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Der magische achte Tag (Band 1)

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
240 Seiten
Deutsch
Als die 13-jährige Laura eine geheimnisvolle Taschenuhr findet, ist nichts mehr wie zuvor. Es gibt für sie plötzlich einen achten Tag in der Woche. An diesem Tag ist Laura Teil einer Welt voller Magie. Alles ist anders und alles scheint möglich. Laura entdeckt an sich neue Fähigkeiten und muss lernen, mit ihnen umzugehen. Bald findet sie drei Freundinnen, die sich in der gleichen Situation befinden. Auf die vier wartet eine wichtige Aufgabe: Sie müssen ihre eigene Welt vor den skrupellosen Zeitprogrammierern schützen. Vier ungewöhnliche Heldinnen in einem spannenden magischen Abenteuer. Die neue Mädchenbuchreihe von der Autorin der »Magic Girls«!

Marliese Arold, Jahrgang 1958, wollte schon als Kind Schriftstellerin werden. Aus Liebe zu Büchern wurde sie zunächst einmal Bibliothekarin. Seit 1983 ihre ersten eigenen Werke veröffentlicht wurden, arbeitet sie als freie Autorin. Ihre Bücher kennt man in über 20 Ländern. Sie hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann in Erlenbach am Main.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextAls die 13-jährige Laura eine geheimnisvolle Taschenuhr findet, ist nichts mehr wie zuvor. Es gibt für sie plötzlich einen achten Tag in der Woche. An diesem Tag ist Laura Teil einer Welt voller Magie. Alles ist anders und alles scheint möglich. Laura entdeckt an sich neue Fähigkeiten und muss lernen, mit ihnen umzugehen. Bald findet sie drei Freundinnen, die sich in der gleichen Situation befinden. Auf die vier wartet eine wichtige Aufgabe: Sie müssen ihre eigene Welt vor den skrupellosen Zeitprogrammierern schützen. Vier ungewöhnliche Heldinnen in einem spannenden magischen Abenteuer. Die neue Mädchenbuchreihe von der Autorin der »Magic Girls«!

Marliese Arold, Jahrgang 1958, wollte schon als Kind Schriftstellerin werden. Aus Liebe zu Büchern wurde sie zunächst einmal Bibliothekarin. Seit 1983 ihre ersten eigenen Werke veröffentlicht wurden, arbeitet sie als freie Autorin. Ihre Bücher kennt man in über 20 Ländern. Sie hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann in Erlenbach am Main.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961290505
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum08.03.2018
Auflage1. Auflage
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2585544
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Die geheimnisvolle Uhr

»Pizza ist in acht Minuten fertig«, rief Papa von unten.

»In Ordnung, ich komme gleich!«, antwortete Laura Lilienstedt. Seufzend klappte sie das Buch zu, das sie gerade las. Es war ein alter Band mit wunderschönen russischen Märchen. Laura liebte die fantastischen Geschichten und die vielen Bilder. Mama würde jetzt wieder meckern und sagen, dass Laura mit ihren dreizehn Jahren zu alt für Märchen war. Aber Laura fand, Märchen waren zeitlos. Man konnte sie auch noch mit achtzehn oder mit achtundachtzig lesen, vorausgesetzt, die Augen machten da noch mit.

Laura legte ihr silbernes Lesezeichen zwischen die Seiten und klappte das dicke Buch zu. Wieder einmal roch sie an dem braunen Leder des Einbands. Die verschnörkelte goldene Schrift war schon ein bisschen abgeblättert, aber das tat der Schönheit des Buches keinen Abbruch.

Sie legte den Band neben sich auf die Couch und strich über deren roten Samtbezug. Er fühlte sich herrlich weich an. Papa hatte ihr erklärt, dass man auch Ottomane zu der Couch sagen konnte. Wegen der besonderen Form. Eine Ottomane hatte eine schräg verlaufende Rückenlehne und runde Armlehnen.

Laura war stolz darauf, dass Papa so schöne Möbel bauen konnte. Meistens reparierte er jedoch alte Möbel. Oder besser, er restaurierte sie, wie es richtig hieß. Das war eine große Kunst, weil man dann genau das gleiche Holz finden musste oder einen ähnlichen Stoff, damit die Möbel so aussahen wie früher. Und man durfte auch nicht einfach irgendwelche modernen Nägel oder Kreuzschrauben verwenden, wenn sich ein Teil gelockert hatte.

»Noch vier Minuten!«, rief Papa.

»Ja-aaa.«

Lauras Blick wanderte im Raum umher. Hier im Turmzimmer hielt sie sich am liebsten auf, wenn sie das Wochenende oder die Ferien bei Papa verbrachte.

Der Raum hatte acht Ecken und war sehr groß. Durch die vier Rundbogenfenster, die genau nach Süden, Westen, Norden und Osten gingen, hatte Laura praktisch eine Rundumsicht. Manchmal fühlte sie sich hier im Turm wie eine Prinzessin - obwohl sie für Prinzessinnenfantasien nun wirklich zu alt war. Aber die schönen Möbel, die Papa in dieses Zimmer gestellt hatte, waren wirklich zauberhaft und luden zum Träumen ein.

Ein besonderer Hingucker war der Schreibtisch, den Papa erst vor Kurzem restauriert und über die Wendeltreppe mühsam in dieses Zimmer gehievt hatte. Dazu hatte er einen Flaschenzug und die Hilfe zweier Freunde benötigt, weil das Möbelstück so schwer und sperrig war. Es handelte sich um einen Sekretär, der über hundertfünfzig Jahre alt war. Er besaß unzählige Schubladen und Klappen, und Laura liebte es, diese kleinen Schubladen aufzuziehen und ihre Schätze darin zu verstauen - beispielsweise die Muscheln aus dem letzten Urlaub oder die Liebesbriefe, die sich Uroma und Uropa während des Zweiten Weltkrieges geschrieben hatten.

Mama warf Laura immer vor, sie sei eine Sammlerin und sie solle doch nicht das ganze alte Zeug aufbewahren, sonst werde sie eines Tages als Messie enden. In Lauras Zimmer bei Mama gab es keine Bücher, sondern nur einen E-Book-Reader, weil dieser weniger Platz wegnahm. Und wenn Mama die alten Liebesbriefe gesehen hätte, dann hätte sie diese sofort weggeworfen. Dabei waren die Briefe so süß, sie begannen beispielsweise mit: »Mein lieber Heinz, ich hoffe, du bist noch am Leben und unverletzt. Ich habe dich jeden Abend in mein Gebet eingeschlossen ...« Und Uropa schrieb dann zurück: »Meine kleine Helga, der Gedanke an dich gibt mir Kraft und lässt mich all das Schreckliche ertragen ...«

Laura hatte plötzlich Lust, die alten Briefe herauszukramen, bevor sie mit Papa zu Abend aß und dann zu Mama zurückfuhr. Sie trat an den Sekretär, öffnete die große Klappe mit einem vergoldeten Schlüssel und betrachtete die vielen Schubladen hinter der Schreibplatte. Dabei fiel ihr zum ersten Mal eine Stelle in dem polierten Holz auf, die aussah wie ein Astloch. Laura streckte die Hand aus. Ihr Zeigefinger strich über die Stelle, die sich beweglich anfühlte. War es ein Knopf?

Laura verstärkte den Druck ihres Fingers. Tatsächlich! Sie konnte das Astloch nach unten drücken. Sofort begann es im Innern des Sekretärs zu schnarren wie bei einem alten Uhrwerk.

Laura traute ihren Augen nicht, als sich einige Schubladen ein Stück nach rechts verschoben. In der entstandenen Öffnung stieg von unten eine weitere kleine Schublade herauf.

»Nein!«, rief Laura überrascht. Ein Geheimfach! Ihre Finger zitterten, als sie die Schublade vorsichtig aufzog.

Im Innern lag ein kleiner roter Samtbeutel, der mit einem schwarzen Seidenband zugebunden war.

Lauras Herz klopfte heftig, als sie den Beutel aus der Schublade nahm. Sie spürte, dass sich etwas darin befand. Hatte sie einen verborgenen Schatz gefunden? Alte Münzen vielleicht?

Hastig löste sie das Seidenband und griff in den Beutel. Zuerst bekam sie ein zusammengefaltetes Stück Papier in die Finger. Dann ertastete Laura eine schwere Metallkette und etwas Kühles, Glattes. Sie zog einen flachen, goldenen Gegenstand aus dem Beutel. Er war achteckig und hing an einer Kette, die ebenfalls golden war.

Eine Taschenuhr!

Laura vernahm ein leises, gleichmäßiges Ticken. Neugierig untersuchte sie die Uhr und stellte fest, dass sich der Deckel aufklappen ließ.

Das Zifferblatt war äußerst kunstvoll gestaltet und hatte römische Zahlen. Der Untergrund schimmerte silbern. Stunden- und Minutenzeiger bestanden aus feinem Gold und waren verschnörkelt. Der Sekundenzeiger wanderte langsam im Kreis herum. Es befand sich noch ein weiteres kleineres Zifferblatt auf dem großen Zifferblatt, doch die beiden dazugehörigen Zeiger standen still.

Im Innern des goldenen Deckels war in Schnörkelschrift CARPE DIEM eingraviert. Laura wusste sogar, was das hieß: Nutze den Tag! Das hatte Papa ihr einmal erklärt. Es bedeutete, dass man die Chancen, die einem der Tag bietet, ergreifen soll, weil das Leben für jeden irgendwann einmal zu Ende geht.

Unter der Schrift befand sich eine liegende Acht - das Unendlichkeitszeichen.

Was für ein Fund!

Laura liebte die Zahl Acht. Sie war am achten Tag des achten Monats geboren, also am achten August, und witzigerweise auch noch um acht Uhr acht. Sie hatte ihre Mutter gefragt, ob die Hebamme vielleicht getrickst hätte, weil sie das Datum so lustig gefunden hatte, aber Mama hatte geschworen, dass alles seine Richtigkeit gehabt hatte.

»Pizza ist fertig!«, brüllte Papa. »Bitte komm SOFORT!«

»Gleich!«

Laura drückte den Deckel wieder zu und stopfte die Uhr in den Samtbeutel zurück. Dann faltete sie das Blatt Papier auseinander. Jemand hatte mit dunkler Tinte einen rätselhaften Text darauf geschrieben.

Entdecke das Geheimnis des Ewigen Kalenders!

Nicht sieben Tage, sondern acht

verleihen dir besond´re Macht.

Während der geschenkten Stunden

wirst du vieles neu erkunden,

wirst auch manches neu entdecken

zu guten und zu bösen Zwecken.

Hab auf dies Geschenk gut acht,

verwende es nur mit Bedacht!

Damit dein Glück nicht bald zerbricht,

verrate dein Geheimnis nicht!

Was, verflixt noch mal, war ein Ewiger Kalender? Und warum war in dem Gedicht die Rede von einem achten Tag? Laura schwirrte der Kopf.

»LAURA!!!« Papa, sonst die Geduld in Person, klang jetzt ärgerlich.

»Komme schon!«, antwortete Laura, stopfte den Zettel in den Samtbeutel und steckte den Beutel in ihren Rucksack. Sie rannte zur Wendeltreppe, stolperte die Stufen hinab und eilte in die Küche, wo Papa den Tisch gedeckt hatte.

»Na endlich!« Lauras Vater zog das Blech aus dem Backofen. Es dampfte. »Hast dich wieder mal nicht von dem Buch losreißen können, stimmt´s?«

»Genau«, log Laura und setzte sich an den Tisch. Am liebsten hätte sie Papa von ihrem Fund erzählt, aber sie hatte noch den letzten Satz im Gedächtnis: Damit dein Glück nicht bald zerbricht, verrate dein Geheimnis nicht! Deswegen schwieg sie, obwohl sie sonst mit ihrem Vater über alles redete, beispielsweise über die Schule, über Mama oder über Elias, ihren nervigen kleinen Bruder.

Es roch verführerisch nach Tomaten, Zwiebeln und Käse. Laura lief das Wasser im Mund zusammen. Papa machte die weltbeste Pizza!

Dann saßen sie gemeinsam am Tisch. Herr Lilienstedt hatte die Pizza in zwei Hälften geteilt. Es war eine Riesenportion für jeden. Aber wenn man die Woche über nach einem strikten Ernährungsplan gefüttert wurde, dann musste man das Essen bei Papa einfach genießen!

»Lecker!«, lobte Laura, nachdem sie den ersten Bissen genommen und sich fast den Mund verbrannt hatte.

Papa lächelte geschmeichelt. Er war vielleicht nicht hübsch mit seinem runden Gesicht und dem schütteren Haar, das oft unter einer Kappe verschwand. Er hatte eine Knubbelnase und rote Bäckchen, und wenn er sich den Bart etwas länger wachsen ließ wie jetzt, sah er aus wie ein Zwerg aus einem seiner Märchenbücher. Allerdings war er nicht kleinwüchsig, sondern erreichte mit seinen 1,86 Metern eine stattliche Größe. Laura war früher immer sehr stolz auf ihren starken Papa gewesen, der mühelos einen schweren Schrank herumheben konnte. Wie oft hatte er sie in die Luft geschleudert, als sie noch nicht zur Schule ging. »Flieg, mein Engelchen, flieg!«, hatte er...

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Marliese Arold, Jahrgang 1958, wollte schon als Kind Schriftstellerin werden. Aus Liebe zu Büchern wurde sie zunächst einmal Bibliothekarin. Seit 1983 ihre ersten eigenen Werke veröffentlicht wurden, arbeitet sie als freie Autorin. Ihre Bücher kennt man in über 20 Ländern. Sie hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann in Erlenbach am Main.