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Billy Marvins Wunderjahre

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.03.2018
Es ist der Mai des Jahres 1987 und vom Cover des Playboy lächelt Vanna White. Im amerikanischen Fernsehen dreht sie das 'Glücksrad', und bei 14-jährigen Jungs wie Billy, Alf und Clark drehen bei ihrem Anblick die Hormone durch. Wenn es den dreien gelänge, eine Ausgabe des Magazins zu ergattern, könnte das ihr ganzes Leben verändern. Für immer. Auf legalem Weg ist die Zeitschrift für sie unerreichbar, also schmieden sie einen genialen Plan. Sie ahnen nicht, welche Gefahren, Gegner und Abfalltonnen ihnen im Weg stehen - und wie ein Mädchen namens Mary tatsächlich Billys ganzes Leben verändern könnte. Für immer.
Weitere berührende Wunderraum-Geschichten finden Sie in unserem kostenlosen aktuellen Leseproben-E-Book »Einkuscheln und loslesen - Bücher für kurze Tage und lange Nächte«

Jason Rekulak ist der Herausgeber von Quirk Books in Philadelphia. Er hat dort fast ein Dutzend New-York-Times-Bestseller veröffentlicht, die größtenteils von ihm konzipiert und auf sein Betreiben umgesetzt wurden. Er hat auch selbst unter Pseudonym einige Bücher für Quirk verfasst. Mit »Billy Marvins Wunderjahre« legt er erstmals einen Roman unter eigenem Namen vor.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR23,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEs ist der Mai des Jahres 1987 und vom Cover des Playboy lächelt Vanna White. Im amerikanischen Fernsehen dreht sie das 'Glücksrad', und bei 14-jährigen Jungs wie Billy, Alf und Clark drehen bei ihrem Anblick die Hormone durch. Wenn es den dreien gelänge, eine Ausgabe des Magazins zu ergattern, könnte das ihr ganzes Leben verändern. Für immer. Auf legalem Weg ist die Zeitschrift für sie unerreichbar, also schmieden sie einen genialen Plan. Sie ahnen nicht, welche Gefahren, Gegner und Abfalltonnen ihnen im Weg stehen - und wie ein Mädchen namens Mary tatsächlich Billys ganzes Leben verändern könnte. Für immer.
Weitere berührende Wunderraum-Geschichten finden Sie in unserem kostenlosen aktuellen Leseproben-E-Book »Einkuscheln und loslesen - Bücher für kurze Tage und lange Nächte«

Jason Rekulak ist der Herausgeber von Quirk Books in Philadelphia. Er hat dort fast ein Dutzend New-York-Times-Bestseller veröffentlicht, die größtenteils von ihm konzipiert und auf sein Betreiben umgesetzt wurden. Er hat auch selbst unter Pseudonym einige Bücher für Quirk verfasst. Mit »Billy Marvins Wunderjahre« legt er erstmals einen Roman unter eigenem Namen vor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641197315
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum12.03.2018
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1366 Kbytes
Artikel-Nr.2514940
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

10 REM *** WELCOME SCREEN ***

20 POKE 53281,0:POKE 53280,3

30 PRINT »{CLR}{WHT}{12 CSR DWN}«

40 PRINT »{7 SPACES}THE IMPOSSIBLE FORTRESS«

50 PRINT »{7 SPACES}A GAME BY WILL MARVIN«

60 PRINT »{9 SPACES}AND MARY ZELINSKY«

70 PRINT »{2 CSR DWN}«

80 PRINT »{7 SPACES}(C)1987 RADICAL PLANET«

90 GOSUB 4000

95 GOSUB 4500

â

Irgendwie litt meine Mutter unter der Angst, ich könnte jederzeit sterben. Im Frühjahr 1987, nur wenige Wochen nach meinem vierzehnten Geburtstag, fing sie ihre neue Stelle bei Food World an, die Spätschicht, weil es dafür einen Dollar Zulage gab. An diesen Abenden war ich allein zu Haus. Sie telefonierte ihre Liste von Lieferanten ab und malte sich aus, was mir unterdessen Schlimmes widerfuhr. Was, wenn ich an einem Chicken Nugget erstickte? Oder in der Dusche ausrutschte? Oder vergaß, das Gas im Ofen abzudrehen, und das ganze Haus explodierte in einem flammenden Inferno? Gegen zehn Uhr abends kam für gewöhnlich ihr Kontrollanruf, ob ich meine Hausarbeiten gemacht und die Haustür abgeschlossen hätte. Manchmal musste ich sogar die Feuermelder Probe auslösen, nur um sicherzugehen.

Für jemanden in der neunten Klasse aber war diese Situation ein seltener Glücksfall. Meine Freunde Alf und Clark kamen jeden Abend vorbei, um an der neu gewonnenen Freiheit teilzuhaben. Wir guckten stundenlang Fernsehen, mixten uns literweise Milchshakes, stopften uns mit Pop-Tarts voll und machten uns Pizza Bagels, bis uns schlecht wurde. Wir spielten Risiko und Monopoly, was sich tagelang hinziehen konnte und meist damit endete, dass ein schlechter Verlierer das Brett vom Tisch stieß. Wir redeten uns die Köpfe heiß über Musik und Filme und stritten, wer in einem Kampf Mann gegen Mann als Sieger vom Platz ging: Rocky Balboa oder Freddy Krueger? Bruce Springsteen oder Billy Joel? Magnum oder T. J. Hooker oder MacGyver? Diese Abende hatten etwas von Pyjama-Party, und ich glaubte allen Ernstes, sie würden nie zu Ende gehen.

Doch dann veröffentlichte der Playboy Bilder von Vanna White, der Zahlenfee vom Glücksrad. Ich verliebte mich über beide Ohren, und bald war nichts mehr wie zuvor.

Alf entdeckte das Playboy-Cover als Erster und kam direkt von Zelinskys Laden angerannt, um uns alles brühwarm zu berichten. Clark und ich saßen auf dem Sofa im Wohnzimmer und guckten gerade auf MTV den Top-20-Video-Countdown, als Alf buchstäblich mit der Tür ins Haus fiel.

»Ihr Hintern«, keuchte er, »ihr Hintern ist auf dem Cover.«

»Welcher Hintern?«, fragte Clark. »Welches Cover?«

Alf ließ sich erschöpft auf den Boden fallen und hielt sich die Seitenstiche. »Vanna White. Im Playboy. Gerade gesehen. Ihr Hintern ist auf dem Cover!«

Es stimmte also doch! Wheel of Fortune gehörte zu den beliebtesten Fernsehsendungen des Landes, und die Zahlenfee Vanna White war der Stolz der Nation, ein Mädchen aus der tiefsten Provinz, die es bis ganz an die Spitze, zu Geld und Ruhm, gebracht hatte, indem sie die Buchstaben in einer Buchstabenwand umdrehte. Die Massenblätter im Supermarkt hatten den Wahnsinn bereits verbreitet: »Für Vanna ist SO VIEL NACKTE HAUT an der falschen Stelle hingegen alles andere als lustig. Die FREIZÜGIGEN BILDER, so die geschockte Rate-Diva, seien vor vielen Jahren entstanden - und garantiert NICHT FÜR DEN PLAYBOY.« Sie verklagte die Zeitschrift auf 5,2 Millionen Dollar, und erst jetzt, nach Monaten, in denen »die Gerüchteküche brodelte«, erblickte die Nummer mit den Nacktbildern von Vanna endlich das Licht der Welt.

»Echt, so was habt ihr noch nicht gesehen«, sagte Alf. Er setzte sich seitlich auf die Lehne eines Sessels, um Vannas Coverpose zu demonstrieren. »Sie sitzt so halb draußen auf einer Fensterbank, wie wenn sie bloß sehen will, wie das Wetter wird. Nur dass sie untenrum eben nichts anhat!«

»Unmöglich«, sagte Clark. »Nie im Leben.«

Wir drei wohnten im selben Block, wir kannten unseren Alf, er neigte zur Übertreibung. Zum Beispiel das mit John Lennon. Den hätten sie angeblich mit einer Maschinenpistole erschossen. Aber oben auf dem Dach des Empire State Building.

»Ich schwöre beim Leben meiner Mutter«, sagte Alf und hob feierlich die Hand. »Ein Truck soll sie überfahren, wenn ich lüge.«

Clark riss ihm die Schwurhand herunter. »Lass den Scheiß«, sagte er. »Deine Mutter kann froh sein, wenn sie überhaupt noch am Leben ist.«

»Und deine Mutter ist wie McDonald´s«, sagte Alf daraufhin. »Millionen zufriedene Kunden täglich.«

»Meine Mutter?«, fragte Clark. »Was hat meine Mutter damit zu tun?«

Doch Alf war nicht zu bremsen: »Deine Mutter wird häufiger geknallt als die Tür vom Arbeitsamt.« Er war ein profunder Kenner von Deine-Mutter-Witzen und zögerte nicht, sie einzusetzen. »Deine Mutter ist wie ein japanisches Steakhaus ...«

Von Clark kam jetzt ein Kissen angeflogen und traf Alf mitten ins Gesicht. Alf warf es natürlich sofort zurück - und traf mein Glas Pepsi, das sich schäumend über den Teppichboden ergoss.

»Scheiße«, rief Alf und ging daran, die Sauerei zu entfernen. »Tut mir echt leid, Billy.«

»Schon gut«, sagte ich. »Hol ein paar Küchentücher.«

Jedenfalls kein Grund, sich aufzuregen oder sich nach anderen Freunden umzusehen, denn Alf und Clark waren unersetzlich. Wir drei waren jetzt seit einem Dreivierteljahr an der Highschool, und alle in unserer Klasse hatten sich in dieser Zeit neu orientiert, spielten in irgendwelchen Mannschaften, machten in Clubs oder AGs mit. Nur wir konnten uns nie entscheiden und gondelten ziellos durch die veränderte Welt. Wir wussten nur eines: Wir gehörten nirgendwo richtig dazu.

Ich zum Beispiel war der Größte in meiner Klasse, aber das nutzte mir gar nichts. Ich stakste herum wie eine Babygiraffe, mit langen Armen, langen Beinen, zu denen mein restlicher Körper erst noch aufschließen musste. Ich war eine Funktion ohne Parameter, sozusagen. Alf war kleiner, kräftiger, schwitziger, aber leider auch Namensvetter des beliebtesten Außerirdischen im amerikanischen Fernsehen, Alf, der laufende Meter aus der gleichnamigen NBC-Sitcom. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden war erschreckend: ein haariger Troll mit schrägen Knopfaugen, dicker Nase und braunen Wuschelhaaren. Sogar die Lehrer konnten der Versuchung nicht widerstehen, auf die Familienähnlichkeit hinzuweisen.

All diesen Makeln zum Trotz waren wir am Ende besser dran als Clark. Wenn er morgens aus dem Bett stieg, sah er aus wie der Wonderboy aus TigerBeat, groß, muskelbepackt, blonde Locken, tiefblaue Augen und perfekt reine Haut. Wenn Mädchen ihn in der Mall sahen, von Weitem, fiel ihnen erst mal die Kinnlade runter, fast so, als käme ihnen River Phoenix oder Kiefer Sutherland entgegen. Wie gesagt, bis ihr Blick auf seine Klaue fiel und sie sich schnell von ihm abwandten. Ein freakiger Geburtsfehler hatte nämlich die Finger seiner Linken zu einer Art Scherenhand verschmolzen, die zu nichts gut war und maximal eine Zeitschrift halten konnte. Clark hatte sich geschworen, dass dieses extraterrestrische Ding spätestens mit achtzehn abkam, und wenn es eine Million Dollar kostete. Bis dahin musste er geduckt durchs Leben schleichen und die Klaue so gut als möglich in seiner Tasche verbergen. Uns war aber klar, dass er so oder so zu lebenslanger Enthaltsamkeit verurteilt war und nie eine echte Freundin haben würde. Mehr als jeder andere war er deshalb auf den Playboy mit Vanna White angewiesen.

»Ist sie auf dem Centerfold?«, fragte er.

»Ich weiß nicht«, sagte Alf. »Der Playboy liegt immer im Zeitschriftenregal hinter der Kasse, neben den Zigaretten. Da komme ich nicht dran.«

»Du hast das Heft nicht gekauft?«, fragte ich.

Alf schnaubte. »Na klar habe ich es gekauft. Ich bin ganz locker bei Zelinsky rein und hab den neusten Playboy verlangt. Dazu noch ein Sixpack Bier und ein Crack-Pfeifchen. Hey, nichts leichter als das. Sag mal, bist du eigentlich dämlich, Mann?«

Wir wussten natürlich, dass ein Playboy für unsereinen unerreichbar war. Bestimmte Rockmusik war schon schwer zu bekommen, nachdem Fernsehprediger Jerry Falwell die amerikanische Öffentlichkeit vor Satans Hitmaschine gewarnt hatte und Tipper Gore alle Platten mit sogenannten expliziten Texten durch spezielle Warnhinweise brandmarken wollte. Kein Ladeninhaber in diesem Land würde einem Vierzehnjährigen den Playboy verkaufen.

»Howard Stern sagt, die Bilder wären sagenhaft«, erklärte Clark. »Er sagt, man sieht die Titten in Nahaufnahme. Mit Nippeln, Milchdüsen, alles eigentlich.«

»Milchdüsen?«, fragte ich

»Drüsen, mit R«, korrigierte sich Clark.

»Das sind die dunklen Ringe um den Nippel«, erklärte Alf.

Clark schüttelte den Kopf. »Das ist der Warzenhof, Dumpfbacke. Die Milchdrüsen, das sind die Hohlräume, wo die Milch rauskommt.«

»Quatsch, Nippel sind doch nicht hohl«, sagte Alf.

»Aber klar sind sie das«, sagte Clark. »Darum sind sie auch so empfindlich.«

Alf riss sein T-Shirt hoch und präsentierte seinen Bauch und seine Schwabbelbrust. »Und was ist mit meinen? Sind die auch hohl?«

Clark hielt sich die Augen zu. »Mach...

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Jason Rekulak ist der Herausgeber von Quirk Books in Philadelphia. Er hat dort fast ein Dutzend New-York-Times-Bestseller veröffentlicht, die größtenteils von ihm konzipiert und auf sein Betreiben umgesetzt wurden. Er hat auch selbst unter Pseudonym einige Bücher für Quirk verfasst. Mit »Billy Marvins Wunderjahre« legt er erstmals einen Roman unter eigenem Namen vor.