Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.
Einband grossWas ist der Unterschied zwischen den 'Naturgesetzen' von Kiplings Dschungelbuch und Hermann Löns Tiergeschichten im 'Mümmelmann', 'Widu' und 'Alles was da kreucht und fleugt'?
ISBN/GTIN

Was ist der Unterschied zwischen den 'Naturgesetzen' von Kiplings Dschungelbuch und Hermann Löns Tiergeschichten im 'Mümmelmann', 'Widu' und 'Alles was da kreucht und fleugt'?

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
16 Seiten
Deutsch
GRIN Verlagerschienen am09.10.20031. Auflage
Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1-, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Kinder- und Jugendbuchforschung), Veranstaltung: Einführungsseminar: Kinder- und Jugendliteratur von der Gründerzeit bis zum ersten Welkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Sowohl Kiplings Dschungelbuch als auch die behandelten Tiergeschichten von Hermann Löns sind im Zeitraum um 1900 entstanden.1 Zu dieser Zeit findet ein Boom in der Popularität von Tierdichtung statt. Grund hierfür ist die in Mittel- und Westeuropa stattfindende Technisierung.2 Das neu gegründete Deutschen Reich entwickelt sich durch zunehmende Mechanisierung und Modernisierung vom Agrar- zum Industriestaat. In der Urbanisierung findet eine Entfremdung des Menschens von der Natur statt: Komplexität, Schnelligkeit und Anonymität des Lebens steigen im Vergleich zum vorherigen, eher dörflichen Leben steil an. Sehnsucht zu alten Werten und Lebensgefühlen, zur Natur ist die Folge, die sich neben der Gründung diverser Naturvereine unter anderem auch in der neuen Popularität heimischer Tierdichtung ausdrückt. Ein weiterer, brisanterer Grund liegt in dem politischen/gesellschaftlichen Interesse, das in jener Zeit zu diesem Thema aufkeimt.

Nach dem Untergang der absolutistischen Ständegesellschaft setzt sich in der öffentlichen Meinung und Politik der europäischen Nationen ein naturrechtlicher Diskurs durch, der die Gleichheit von Menschen und Kulturen behauptet. Dieser Diskurs bleibt bis ins 18. Jahrhundert einflußreich und gipfelt in der Französischen Revolution. Da sich ab dem frühen 19. Jahrhundert wieder eine Ständegesellschaft zu etablieren beginnt, was sich mit dem naturrechtlichen Diskurs nicht vereinbaren läßt, wird eine metaphysische Erklärung stärker, die Ungleichheiten und ständische Unterschiede als "gottgewollt" legitimiert. Die Revolutionen des 19. Jahrhunderts kämpfen im Namen des naturrechtlichen Diskurses gegen diese neu errichtete Ständegesellschaft. Letztenendes entsteht im 19. Jahrhundert aber der Imperialismus: einige europäische Länder beherrschen im Prinzip den Rest der Welt. Da der metaphysische Diskurs abgesetzt wurde (unter anderem auch, weil die von den beherrschenden Staaten angerichteten Genozide sich nicht mit dem Christentum vereinbaren lassen), dieses Prinzip beherrschender und beherrschter Völker aber auch dem ehemaligen naturrechtlichen Diskurs widerspricht, wird eine neue Rechtfertigung für diese Situation benötigt.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,95
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextEssay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1-, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Kinder- und Jugendbuchforschung), Veranstaltung: Einführungsseminar: Kinder- und Jugendliteratur von der Gründerzeit bis zum ersten Welkrieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Sowohl Kiplings Dschungelbuch als auch die behandelten Tiergeschichten von Hermann Löns sind im Zeitraum um 1900 entstanden.1 Zu dieser Zeit findet ein Boom in der Popularität von Tierdichtung statt. Grund hierfür ist die in Mittel- und Westeuropa stattfindende Technisierung.2 Das neu gegründete Deutschen Reich entwickelt sich durch zunehmende Mechanisierung und Modernisierung vom Agrar- zum Industriestaat. In der Urbanisierung findet eine Entfremdung des Menschens von der Natur statt: Komplexität, Schnelligkeit und Anonymität des Lebens steigen im Vergleich zum vorherigen, eher dörflichen Leben steil an. Sehnsucht zu alten Werten und Lebensgefühlen, zur Natur ist die Folge, die sich neben der Gründung diverser Naturvereine unter anderem auch in der neuen Popularität heimischer Tierdichtung ausdrückt. Ein weiterer, brisanterer Grund liegt in dem politischen/gesellschaftlichen Interesse, das in jener Zeit zu diesem Thema aufkeimt.

Nach dem Untergang der absolutistischen Ständegesellschaft setzt sich in der öffentlichen Meinung und Politik der europäischen Nationen ein naturrechtlicher Diskurs durch, der die Gleichheit von Menschen und Kulturen behauptet. Dieser Diskurs bleibt bis ins 18. Jahrhundert einflußreich und gipfelt in der Französischen Revolution. Da sich ab dem frühen 19. Jahrhundert wieder eine Ständegesellschaft zu etablieren beginnt, was sich mit dem naturrechtlichen Diskurs nicht vereinbaren läßt, wird eine metaphysische Erklärung stärker, die Ungleichheiten und ständische Unterschiede als "gottgewollt" legitimiert. Die Revolutionen des 19. Jahrhunderts kämpfen im Namen des naturrechtlichen Diskurses gegen diese neu errichtete Ständegesellschaft. Letztenendes entsteht im 19. Jahrhundert aber der Imperialismus: einige europäische Länder beherrschen im Prinzip den Rest der Welt. Da der metaphysische Diskurs abgesetzt wurde (unter anderem auch, weil die von den beherrschenden Staaten angerichteten Genozide sich nicht mit dem Christentum vereinbaren lassen), dieses Prinzip beherrschender und beherrschter Völker aber auch dem ehemaligen naturrechtlichen Diskurs widerspricht, wird eine neue Rechtfertigung für diese Situation benötigt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783638222297
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2003
Erscheinungsdatum09.10.2003
Auflage1. Auflage
Seiten16 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2553195
Rubriken
Genre9200