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Leiche in Spätburgunder: Der erste Fall für Philipp Sturm

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
147 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.05.2017
Tod im Weinkeller! Der Pfalzkrimi 'Leiche in Spätburgunder' von Peter Dell jetzt als eBook bei dotbooks. In Landau in der Pfalz geht es ruhig zu. Für den Privatermittler Phillip Sturm gibt es da wenig zu tun. Auch sein neuster Fall erscheint zunächst nicht sehr spannend: Im Auftrag eines reichen Winzers soll er dessen Ehefrau beschatten und ihre Affäre auffliegen lassen. Doch als Sturm seinem Auftraggeber die Beweisfotos bringen will, findet er ihn ermordet in einer Lache seines besten Weins! Endlich kann Sturm zeigen, was wirklich in ihm steckt, denn nun engagiert ihn die untreue Witwe - sie ist die Hauptverdächtige und er soll ihre Unschuld beweisen ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Leiche in Spätburgunder' von Peter Dell. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Dr. Peter Dell, wurde 1963 in Landau in der Pfalz geboren und lebt nach einer langen Odyssee heute wieder dort. Um dem nüchternen Alltag als Geschichts- und Politikwissenschaftlers etwas Emotion entgegenzustellen, wandte er sich 2003 dem Schreiben zu. Bei dotbooks erscheinen seine Pfalzkrimis 'Leiche im Spätburgunder' und 'Sturm über der Südpfalz'.
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Produkt

KlappentextTod im Weinkeller! Der Pfalzkrimi 'Leiche in Spätburgunder' von Peter Dell jetzt als eBook bei dotbooks. In Landau in der Pfalz geht es ruhig zu. Für den Privatermittler Phillip Sturm gibt es da wenig zu tun. Auch sein neuster Fall erscheint zunächst nicht sehr spannend: Im Auftrag eines reichen Winzers soll er dessen Ehefrau beschatten und ihre Affäre auffliegen lassen. Doch als Sturm seinem Auftraggeber die Beweisfotos bringen will, findet er ihn ermordet in einer Lache seines besten Weins! Endlich kann Sturm zeigen, was wirklich in ihm steckt, denn nun engagiert ihn die untreue Witwe - sie ist die Hauptverdächtige und er soll ihre Unschuld beweisen ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Leiche in Spätburgunder' von Peter Dell. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Dr. Peter Dell, wurde 1963 in Landau in der Pfalz geboren und lebt nach einer langen Odyssee heute wieder dort. Um dem nüchternen Alltag als Geschichts- und Politikwissenschaftlers etwas Emotion entgegenzustellen, wandte er sich 2003 dem Schreiben zu. Bei dotbooks erscheinen seine Pfalzkrimis 'Leiche im Spätburgunder' und 'Sturm über der Südpfalz'.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958249691
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum01.05.2017
Seiten147 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1039 Kbytes
Artikel-Nr.2583622
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Freitag, 28. Mai

Mein erster Weg führte mich zu Katja, meiner persönlichen Apothekerin. Wenn man Ende der Dreißiger ist, quält einen ab und zu doch das eine oder andere Zipperlein. Heute wollte ich aber nur guten Tag wünschen und bei der Gelegenheit einige Informationen einholen. Katja war als Apothekerin fast so gut wie ein bestens informierter Friseur, denn die oberen Zweihundert der Gegend gingen bei ihr ein und aus. Das lag daran, dass sie die begehrteste unverheiratete Frau in ganz Landau war und keine hässliche obendrein. Schon seit langem hatte auch ich die Absicht, die schöne Apothekerin zu einem gemeinsamen Abendessen einzuladen. Ich kannte sie schon einige Jahre recht gut, und ein Besuch bei ihr war immer begleitet von einem nervösen Kribbeln in der Magengegend. Hinzu kamen Informationen, die sie mir gelegentlich als Freundschaftsdienst lieferte und die für einen Kleinstadtdetektiv unbezahlbar sein konnten.

Ich betrat ihre kleine, aber feine Apotheke, in der man meinen konnte, dass die Zeit vor hundert Jahren stehen geblieben sei. Das Interieur im Jugendstil fein aufeinander abgestimmt, alte Medikamentenschränke, die jeden Antiquitätensammler vor Freude aufschreien lassen würden, und dazwischen Katjas reizvolle Erscheinung in einem weißen Apothekerkittel. Ich fühlte mich bei ihrem mir entgegenstrahlenden Lächeln gleich viel besser. »Sie ist einfach bezaubernd«, dachte ich und ärgerte mich im gleichen Moment zum wiederholten Mal, dass ich sie noch nicht zum Essen eingeladen hatte. Katja ist Anfang dreißig, hat langes blondes Haar, leider viel zu oft versteckt, eine Nase wie Kleopatra und einen schwanengleichen Hals. Insgesamt eine atemberaubende Ausstrahlung.

»Du wirst doch wohl nicht krank sein, mein Lieber?«, war ihre erste Reaktion, als sie mich wahrnahm, »zumindest siehst du nicht so aus. Wie laufen die Geschäfte, wieder irgendwelchen Ehebrechern auf der Spur? Bei mir gibt es zurzeit keine zu finden.«

Ich hatte sie schon einige Wochen nicht mehr gesehen und war froh über die kurze Andeutung über ihr derzeitiges Privatleben.

»Ich wollte dir einfach mal wieder Hallo sagen und dir in deine funkelnden, unergründlichen Augen schauen und wir könnten außerdem in den nächsten Tagen miteinander essen gehen und Neuigkeiten aus der Provinz austauschen«, schlug ich ihr spontan vor.

Ich wunderte mich über meinen ungewollten Mut.

Sie lächelte mich an und meinte verschmitzt:

»Du willst immer nur Informationen von mir.«

Sollte ich nun leicht erröten, geschmeichelt sein wegen der neidischen Blicke des rüstigen Frührentners neben mir oder ganz gelassen weiterreden? Ich entschied mich für Letzteres und wollte wissen, ob ich sie kurz im Hinterzimmer sprechen könne.

Als wir alleine waren, kam ich zur Sache. Ich schilderte ihr meinen neuesten Fall und wollte erfahren, ob sie mir irgendwie weiterhelfen könne. Sie konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als sie erfuhr, dass ich tatsächlich wieder einmal im Eheleben anderer Leute rumschnüffle. Ich konnte mich aber wie immer auf sie verlassen. Scheinbar pfiffen die Spatzen das Verhältnis von Julia Wingerter schon von den Dächern, nur ich selbst hatte noch nichts davon vernommen. Katja konnte mir zwar nicht sagen, wer der Glückliche sei, doch die ganze Stadt munkle, dass es ein Professor oder Dozent der hiesigen Universität sein solle. Sie habe ihn anscheinend bei den Weintagen im Frank-Loebschen-Haus kennengelernt und würde sich mit ihm in Karlsruhe oder Mannheim treffen. Dies, so Katja, melde zumindest der Landfunk. Ich bedankte mich für die Anhaltspunkte und verabredete mich mit ihr zum Essen. Durch eine Ansammlung von Kunden und Verehrern drängte ich mich zum Ausgang und war in doppelter Hinsicht mit meiner Idee zufrieden, bei Katja vorbeizuschauen.

Der heimliche Verehrer der Wingerter war also an der Universität zu finden. Der Fall ist so gut wie gelöst, dachte ich mir und freute mich über das leicht verdiente Geld. Auf dem Weg zum Campus schmiedete ich Pläne, dass ich Katja beim gemeinsamen Abendessen fragen würde, ob wir ein paar Tage zusammen wegfahren könnten. Ein bisschen Entspannung würde mir gut tun. Doch es sollte, wie fast immer, alles anders kommen.

Mit der Universität verbanden mich eher nostalgische Gefühle. In grauer Vorzeit hatte auch ich einmal eine akademische Karriere begonnen und einen Abschluss in Philosophie und Soziologie erlangt. Doch als Geisteswissenschaftler hat man die gleichen Chancen wie ein Unternehmer, der in Kirgisien dänischen Wein verkaufen möchte. Seitdem hatte ich mich mit allerlei Jobs herumgeschlagen, für Zeitungen geschrieben, in Kneipen eine Zusatzqualifikation zum Sozialarbeiter erworben und Eltern die Arbeit abgenommen, ihre Kinder durchs Abitur zu boxen. Private Ermittlungen lagen meines Erachtens meiner Ausbildung am nächsten. Ob man in Bibliotheken wühlt, für eine Zeitung recherchiert oder im Privatleben anderer Leute stöbert, gibt und nimmt sich nicht viel. Auch an der Landauer Universität habe ich manchmal ein Seminar übernommen, um zu rechtfertigen, warum ich acht Jahre an Hochschulen verbracht habe. Durch diese Tätigkeit habe ich immer noch einen guten Kontakt zu wichtigen Leuten unserer höheren Lehranstalt. Angie, eine 25-jährige Studentin der Germanistik, die ich dort in einem meiner Seminare kennengelernt hatte, erledigt heute noch meine leidige Schreibarbeit, kocht gelegentlich für mich und geht manchmal mit mir ein Bier trinken. Sie weiß auch gut Bescheid, was aktuell an der Uni so läuft. Deshalb steuerte ich zielstrebig die Cafeteria an, wo sie für gewöhnlich zu finden war.

Die Universität, ehemals Erziehungswissenschaftliche Hochschule, ist ein Bau der späten sechziger Jahre. Eigentlich eine in Beton gegossene Depression, ohne Odem der Wissenschaft und völlig überfüllt mit zukünftigen arbeitslosen Lehrerinnen und Lehrern. Sie liegt etwas abseits vom städtischen Geschehen, wohl deshalb, damit nicht ganz Landau mit dieser Tristesse gestraft wird. Vorbei am weiß getünchten Atrium, das die Deckenhöhe einer Schwarzwälder Bauernstube hat, nur nicht die Gemütlichkeit, schlenderte ich durch die Betonröhren Richtung Mensa, und die Kälte des Bauwerks ließ mich, trotz 27° Celsius Außentemperatur, innerlich und äußerlich frösteln. In der Cafeteria angekommen, sah ich auch sofort Angie rauchend und diskutierend an einem Tisch sitzen. Ihre aktuelle Haarfarbe war orange, ihr aktueller Haarschnitt halblang. Zweiteres wird sich wohl nicht so schnell ändern, dachte ich mir und erinnerte mich mit Wehmut an ihre langen, braunen Haare. Junge Frauen lieben nun mal schnelle Veränderung - in allen Belangen. Ich setzte mich an einen anderen Tisch und blinzelte ihr zu. Es gibt doch Anblicke in der Uni, die einen erfreuen können. Als sie sich in ihrem viel zu knappen, aber nicht minder angenehmen Minikleid in meine Richtung bewegte, hätte ich, trotz der farblichen Veränderung ihres Kopfes, fast mein eigentliches Anliegen vergessen. Doch ein harter Privatdetektiv hat sich immer unter Kontrolle. Okay, fast immer.

»Habe ich vergessen, dass ich heute bei dir arbeiten soll?«, fragte sie mich verlegen.

Ich erklärte ihr, dass ihr bis zum Anschlag gefüllter Terminkalender sie nicht im Stich gelassen habe und ich ihre Hilfe bräuchte. Wenn sie sich bei meinen Ermittlungen nützlich machen konnte, strahlte sie über das ganze Gesicht. »Eigentlich«, sagte sie gelegentlich, »ist es meine Bestimmung, dein Partner und nicht nur deine unterbezahlte Schreibkraft zu sein.« Auch jetzt konnte sie sich nicht verkneifen zu bemerken, ob ich es nun endlich kapiert habe, wo ihre wahren Qualitäten liegen. Ich schaute sie an und biss mir auf die Zunge, um nichts Unüberlegtes von mir zu geben, obwohl mir bewusst war, dass sie es rein beruflich meinte. Ich leitete geschickt zum eigentlichen Thema über. Ich dozierte - was soll man anderes an einer Uni tun - die Sachlage und machte ihr deutlich, was Katja mir steckte. Als ich Katjas Name nannte, erfror ihr Lächeln im Gesicht. Wie es sich für meine Moneypenny gehört, duldete sie keine andere Frau in meinem Umfeld. Am wenigsten Katja.

»Philipp«, raunzte sie mich an, »wenn ich dir bei dieser Sache helfen soll, lass diese blöde Kuh aus dem Spiel. Ich kann für dich viel mehr in Erfahrung bringen. Du brauchst sie gar nicht. Für die bist du nur ein kleiner Fisch, der mit ihren hochkarätigen Verehrern nicht konkurrieren kann.«

Ich stoppte sie in ihren Tiraden und bat sie sachlich zu bleiben, ohne zu vergessen, nebenbei einzuschieben, dass dasselbe wohl auch auf sie selbst zutreffe.

Sie brummelte etwas vor sich hin, um mir dann zu sagen, dass sie wisse, wer der Liebhaber von Julia Wingerter sei.

»Es gibt nur einen knackigen Dozenten an der Uni, hinter dem die Hälfte der Studentinnen her ist. Doch diese Groupies benehmen sich zurzeit, als ob ihr Popstar geheiratet hätte. Sein Name ist Heiner Maierbach, und er unterrichtet Musik.«

Sie führte weiter aus, dass in der Gerüchteküche gemunkelt werde, Maierbach sei in Ludwigshafen mit einer dummen Zicke gesehen worden, die mit einem reichen Winzer verheiratet sei. Ich müsste mich nur an die Fersen des Musikus hängen und schon sei mein Fall gelöst. Wie sie wisse, treffe er sich mehrmals die Woche mit der Wingerter auf der Autobahnraststätte bei Edenkoben, von wo aus sie ihre Tour d amour begännen.

Ich dankte Angie für die wichtigen Informationen, ohne zu vergessen, ihr ein Kompliment für ihr gewagtes Kleid zu machen. Sie überhörte es und machte mir den Vorschlag, am Abend bei ihr zum Essen vorbeizukommen. Sie würde ihr berühmtes Gulasch mit Semmelknödeln machen und ihr fehle noch ein guter Wein. Angesichts der Tatsache, dass mein Fall erledigt war, sagte ich zu, wenn...
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Dr. Peter Dell, wurde 1963 in Landau in der Pfalz geboren und lebt nach einer langen Odyssee heute wieder dort. Um dem nüchternen Alltag als Geschichts- und Politikwissenschaftlers etwas Emotion entgegenzustellen, wandte er sich 2003 dem Schreiben zu.Bei dotbooks erscheinen seine Pfalzkrimis "Leiche im Spätburgunder" und "Sturm über der Südpfalz".