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Die Party

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am10.09.2018
Es ist der 31. Oktober - Halloween: Zehn Jugendfreunde freuen sich auf ein Wiedersehen nach vielen Jahren. Brandon, der elfte im Bund, hat sie alle in einen Glasbungalow geladen, der sich auf einem Felsplateau hoch über dunklen Wäldern erhebt. Auf dieser Party will Brandon die Zeit der achtziger Jahre aufleben lassen - was damit beginnt, dass alle ihre Handys abgeben müssen. Doch als die Freunde begrüßt werden, überschlagen sich die Ereignisse. Aus einem vermeintlichen Schockeffekt wird tödlicher Ernst: Ein Kronleuchter löst sich von der Decke und begräbt den Gastgeber unter sich. Ein tragischer Unfall. Oder? In diesem Moment wird der Gesellschaft klar: Unter ihnen ist ein Killer. Die Party beginnt ... ihre letzte Party!

Jonas Winner wuchs in Berlin, Rom und den USA auf und studierte in Deutschland und Frankreich. Nach seiner Promotion über Spieltheorie arbeitete er zehn Jahre lang als Fernsehjournalist, danach folgten Drehbücher fürs deutsche Fernsehen und Romane. Besuchen Sie Jonas Winner auf jonaswinner.com und Facebook.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEs ist der 31. Oktober - Halloween: Zehn Jugendfreunde freuen sich auf ein Wiedersehen nach vielen Jahren. Brandon, der elfte im Bund, hat sie alle in einen Glasbungalow geladen, der sich auf einem Felsplateau hoch über dunklen Wäldern erhebt. Auf dieser Party will Brandon die Zeit der achtziger Jahre aufleben lassen - was damit beginnt, dass alle ihre Handys abgeben müssen. Doch als die Freunde begrüßt werden, überschlagen sich die Ereignisse. Aus einem vermeintlichen Schockeffekt wird tödlicher Ernst: Ein Kronleuchter löst sich von der Decke und begräbt den Gastgeber unter sich. Ein tragischer Unfall. Oder? In diesem Moment wird der Gesellschaft klar: Unter ihnen ist ein Killer. Die Party beginnt ... ihre letzte Party!

Jonas Winner wuchs in Berlin, Rom und den USA auf und studierte in Deutschland und Frankreich. Nach seiner Promotion über Spieltheorie arbeitete er zehn Jahre lang als Fernsehjournalist, danach folgten Drehbücher fürs deutsche Fernsehen und Romane. Besuchen Sie Jonas Winner auf jonaswinner.com und Facebook.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641218980
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum10.09.2018
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4112 Kbytes
Artikel-Nr.2514849
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


7

»Bleiben Sie noch kurz sitzen.« Curtis hatte angehalten und die Wagentür aufgestoßen, sich aber noch einmal zu ihnen umgewandt. »Ich werfe nur rasch den Seilzug an.« Er kletterte aus dem Jeep, und sein Umriss verschwand in der Dunkelheit.

Erst jetzt fiel Nick auf, dass sie nicht nur gestoppt hatten, sondern dass Curtis offensichtlich auf eine Art Rampe gefahren war. Eine Rampe, an der rechts und links etwas Schwarzes glitzerte. Scotty stützte sich auf den frei gewordenen Fahrersitz und rief Curtis hinterher: »Hey, wo sind wir?«

Doch von Curtis war nur noch ein Schatten zu erkennen, der sich vor den Fenstern des Wagens auf das Geländer der Rampe zubewegte.

» Seilzug hat er gesagt, also sind wir wahrscheinlich auf der Fähre«, sagte Ralph. »Der Bergbach ... wie hieß er noch ... erinnert ihr euch nicht? Den gab es doch auch damals schon!«

»Führte nicht eine Brücke darüber?« Ashley schaute zu Ralph.

Der zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung ... aber der Bach war immer großartig. Ganz früher, als Brandon und ich noch klein waren, habe ich ihn mal besucht, im Sommer, und wir haben drin gebadet.«

»Seht mal dort!«, unterbrach ihn Louise. »Rechts oben!«

Nick zog den Kopf zwischen die Schultern, um durch das Seitenfenster hinaufschauen zu können. Tatsächlich. Fast überall um sie herum ragten die bewaldeten Abhänge schwarz in die Höhe. Nur rechts von ihnen, wo sich ein letzter Rest Tageslicht noch gegen das Hereinbrechen der Nacht stemmte, zeichnete sich eine Kante klar und gerade gegen den blauschwarzen Himmel ab.

Das Haus.

»Das ist er! Der Bungalow von Brandons Eltern. Eine Art Betonfestung, die sie da oben bezogen haben. Man kann sie von hier aus schon sehen.« Ralph blickte an Nick vorbei aus dem Fenster.

Curtis´ Kopf tauchte wieder in der vorderen Tür auf, die er offen gelassen hatte. »Okay, ich steuere hier draußen die Fähre. Wenn wir am anderen Ufer angekommen sind, führt die Straße direkt zum Haus, das können Sie dann nicht mehr verfehlen.«

Er verschwand wieder, und kurz darauf ging ein Ruck durch das Fahrzeug. Der schwere Wagen schaukelte ein wenig hin und her. Offensichtlich hatte die Fähre ihre Überfahrt begonnen. Jetzt erinnerte sich auch Nick wieder. Das war damals schon so gewesen - man musste mit dieser Fähre, die an einem Stahlseil gezogen wurde, ein Flüsschen überqueren.

Curtis erschien wieder im Türrahmen. »Okay, wer von Ihnen übernimmt den Wagen?«

»Wie?« Scotty sah Curtis verwirrt an. »Und Sie?«

»Das hat Vera doch vorhin schon erklärt, Scott«, schnaufte Ashley.

Der runde Kopf mit dem muskulösen Nacken streckte sich noch ein Stück tiefer in das Wageninnere hinein. »Ich fahre mit der Fähre allein wieder zurück und laufe die paar Meter zum Pförtnerhäuschen. Dann können Vera und ich heute noch nach Hause. Sie werden sehen, alles, was Sie brauchen, finden Sie oben. Und morgen komme ich mit Vera um diese Zeit wieder zum Haus. Wenn Sie vorher ins Dorf müssen - kein Problem, Brandon kann den Kahn hier auch bedienen.« Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter nach draußen. »Einfach vorne am Kasten den Startknopf drücken - man kann die Fähre auch holen, wenn sie am anderen Ufer liegt.«

Er zog seinen Kopf zurück, ohne eine Antwort abzuwarten.

»Was ist, Nick?« Scotty grinste Nick an. »Fährst du uns das Ungetüm hier rasch vors Haus?«

Nick fühlte einen Ellbogen in der Seite, bevor er etwas sagen konnte. »Alles klar«, brummte Ralph neben ihm, »du fährst, Nick. Ich krieg langsam Hunger.«

»Hier, du kannst gleich zwischen den Sitzen nach vorne klettern.« Scotty lehnte sich auf seinem Beifahrersitz zurück. Na schön - warum nicht. Nick packte die Lehnen der beiden Vordersitze und stemmte sich zwischen ihnen hindurch. Kühl wehte es von der Seite durch die noch offen stehende Wagentür. Jetzt konnte er auch deutlich das Rauschen des Bergbachs hören.

»Gut, Sie fahren?«

Er schaute zur Seite. Curtis war wieder neben ihm aufgetaucht. Im gleichen Moment rumpelte es - ein knirschendes Geräusch war zu hören, es gab einen Ruck, und das Schwanken des Bodens war verschwunden. Die Fähre hatte angelegt.

Nick startete das Fahrzeug. »Immer geradeaus, haben Sie gesagt?« Er ließ das Seitenfenster herunter und zog die Wagentür zu.

Curtis´ Hände erschienen in der Öffnung, aber er beugte sich nicht wieder zu ihnen herein. »Da können Sie nichts falsch machen. Achten Sie nur darauf, nicht zu schnell zu fahren, der Boden ist zum Teil noch etwas aufgeweicht.« Seine Hand griff durch das Fenster ins Armaturenbrett. Das Licht der Scheinwerfer wurde heller, als Curtis den Schalter drehte. »Viel Spaß, wir sehen uns morgen.« Die Hand verschwand.

Nicks Fuß berührte das Gaspedal, und der Motor reagierte. Vorsichtig steuerte er den Wagen über die Rampe von der Fähre herunter. Ein erdiger Pfad glomm in der Dunkelheit vor ihnen auf - und verschwamm. Schwere Tropfen platzten auf die Windschutzscheibe. Nick betätigte den Hebel für die Scheibenwischer, und die insektenartigen Fühler verschmierten das Wasser auf der sandigen Scheibe. Für einen Moment sah er gar nichts und ging wieder vom Gas. Dann wurde die Sicht besser.

»... du jetzt so?«, hörte er Ralph hinter sich fragen. Die anderen hatten ihr Gespräch fortgesetzt.

»Es klingt immer interessanter, als es wirklich ist«, antwortete Terry. »Wall Street, Aktien, Broker, Handel. Aber es ist heute genauso wie damals«, fuhr er fort, »wenn man in den Finanzsektor geht, hat man eigentlich nur ein Ziel: So schnell wie möglich die erste Million und dann für den Rest des Lebens Feierabend zu machen. Nur dass das mit der ersten Million eben so einfach auch wieder nicht ist.«

Die Straße war ein wenig glitschig und stieg langsam an. Doch der Wagen zog gut und meisterte das Gelände problemlos.

»Und was ist das für ein Kostüm?« Scotty hatte sich neben Nick nach hinten gebeugt und nahm an dem Gespräch der anderen teil. »Bei Louise kann ich die Puppe sehen, aber bei dir, Terry ...«

»Dämonenpriester?«, gab Terry zurück. »Schwarze Kutte, umgedrehte Kreuze ... wie deutlich muss man es denn noch machen?«

»Habt ihr eigentlich Kinder?«, mischte sich Ralph ein.

»Nein, haben wir nicht, Ralph«, war jetzt Louises Stimme zu hören. »Neben der Praxis und meinen Stunden in dem Shelter dreimal die Woche ...«

»Was denn für ein Shelter?«

»Eine Art Kindernotdienst in einem von New Havens Problemvierteln«, war Terrys Stimme zu hören, »Louise arbeitet dort als Ärztin. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was da los ist.«

»Dreimal die Woche, ja?« Scott schaute noch immer nach hinten.

»Die Kids leben zum Teil wochenlang auf der Straße«, hörte Nick Louise antworten. »Ich bin froh, wenn sie zu uns kommen. Die Versorgung haben sie dringend nötig.«

»Und du überarbeitest dich dabei«, brummte Terry.

»Ach was.« Sie atmete aus. »Was ich dort zurückbekomme, könnte ich mit keinem Geld der Welt kaufen. Ich bin wirklich froh, dass ich das mache. Die Kinder sind der Wahnsinn ...«

»Kinder, Kinder, Kinder«, jaulte Scott neben Nick auf. »Hast du denn welche?«

Nick spürte, wie der Wagen ein wenig wegglitt - und bemerkte erst dann, dass Scott ihn gemeint hatte und dass die anderen schwiegen.

Er schüttelte den Kopf. Er wollte antworten, aber so einfach die Frage auch war, im ersten Moment wusste er nicht genau, wie er es sagen sollte.

»Du sitzt da in Brooklyn und schreibst deine Bücher, richtig?« Das war wieder Terry. Er konnte nur ihn meinen.

Nick gab ein leises Husten von sich. »So ist es.«

»Nick Shapiro, ja? Unter dem Namen. Ich muss gestehen, ich hab bisher nichts von dir gelesen. Aber ... wie läuft es denn so?«

»Ist okay.« Und das stimmte. Sein Verlag brachte inzwischen pro Jahr eins seiner Bücher heraus. Das kleine Apartment in Brooklyn hatte er sich von den Einkünften kaufen können. Es war vielleicht kein Luxus, aber er konnte von seinen Romanen leben.

»Ich hab ein paar von Nicks frühen Sachen gelesen und mag sie«, war Scotty neben ihm zu hören. »Mach das auch mal, Terry, es wird dir gefallen.«

Nick sah zum Beifahrersitz. Scotty schaute wieder nach vorne und hatte geantwortet, ohne sich umzudrehen.

»Danke, Kumpel.« Nick grinste. Wenn es nach ihm ging, musste nicht jeder seine Bücher toll finden - aber er hatte auch nichts dagegen, wenn jemand sie mochte.

»Achtung, Nick!« Scotts Arm schnellte vor. »Da vorn geht´s steil um die Kurve.«

Nick kniff die Augen zusammen, sein Fuß hob sich vom Gaspedal. Direkt vor ihnen war statt des Berghangs, an dem sie bisher entlanggefahren waren, das Schwarz eines Abgrunds zu sehen, in dem sich die Regentropfen wie Glühwürmchen durch das Scheinwerferlicht schlängelten. Dann neigte sich das Fahrzeug schräg nach hinten - Nick hatte am Steuerrad gezogen -, und sie glitten über die Serpentine nach oben.

»Ist ja eine krasse Straße.« Scotty beugte sich neben Nick vor, um besser durch die Scheibe spähen zu können.

»Hast du einen falschen Abzweig erwischt?«, war von hinten Terry zu hören. »Wir müssten doch bald mal da sein, oder?«

Nick kurbelte erneut am Steuer - die nächste Serpentine, der Weg führte jetzt steil bergauf.

Hinter ihm war das Gespräch zum Erliegen gekommen. Das Geräusch der elektrischen Scheibenwischer. Das Brummen des Motors. Das Prasseln der Tropfen auf dem Autodach. Er hätte...

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