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Das Herz des Samurai

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.02.20181. Auflage
In diesem tiefsinnigen, spirituellen Roman bringt uns Josep López Romero auf wunderbare Weise zehn Lebens-Weisheiten näher, die ein befreites Leben ohne Angst ermöglichen. 'Mutig ist nicht, wer keine Angst kennt, mutig ist, wer die Angst kennt und sie überwindet.' Val, ein Mann, der als Broker arbeitet und den so leicht nichts aus der Ruhe bringt, erleidet ohne Vorwarnung mehrere Panik-Attacken und verliert den Boden unter den Füßen. Seine Ärztin schickt ihn zu einem Japaner in ein kleines Dorf. Dieser erzählt ihm von der spannenden Helden-Reise des Samurai Kyo. Sein Weg der Erkenntnis führt zu zehn Lebensweisheiten, die nicht nur sein Leben grundlegend verändern. Allein das Zuhören (und Lesen) wandelt den Menschen. Die Botschaft lautet: Agiere nicht im Außen, sondern komm zurück in deine eigene Kraft und höre auf deine innere Weisheit. Ein bewegender Entwicklungsroman über die Reise eines Mannes zurück zu sich selbst.

Josep López Romero lebt zusammen mit seiner Familie auf dem Land in der Nähe von Barcelona. Bis er seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen entdeckte, war er Marketingberater, Dozent für Kommunikation und Verleger. Heute arbeitet er als Journalist und Schreibcoach und ist Autor mehrerer Bücher. Das Herz des Samurai ist sein erstes Buch in deutscher Sprache.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextIn diesem tiefsinnigen, spirituellen Roman bringt uns Josep López Romero auf wunderbare Weise zehn Lebens-Weisheiten näher, die ein befreites Leben ohne Angst ermöglichen. 'Mutig ist nicht, wer keine Angst kennt, mutig ist, wer die Angst kennt und sie überwindet.' Val, ein Mann, der als Broker arbeitet und den so leicht nichts aus der Ruhe bringt, erleidet ohne Vorwarnung mehrere Panik-Attacken und verliert den Boden unter den Füßen. Seine Ärztin schickt ihn zu einem Japaner in ein kleines Dorf. Dieser erzählt ihm von der spannenden Helden-Reise des Samurai Kyo. Sein Weg der Erkenntnis führt zu zehn Lebensweisheiten, die nicht nur sein Leben grundlegend verändern. Allein das Zuhören (und Lesen) wandelt den Menschen. Die Botschaft lautet: Agiere nicht im Außen, sondern komm zurück in deine eigene Kraft und höre auf deine innere Weisheit. Ein bewegender Entwicklungsroman über die Reise eines Mannes zurück zu sich selbst.

Josep López Romero lebt zusammen mit seiner Familie auf dem Land in der Nähe von Barcelona. Bis er seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen entdeckte, war er Marketingberater, Dozent für Kommunikation und Verleger. Heute arbeitet er als Journalist und Schreibcoach und ist Autor mehrerer Bücher. Das Herz des Samurai ist sein erstes Buch in deutscher Sprache.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426451748
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum01.02.2018
Auflage1. Auflage
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1636 Kbytes
Illustrationen12 schwarz-weiße Fotos
Artikel-Nr.2514471
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Rückkehr zur Anormalität


Mit jedem Augenblick, der vergeht, bin ich mehr davon überzeugt, dass nichts zufällig passiert. Anders gesagt: Fast alles geschieht aus einem bestimmten Grund. Nur einige wenige Ereignisse überfallen uns plötzlich und ohne Vorwarnung, wie ein Dolchstoß in den Rücken. Alles andere ist vorhersehbar. Wenn wir ein feineres Gehör hätten, würden wir sogar den bedächtigen Rhythmus wahrnehmen, der die Ereignisse ankündigt, die Abfolge der Noten, die zu einem tragischen oder komischen Ende führen; denn diese Musik klingt tatsächlich in unserem Inneren.

Bis vor kurzem hatte ich keine Ahnung davon, genauso wenig wie ich wusste, dass ich zu einem Gefangenen der Angst werden oder dass mir jemand die Geschichte eines Samurai mit dem Namen KyÅ erzählen würde. Hätte ich darauf geachtet, hätte ich die Musik bestimmt rechtzeitig gehört, und nichts davon wäre passiert. Aber ich war viel zu sehr mit meinem Lebensalltag beschäftigt, als auf das Leben an sich zu achten.

In der Nacht meiner ersten Panikattacke brachte ich zumindest die notwendige Kraft auf, um zum Telefon zu gehen und den Notarzt anzurufen. Eine halbe Stunde später standen mehrere Sanitäter wie ein Sondereinsatzkommando in der Tür, und allein ihre Anwesenheit beruhigte mich. Sie stellten mir einige nicht gerade diskrete Fragen, um herauszufinden, ob ich irgendwelche Drogen zu mir genommen hatte. Doch als sie feststellten, dass dies nicht der Fall war und ich mich trotz meiner Verstörtheit verständlich ausdrücken konnte, verabreichten sie mir einfach ein Beruhigungsmittel und rieten mir, am nächsten Tag zum Hausarzt zu gehen. Ich nickte nur und ließ sie gewähren. Ich war so verängstigt, dass ich kaum ein Wort hervorbrachte, um mich bei ihnen zu bedanken und mich von ihnen zu verabschieden.

Danach war ich wieder allein und legte mich auf das Sofa im Esszimmer. Ich überlegte, Lib, die um diese Uhrzeit bestimmt schon schlief, in ihrem Hotel anzurufen, doch ich wollte sie nicht beunruhigen. Ich dachte daran, meine Eltern zu benachrichtigen, aber sofort kam mir der Gedanke, dass ich sie damit zu sehr erschrecken würde (meine Mutter wird schon bei der kleinsten Schürfwunde nervös) und dass das alles vielleicht gar nicht so wichtig war. Und als ich beschloss, mit einem Freund zu telefonieren, fiel mir keiner ein. Bevor ich weitere Überlegungen anstellen konnte, setzte die Wirkung des Beruhigungsmittels ein und ich fiel in einen tiefen Schlummer.

Ich schlief zehn Stunden am Stück und überhörte ein halbes Dutzend Mal das klingelnde Handy, auf dem die Sekretärin meiner Abteilung von Sunbrok seit dem frühen Morgen immer wieder anrief, weil sie sich über meine nicht angekündigte Abwesenheit wunderte. Glücklicherweise war es ein Freitag und ich musste keine großen Erklärungen abgeben. Ich führte einen plötzlichen Migräneanfall an und versprach, die anstehenden Aufgaben von zu Hause aus zu erledigen, indem ich mich in das Intranet der Firma einloggte.

Dann fiel mir der seltsame Vorfall der Nacht wieder ein. Ich wusste weder so recht, was mir passiert war, noch, ob »das« schlimm war oder nicht. Ja, ich hatte in den letzten Monaten unter einigen kleineren Beschwerden gelitten: Schlaflosigkeit, eine unerklärliche Müdigkeit, heftige Kopfschmerzen, Beklemmungen, Obsessionen (vor allem im Zusammenhang mit meinem Job, aber auch mit Ereignissen aus meiner Vergangenheit), merkwürdige Unsicherheiten ... Aber für mich waren das Stresssymptome. Ich war der Meinung, dass heutzutage alle unter Stress stehen. Doch starke Typen wie ich können das aushalten, dachte ich. Besser gesagt: Nur so starke Persönlichkeiten wie ich können das aushalten.

Natürlich war das ein Irrtum. Wäre ich vernünftig gewesen, hätte ich auf meinen Körper gehört und seine verschlüsselte Botschaft beachtet. Aber bekanntlich gibt es keinen tauberen Menschen als den, der nicht hören will. Jetzt weiß ich, dass ich am besten sofort mit meinem Hausarzt gesprochen hätte, vor allem in Anbetracht der besonderen Umstände, dass mein Hausarzt Libs ältere Schwester ist und ich sie jederzeit auf dem Handy anrufen kann. Lib selbst hatte mich des Öfteren aufgefordert, ihre Schwester zu benachrichtigen, aber ich weigerte mich immer mit der Begründung, dass meine Leiden vorübergehend und gar nicht so wichtig seien.

Also rief ich Gem nie an, weder vor noch nach dieser ersten Panikattacke. Damit fügte ich der langen Liste mit Fehlern einen weiteren hinzu. Wenn ich überhaupt etwas zu meiner Entschuldigung anführen kann, dann nur, dass ich am nächsten Tag beim Aufwachen kein einziges Anzeichen für die Symptome der vergangenen Nacht verspürte. Mir ging es nicht nur nicht schlecht, sondern ich fühlte mich geistig ungewöhnlich klar, wie so oft, wenn man für ein paar Tage abschalten kann und sich dann aus einer neuen Perspektive mit einem Thema befasst.

Ich war so zufrieden, dass ich entschied, mit niemandem über den Vorfall zu sprechen. Ich wollte weder Lib bei ihrer Rückkehr etwas davon sagen noch meinen Eltern, denen ich ohnehin immer nur meine Schokoladenseite vorführte: den Vorzeigesohn, der mit seinem außerordentlichen beruflichen Engagement und unter großen Opfern im Leben Erfolg hat. Und bei meinen Kollegen von Sunbrok würde ich selbstverständlich auch kein Wort darüber verlieren. Sicher war es am besten, das Thema zu vermeiden, vor allem im Büro, wo allein das Gerücht über eine Krankheit sich zu einem One-Way-Ticket in das berufliche Aus verwandeln konnte. Es herrschte eine Art ungeschriebenes Gesetz, dass starke Personen niemals krank sind und dass Führungskräfte immer aus dieser Gruppe von starken Personen rekrutiert werden. Ich hatte diesen Kodex verinnerlicht, ohne seinen Wahrheitsgehalt in Frage zu stellen (ganz zu schweigen davon, ob er einem gut tat), ich war entschlossen, weiter zu schuften - koste es, was es wolle.

Nachdem ich ein paar Stunden am Rechner gearbeitet hatte, verbrachte ich den restlichen Tag damit, Liegengebliebenes abzuarbeiten (Berichte, Memoranden, Wirtschaftspresse). Ich ging nur einmal gegen Mittag vor die Tür, um etwas zu essen zu kaufen. Aus irgendeinem merkwürdigen Widerwillen wollte ich nicht das Auto nehmen, also ging ich zu Fuß zu einem kleinen Lebensmittelgeschäft im Viertel und kaufte dort genügend ein, um problemlos ein paar Tage überleben zu können. Ich kehrte sofort nach Hause zurück, denn auch wenn dies einer der letzten Wintertage war, so war es doch noch recht kalt.

Am Samstag erholte ich mich. Ich fühlte mich zwar ein wenig unsicher, drehte aber dennoch eine Runde mit dem Fahrrad. Ich fuhr eine steile Anhöhe in der Umgebung der Stadt hoch und raste auf schmalen Wegen wieder hinunter. Auf halber Strecke hielt ich an, weil mich auf einmal die ungewöhnlich intensive Vorstellung überfiel, ich könnte stürzen, mir die Wirbelsäule brechen und für immer gelähmt sein. Ich war diesen Weg schon oft gefahren, und noch nie war mir dieser Gedanke gekommen; aber ich hielt an und beschloss, bergab einen anderen, etwas breiteren und weniger abschüssigen Weg zu nehmen.

 

Lib kam Samstagmittag zurück. Wir aßen Pizza, während sie mir begeistert von ihrer Reise berichtete und mich dann ins Bett schleifte, wo wir praktisch den Rest des Wochenendes verbrachten. Selbstverständlich erzählte ich ihr nicht von dem Vorfall vor dem Kühlschrank und dem, was danach geschehen war.

Montag ging ich wieder zur Arbeit. Als ich den Aufzug nahm, um ins dreiundzwanzigste Stockwerk mit den Büros von Sunbrok zu fahren, hatte ich ein sonderbares Gefühl. Es kam mir so vor, als würde sich ein Teil von mir weigern, den Knopf zu drücken und durch die Glastür zum Empfang zu gehen. Aber wie bei der Geschichte mit der Fahrradtour entschied ich, all dem keine große Bedeutung beizumessen.

Die übrige Woche arbeitete ich so intensiv wie noch nie, verlor keine einzige Sekunde mit unnötigen Dingen, sondern konzentrierte mich voll und ganz auf die Arbeit, und abgesehen von den üblichen Begrüßungsfloskeln ließ ich mich auch nicht weiter auf Gespräche mit meinen Kollegen ein. Jetzt, aus der Distanz betrachtet, verstehe ich, dass das in Wirklichkeit keine Rückkehr zur Normalität, sondern zur Anormalität war.

Doch mein enormer Einsatz brachte nicht die erhoffte Belohnung. Am Freitag wurden alle Mitarbeiter zu einer Besprechung einberufen, bei der die Beförderungen mitgeteilt wurden; ich gehörte nicht zu den Auserwählten. Ich setzte ein unbeteiligtes Gesicht auf und gratulierte wie die übrigen Kollegen den neuen Führungskräften. Aber in meinem tiefsten Inneren fragte ich mich, was ich verkehrt gemacht hatte. Mit einem falschen Lächeln auf den Lippen stellte ich mir für den Rest des Tages immer wieder diese Frage - selbst noch, als ich am Abend mit Lib in ein angesagtes Restaurant im Stadtzentrum zum Essen ausging. Die Frage ließ mich auch nicht los, als wir uns, kaum zu Hause angekommen, hastig liebten, halb entkleidet und eher mit Begierde als mit Lust. Und selbst dann nicht, als wir ineinander verschlungen und nur dürftig von einer Decke bedeckt auf dem Sofa einschliefen.

Ich schlief nicht lang und wachte unruhig und steif auf. Ich ging zum Thermostat, um die Temperatur des Heizkörpers höher zu stellen, und auf dem Rückweg zum Sofa kam ich am großen Esszimmerfenster vorbei, das auf die Straße zeigte. Das Licht war noch fahl, und in der Ferne konnte man über den gegenüberliegenden Häuserblöcken einen rötlichen Schimmer erkennen, der den beginnenden Tag ankündigte. Beim Anblick dieses Lichts überfiel mich eine schreckliche Trostlosigkeit. Ich wusste nicht, woher sie rührte, aber ich fühlte sie so tief und intensiv in meinem Inneren, dass ich es mit der Angst zu tun bekam. Da fiel mir die...
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Josep López Romero lebt zusammen mit seiner Familie auf dem Land in der Nähe von Barcelona. Bis er seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen entdeckte, war er Marketingberater, Dozent für Kommunikation und Verleger. Heute arbeitet er als Journalist und Schreibcoach und ist Autor mehrerer Bücher. Das Herz des Samurai ist sein erstes Buch in deutscher Sprache.