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Der Sommer der Dünenrosen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am16.04.2018
Bei Marin Bishop läuft gerade alles schief: Ihre Verlobung platzt, ihre Eltern lassen sich scheiden, und sie verliert ihren Job in einer angesehenen Anwaltskanzlei. Als plötzlich ihre Halbschwester Rachel auftaucht, von deren Existenz Marin nichts ahnte, machen sich die beiden mit Marins Mutter im Schlepptau auf den Weg nach Cape Cod, wo noch mehr Überraschungen auf sie warten. Im Laufe eines turbulenten Sommers kommen lange gehütete Familiengeheinisse ans Licht und führen drei Generationen von Frauen zusammen, bis am Ende alle ihr wahres Zuhause finden.

Jamie Brenner entdeckte schon als Kind ihre Liebe zu Büchern. Später studierte sie Literaturwissenschaften und ging nach New York, um in der Verlagsbranche zu arbeiten. Heute ist sie selbst Autorin und kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen. Jamie Brenner lebt mit ihrer Familie in New York.
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Produkt

KlappentextBei Marin Bishop läuft gerade alles schief: Ihre Verlobung platzt, ihre Eltern lassen sich scheiden, und sie verliert ihren Job in einer angesehenen Anwaltskanzlei. Als plötzlich ihre Halbschwester Rachel auftaucht, von deren Existenz Marin nichts ahnte, machen sich die beiden mit Marins Mutter im Schlepptau auf den Weg nach Cape Cod, wo noch mehr Überraschungen auf sie warten. Im Laufe eines turbulenten Sommers kommen lange gehütete Familiengeheinisse ans Licht und führen drei Generationen von Frauen zusammen, bis am Ende alle ihr wahres Zuhause finden.

Jamie Brenner entdeckte schon als Kind ihre Liebe zu Büchern. Später studierte sie Literaturwissenschaften und ging nach New York, um in der Verlagsbranche zu arbeiten. Heute ist sie selbst Autorin und kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen. Jamie Brenner lebt mit ihrer Familie in New York.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641210540
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum16.04.2018
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2208 Kbytes
Artikel-Nr.2515068
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

New York City

Das Restaurant war üppig ausgestattet, angesagt und laut. Ihr Verlobter hatte es zur Feier ihres Geburtstags ausgesucht. Ihr Verlobter, der nun nicht mit am Tisch saß.

Marin stand auf und winkte, als sie ihre Eltern eintreten sah. Sie waren von Philadelphia hergefahren, um abends mit ihr zu feiern. Kaum beim Tisch angelangt, schloss Blythe, ihre Mutter, sie in die Arme.

»Alles Gute zum Geburtstag, Schätzchen! Dreißig. Ich kann´s gar nicht glauben«, sagte sie. Sie trug ein klassisch geschnittenes blassblaues Kostüm. Typisch alter Geldadel. Typisch Mum. Marin spürte einen Anflug von Trauer. Noch ahnte ihre Mutter nicht, was ihr bevorstand.

»Gut siehst du aus, Marin«, sagte ihr Vater. »Die vielen Stunden in der Firma bekommen dir offenbar ausgezeichnet.«

Marin strahlte ihn an. Der Stolz ihres Vaters auf ihre Karriere war für sie ein Lebenselixier. Wenigstens einer ihrer beiden Elternteile würde heute Abend mit ihr zufrieden sein.

Ihre Mutter sah sich um. »Wo ist denn Greg? Wird er später noch zu uns stoßen?«

»Nein«, sagte Marin gedehnt. »Er kommt nicht später.«

Die drei nahmen Platz, der Kellner brachte die Speisekarten. Das Restaurant bot nur Menüs, und die Auswahl hielt sich in engen Grenzen. Marin hatte keinen Appetit.

»Was ist los?«, fragte Blythe. »Ist er krank?«

»Ihm fehlt nichts, Mom. Aber wir haben uns getrennt.«

»Was?« Ihre Mutter sah aus, als hätte Marin ihr ins Gesicht geschlagen. »Wieso um alles in der Welt? Habt ihr euch gestritten?«

Ihr Vater winkte dem Kellner und bestellte einen Martini. Marin bat um ein Glas Chardonnay.

»Nein, wir haben uns nicht gestritten. Ich war einfach unzufrieden«, sagte Marin. Nicht die ganze Wahrheit.

»Du arbeitest zu viel, Marin. Beziehungen müssen gepflegt werden. Du kannst nicht auf Autopilot schalten, nur weil du einen Ring am Finger trägst.« Die Stimme ihrer Mutter schnellte eine Oktave höher.

»Blythe, bitte. Sie hat ein Anrecht auf eine Karriere. Mach es nicht daran fest«, sagte Kip. »Und Gregs Arbeitszeiten an der Wall Street sind mit Sicherheit noch länger als ihre.«

»Ist schon gut, Mom. Es ist am besten so. Tut mir leid, wenn du enttäuscht bist, aber ...«

Blythe schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht enttäuscht. Ich will nur, dass du glücklich bist. Warum hast du nicht mit mir darüber geredet? Wann ist das alles passiert?«

Marin fühlte sich schuldbewusst, weil sie sich ihrer Mutter nicht anvertraut und sie damit zum ersten Mal aus ihrem Privatleben verbannt hatte. Aber es war nur vorübergehend und notwendig, und eines Tages würde ihre Mutter es verstehen. Das hoffte Marin jedenfalls. Einer Frau, die seit zweiunddreißig Jahren glücklich verheiratet war, ein derartiges Chaos zu erklären, stellte keine leichte Aufgabe dar.

»Gestern Abend. Mir ist einfach klar geworden, dass es nicht das Richtige für mich ist. Ich bin noch nicht bereit für die Ehe. Oder vielleicht will ich nicht ihn zum Ehemann haben. Keine Ahnung. So oder so musste ich ehrlich sein - ihm und mir gegenüber ...«

Der Kellner brachte die Drinks, und ihr Vater hob sein Glas. »Es ist schwer zuzugeben, was man will, wenn damit eine unpopuläre Entscheidung verbunden ist. Ich bin stolz auf dich.«

Ihre Mutter funkelte ihn an.

»Danke, Dad.«

»Hast du ihm den Ring zurückgegeben?«, fragte Kip.

»Weiter hast du nichts dazu zu sagen?«, kam es von Blythe.

»In New York State gilt dergleichen als bedingte Schenkung. Man ist vertraglich verpflichtet, den Ring zurückzugeben.«

»Wen kümmert schon der verdammte Ring!«, sagte Blythe.

»Ja, Dad - ich habe ihm den Ring zurückgegeben. Und Mom - Trennungen kommen nun mal vor. Das wird schon wieder.«

Ihre Mutter nickte, wirkte jedoch bekümmert und nicht besonders überzeugt.

»Natürlich wird es das«, sagte ihr Vater und trommelte mit den Fingern auf den Tisch.

»Jetzt kommt schon - können wir nicht über was anderes reden? Wir sind doch eigentlich aus einem freudigen Anlass hier«, sagte Marin und lächelte, in der Hoffnung, die Stimmung zu lockern.

Ihre Eltern wechselten einen merkwürdigen Blick. Wenn Marin sich nicht täuschte, schüttelte ihre Mutter fast unmerklich den Kopf.

»Was ist los?«, fragte Marin.

»Nichts, gar nichts«, erwiderte ihre Mutter. Zu rasch.

Schweigen senkte sich über den Tisch und wurde nur von dem Kellner gebrochen, der ihre Bestellungen aufnahm. Die Atmosphäre heiterte sich erst auf, als Marins Vater sie nach dem neuesten Mandanten ihrer Anwaltskanzlei fragte, einem sehr bekannten Humangenetik-Unternehmen.

Marin strahlte. »Über die geplante Fusionierung darf ich nicht allzu viel sagen, aber es ist ein großer Schritt für mich, dass ich bei dem Fall mitarbeiten kann. Ich bin zwar noch ziemlich weit unten am Totempfahl angesiedelt, aber trotzdem ...«

Kip nickte und schwenkte sein Glas, bis die Eiswürfel klimperten. »Eins nach dem anderen. Halt dich bedeckt, racker dich ab, beachte die Spielregeln, dann kommst du schon dahin.«

Beide wussten, was er mit dahin meinte. Eine Partnerschaft in der prestigeträchtigsten Anwaltskanzlei von New York City. Oder auch die Leitung einer eigenen Kanzlei - wie der, die ihr Vater 1982 in Philadelphia gegründet hatte, wo Kipton Bishop nunmehr als einflussreichster Anwalt der Stadt galt. Mittlerweile war er sechzig und machte keinerlei Anstalten kürzerzutreten. Eigentlich erstaunlich, dass er es zu dem Geburtstagsdinner geschafft hatte. Solange Marin sich erinnern konnte, hatte er Fünfzehnstundentage und Reisen um die Welt absolviert, daher war sie daran gewöhnt, zumeist mit ihrer Mutter allein zu sein. Ehrlich gesagt hatte sie keine Ahnung, wie Blythe das all die Jahre ausgehalten hatte - daheimzubleiben, sich allein ums Haus und den Gemüsegarten zu kümmern und darauf zu warten, dass Marins Vater sich (selten genug) blicken ließ. Marin schauderte. Ihr ganzes Leben lang war ihr immer mehr als bewusst gewesen, dass sie nicht diejenige sein wollte, die zurückblieb.

Während des Essens checkte sie unter dem Tisch ihr Handy. Sie wusste es sehr wohl zu schätzen, dass ihre Eltern nach Manhattan gefahren waren, um mit ihr zu feiern. Aber der Abend zog sich in die Länge.

Schließlich erschien die Nachricht, auf die sie gewartet hatte.

Klar, komm vorbei.

Der Kellner näherte sich mit einer großen Torte, in der eine einzelne brennende Kerze steckte, die kunstvoll mit Raspeln aus weißer Schokolade verziert war.

Bitte nicht singen. Nein, das passte nicht zu dem Lokal. Der Kellner stellte die Torte vor sie hin, ihre Mutter langte über den Tisch und drückte ihre Hand. »Alles Gute zum Geburtstag, Schätzchen.« Sie klang so elend, als wäre ihre eigene Verlobung in die Brüche gegangen.

Marin schloss die Augen, pustete die Kerze aus und dachte an die Person, die am anderen Ende der Stadt auf sie wartete.

»Auf viele weitere«, stimmte ihr Vater ein und leerte sein Glas.

Der Kellner zerteilte die Torte und servierte jedem ein Stück. »Was sagt denn Greg zu der Sache? Hat er es einfach akzeptiert?«, platzte ihre Mutter heraus. Das musste Marin ihr lassen - immerhin hatte sie bis zur Nachspeise an sich gehalten.

»Setz ihr nicht so zu, Blythe«, sagte ihr Vater, ohne dem Teller vor sich Beachtung zu schenken. Marin dagegen verschlang ein halbes Tortenstück in zwei Riesenbissen. Mit vollem Mund sollte man schließlich nicht reden.

»Die Frage drängt sich doch auf, Kip. Ich meine, wenn man zwei Jahre zusammen ist, ein gemeinsames Leben plant ... das ist doch nicht plötzlich null und nichtig.« Marins Mutter betastete ihre aschblonde Frisur, als hätte allein der Gedanke an solch einen Schlamassel sie zerwühlt. »Bist du deiner Sache ganz sicher? Ich will nur nicht, dass du etwas tust, was du später bereust.«

Marin nickte. Ja, sie war sich sicher. Mit einem Mann wie Greg Harper machte man nicht aus einer Laune heraus Schluss.

»Tausend Dank für das Essen. Echt. Macht´s gut, ihr zwei«, sagte Marin und checkte unwillkürlich noch einmal ihr Handy.

»Du willst doch nicht schon los?«, fragte ihre Mutter.

»Lass sie doch, Blythe. Wie ich Marin kenne, legt sie vermutlich zu Hause noch eine Nachtschicht ein.« Ihr Vater zwinkerte ihr zu wie ein Verschwörer.

»Also, sie muss aber auch lernen, mal zu entspannen. Ganz im Ernst, Marin: deine Prioritäten ...«

»Liegen genau da, wo sie liegen sollten«, sagte ihr Vater.

»Es war einfach eine lange Woche«, sagte Marin. »Und wir treffen uns ja morgen zum Frühstück.«

Wieder wechselten ihre Eltern diesen seltsamen Blick.

Marin gab beiden einen Gutenachtkuss.

Draußen sog sie die warme Frühlingsluft in sich ein, dann winkte sie einem Taxi. Es war, als hätte sie zum ersten Mal an diesem Abend Atem geholt.

Blythe Bishop fröstelte in dem eisigen Foyer des Plaza Hotel.

Trennungen kommen nun mal vor. Mehr hatte ihre Tochter zu dem Thema nicht zu sagen? Ach, was dachte sie da? Blythe schlang die Arme um sich und suchte Trost in dem eleganten Ambiente.

Ja, Trennungen kamen vor. Gestern hatte Marin noch einen Diamanten von drei Karat an ihrem linken Ringfinger getragen, bereits eine Anzahlung für eine Hochzeits-Location geleistet und geplant, in der kommenden Woche mit ihrer Mutter auf Kleidersuche zu gehen. Und jetzt? Mit alldem war es jetzt einfach ......

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Jamie Brenner entdeckte schon als Kind ihre Liebe zu Büchern. Später studierte sie Literaturwissenschaften und ging nach New York, um in der Verlagsbranche zu arbeiten. Heute ist sie selbst Autorin und kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen. Jamie Brenner lebt mit ihrer Familie in New York.