schönste Frau, die Fantaghiro je gesehen hatte. Ihr Haar war silbrig, ihre Haut wie Schnee, ihre Lippen wie Eiskristall und ihre kühlen Augen funkelten wie ein klarer Bergsee. Jede ihrer Bewegungen war der Inbegriff von Anmut und Grazie und ließ keinen Zweifel daran, dass sie wahrhaft eine Königin war - auch wenn ihre Krone nicht aus Gold und Juwelen bestand.

»Was führt dich hierher, Prinzessin?«, fragte die Königin mit einer Stimme klar wie sprudelndes Wasser.

»Geschichten«, antwortete Fantaghiro.

Sie zog ein kleines Buch aus ihrer Rocktasche und hielt es in die Höhe.

»Ein weiteres Buch für deine Sammlung?«, fragte die Königin und kam näher.

»Ein weiteres Buch, das ich retten konnte«, bestätigte sie.

Die Königin deutete in die Richtung, in die sie Fantaghiro führen wollte, und beschritt dann den Weg wie ein hoheitlicher Schwan, der über regloses Wasser gleitet. Fantaghiro folgte ihr.

»Es gab Zeiten, da durfte eine jede Frau des Reiches schreiben und lesen lernen und die Bibliothek betreten«, erklärte die Königin.

»Früher war das vielleicht so, aber heute hat man als Frau nur hübsch auszusehen, still zu sein und die Finger von allem zu lassen«, seufzte die Prinzessin und drückte das Buch fester an ihre Brust.

»Schön bist du allemal«, meinte die Königin. Sie sah Fantaghiro auf eine Weise an, als schaute sie ihr direkt ins Herz. »Doch Schönheit ist ein Fluch, in dessen Schatten keine Liebe erblühen kann. Denk immer daran.«

Ob das der Grund dafür war, dass es an der Seite der Weißen Königin keinen König gab? Sie war die schönste, aber auch die einsamste Frau, der Fantaghiro je begegnet war. Ihr Herz lag unter einer Schicht aus Eis. Sie herrschte in der Einsamkeit und Stille, verbarg ihre Schönheit vor der Welt und wer ihr doch einmal begegnete, bekam es mit der Angst zu tun.

»Was ist geschehen, dass â¦«, begann Fantaghiro zu fragen, stockte aber, als die Königin ihr einen mahnenden Blick zuwarf.

»Was wolltest du fragen?«

»Nichts, schon gut«, wehrte Fantaghiro ab.

Beinahe hätte sie vergessen, dass sie den Zauber der Weißen Wälder nicht zerstören wollte. Der Blick, den die Königin ihr auf die begonnene Frage hin zugeworfen hatte, war ihr Warnung genug. Vielleicht war Fantaghiro nicht so klug und einfühlsam wie ihre älteste Schwester Lorena und auch nicht so wohlerzogen und zurückhaltend wie Elenora, aber diesen Wink hatte selbst sie verstanden.

Die Weiße Herrin führte sie zu dem versteckten Ort, an dem das gerettete Buch sein neues Zuhause finden sollte. Hier, wo die Zeit nicht voranschritt und weder Staub noch Ungeziefer sich an Tinte und Papier zu schaffen machen konnten, hatte Fantaghiro schon Dutzende Bücher versteckt. Sie standen auf den verschlungenen Ästen der Bäume, die dem Willen der Königin gehorchten. Mitten in der Natur formten sie eine glitzernde Bibliothek für verlorene Geschichten. Dort waren diese Schätze sicher. Sie waren von Eiskristallen umhüllt und lagen in einem ewigen Schlaf.

»Welches Buch trägst du bei dir?«, fragte die Königin.

Fantaghiro betrachtete den unscheinbaren Einband und streichelte darüber, als würde sie ein lieb gewonnenes Haustier im Arm halten.

»Einen Gedichtband. Wunderschöne romantische Gedichte von Liebe, Freundschaft und der Sehnsucht nach Freiheit.« Sie sah mit sorgenvollem Blick zur Königin. »Ich musste es einfach annehmen! Eine Bäuerin hat es mir gebracht. Sie hatte es unter ihrem Bett versteckt, bis ihr Mann es entdeckt hat. Er warf es auf den Müll und hat ihr gedroht, dass sie ja nie wieder lesen solle.«

»Du hast recht darin getan, dich seiner anzunehmen«, sagte die Königin. »Dein Vater ist es, der vom Weg abgekommen ist. Er ist verbittert und unbarmherzig geworden. Niemand sollte das Recht haben, einem anderen die Bildung zu verwehren. Selbst ein König nicht.«

Es stimmte, was sie sagte. Fantaghiro wusste das nur zu gut. Es stand von Tag zu Tag schlechter um den König. Er wurde erbarmungsloser, aber vor allen Dingen trauriger. Sie konnte beobachten, wie sein Herz zerbrach, sah ihn tagtäglich leiden.

Wann es begonnen hatte, wusste sie nicht. Doch so lange sie sich zurückerinnern konnte, nagte etwas an ihrem Vater. Vor Jahren schon hatte er aufgehört zu lächeln. Die schönen Dinge des Lebens berührten ihn nicht mehr, Tränen waren ihm fremd, Gefühle eine Last. Der Krieg machte das alles nur noch schlimmer. Der Mann, den sie noch immer liebte, hatte selbst keine Liebe mehr übrig.

»Stell das Buch zu den anderen«, bat die Königin. »Es wird Zeit, dass du gehst.«

Erschrocken sah Fantaghiro zu der Frau in Weiß.

»Jetzt schon?«, fragte sie.

»Du weißt, dass es sonst zu gefährlich für dich wird. Oder willst du etwa, dass dein Herz ebenso gefriert wie die Bäume und Blätter?«

»Nein, sicher nicht«, sagte sie und suchte dem Buch einen guten Platz.

»Dann geh jetzt und besuche mich bald wieder.«

»Das werde ich!«, versprach Fantaghiro und rannte los.

Ihre Gouvernante wäre sich nicht zu schade gewesen, Fantaghiro mit dem Rohrstock zu drohen, wenn sie gesehen hätte, wie sie durch den Wald rannte. Eine junge Dame hohen Geschlechts hatte nicht zu rennen. Sie durfte nicht laut lachen, nicht ungezwungen singen und tanzen. Es zierte sich nicht, zu lesen, zu denken und Fragen zu stellen.

Wenn es nach dem Adel am Schloss ginge, hätte Fantaghiro eine Puppe sein sollen. Immer still, hübsch und gepflegt, mit Haut wie Porzellan und Haaren wie Seide. Doch frei fühlte sie sich nur, wenn sie tun und lassen konnte, wonach ihr der Sinn stand. Sie wollte rennen und den Wind in ihren Haaren spüren, bis es zerzaust war. Wenn die Luft in ihren Lungen brannte und die Waden ihr beim Rennen schmerzten, überkam sie das Gefühl, schneller zu rennen als die Pferde der königlichen Wachen. Sie glaubte fliegen zu können, wenn sie sich nur noch ein klein wenig mehr anstrengte.

Mehr als einmal war sie mit aufgeschlagenen Knien und blutigen Ellbogen zum Schloss zurückgekehrt - weil sie eben nicht fliegen konnte, aber nicht müde wurde, es immer wieder zu versuchen.

Ihre Schwestern belächelten sie dafür. Sie genossen das Leben am Schloss, den Überfluss und die Dekadenz. Sie konnten den lieben langen Tag nichts anderes tun, als sich über Stoffe und Schmuck zu unterhalten, sich gegenseitig die Haare zu bürsten und Tee zu...
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Autor

Jennifer Alice Jager schrieb ihr erstes Buch während der Ausbildung zur Mediengestalterin. Schnell erlangte sie Bekanntheit durch ihre erfolgreichen Märchenadaptionen und Fantasyromane bei Carlsen Impress. Nachdem sie eine Zeit lang in Japan lebte, wohnt sie heute wieder in ihrer Heimat, dem Saarland. Dort widmet sie sich hauptberuflich dem Schreiben und verbringt ihre Freizeit am liebsten mit ihren Tieren in der Natur.