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Legend 2 - Schwelender Sturm

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
448 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am16.09.20132. Auflage
Der Zweck heiligt die Mittel, oder? Den einen Menschen loszuwerden, der die Verantwortung für dieses ganze verfluchte System trägt, scheint mir ein ziemlich kleiner Preis dafür zu sein, eine Revolution in Gang zu setzen. Auf der Flucht vor der Republik schließen sich June und Day den Patrioten an, um Days Bruder zu retten und in die Kolonien zu entkommen. Doch die Patrioten fordern eine Gegenleistung: June und Day sollen Anden, den neuen Elektor, töten. Eine Tat, die all dem Unrecht und der brutalen Unterdrückung ein Ende bereiten könnte. Als June jedoch begreift, dass der neue Elektor ganz anders ist als sein Vorgänger, beginnt sie zu zweifeln: Was, wenn Anden einen neuen Anfang darstellt? Was, wenn politische Veränderung nicht unbedingt Tod, Vergeltung und Gewalt bedeuten muss? Was, wenn die Patrioten falsch liegen? 'Schwelender Sturm' ist der zweite Band der Legend-Trilogie. Der Titel des ersten Bandes lautet 'Fallender Himmel'. Die New-York-Times-Bestseller-Autorin bettet die zeitlose Geschichte ihrer Legend-Trilogie über Rache, Verrat und eine legendäre Liebe in ein dystopisches Setting, das erschreckend realistisch und aktuell wirkt: ein Unrechtsregime, das jedes Aufbegehren brutal unterdrückt, Straßenschlachten und ein trotz aller Widrigkeiten unstillbarer Durst nach Freiheit und Gerechtigkeit.

Marie Lu wurde 1984 in Shanghai geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University of Southern California studierte. Das kalifornische Wetter hat sie überzeugt dortzubleiben und nun wohnt Marie Lu mit ihrem Freund und drei Hunden in Pasadena, einem Vorort von Los Angeles. Vor ihrem Erfolg als Autorin arbeitete sie als künstlerische Leiterin bei einem Unternehmen, das Videospiele produziert. Marie Lu mag Cupcakes, fröhliche Menschen, Kampfjets, Regen und natürlich Bücher. 'Legend - Fallender Himmel' ist ihr Debüt.
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Produkt

KlappentextDer Zweck heiligt die Mittel, oder? Den einen Menschen loszuwerden, der die Verantwortung für dieses ganze verfluchte System trägt, scheint mir ein ziemlich kleiner Preis dafür zu sein, eine Revolution in Gang zu setzen. Auf der Flucht vor der Republik schließen sich June und Day den Patrioten an, um Days Bruder zu retten und in die Kolonien zu entkommen. Doch die Patrioten fordern eine Gegenleistung: June und Day sollen Anden, den neuen Elektor, töten. Eine Tat, die all dem Unrecht und der brutalen Unterdrückung ein Ende bereiten könnte. Als June jedoch begreift, dass der neue Elektor ganz anders ist als sein Vorgänger, beginnt sie zu zweifeln: Was, wenn Anden einen neuen Anfang darstellt? Was, wenn politische Veränderung nicht unbedingt Tod, Vergeltung und Gewalt bedeuten muss? Was, wenn die Patrioten falsch liegen? 'Schwelender Sturm' ist der zweite Band der Legend-Trilogie. Der Titel des ersten Bandes lautet 'Fallender Himmel'. Die New-York-Times-Bestseller-Autorin bettet die zeitlose Geschichte ihrer Legend-Trilogie über Rache, Verrat und eine legendäre Liebe in ein dystopisches Setting, das erschreckend realistisch und aktuell wirkt: ein Unrechtsregime, das jedes Aufbegehren brutal unterdrückt, Straßenschlachten und ein trotz aller Widrigkeiten unstillbarer Durst nach Freiheit und Gerechtigkeit.

Marie Lu wurde 1984 in Shanghai geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University of Southern California studierte. Das kalifornische Wetter hat sie überzeugt dortzubleiben und nun wohnt Marie Lu mit ihrem Freund und drei Hunden in Pasadena, einem Vorort von Los Angeles. Vor ihrem Erfolg als Autorin arbeitete sie als künstlerische Leiterin bei einem Unternehmen, das Videospiele produziert. Marie Lu mag Cupcakes, fröhliche Menschen, Kampfjets, Regen und natürlich Bücher. 'Legend - Fallender Himmel' ist ihr Debüt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732000111
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum16.09.2013
Auflage2. Auflage
ReiheLegend
Reihen-Nr.2
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1981 Kbytes
Artikel-Nr.2885577
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

JUNE

4. JANUAR
19:32 UHR OZEANISCHE STANDARDZEIT
FÜNFUNDDREISSIG TAGE NACH METIAS´ TOD

Neben mir schreckt Day aus dem Schlaf hoch. Schweißperlen stehen ihm auf der Stirn und seine Wangen sind tränenüberströmt. Er atmet schwer.

Ich beuge mich über ihn und streiche eine feuchte Haarsträhne aus seinem Gesicht. Der Streifschuss an meiner Schulter ist inzwischen verkrustet, doch als ich mich bewege, fängt die Wunde wieder an zu pochen.

Day setzt sich auf, wischt sich erschöpft über die Augen und sieht sich in unserem schwankenden Eisenbahnwaggon um, als suche er etwas. Sein Blick bleibt an einem Stapel Holzkisten in einer der dunklen Ecken hängen und wandert dann weiter zu dem Sackleinen auf dem Boden und dem Beutel zwischen uns, in dem wir Wasser und Lebensmittel aufbewahren. Es dauert eine geschlagene Minute, bis er seine Orientierung wiedergefunden hat, bis er sich daran erinnert, dass wir als blinde Passagiere in einem Zug nach Vegas unterwegs sind. Nach ein paar Sekunden entspannt er sich und lässt sich gegen die Wand sinken.

Ich streichele sanft seine Hand. »Alles in Ordnung?« Diese Frage scheine ich in letzter Zeit andauernd zu stellen.

Day zuckt mit den Schultern. »Ja«, murmelt er. »Albtraum.«

Neun Tage sind vergangen, seit wir aus der Batalla-Zentrale geflohen sind und Los Angeles verlassen haben. Seitdem hat Day jedes Mal Albträume, wenn er nur die Augen schließt. Als wir uns kurz nach unserer Flucht für ein paar Stunden in einem alten Eisenbahndepot ausgeruht haben, ist Day schreiend aus dem Schlaf hochgefahren. Wir hatten Glück, dass ihn keine Soldaten oder Straßenpolizisten gehört haben. Danach habe ich mir angewöhnt, ihm übers Haar zu streichen, kurz nachdem er eingeschlafen ist, und seine Wangen, seine Stirn und seine Augenlider zu küssen. Trotzdem wacht er jedes Mal keuchend und tränenüberströmt auf und sein Blick huscht hektisch umher, auf der Suche nach allem, was er verloren hat. Aber wenigstens ist er dabei leise.

Manchmal, wenn Day so still ist, frage ich mich, wie es wohl um seine seelische Gesundheit steht. Der Gedanke macht mir Angst. Ich darf ihn nicht verlieren. Ich versuche mir einzureden, dass das rein praktische Gründe hat: Auf sich allein gestellt hätte keiner von uns im Moment eine große Überlebenschance und unsere Fähigkeiten ergänzen sich perfekt. Außerdem ... habe ich sonst niemanden mehr, den ich beschützen könnte. Ich habe selbst eine Menge Tränen vergossen, auch wenn ich damit immer warte, bis Day eingeschlafen ist. Letzte Nacht habe ich um Ollie geweint. Ich komme mir ein bisschen albern vor, um meinen Hund zu trauern, nachdem die Republik unsere Familien getötet hat, aber ich kann einfach nicht anders. Schließlich war es Metias, der ihn damals mit nach Hause gebracht hat, ein weißes Knäuel mit riesigen Pfoten und Hängeohren und treuen braunen Augen, das gutmütigste, tollpatschigste Geschöpf, das ich jemals gesehen hatte. Ollie war mein Freund und ich habe ihn zurückgelassen.

»Was hast du geträumt?«, flüstere ich Day zu.

»Nichts Besonderes.« Day bewegt sich und zuckt zusammen, als er aus Versehen mit seinem verwundeten Bein den Boden streift. Sein Körper versteift sich vor Schmerz und ich kann sehen, wie angespannt seine Arme unter dem Hemd sind, die drahtigen Muskeln, die ihm das Leben auf der Straße beschert hat. Ein winziges Keuchen schlüpft ihm über die Lippen. Ich muss daran denken, wie er mich in der Gasse gegen die Wand gedrückt hat, an das Verlangen, mit dem er mich das erste Mal küsste. Verlegen wende ich den Blick von seinem Mund und schüttele die Erinnerung ab.

Er nickt in Richtung der Waggontür. »Wo sind wir jetzt? Wir müssten doch bald da sein, oder?«

Ich stehe auf, dankbar für die Ablenkung, und stütze mich an der schwankenden Wand ab, als ich aus dem winzigen Fenster luge. Die Landschaft hat sich kaum verändert - endlose Reihen von Hochhäusern und Fabriken, Schornsteine und alte Highway-Brücken, alles vom Nachmittagsregen zu bläulich fahlen Violetttönen verwaschen. Wir fahren noch immer durch Armensektoren. Sie unterscheiden sich kaum von denen in Los Angeles. In der Ferne erhebt sich ein gewaltiger Staudamm, der sich beinahe über die Hälfte meines Blickfelds erstreckt. Ich warte, bis ein JumboTron vorüberflitzt, und kneife die Augen zusammen, um die kleinen Buchstaben in der unteren Ecke des Bildschirms zu entziffern. »Boulder City, Nevada«, lese ich vor. »Es ist wirklich nicht mehr weit. Der Zug wird hier wahrscheinlich eine Weile haltmachen, aber danach sollten es nicht viel mehr als fünfunddreißig Minuten bis nach Vegas sein.«

Day nickt. Er beugt sich vor und knotet unseren Vorratsbeutel auf, um darin nach etwas zu essen zu suchen. »Gut. Je früher wir ankommen, desto eher können wir uns auf die Suche nach den Patrioten machen.«

Er wirkt abwesend. Hin und wieder erzählt Day mir, wovon seine Albträume handeln - davon, dass er den Großen Test nicht besteht oder irgendwo auf der Straße Tess verliert oder vor der Seuchenpolizei fliehen muss. Davon, der meistgesuchte Verbrecher der Republik zu sein. Manchmal aber, wenn er so ist wie jetzt und seine Träume für sich behält, weiß ich, dass sie von seiner Familie handeln - vom Tod seiner Mutter oder dem Johns. Vielleicht ist es besser, dass er mir nicht von ihnen erzählt. Ich habe selbst genug, was mich bis in meine Träume verfolgt, und ich bin nicht sicher, ob ich den Mut habe, mich auch noch seinen zu stellen.

»Du hast dir also wirklich in den Kopf gesetzt, die Patrioten zu finden?«, frage ich, während Day ein trockenes Stück Schmalzgebäck aus dem Vorratssack zieht. Es ist nicht das erste Mal, dass ich Zweifel an seinem Plan äußere, nach Vegas zu fahren, darum gehe ich äußerst behutsam dabei vor. Das Letzte, was ich will, ist, dass Day denkt, Tess wäre mir egal oder ich hätte Angst, mit der gefürchteten Rebellengruppe in Kontakt zu treten. »Ich meine, Tess ist immerhin freiwillig mit ihnen gegangen. Bringen wir sie nicht in Gefahr, wenn wir versuchen, sie zurückzuholen?«

Day antwortet nicht gleich. Er reißt das Gebäck in zwei Hälften und reicht mir eine davon. »Nimm auch was, ja? Du hast schon eine ganze Weile nichts mehr gegessen.«

Ich hebe höflich die Hand. »Nein danke«, erwidere ich. »Ich mag kein Schmalzgebäck.«

Im nächsten Moment wünschte ich, ich könnte die Worte zurück in meinen Mund stopfen. Day senkt den Blick und steckt die zweite Hälfte wieder in den Beutel, bevor er schweigend zu essen beginnt. Wie konnte ich bloß so was abgrundtief Dummes sagen? Ich mag kein Schmalzgebäck. Ich kann praktisch hören, was ihm jetzt durch den Kopf geht: Armes kleines reiches Mädchen mit seinem ach so verwöhnten Gaumen. Muss ja toll sein, wenn man es sich leisten kann, Essen nicht zu mögen. Im Stillen herrsche ich mich an, das nächste Mal gefälligst besser nachzudenken, bevor ich den Mund aufmache.

Nach ein paar Bissen antwortet Day schließlich: »Ich kann Tess nicht einfach im Stich lassen, ohne zu wissen, dass es ihr gut geht.«

Natürlich kann er das nicht. Day würde nie jemanden im Stich lassen, der ihm etwas bedeutet, und schon gar nicht das Waisenmädchen, mit dem er auf der Straße aufgewachsen ist. Ich sehe ja ein, dass ein Treffen mit den Patrioten uns ein gutes Stück weiterbringen könnte - schließlich haben diese Rebellen Day und auch mir dabei geholfen, aus Los Angeles zu fliehen. Sie sind eine große, gut organisierte Gruppe. Vielleicht haben sie Informationen darüber, was die Republik mit Eden, Days kleinem Bruder, vorhat. Vielleicht können sie sogar irgendetwas tun, um Days schwärende Beinwunde zu heilen - seit jenem schicksalhaften Morgen, als Commander Jameson ihm eine Kugel ins Bein geschossen und ihn verhaften lassen hat, geht es mit der Wunde ständig auf und ab. Mittlerweile ist sein linkes Bein nur noch eine Masse aus offenem, blutendem Fleisch. Er bräuchte dringend medizinische Versorgung.

Doch die Sache hat einen Haken.

»Die Patrioten werden uns nicht helfen, wenn wir sie dafür nicht irgendwie bezahlen. Und was können wir denen schon geben?« Um meine Worte zu unterstreichen, greife ich in meine Hosentaschen und ziehe unsere jämmerlichen Ersparnisse hervor. Viertausend Noten. Alles, was ich bei mir hatte, als wir geflüchtet sind. Ich kann nicht glauben, wie sehr mir der Luxus meines alten Lebens fehlt. Auf meinen Familiennamen laufen Konten mit Millionen von Noten, Geld, auf das ich nie wieder Zugriff haben werde.

Day verspeist den Rest seines Gebäcks und denkt mit zusammengepressten Lippen über meine Worte nach. »Ja, ich weiß«, erwidert er schließlich und fährt sich mit der Hand durch seine verknoteten blonden Haare. »Aber hast du einen besseren Vorschlag? Wen sollten wir denn sonst fragen?«

Hilflos schüttele ich den Kopf. Day hat recht - so wenig verlockend mir die Vorstellung, wieder mit den Patrioten aufeinanderzutreffen, auch erscheint, unsere Möglichkeiten sind ziemlich begrenzt. Nach unserer Flucht aus der Batalla-Zentrale, als Day bewusstlos und ich an der Schulter verletzt war, hatte ich die Patrioten gebeten, uns mit nach Vegas zu nehmen, in der Hoffnung, dass sie uns auch weiterhin helfen würden.

Sie weigerten sich.

»Du hast uns dafür bezahlt, dass wir Day vor seiner Hinrichtung retten. Nicht dafür, dass wir euch anschließend nach Vegas kutschieren und auf eure Wehwehchen pusten«, hat Kaede zu mir gesagt. »Das gesamte Militär der Republik ist hinter euch her, verdammt noch mal. Wir sind schließlich kein Wohlfahrtsverein. Wenn ich noch mal meinen Hals für euch riskieren soll, dann nur, wenn auch was dabei rausspringt.«

Bis zu diesem Punkt...
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Marie Lu wurde 1984 in Shanghai geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University of Southern California studierte. Das kalifornische Wetter hat sie überzeugt dortzubleiben und nun wohnt Marie Lu mit ihrem Freund und drei Hunden in Pasadena, einem Vorort von Los Angeles. Vor ihrem Erfolg als Autorin arbeitete sie als künstlerische Leiterin bei einem Unternehmen, das Videospiele produziert. Marie Lu mag Cupcakes, fröhliche Menschen, Kampfjets, Regen und natürlich Bücher. "Legend - Fallender Himmel" ist ihr Debüt.