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Vertraute der Sehnsucht

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
400 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am14.02.20131. Aufl. 2013
Zwanzig Jahre sind vergangen, seitdem der Orden der Vampire seinen größten Gegner besiegt hat. Doch die Welt ist in Aufruhr, und die Vampirkrieger finden keine Ruhe. Unter den Kämpfern ist auch Mira, die von den Ordensvampiren aufgezogen wurde. Ihr einziges Ziel ist es, den Tod eines geliebten Freundes zu rächen, und so stürzt sie sich in jede Schlacht wie eine zornige Furie. Doch eines Tages wird sie mit einer Wahrheit konfrontiert, die alles infrage stellt, wofür sie gekämpft hat ...

Der elfte Band der erfolgreichen Midnight Breed-Reihe von Bestseller-Autorin Lara Adrian



Lara Adrian lebt mit ihrem Mann in Neuengland. Seit ihrer Kindheit hegt sie eine besondere Vorliebe für Vampirromane. Zu ihren Lieblingsautoren zählen Bram Stoker und Anne Rice.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextZwanzig Jahre sind vergangen, seitdem der Orden der Vampire seinen größten Gegner besiegt hat. Doch die Welt ist in Aufruhr, und die Vampirkrieger finden keine Ruhe. Unter den Kämpfern ist auch Mira, die von den Ordensvampiren aufgezogen wurde. Ihr einziges Ziel ist es, den Tod eines geliebten Freundes zu rächen, und so stürzt sie sich in jede Schlacht wie eine zornige Furie. Doch eines Tages wird sie mit einer Wahrheit konfrontiert, die alles infrage stellt, wofür sie gekämpft hat ...

Der elfte Band der erfolgreichen Midnight Breed-Reihe von Bestseller-Autorin Lara Adrian



Lara Adrian lebt mit ihrem Mann in Neuengland. Seit ihrer Kindheit hegt sie eine besondere Vorliebe für Vampirromane. Zu ihren Lieblingsautoren zählen Bram Stoker und Anne Rice.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783802589911
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum14.02.2013
Auflage1. Aufl. 2013
Reihen-Nr.11
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2760473
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Menschen.

Die Nacht war voll von ihnen.

Sie verstopften die dunklen Gehsteige und Straßenecken im alten Bostoner Viertel North End, strömten aus den offenen Eingängen von Dance-Clubs und Cocktailbars. Sie schlenderten umher, blieben stehen, unterhielten sich und füllten die mitternächtlichen Straßen mit zu vielen Stimmen und zu vielen schwitzenden Körpern in der ungewöhnlich heißen Juninacht.

Und sie ließen einem zu wenig Platz im Gewühl, als dass man die nervösen Seitenblicke hätte ignorieren können - diese unzähligen schnellen Blicke von Leuten, die so taten, als hätten sie die vier Ordenskrieger nicht bemerkt und als wären sie kein bisschen schockiert, sie jetzt mitten durch die ehemalige Sperrzone der Stadt stapfen zu sehen.

Mira, die einzige Frau der Einheit, die jetzt nach Dienstschluss unterwegs war, ließ ihren harten Blick über die Menge der Homo-sapiens-Zivilisten schweifen. Zu schade, dass sie und ihre Kameraden Straßenkleidung und diskret verborgene Waffen trugen. Ihre Kampfmontur und ein Arsenal schwerer automatischer Waffen wären ihr lieber gewesen. Dann hätten die guten Bürger von Boston wirklich einen Grund gehabt, sie in offenem Entsetzen anzustarren.

»Seit zwanzig Jahren wissen die Menschen von unserer Existenz, und die meisten glotzen uns immer noch an, als wären wir gekommen, um ihre Halsschlagadern zu plündern«, sagte einer der drei Stammesvampire, der neben ihr ging.

Mira warf ihm einen ironischen Blick zu. »Sperrstunde ist erst um Mitternacht, bis dann dürft ihr noch legal Nahrung zu euch nehmen, also rechnet hier nicht mit einem begeisterten Empfang. Außerdem kann es nicht schaden, wenn sie Angst vor uns haben, Bal. Besonders wenn wir mit ihrer Spezies zu tun haben.«

Balthazar, ein muskulöser Riese mit olivfarbener Haut, begegnete ihrem Blick mit einem grimmigen Verständnis in seinen goldenen Adleraugen. Der dunkelhaarige Vampir war vor fast zwei Jahrzehnten zum Orden gestoßen, in den finsteren ersten Jahren nach der sogenannten Ersten Morgendämmerung, der Zeit, als die Menschen erfuhren, dass nicht sie das größte Raubtier auf diesem Planeten waren.

Mit dieser Tatsache hatten sie sich nicht gerade problemlos abgefunden. Und genauso wenig kampflos.

In der Zeit danach hatte es auf beiden Seiten zahlreiche Todesopfer gegeben. Unzählige Jahre, geprägt von Tod und Blutvergießen, Kummer und Misstrauen, waren gefolgt. Sogar jetzt noch war der Waffenstillstand zwischen den Menschen und dem Stamm brüchig. Während die Regierungsoberhäupter beider Völker der Erde, der Menschen und der Vampire, versuchten, durch Verhandlungen einen dauerhaften Frieden zum Wohle aller zu schaffen, gab es in beiden Lagern immer noch private Fehden und Konflikte. Der Krieg zwischen Menschheit und Stamm war noch nicht vorüber, aber er hatte sich in den Untergrund verlagert, inoffiziell und illegal, aber deshalb nicht weniger tödlich.

Ein dumpfer, kalter Schmerz erfüllte Miras Brust bei dem Gedanken an all den Kummer und das Leid, die sie in den Jahren seit ihrer Kindheit unter dem Schutz des Ordens mit angesehen hatte und dann auch noch während ihrer knallharten Kampfausbildung, die sie zu der Kriegerin gemacht hatte, die sie heute war. Sie versuchte, den Schmerz zu verdrängen, aber es wollte ihr kaum gelingen, und schon gar nicht heute Nacht.

Und dieser persönliche Teil des Krieges, der ihr so vertraut war wie nichts anderes in ihrem Leben, verlieh ihrer Stimme jetzt einen rauen, schneidenden Unterton. »Die Menschen sollen ruhig Angst um ihre Hälse haben. Dann sind sie vielleicht weniger geneigt, die Radikalen in ihren Reihen zu tolerieren, die den ganzen Stamm vernichtet sehen wollen.«

Hinter ihr ertönte das tiefe, leise Lachen eines ihrer Kameraden. »Hast du je eine PR-Karriere in Erwägung gezogen, Captain?« Sie zeigte ihm über die Schulter den gestreckten Mittelfinger und ging weiter, ihr langer blonder Zopf schlug wie ein Schwanz gegen ihren lederbekleideten Po. Webbs Lachen wurde lauter. »Okay, dachte ich auch nicht.«

Wenn jemand für diplomatische Missionen geeignet war, dann Julian Webb. Schön wie ein Adonis, liebenswürdig, mit einwandfreien Manieren und einem betörenden Charme, wenn er ihn anknipste. Dass Webb der kultivierten, privilegierten Stammeselite entsprang, war offensichtlich, auch wenn er seine Familie nie erwähnte. Seine Herkunft und seine Gründe, dem Orden beizutreten, waren ein Geheimnis, das er nur mit Lucan Thorne geteilt hatte, und der Gründer und Anführer des Ordens behielt es für sich.

Manchmal fragte sich Mira, ob das der Grund war, warum Lucan persönlich Webb letztes Jahr ihrem Team zugeteilt hatte - damit er sie für ihn und den Rat im Auge behielt und sicherstellte, dass die Zielvorgaben des Ordens eingehalten wurden ohne irgendwelche ... Probleme. Nach ihrer demütigenden Verwarnung wegen Ungehorsam durch den Rat vor achtzehn Monaten wäre Mira absolut nicht überrascht, wenn Lucan Webb damit beauftragt hätte, ihre eventuellen Patzer als Anführerin des Teams auszubügeln. Aber sie hatte sich nicht halb totgearbeitet und bis zum Umfallen trainiert für diesen Posten im Orden, nur um ihn jetzt wegzuwerfen.

Es war höchst ungewöhnlich - tatsächlich praktisch nie vorgekommen -, dass eine Frau im Orden zum Captain eines Krieger-Teams aufgestiegen war. Dieser Gedanke erfüllte sie jetzt noch mit Stolz. Sie hatte sich als kompetent und würdig erwiesen, sich gnadenlos geschunden, um sich den Respekt der Ältesten des Ordens und der anderen Krieger zu verdienen, mit denen sie trainierte - Respekt, den sie schließlich durch Blut, Schweiß und sture Entschlossenheit errungen hatte.

Mira war keine Stammesvampirin. Sie verfügte nicht über die übernatürliche Geschwindigkeit oder Kraft der Spezies und auch nicht über deren Unsterblichkeit, die sie als Stammesgefährtin - die Tochter einer Homo-sapiens-Mutter und eines Vaters von noch ungeklärter genetischer Abstammung - durch die Blutsverbindung mit einem Stammesvampir erlangen konnte. Wurde eine solche Verbindung nicht eingegangen, alterten und starben Mira und die anderen Stammesgefährtinnen genau wie Normalsterbliche.

Mit neunundzwanzig und ohne Blutsverbindung begann sie die körperlichen und mentalen Folgen ihrer kräftezehrenden Laufbahn bereits zu spüren. Die Wunde, die sie seit acht Jahren in ihrem Herzen trug, machte es auch nicht besser. Zudem hätte ihr Disziplinarverfahren vor anderthalb Jahren für Lucan eigentlich ein Grund sein müssen, um ihr wieder einen Schreibtischjob zuzuteilen. Aber noch hatte er es nicht getan, und sie würde verdammt sein, wenn sie ihm noch mehr Gründe dafür lieferte.

»Sturm zieht auf«, murmelte das dritte Mitglied ihres Teams neben ihr. Mira wusste, dass Torin nicht vom Wetter redete. Wie ein Löwe, der seine neue Umgebung in Augenschein nahm, legte der riesige Vampir seinen dunkelblonden Kopf in den Nacken, sah zum wolkenlosen Nachthimmel auf und atmete tief ein. Zwei Zöpfe mit winzigen eingeflochtenen Glasperlen rahmten seine rasiermesserscharfen Wangenknochen und seine wie gemeißelt wirkenden Züge - ein unkonventioneller, exotischer Look für einen so tödlichen Krieger und ein Hinweis auf Torins Vergangenheit als Besucher. Die glitzernden Zöpfe schwangen leicht gegen den Rest seiner dichten, schulterlangen Mähne, als er ausatmete und seinen eindringlichen Blick auf Mira richtete. »Keine gute Nacht, um hier unten zu sein. Da liegt was Finsteres in der Luft.«

Sie spürte es auch, sogar ohne Torins übersinnliche Fähigkeit, Veränderungen des Energiefeldes um ihn herum zu erkennen und zu interpretieren.

Der Sturm, den er spürte, tobte in ihr.

Er hatte einen Namen: Kellan.

Die Silben seines Namens rollten wie Donner durch ihren Sinn. Es tat immer noch weh, an ihn zu denken, sogar nach all der langen Zeit. Seit seinem Tod wurde der Aufruhr der Gefühle, den er hinterlassen hatte, immer heftiger in Mira, besonders um diese Jahreszeit. Ob aus Kummer oder weil sie seinen Tod immer noch nicht wahrhaben wollte - sie klammerte sich mit Zähnen und Klauen an ihre Erinnerungen an Kellan. Das war mit Sicherheit ungesund, aber die Hoffnung konnte grausam und hartnäckig sein.

Es gab immer noch einen Teil von ihr, der darum betete, dass das alles nur ein böser Traum gewesen wäre, aus dem sie irgendwann wieder aufwachen würde. Eines Tages würde sie aufblicken und der junge Stammesvampir würde von einer Mission heimkehren, gesund und munter. Eines Tages würde sie seine tiefe Stimme an ihrem Ohr hören, die sie beim Sparring im Trainingsraum spielerisch herausforderte, ein heiseres Knurren mit nur mühsam gezügeltem Verlangen, wenn sie im gespielten Zweikampf ineinander verschlungen auf der Matte landeten.

Sie würde wieder die Kraft seines Kriegerkörpers spüren: riesig, solide und unverwundbar. Sie würde in seine grüblerischen haselnussbraunen Augen sehen, seine zerzausten Locken berühren, die kupferbraun schimmerten wie ein alter Penny und sich in ihren Fingern weich wie Seide anfühlten. Sie würde wieder seinen würzigen Geruch nach Leder riechen, spüren, wie sein Puls sich beschleunigte, die heißen bernsteinfarbenen Funken in seinen Augen aufblitzen sehen und das weiße Schimmern seiner Fänge, die herausschossen, wenn ihn das Verlangen überwältigte, das er sonst so fest unter Kontrolle hatte.

Eines Tages würde sie die Augen öffnen und Kellan Archer würde wieder nackt neben ihr in ihrem Bett schlafen, wie damals in der Nacht, bevor er im Kampf von menschlichen Rebellen getötet worden war.

Hoffnung, dachte sie sarkastisch, ist...


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Lara Adrian lebt mit ihrem Mann in Neuengland. Seit ihrer Kindheit hegt sie eine besondere Vorliebe für Vampirromane. Zu ihren Lieblingsautoren zählen Bram Stoker und Anne Rice.
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