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Dämonisches Tattoo

hockebookserschienen am01.07.2015
Seit seine Frau das Opfer eines Serienkillers wurde, ist FBI-Agent Frank Cassell jedes Mittel recht, den Mann endlich zur Strecke zu bringen. Das findet sein Partner, Chase Ryan, am eigenen Leib heraus, als Frank ihm eine Falle stellt. Unter Drogen gesetzt und mit einer Waffe bedroht, ist Chase gezwungen, an einem indianischen Ritual teilzunehmen, in dessen Verlauf ihm ein Tattoo gestochen wird. Ein Tattoo, das eine Verbindung zwischen Chase und dem Killer schaffen soll: Wenn einer der beiden stirbt, stirbt auch der andere. Mit Hilfe der Journalistin Kate nimmt Chase den Kampf gegen den unberechenbaren Killer auf - und gegen ein immer mächtiger werdendes Tattoo ...

Brigitte Melzer wurde 1971 geboren. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zur Fantasy, die sie schließlich auch zum Schreiben führte. Bereits ihr Debütroman »Whisper - Königin der Diebe« wurde ein außergewöhnlicher Erfolg. Der Roman schaffte es unter die drei besten Manuskripte, die für den Wolfgang-Hohlbein-Preis 2003 eingereicht wurden. Mit »Vampyr« erfolgte ihr Durchbruch. Von Brigitte Melzer sind mittlerweile zahlreiche Bücher erschienen, mit denen die Autorin ihr Publikum stets aufs Neue begeistert. Brigitte Melzer lebt und arbeitet in München.
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Produkt

KlappentextSeit seine Frau das Opfer eines Serienkillers wurde, ist FBI-Agent Frank Cassell jedes Mittel recht, den Mann endlich zur Strecke zu bringen. Das findet sein Partner, Chase Ryan, am eigenen Leib heraus, als Frank ihm eine Falle stellt. Unter Drogen gesetzt und mit einer Waffe bedroht, ist Chase gezwungen, an einem indianischen Ritual teilzunehmen, in dessen Verlauf ihm ein Tattoo gestochen wird. Ein Tattoo, das eine Verbindung zwischen Chase und dem Killer schaffen soll: Wenn einer der beiden stirbt, stirbt auch der andere. Mit Hilfe der Journalistin Kate nimmt Chase den Kampf gegen den unberechenbaren Killer auf - und gegen ein immer mächtiger werdendes Tattoo ...

Brigitte Melzer wurde 1971 geboren. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zur Fantasy, die sie schließlich auch zum Schreiben führte. Bereits ihr Debütroman »Whisper - Königin der Diebe« wurde ein außergewöhnlicher Erfolg. Der Roman schaffte es unter die drei besten Manuskripte, die für den Wolfgang-Hohlbein-Preis 2003 eingereicht wurden. Mit »Vampyr« erfolgte ihr Durchbruch. Von Brigitte Melzer sind mittlerweile zahlreiche Bücher erschienen, mit denen die Autorin ihr Publikum stets aufs Neue begeistert. Brigitte Melzer lebt und arbeitet in München.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783957510075
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum01.07.2015
Seiten347 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2729
Artikel-Nr.2581406
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
5

Benommen blinzelnd starrte Chase auf das Fenster. Hatte er tatsächlich einen Nebel aus seiner Schulter aufsteigen und zum Fenster hinaus entschwinden sehen? Das musste er sich eingebildet haben. Vermutlich ließ ihn das Betäubungsmittel halluzinieren.

Der Indianer hatte endlich mit seinem Gesang aufgehört. Er blies die Kerze aus und löschte die Räucherstäbchen. Schlagartig verschwand der trübe Schleier aus seinen Augen, die Anspannung wich von ihm, seine Schultern fielen herab und mit einem Mal sah er nur noch müde und erschöpft aus.

Du kannst dich im Knast erholen. Grimmig fragte sich Chase, wann Frank endlich seine Waffe zur Seite legte und ihm die Fesseln abnahm. Sobald er frei war, würde er den beiden Handschellen verpassen und die Polizei alarmieren. Aber was, wenn er die Polizei aus dem Spiel ließ? War das die Gelegenheit, an Frank heranzukommen? Es fiel Chase schwer, sich zu konzentrieren und den Gedanken bis zum Ende durchzuspielen. Trotzdem kam er zu dem Schluss, dass er es zumindest versuchen musste. Frank hatte heute eine Grenze überschritten. Wie dünn war die Linie zwischen Wahn und Wahnsinn?

»Das Ritual ist abgeschlossen«, erklärte Quinn feierlich. »Der Geist des Jägers ist an das Tattoo gebunden, der Kanal ist geöffnet.«

»Ein Kanal?«, echote Chase ungläubig. Er hatte nichts sagen wollen, doch die Überzeugung, mit der der Indianer all diese unglaublichen Dinge von sich gab, war schweigend nur schwer zu ertragen. »Wie bei einem Funkgerät?«

»So ähnlich. Während des Rituals ist ein Teil des Geistes in denjenigen übergegangen, nachdem Sie suchen. Sie sind jetzt mit ihm verbunden und können ihn auf diese Weise ausfindig machen.«

»Nehmen wir mal an, ich spiele dieses Spiel mit.« Chase richtete sich auf, so weit es seine Fesseln zuließen. Ihm wurde schwindlig und er musste die aufsteigende Übelkeit herunterschlucken, ehe er fortfahren konnte. »Wie soll das funktionieren? Wie soll ich diesen Kerl orten? Müsste ich nicht etwas spüren? Irgendetwas?« Abgesehen von den Nachwirkungen der Droge, die Frank ihm eingeflößt hatte, war da nichts. Und es würde auch nichts passieren, nur dass die beiden das nicht kapieren wollten.

»Das klären wir gleich.« Frank steckte die Pistole in den Bund seiner Jeans, legte dem Indianer eine Hand auf die Schulter und schob ihn auf den Gang hinaus, wo die beiden aus Chase Blickfeld verschwanden.

»Meine Sachen!«, protestierte Quinn auf dem Weg nach draußen.

»Die können Sie morgen holen.«

Ein gemurmelter Protest gefolgt vom Klappen der Tür, dann kehrte Frank ins Wohnzimmer zurück. »Den wären wir los.«

Frank hatte im Laufe des Abends eine ganze Reihe von Gesetzen gebrochen, trotzdem war sein Verhalten für Chase nachvollziehbar. Sein ganzes Handeln begründete sich auf dem verzweifelten Wunsch, den Mörder seiner Frau zu finden. Dass er jetzt jedoch den Einzigen fortschickte, der ihm den vermeintlichen Weg aufzeigen konnte, passte nicht ins Bild.

»Du glaubst an diesen Scheiß.« Er zerrte an seinen Fesseln, vorsichtig, sodass Frank es nicht merkte. »Du nötigst mir ein Ritual samt Tattoo auf und dann schickst du den Kerl fort, bevor er dir die Gebrauchsanweisung geben kann?«

»Die brauchen wir nicht.«

Die Knoten der Kunststoffschnur waren so festgezurrt, dass sie sich keinen Millimeter rührten. Chase veränderte seine Sitzposition ein wenig, in der Hoffnung, dass seine Arme auf diese Weise mehr Spielraum bekämen. »Wie stellst du dir das überhaupt vor, Frank? Was, glaubst du, passiert, wenn du mich losbindest? Erwartest du ernsthaft von mir, dass ich dein Spielchen mitspiele?« Was er in Franks Gesicht sah, ließ ihn heftiger an den Fesseln zerren. Seine Züge waren ohne jede Regung, in seinen Augen jedoch spiegelte sich Wahnsinn wider. Frank hatte den schmalen Grat verlassen, auf dem er sich in den letzten Wochen und Monaten bewegt hatte, und stand jetzt vor einem steilen Abgrund, der ins Bodenlose führte. Chase musste ihn von dort wegbekommen - und vor allem musste er die verdammten Fesseln loswerden!

»Ich mache dir einen Vorschlag.« Es kostete ihn Mühe, seine wachsende Beunruhigung zu verbergen. »Lass dich behandeln und ich werde vergessen, was heute Abend passiert ist. Ich verspreche dir sogar, dass ich versuchen werde, herauszufinden, ob an diesem Ritual tatsächlich etwas dran ist. Du musst mich nur losbinden.«

Frank lachte, ein kalter, humorloser Laut, der den Irrsinn in seinen Augen aufflackern ließ. »Netter Versuch, Ryan.«

»Ich werde keinen Finger krümmen, wenn du dir nicht helfen lässt.«

»Es genügt, dass du hier bist.« In seiner Stimme lag eine Endgültigkeit, die Chase einen Schauer über den Rücken jagte.

»Ich weiß, wie sehr du an deinem Job hängst«, versuchte er es weiter. »Willst du wirklich riskieren, dass sie dich rauswerfen? Lass es nicht so weit kommen. Nimm meine Hilfe an.«

»Der Indianer muss mir nicht sagen, wie es funktioniert«, fuhr Frank ungerührt fort. »Ich habe mich informiert und weiß, was ich zu tun habe.«

»Dann erklär es mir. Lass uns zusammenarbeiten - ich tue etwas für dich und du etwas für mich.«

Frank stand still da und sah ihn an, als würde er ernsthaft über Chase Angebot nachdenken. Dann schüttelte er den Kopf. »Weißt du, was ich herausgefunden habe? Nein, natürlich nicht. Woher solltest du das auch wissen, du interessierst dich ja nicht für Hokuspokus.« Ein breites Grinsen legte sich wie eine starre Maske über sein Gesicht. »Wenn ein Teil der Verbindung den Tod findet, stirbt auch der andere.«

»Du machst Witze!«

»Wenn mir in den letzten Monaten etwas abhandengekommen ist, dann mein Humor.« Er zog seine Waffe.

Chase stieß sich vom Boden ab. Der Stuhl geriet ins Wanken, kippte dann aber wieder in seine Ausgangsposition zurück. Er starrte in den dunklen Lauf der Waffe, der auf seine Stirn gerichtet war, und hörte das metallische Klicken des Sicherungshebels. Diesmal stieß er sich mit aller Kraft ab und warf sein gesamtes Gewicht nach hinten. Im selben Augenblick, in dem Frank den Abzug durchdrückte, brach eines der Stuhlbeine. Der Stuhl kippte und Chase fiel nach hinten. Die Kugel verfehlte seinen Kopf, streifte ihn am Hals und hinterließ ein feuriges Brennen. Seine Beine waren jetzt frei, doch seine Hände waren noch immer hinter der Rückenlehne fixiert. Er versuchte seine Arme nach oben zu ziehen, um sich zumindest vom Stuhl zu befreien, als sich Franks Schatten über ihn legte. Chase wollte sich zur Seite rollen, doch der klobige Stuhl behinderte ihn.

»Halt still!« Frank setzte ihm einen Fuß in die Seite und nagelte ihn damit auf dem Boden fest. Regungslos starrte Chase am Lauf der Waffe vorbei, in Franks kalte Züge. Er musste nicht sehen, wie sich der Finger am Abzug bewegte, er erkannte es in Franks Augen - ein winziges Flackern. Im selben Moment flog die Wohnungstür krachend gegen die Wand. Frank fuhr herum und Chase trat nach ihm. Es war kein heftiger Tritt. Da Frank jedoch ein Bein noch immer in Chase Seite gestemmt hatte, reichte der Schwung aus, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er machte einen taumelnden Schritt zurück und stolperte über das abgebrochene Stuhlbein. Noch im Fallen versuchte er, sich wieder zu fangen, doch alles mit den Armen rudern half nichts. Sein Sturz endete damit, dass er sich den Kopf an der Glasplatte des Couchtisches anschlug und regungslos liegen blieb, die Finger noch immer um die Pistole geklammert.

Der Indianer stürmte ins Wohnzimmer. Bei Franks Anblick hielt er kurz inne, ehe er sein Messer vom Gürtel riss und zu Chase eilte. »Halten Sie still«, zischte er, als Chase versuchte, sich herumzurollen. »Ich will Sie nicht verletzen.«

Das fiel ihm reichlich früh ein.

»Warum sind Sie zurückgekommen?«

Die Klinge durchtrennte den ersten Strick an seinen Handgelenken. »Ich wollte meine Sachen holen.« Der zweite Strick war durch, dann war Chase frei und sprang auf. Er wankte und musste sich an der Couch abstützen.

»Sie sind verletzt. Ich rufe einen Arzt.«

Zum ersten Mal nahm Chase das Blut wahr, das über seinen Hals rann und von seinem Kragen aufgesogen wurde. Doch der Schmerz, den er spüren sollte, wurde überdeckt vom Adrenalin, das durch seinen Körper pumpte. Er beobachtete, wie Quinn kehrtmachte und zum Küchentresen ging, auf dem ein schnurloses Telefon lag, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder auf Frank richtete.

Sein ehemaliger Partner setzte sich auf. Chase sah sich nach seiner Pistole um, doch sie war zu weit weg, als dass er sie rechtzeitig hätte erreichen können. Frank hingegen war noch immer bewaffnet, und obwohl er benommen wirkte, hob er die Pistole und schwenkte sie in Chase Richtung.

»Verschwinden Sie, Quinn!«, rief Chase dem Indianer zu und hechtete hinter die Couch. Ein Schuss peitschte. Die Kugel schlug hinter ihm in die Wand. Chase duckte sich tiefer und robbte im Schutz der Couch auf den Esstisch zu, auf dem seine Waffe lag. Auf dem Gang waren Schritte zu hören, die sich schnell entfernten.

»Du entkommst mir nicht, Chase.« Sichtlich hatte sich Frank nicht die Mühe gemacht, den Indianer zu verfolgen. »Warum gibst du nicht einfach auf, du zögerst das Unvermeidliche doch nur hinaus.«

Frank war irgendwo links von ihm, vermutlich in der Nähe der Wohnzimmertür. Nur noch ein kleines Stück, bis er das Ende der Couch erreichte. Dann musste er seine Deckung verlassen, um an die Waffe zu kommen - und an sein Sakko, in dem die Autoschlüssel waren.

Eine Zeitschrift war halb unter die Couch...
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Autor

Brigitte Melzer wurde 1971 geboren. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zur Fantasy, die sie schließlich auch zum Schreiben führte. Bereits ihr Debütroman »Whisper - Königin der Diebe« wurde ein außergewöhnlicher Erfolg. Der Roman schaffte es unter die drei besten Manuskripte, die für den Wolfgang-Hohlbein-Preis 2003 eingereicht wurden. Mit »Vampyr« erfolgte ihr Durchbruch. Von Brigitte Melzer sind mittlerweile zahlreiche Bücher erschienen, mit denen die Autorin ihr Publikum stets aufs Neue ...