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Eine verliebte Kuh, eine magische Karte und ein Strauß in geheimer Mission

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Thienemann-Esslingererschienen am16.01.2018Auflage
Ungewöhnlich, phantastisch, skurril - ein turbulentes Fantasy-Abenteuer für Kinder ab 10 Jahren. Das Kaiserreich ist in heller Aufregung - der Thronfolger, ein verwöhnter und launischer Kerl, ist kurz vor seiner Krönung verschwunden. Und sein kaiserlicher Vogelstrauß wird auch vermisst. Wurden die beiden entführt? Eine groß angelegte Suche beginnt. Auch Begonia ist auf der Suche, aber nach etwas ganz anderem, ihr ist ihre Lieblingskuh Afalfa entlaufen. Zusammen mit ihrem Freund Key besteht sie die verrücktesten Abenteuer und rettet schließlich sogar das ganze Kaiserreich. Ein Happy End für alle, auch für die verliebte Kuh und ihren kaiserlichen Strauß.

Julie Berry hat einen Masterabschluss des Vermont College. Ihre Jugendbücher wurden für verschiedene Auszeichnungen nominiert, standen auf Bestenlisten und erhielten zahlreiche lobende Pressestimmen. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Söhnen in einem Vorort von Boston. Dort arbeitet sie als Marketingleiterin eines Start-up-Unternehmens. Foto S
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Produkt

KlappentextUngewöhnlich, phantastisch, skurril - ein turbulentes Fantasy-Abenteuer für Kinder ab 10 Jahren. Das Kaiserreich ist in heller Aufregung - der Thronfolger, ein verwöhnter und launischer Kerl, ist kurz vor seiner Krönung verschwunden. Und sein kaiserlicher Vogelstrauß wird auch vermisst. Wurden die beiden entführt? Eine groß angelegte Suche beginnt. Auch Begonia ist auf der Suche, aber nach etwas ganz anderem, ihr ist ihre Lieblingskuh Afalfa entlaufen. Zusammen mit ihrem Freund Key besteht sie die verrücktesten Abenteuer und rettet schließlich sogar das ganze Kaiserreich. Ein Happy End für alle, auch für die verliebte Kuh und ihren kaiserlichen Strauß.

Julie Berry hat einen Masterabschluss des Vermont College. Ihre Jugendbücher wurden für verschiedene Auszeichnungen nominiert, standen auf Bestenlisten und erhielten zahlreiche lobende Pressestimmen. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Söhnen in einem Vorort von Boston. Dort arbeitet sie als Marketingleiterin eines Start-up-Unternehmens. Foto S
Details
Weitere ISBN/GTIN9783522610827
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum16.01.2018
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse7284 Kbytes
Artikel-Nr.2499718
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Mitternacht im Palast. Eine Stunde vor der nächtlichen Flucht.

Die Stille war wie der sanfte Schimmer polierten Goldes, so weich wie feiner Samt. Die Sänger der Abendschicht atmeten langsam ein und sangen dann weiter in die Messingrohre, die die tiefen, beruhigenden Klänge ins kaiserliche Schlafgemach leiteten. Ihre Stimmen vermischten sich wie leises Wasserplätschern zu Liedern, die so sanft waren, dass sie einem das Herz brachen.

Der zweite Gehilfe des kaiserlichen Mundschenks näherte sich der Tür des Schlafgemachs mit einem Tablett, auf dem ein Becher stand. Die Oberfläche der aufgeschäumten, warmen Milch regte sich nicht. Kaiserliche Becherträger konnten vollgeladene Tabletts über glühende Lavafelder tragen, ohne dass die Oberfläche des Getränks für seine kaiserliche Majestät auch nur durch die geringste Erschütterung gekräuselt wurde. Das behaupteten sie zumindest.

Der zweite Gehilfe verneigte sich vor dem Türwärter. Der Blick des Türwärters wanderte zu der Reihe von uniformierten Leibwächtern, die sich hinter den schweren roten Vorhängen bereithielten.

Der erste Wächter trat vor und gab seinem Leutnant ein Zeichen. »Die Milch des Kaisers.«

Der Leutnant verbeugte sich vor seinem Hauptmann und zog seinen eigenen, weniger prunkvollen Becher aus der Tasche. Der zweite Gehilfe des kaiserlichen Mundschenks goss einen Fingerbreit heißer Milch in den Becher des Soldaten und wischte den Rand des kaiserlichen Trinkgefäßes ab.

Langsam trank der Leutnant seinen Schluck Milch. Dann säuberte er seinen kleinen Becher und schob ihn zurück in die Tasche. Alle warteten mit gespitzten Ohren, als würden sie auf die Geräusche in seinem Magen lauschen. Nur ein einziges Mal, dachte der Leutnant, wäre es interessant, wenn tatsächlich etwas passieren würde. Doch das würde wahrscheinlich bedeuten, dass sein Herz zu schlagen aufhörte. Denn so konnte das unglückliche Schicksal eines kaiserlichen Milchvorkosters aussehen.

Der Leutnant wippte ein paarmal auf den Füßen und tat einen tiefen, unvergifteten Atemzug.

»Sehr gut«, sagte der Türwärter zu dem zweiten Gehilfen. »Mögt Ihr eintreten?«

Der Träger des kaiserlichen Milchbechers nickte. Es war freundlich von dem Türwärter, ihn nicht wie einen kleinen Jungen zu behandeln und ihn darauf hinzuweisen, dass er das kaiserliche Schlafgemach zum ersten Mal betreten würde. »Ich werde eintreten.«

Der Türwärter tippte einen Teakholzschlegel gegen ein an der Wand befestigtes silbernes Röhrchen. Ein Glockenschlag vibrierte in der Luft und verhallte. Er wurde von einem gedämpften Glockenschlag aus dem Schlafgemach beantwortet.

Der zweite Gehilfe des Mundschenks spürte, wie sich seine Beinmuskeln verkrampften. Er wackelte mit den Zehen, die in glänzenden Schuhen steckten. Der Türwärter zog einen Schlüssel aus der Tasche, entriegelte die große Schlafzimmertür und schwang sie auf.

Ein feierlicher Schritt nach dem anderen führte den zweiten Mundschenkgehilfen durch das gewölbeartige, schummerige Schlafgemach, vorbei an Marmorbecken, in denen Orchideen träumten und goldene Karpfen umherschwammen, vorbei an beeindruckenden Statuen früherer Kaiserinnen, aus bernsteinfarbenem Granit gemeißelt und täglich mit frischen Rosenblättern geschmückt. Blüten schwammen in Wasserschalen, und parfümierte Kerzen in Kristallschälchen verströmten ihren betörenden Duft. Draußen in den Palastgärten sang ein Paradiesvogel.

Zwei Lampen bei der kaiserlichen Bettstatt verliehen den weißen Laken aus feinstem Seidendamast einen warmen, rötlichen Schimmer. Der Kaiser lag in der Mitte des Bettes, kaum mehr als ein schnaufendes, rastloses, um sich schlagendes Häuflein unter all den Decken und Laken. So viel Platz um ihn herum, und so viel Luxus, staunte der zweite Mundschenkgehilfe, und doch ist er ganz allein.

»Ich habe heute Abend keine Lust auf Milch«, sagte das Häuflein.

Der Becherträger verneigte sich und schickte sich an zu gehen.

»Ach, gib mir doch ein wenig, wo du schon einmal hier bist.« Der Kaiser setzte sich ächzend auf und der Diener beugte sich vor und presste den Becher an die Unterlippe seiner Hoheit.

Selbst im Schummerlicht des Schlafgemachs war der Becherträger wie geblendet von dem edlen Schimmer des seidenen, kaiserlichen Schlafgewandes und den funkelnden, goldenen Ohrringen. Rubine scharten sich wie glühende Verehrer auf seinen kaiserlichen Fingern, und sein Gesicht schimmerte, wo seine Haut nach der kaiserlichen Waschung von den Kammerdienerinnen mit Haselnussöl gesalbt worden war. Die langen Enden seines kaiserlichen Schnurrbarts kringelten sich zu kunstvollen, pechschwarzen Locken. Dieser lange Schnauzbart war der ganze Stolz des Kaisers. Manch älterer Mann konnte von dieser Schönheit nur träumen, die er mit nicht einmal zweiundzwanzig Jahren sein Eigen nannte!

Doch trotz all des prunkvollen Glanzes konnte der junge Becherträger einen weniger ehrfürchtigen Gedanken nicht unterdrücken: Er ist nur ein Mensch. Noch dazu ein jämmerlicher Wicht.

Der Kaiser schnupperte an der wohlriechenden, warmen Milch und zog die Nase kraus. »Schon gut, stell sie auf diesen Tisch. Nein. Da wird sie verschüttet. Stell sie auf jenen Tisch. Nein, lass es sein. Ich will sie nicht. Gib sie der Katze.«

Der Becherträger drehte sich bei jeder neuen Anweisung hier- und dahin, achtete darauf, dass weder seine Gesichtszüge, noch die Oberfläche der Milch die geringste Regung zeigten. Während all der Zeit, in der er gelernt hatte, wie die kaiserlichen Getränke zu tragen, einzuschenken und anzubieten waren, hatte der zweite Gehilfe des Mundschenks nicht geahnt, wie schwer es sein würde, die Gegenwart des Kaisers zu ertragen.

»Gewiss freuen sich Eure Kaiserliche Hoheit auf Euren Geburtstag«, traute er sich zu sagen und bedauerte augenblicklich seine Kühnheit, doch seine Zunge war nicht mehr im Zaum zu halten. »Zweiundzwanzig ist ein verheißungsvolles Alter für einen Herrscher ...« Entsetzen ließ seine Stimme verstummen. Ein Becherträger durfte nur reden, wenn er gefragt wurde!

Zeit hing in der Luft, wie ein zitternder Tautropfen an den Blütenblättern der Palastgärten.

Der Kaiser beugte sich vor. »Wer bist du«, fragte er langsam mit ach so sanfter Stimme, »dass du dich erdreistest, das Wort an mich zu richten?«

Der Becherträger zitterte. Was würde als Nächstes kommen? Würde er den Henker rufen lassen? Mit angehaltenem Atem erwartete er sein Schicksal.

»Gib die Milch der Katze.«

Der zweite Becherträger ging zu der Elfenbeinschale, auf die der Kaiser gezeigt hatte, und fragte sich beklommen, ob es zu spät für ihn war, auf den Schweinehof seines Onkels zurückzukehren und seine Tage dort zu verbringen, wo man seine Dienste mehr zu schätzen wüsste. Doch zumindest roch der Kaiser nicht wie ein Schwein. Er kniete sich vor die Elfenbeinschale der kaiserlichen Katze, um die Milch hineinzugießen. Die Katze, ein großer grauer Perser, thronte auf einem samtenen Diwan und beobachtete die Vorgänge mit gelangweilten, gelben Augen.

Der zweite Gehilfe neigte den Becher.

»Nein!«

Der Becherträger fing den Tropfen auf, der in die Schale zu fallen drohte.

Die kaiserliche Brust hob sich. Er schlug sich die Hand gegen die Stirn, dass seine Fingerringe klirrten. »Warum habe ich nie daran gedacht? Warum haben die Priester mich nicht darauf hingewiesen? Katzen stehen mit Dämonen im Bunde!« Er griff nach dem Schlegel, der neben dem Bett hing, und drosch auf eine silberne Röhre ein - das Gegenstück zu der Röhre, die der Türwärter ertönen lassen hatte. Verrücktes Geläute gellte durch den Raum. »Wieso kommst du hierher und störst mich mit der elenden Milch?«

Der Becherträger stellte das Tablett ab und warf sich mit dem Gesicht nach unten auf den Teppich. Er hatte nur zwei Möglichkeiten: um Gnade zu winseln oder davonzulaufen, so schnell seine Füße ihn trugen. Diener waren schon für geringere Vergehen gestorben, als einem wankelmütigen Herrscher Milch zu bringen, der um Milch gebeten hatte. Oder ihm alles Gute zum Geburtstag zu wünschen. »Wer den Kaiser erzürnt, braucht keine grauen Haare zu fürchten«, pflegten die älteren Palastdiener zu sagen. Der Becherträger hatte immer gedacht, sie wollten ihm nur Angst machen.

Sämtliche Türen flogen auf und Diener, Wachen, der Kanzler, ein Priester, eine Tänzerin, eine Masseurin und ein Zuckerbäcker waren in Sekundenschnelle mit ihrem Handwerkszeug bewaffnet zur Stelle. Die Katze sprang von ihrem Diwan und verschwand mit einem eleganten Sprung unter dem kaiserlichen Bett.

»Die Katze«, zischte der Kaiser. »Verscheucht die Katze. Katzen stehen mit Dämonen im Bunde. Warum hat keiner von euch daran gedacht?«

Geleefrüchte erzitterten auf dem Teller des Zuckerbäckers. Das Tamburin der Tänzerin klingelte verzagt. Der Priester versteckte sich hinter dem Koch.

Nur der zweite Becherträger lag noch auf dem Teppich und sah die unter dem gewaltigen Bett hockende Katze, in deren goldenen Augen sich entferntes Kerzenlicht spiegelte. Oder waren es die Flammen der Hölle, fragte sich der Becherträger.

Der alte Kanzler ergriff das Wort. »Glorreicher Herrscher«, sagte er mit einer Stimme, die fast vermuten ließ, dass er sich über diese Anrede amüsierte, »seit Generationen gehören Katzen zum Leben Eurer kaiserlichen Familie. Eure erhabene Frau Mutter besaß drei Katzen und betrachtete sie als Glücksbringer. Ich erinnere mich daran, wie Ihr als kleines Kind an...

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Julie Berry hat einen Masterabschluss des Vermont College. Ihre Jugendbücher wurden für verschiedene Auszeichnungen nominiert, standen auf Bestenlisten und erhielten zahlreiche lobende Pressestimmen. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Söhnen in einem Vorort von Boston. Dort arbeitet sie als Marketingleiterin eines Start-up-Unternehmens. Foto S