Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Ins Licht der Liebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Verlag Krug & Schadenbergerschienen am12.06.20131. Auflage
Hollys Kollegin Tori wird gemobbt, weil sie lesbisch ist. Als Holly dagegen protestiert, wird sie selbst gefeuert. Clay, ihr Lebensgefährte, findet ihr solidarisches Verhalten unklug. Holly fällt aus allen Wolken. Und gerät ins Nachdenken. Ihren Job als Versicherungsmathematikerin hat sie ohnehin satt. Und Clay im Grunde auch. Holly beschließt, ihren Master in Mathematik zu machen und ihrem erwachenden Interesse an Frauen nachzugehen. Und dann begegnet sie der schönen, geheimnisvollen Reyna ... Sinnlich, sexy, spannungsreich - perfekte Urlaubslektüre.

Karin Kallmaker, Jahrgang 1960, lebt mit ihrer Lebensgefährtin und ihren zwei Kindern in Castro Valley, Kalifornien. In den USA gilt sie längst als die 'Queen of Lesbian Romance', und auch hierzulande hat sie eine wachsende Fangemeinde. Mittlerweile sind acht ihrer Romane ins Deutsche übertragen worden, die alle auch als E-Book lieferbar sind. Karin Kallmakers Internetanschluss muss schnell sein, ihr iPod laut und ihre Schokolade heutzutage dunkel.
mehr

Produkt

KlappentextHollys Kollegin Tori wird gemobbt, weil sie lesbisch ist. Als Holly dagegen protestiert, wird sie selbst gefeuert. Clay, ihr Lebensgefährte, findet ihr solidarisches Verhalten unklug. Holly fällt aus allen Wolken. Und gerät ins Nachdenken. Ihren Job als Versicherungsmathematikerin hat sie ohnehin satt. Und Clay im Grunde auch. Holly beschließt, ihren Master in Mathematik zu machen und ihrem erwachenden Interesse an Frauen nachzugehen. Und dann begegnet sie der schönen, geheimnisvollen Reyna ... Sinnlich, sexy, spannungsreich - perfekte Urlaubslektüre.

Karin Kallmaker, Jahrgang 1960, lebt mit ihrer Lebensgefährtin und ihren zwei Kindern in Castro Valley, Kalifornien. In den USA gilt sie längst als die 'Queen of Lesbian Romance', und auch hierzulande hat sie eine wachsende Fangemeinde. Mittlerweile sind acht ihrer Romane ins Deutsche übertragen worden, die alle auch als E-Book lieferbar sind. Karin Kallmakers Internetanschluss muss schnell sein, ihr iPod laut und ihre Schokolade heutzutage dunkel.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783944576060
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum12.06.2013
Auflage1. Auflage
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1855 Kbytes
Artikel-Nr.2872033
Rubriken
Genre9201
Verwandte Artikel

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Reyna, sieben Jahre zuvor

5

Reyna Putnam kratzte den letzten Rest des Erdbeerjoghurts auf dem Boden des Bechers zusammen. Nach der drückenden Schwüle des untypisch heißen Tages in Berkeley war der Joghurt kühl und erfrischend gewesen. Sie kitzelte Kimberley am Ohr, als sie aus dem Liegestuhl aufstand. »Willst du ein Bier?«

Kim ließ die Augen geschlossen. Träge antwortete sie: »Gern. Ich hab ein schlechtes Gewissen, weil ich hier rumliege und nichts tue. Dabei sind zwei Hausarbeiten fällig, und bis zum Wochenende muss ich noch tausend Seiten lesen.«

»Ich auch«, gestand Reyna. »Aber wir können nicht jede Minute arbeiten. Es ist zu heiß.« Als sie die Terrasse des kleinen Apartments überquerte, das sie sich miteinander teilten, sah sie, wie die Hitze über den Campanile flirrte. Er schien zu verschwimmen.

Die Küchenfenster waren geschlossen, um die Hitze draußen zu halten. Sie blinzelte in dem schattigen Licht und bemerkte den Mann nicht, der am Küchentisch saß. Erst als sie zwei Bier in der Hand hatte, wurde sie ihn im Licht des Kühlschranks gewahr. Die Tür flog zu, und wieder herrschte Dämmerlicht.

»Was willst du?« Ihr Ton war harsch; er jagte ihr keine Angst ein. War die Wohnungstür unverschlossen gewesen? Egal, eine verschlossene Tür stellte für ihn kein Hindernis dar.

»Ist das eine Art, mit dem Mann zu sprechen, der dir deine Ausbildung bezahlt?«

So war es immer mit ihrem Vater, es ging immer um das Geld, das sie ihn kostete, und um die Dankbarkeit, die sie ihm schuldete. Doch sie konnte nicht dankbar sein für etwas, das sie gar nicht wollte.

»Lassen wir das Thema.« Reyna stellte das Bier ab und machte das Küchenlicht an, setzte sich aber nicht hin. Stehend fühlte sie sich besser gewappnet. Sie stand nicht länger unter seiner Fuchtel, rief sie sich in Erinnerung. Er besaß keinerlei Macht mehr über sie, nicht einmal in finanzieller Hinsicht. Er ermöglichte ihr den Collegebesuch aus einem einzigen Grund: weil es sich nach außen hin gut machte, Verantwortung für das Kind zu übernehmen, das er außerhalb seiner Ehe gezeugt hatte. Er konnte ihr seine Unterstützung jederzeit entziehen. Sie hatte ihn nie darum gebeten und würde sich nicht beklagen, wenn er es tat. Doch seine Feinde mochten Wind davon bekommen. Dass er zu ambitioniert war, um ihnen Munition zu liefern, war sein Problem, nicht ihres.

Wie zur Antwort auf ihre Gedanken zog er ein Blatt Papier aus einer schmalen Mappe, strich es auf dem Tisch glatt und schob es ihr hin.

Sie nahm es argwöhnisch entgegen. Ein Krankenbericht von der Medizinischen Klinik der University of California in Los Angeles. Der Name ihrer Mutter fiel ihr ins Auge, zusammen mit einem Begriff, den sie aus ihren Studien über Flannery O Connors Leben und Werk kannte. Sie erschrak, als sie ihn in Verbindung mit dem Namen ihrer Mutter las. Lupus erythematodes. Eine unheilbare Autoimmunerkrankung.

Das Blatt entglitt ihren fühllosen Fingern und landete auf dem Tisch zwischen ihnen beiden.

Sie wollte nicht, dass er anfing zu reden. Sie war trotz allem seine Tochter, und seit sie sechzehn war, wusste sie, wie sein Gehirn arbeitete. Worte waren überflüssig.

»Ihre Krankenversicherung ist unzureichend, und nach den Kosten für die Behandlung ihrer Brustkrebserkrankung - zum Glück noch immer in Remission -, hat sie ihr Maximum nahezu ausgeschöpft. Meine Leute können ihr den Unterhalt prompt oder mit Verzögerung überweisen. Es kann sich vierundzwanzig Stunden am Tag eine Pflegekraft um sie kümmern, oder es bleibt bei einer telefonischen Nachfrage.«

»Ich werde mich um sie kümmern. Ich werde das College verlassen, wenn es sein muss.«

»Ich bezweifele nicht, dass du das tun würdest. Ich habe deinen Willen, hart zu arbeiten, stets bewundert.« Er lächelte, obwohl er doch hätte einsehen müssen, dass er verloren hatte. Es gab da offensichtlich noch etwas, von dem sie nichts wusste. Er würde es ihr erzählen, wenn es ihm passte.

Sie strich den Krankenbericht auf dem Tisch glatt und schob ihn wieder zu ihm hinüber. Es war gespielte Tapferkeit angesichts seines Lächelns, ein Siegeslächeln.

»Immunsuppressive Medikamente können bis zu fünfundachtzig Dollar am Tag kosten. Ich bin sicher, dass du das selbst hochrechnen kannst. Ihre Versicherung wird in sieben Monaten ausgeschöpft sein. Ohne weitere Komplikationen.«

Sie konnte es selbst hochrechnen. Obwohl sie keine Ahnung hatte, wie sie einunddreißigtausend Dollar pro Jahr auftreiben sollte, sagte sie mit fester Stimme: »Wir werden schon zurechtkommen.« Er lächelte unbeirrt weiter.

Ihr Leben war immer nach seinen Vorstellungen verlaufen, schon bevor er sie als seine Tochter anerkannt hatte. Ihre Mutter zeichnete sich durch ihre Schönheit aus, nicht durch Willensstärke. Sie hatte stets den Weg des geringsten Widerstands gewählt. Was immer Grip Putnam von ihr gewollt hatte, hatte er bekommen. Reyna konnte ihrer Mutter nicht vorwerfen, stets ihrem Wesen gemäß gehandelt zu haben. Er wollte, dass sie umzogen, also zogen sie um. Er verlangte Diskretion, also schwieg sie.

Doch als Reyna acht gewesen war, hatte sich eines Tages alles geändert. Grips Frau und sein Sohn kamen bei einem Autounfall ums Leben, und daraufhin erkannte er Reyna als seine Tochter an. In seiner ersten Autobiographie, die er verfasste, als sein von mehreren Sendern ausgestrahltes Radioprogramm schon zwei Jahre lang mit überwältigendem Erfolg lief, schrieb er, die Tragödie habe ihn gelehrt, wie wichtig die Familie sei, und er habe begriffen, dass finanzieller Unterhalt allein nicht genüge. Seine uneheliche Tochter verdiene alles, was er seinem ehelichen Sohn habe zukommen lassen wollen.

Er wollte, das Reyna seinen Nachnamen annahm, und so geschah es. Er schickte sie auf eine exklusive Privatschule, sorgte für Zusatzstunden, wann immer ihre Noten nicht ausgezeichnet waren, ermöglichte ihr Sprachkurse und Reitunterricht und einen Schrank voller Designerkleider. Sie lernte, wie eine Tochter der Putnam-Familie aufzutreten, die Urenkelin eines U.S. Senators, die Enkelin eines kalifornischen Kongressabgeordneten, die Tochter eines konservativen Meinungsmachers, der die Ansichten seiner Anhänger in nahezu jede Richtung manipulieren konnte, die ihm beliebte. Es war ihr nicht erlaubt zu vergessen, dass sie eines Tages die Tochter des Präsidenten sein mochte. Grip Putnam hatte große Ambitionen und besaß den kühlen, sorgsam abwägenden Verstand, der nötig war, um sie zu verwirklichen.

Mit sechzehn rebellierte sie zum ersten Mal gegen die Kleider, die ein PR-Berater für sie auswählte, und bestand darauf, sich ihre Leistungskurse, ihre Bücher und Filme selbst auszusuchen. Erst mit sechzehn wurde ihr bewusst, dass ihr Leben vollständig vorgezeichnet war, bis hin zu den Menschen, mit denen sie Freundschaft schließen durfte. Als sie mehr Freiheit von ihm verlangte, hatte sie damit argumentiert, dass er kaum etwas anderes von ihr erwarten durfte. Sie besaßen die gleiche Willensstärke. Er erlaubte niemandem, ihn zu gängeln - und sie auch nicht.

Er erwiderte, dass Freiheit ihren Preis habe. Sie bewies ihm, dass sie auf einer staatlichen Schule zurechtkam, und ohne das geringste Anzeichen von Reue gab sie das Auto zurück, das sie zum Geburtstag bekommen hatte. Sie hoffte, dass er schließlich nachgeben würde, weil er nicht wollte, dass seine Tochter nach der Schule irgendwo Hamburger briet.

Statt dessen hatte er den Druck erhöht und sie gelehrt, dass für die Reichen und Mächtigen tatsächlich andere Regeln galten. Sie rechnete es ihrer Mutter hoch an, dass sie niemals den Verdacht geäußert hatte, der überraschende Verlust ihres Verwaltungsjobs, den sie seit Jahren innehatte, sei eingefädelt worden, um sie beide in finanzielle Nöte zu stürzen. Ihre Mutter hatte vier Monate lang stoisch nach einer neuen Arbeitsstelle gesucht und selbst dann noch ihre Ruhe bewahrt, als die Reifen ihres Wagens zum zweiten Mal zerstochen waren. Dann war das Auto plötzlich verschwunden - zwei Tage nach Ablauf der Diebstahlversicherung. Reyna hatte ihre in Tränen aufgelöste Mutter ins Bett verfrachtet, und als das Telefon klingelte, war sie bange an den Apparat gegangen.

Ihr Vater hatte sie gefragt, ob sie der Freiheit unterdessen müde geworden sei. Es gelang ihm sogar, zu klingen, als erfolge sein Anruf rein zufällig zu diesem Zeitpunkt.

Sie war seine Tochter, und ihr Verstand arbeitete ähnlich wie seiner. Binnen Sekunden hatte sie all die Zufälle auf sein Konto verbucht und ja gesagt, ja, sie sei der Freiheit müde. Wie er wusste auch sie zu warten.

Mit sechzehn hatten ihre Jugend und die Zerbrechlichkeit ihrer Mutter ihm zum Vorteil gereicht. Mit dreiundzwanzig stand sie in ihrer Küche, und ein Stück Papier genügte, um sie in die Enge zu treiben. Ihre spontane Reaktion, die sie als echte Tochter ihres Vaters verriet - ebenso verabscheuungswürdig und selbstsüchtig wie er -, verzieh sie sich jahrelang nicht: Mutter, wie kannst du mir das antun?

Er redete immer noch, aber sie brauchte ihm gar nicht zuzuhören, um zu wissen, was er sagte. Eine Kopie ihres Studienbuchs war aus der Mappe aufgetaucht. Er warf einen Blick darauf, wie um sich zu vergewissern, aber sie wusste, dass er sein Gedächtnis keineswegs auffrischen musste. »Dein Journalistikstudium ist beendet. Du wirst einen zweifachen Master-Abschluss machen - in Politikwissenschaft und Verwaltungswissenschaft, genau wie ich. Journalismus wird dir später nichts nützen.«

Er schob das Studienbuch in die Mappe zurück und zog statt dessen eine Fotografie hervor. »Und künftig wirst du allein leben. Skandalöse Liaisons stellen ebenfalls ein Hindernis dar. Du...
mehr
Kritik
"Karin Kallmaker verwebt in 'Ins Licht der Liebe' sehr gekonnt und einfühlsam mehrere Geschichten miteinander: die Geschichte eines Coming-out, die Geschichte der Spurensuche nach der eigenen Familiengeschichte, die Geschichte eines Lebens 'in the closet' und die Geschichte eines Versuches, zwei völlig verschiedene Leben zu einer Paarbeziehung in Liebe und Freiheit zu gestalten."[Quelle: WeiberDiwan]"Ein wundervoller Liebesroman mit phantasievollen erotischen Szenen plus Krimielementen."[Quelle: Trulla, Bremen]"Spannend und sinnlich!"[Quelle: Annabelle, 7/2006]mehr

Autor

Karin Kallmaker, die "Queen of Lesbian Romance" lebt mit ihrer langjährigen Gefährtin und ihren beiden Kindern in der San Francisco Bay Area. Ihr Internetanschluss muss schnell sein, ihr iPod laut und ihre Schokolade dunkel. Neben "Ins Licht der Liebe" liegen noch fünf weitere Romane von ihr auf Deutsch vor: "Unvergessen", "Liebe im Sternenlicht", "Dein Herz sei mein", "Es begann mit einem Kuss" und "Tanz auf dem Eis".