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Der Klon

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
SCM Hänsslererschienen am08.02.20141. Auflage
Cameron Brown ist ihre größte Sehnsucht bisher versagt geblieben. Nur durch eine Leihmutter kann Cameron Brown sich ihren sehnlichen Kinderwunsch erfüllen. Um die Chancen auf Erfolg zu erhöhen, werden die Embryos zuvor geklont. Als beim ungeborenen Baby Down-Syndrom diagnostiziert wird, will Cameron es abtreiben lassen. Der Anwalt Mitchell Taylor kämpft mit Leihmutter Marynagegen die Abtreibung. Doch kann er gleichzeitig einen bioethischen Albtraum für Millionen verhindern?

Randy Singer wird von der Fachpresse hoch gelobt. Seine Justiz-Thriller sind 'mindestens genauso unterhaltsam wie John Grisham' (Publishers Weekly). Für 'Die Witwe' erhielt er sogar den begehrten Christy Award. Dabei kommt Singer aus der Praxis: Im wirklichen Leben arbeitete er als Anwalt. Und die Botschaft von Gottes Liebe 'verteidigt' er sonntags auf der Kanzel der 'Trinity Church' in Virgina Beach (USA).
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Produkt

KlappentextCameron Brown ist ihre größte Sehnsucht bisher versagt geblieben. Nur durch eine Leihmutter kann Cameron Brown sich ihren sehnlichen Kinderwunsch erfüllen. Um die Chancen auf Erfolg zu erhöhen, werden die Embryos zuvor geklont. Als beim ungeborenen Baby Down-Syndrom diagnostiziert wird, will Cameron es abtreiben lassen. Der Anwalt Mitchell Taylor kämpft mit Leihmutter Marynagegen die Abtreibung. Doch kann er gleichzeitig einen bioethischen Albtraum für Millionen verhindern?

Randy Singer wird von der Fachpresse hoch gelobt. Seine Justiz-Thriller sind 'mindestens genauso unterhaltsam wie John Grisham' (Publishers Weekly). Für 'Die Witwe' erhielt er sogar den begehrten Christy Award. Dabei kommt Singer aus der Praxis: Im wirklichen Leben arbeitete er als Anwalt. Und die Botschaft von Gottes Liebe 'verteidigt' er sonntags auf der Kanzel der 'Trinity Church' in Virgina Beach (USA).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783775172011
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum08.02.2014
Auflage1. Auflage
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4064 Kbytes
Artikel-Nr.2973744
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
2

Ein paar Stunden später sprach Mitchell ein nervöses Stoßgebet, bevor er an die Tür des Raumes klopfte, in dem das Vorstellungsgespräch stattfinden sollte. Die Jobinterviews im vergangenen Herbst hatte er sogar genossen - dort traf er auf Anwälte, die ihre Kanzleien anpriesen und auf der Suche nach ehrgeizigen, jungen Mitarbeitern waren. Und dank seiner hervorragenden Noten und seiner überzeugenden Arbeitsmoral war Mitchell schwer umworben worden. Bei den Vorstellungsgesprächen hatte er den Ton angegeben, und die Arbeitsangebote waren sowohl zahlreich als auch lukrativ gewesen. Doch heute, nur ein paar Wochen vor den Abschlussprüfungen und seiner Promotion, hatte das Blatt sich gewendet. Es gab kaum noch offene Stellen, und die Liste der Bewerber war lang.

Zu allem Übel hatte er im vergangenen Herbst ein Vorstellungsgespräch ausgeschlagen, das Carson & Partner, die Kanzlei, bei der er sich nun bewarb, ihm angeboten hatte. Er hoffte, dass sie sich nicht mehr an ihn erinnerten oder ihn zumindest nicht fragen würden, warum er damals kein Interesse gehabt hatte. Obwohl Brad Carson ein bekannter Name in der Gegend von Tidewater war, hatte sich Mitchell einfach nie vorstellen können, Personenschäden zu verhandeln. Bis heute.

An der Tür des Konferenzraumes hing ein Zeitplan für die Vorstellungsgespräche mit den Namen von zwölf Studenten, die sich auf die Stelle bewarben. Mitchell warf einen Blick auf die Liste und vergewisserte sich, dass er seinen Termin richtig im Kopf hatte. 14 Uhr. Der Bewerber vor ihm hatte bereits fünf Minuten überzogen. Mitchell hörte durch die Tür gedämpftes Gelächter und las, was etwas weiter unten auf der Liste geschrieben stand. »Bitte klopfen, wenn Sie an der Reihe sind.« Mitchell hasste so etwas.

Er klopfte selbstbewusst an die Tür und wischte sich die schweißnassen Hände an seiner Hose ab. Der erste Händedruck - trockene Handflächen, fester Griff - war entscheidend. Wieder ertönte Lachen aus dem Zimmer. Mitchell wartete ein paar Sekunden, wobei er sich wie ein völliger Idiot vorkam, und klopfte dann erneut. »Einen Moment bitte«, rief eine weibliche Stimme.

Mitchell warf noch einmal einen Blick auf den Plan. Brandon Jackson, ein gut aussehender Student im dritten Jahr, der gerne und viel lachte und erbärmliche Noten hatte, war für den Termin um 13.30 Uhr eingetragen. Brandon Jackson, dachte Mitchell ungläubig, klaut mir meine Zeit. Ich muss wirklich verzweifelt sein.

Die Tür wurde aufgeschlagen, und das Gelächter schallte in den Flur hinaus. Brandon war so damit beschäftigt, die Hand der Frau zu schütteln und über das ganze Gesicht zu grinsen, dass er auf seinem Weg nach draußen fast über Mitchell gestolpert wäre. Er grummelte etwas, das Mitchell als eine Entschuldigung auffasste.

»Nichts passiert«, murmelte Mitchell, während er einen Schritt zur Seite ging und der Frau die Hand reichte. »Mitchell Taylor.«

»Nikki Moreno«, erwiderte sie und schüttelte ihm lächelnd die Hand. Mit jemandem wie ihr hatte Mitchell ganz und gar nicht gerechnet. Eine exotische Schönheit, wie ein lateinamerikanisches Model, mit langem, dunklem Haar, einem umwerfenden, strahlendweißen Lächeln und dunklen, leuchtenden Augen. Sie trug einen engen schwarzen Minirock, der ihre langen Beine zur Geltung brachte, und ein Spaghetti-Oberteil, unter dem ein Bauchnabelpiercing hervorblitzte. Mitchell entging außerdem nicht das kleine Tattoo auf ihrer Schulter, auch wenn er nicht erkennen konnte, was es darstellen sollte.

»Setzen Sie sich, Mitch«, sagte Nikki und wies auf den Stuhl neben ihrem. Mitchell nahm Platz und schlug die Beine übereinander. Er hasste diesen Spitznamen und hatte die letzten drei Jahre damit zugebracht, ihn seinen Kommilitonen auszutreiben. »Mitchell« klang doch viel mehr nach seriösem Anwalt. Aber man begann schließlich kein Vorstellungsgespräch mit kleinlichen Korrekturen, was den eigenen Namen anging, also verkniff er sich den Kommentar.

»Kennen Sie Brandon?«, fragte Nikki, während sie einen Blick in Mitchells Bewerbungsunterlagen warf. Er musste sich beherrschen, nicht die ganze Zeit auf ihr Tattoo zu starren.

»Ja - nicht sonderlich gut, aber ich kenne ihn.« Mitchell hielt inne. Er brauchte diesen Job, wusste aber, dass auch Brandon ihn bitter nötig hatte. »Er ist ein netter Kerl. Ziemlich schlau.«

»Er bemüht sich zu sehr.« Nikki grinste. »Außerdem kann er nicht Ihre Noten vorweisen.« Sie sah auf. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Ihnen ein paar Fragen stelle?«

Mitchell lehnte sich entspannt zurück. Nikkis Vorgehensweise gefiel ihm zusehends. »Nein, gar nicht. Schießen Sie los.«

In den folgenden Minuten machte Nikki ihm ihre Kanzlei schmackhaft, ohne auch nur eine Frage zu stellen. Brad Carson, sagte Nikki, sei ein erfolgreicher Klägeranwalt, der im ganzen Land bekannt war. Der »&-Partner«-Teil der Firma bestand eigentlich nur aus Nikki, der Rechtsanwaltsgehilfin, und Bella, seiner Pit-Bull-gleichen Sekretärin. Mittlerweile sei Brad bereit, einen oder zwei echte Kollegen anzustellen. Tatsächlich liefen die Bewerbungsgespräche schon seit dem letzten Herbst.

Nikki hielt einen Moment inne und warf Mitchell einen Blick zu. »Sie waren im Herbst nicht an einem Jobinterview interessiert, stimmt´s?«

Mitchell rutschte auf seinem Platz hin und her. Es machte keinen Sinn, um den heißen Brei zu reden. »Das stimmt, Ma´am.«

»Ma´am?«, wiederholte Nikki spöttisch, »so alt bin ich nun auch wieder nicht.«

»Verzeihung.«

»Machen Sie sich keinen Kopf, Mitch.« Bei der erneuten Erwähnung des verhassten Spitznamens fuhr er zusammen und hoffte, dass sie es bemerken würde ... aber keine Chance. Sie schenkte ihm nur ein weiteres strahlendes Lächeln, das den Raum erhellte, und wurde dann ernst. »Darf ich fragen, warum Sie im letzten Herbst nicht an einem Vorstellungsgespräch interessiert waren? Und wie kommt es, dass ein heller Kopf wie Sie noch immer keinen Job gefunden hat?«

Wieder zögerte Mitchell, während er kurz darüber nachdachte, wie er einer direkten Antwort ausweichen könnte. Aber dann entschied er sich, ehrlich zu bleiben. »Ich war im Herbst einfach nicht daran interessiert, Schadensersatzfälle zu verhandeln«, erklärte er. »Also habe ich das Angebot einer großen Kanzlei angenommen, die sich hauptsächlich mit Zivilprozessen beschäftigt. Doch vor Kurzem hat eben diese Firma mit einem großen New Yorker Konzern fusioniert. Ich wusste, dass ich unter den ausbeuterischen Arbeitsbedingungen, die in einem solch großen Unternehmen herrschen, niemals das Innere eines Gerichtssaales zu Gesicht bekommen würde, und ich will unbedingt Fälle vor Gericht verhandeln ...«

»Wenn Sie kein Interesse haben, Schadensansprüche zu vertreten, was dann?« Nikki schlug die Beine übereinander und rutschte ein wenig tiefer in ihren Sitz. Mitchell versuchte angestrengt, sich auf die Frage anstatt auf Nikki zu konzentrieren.

»Irgendwann einmal möchte ich es zur Staatsanwaltschaft schaffen und Straftäter verfolgen.«

»Haben Sie eine Ahnung, wie wenig Sie dabei verdienen werden?«

»Ja, ich weiß.« Mitchell zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Aber mir geht es nicht um das Geld.«

»Schön zu hören.« Nikki hielt einen Moment inne, während sie ihn von Kopf bis Fuß musterte, bis die Stille unangenehm wurde.

»Haben Sie noch Fragen zu meinem Werdegang?«, fragte Mitchell höflich.

»Nein«, antwortete sie und legte ihre Notizen und den Stift auf dem Tisch ab. »Mehr muss ich nicht wissen.«

Mitchell schaute sie ungläubig an. Es waren gerade einmal fünfzehn Minuten vergangen, für Brandon hatte sie sich mehr als doppelt so viel Zeit genommen! Was hatte er nur falsch gemacht? Er spürte, wie sich seine Verwirrung in Frustration wandelte, die fast schon an Wut grenzte. Das ganze Gespräch war ein reines Täuschungsmanöver gewesen. Nikki Moreno hatte längst entschieden, wem sie den Job geben wollte, und er war es offensichtlich nicht.

»Manchmal«, sagte Mitchell mit stoischer Miene, während er jedes Wort genau bedachte, »hat ein Mensch viel mehr zu bieten, als sein Lebenslauf preisgibt. Ich möchte nicht unhöflich sein ... aber ich habe nicht das Gefühl, dass Sie genug über mich wissen, um sich eine Meinung darüber bilden zu können, ob ich einen fähigen Mitarbeiter abgeben würde. Wenn Sie gestatten, würde ich gerne noch ein paar Punkte ansprechen.« Mitchell hielt inne und wartete auf die Aufforderung fortzufahren. Doch Nikki saß nur mit einem dünnen, neckischen Lächeln auf den Lippen da, als wüsste sie etwas, das Mitchell nicht wusste.

»Wenn Sie meinen, schießen Sie ruhig los«, sagte Nikki schließlich, »aber ich weiß sehr viel mehr über Sie, als Sie ahnen.«

Mitchell zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Jetzt bin ich aber gespannt.

»In Ihrem Lebenslauf steht, dass Sie im Südwesten von Virginia groß geworden sind«, sagte Nikki selbstsicher. »Etwa dreißig Kilometer von Roanoke entfernt. Sie sind wahrscheinlich ein begeisterter Countrymusik-Fan.«

Eine naheliegende Vermutung, dachte Mitchell.

»Sie tragen keinen Ring, also sind Sie nicht verheiratet. Und da Sie am VMI Football gespielt haben, das Gesicht eines Models und einen traumhaften Körper haben« - Nikkis Einschätzung, die sie hier so sachlich herunterratterte, brachte Mitchells Gesicht zum Glühen -, »hatten Sie während des Grundstudiums mit Sicherheit eine Freundin, die Sie aber verlassen hat, als Sie an die juristische Fakultät gewechselt sind.«

Mitchell konnte sein Erstaunen kaum verbergen. Erheitert lachte Nikki...
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Autor

Randy Singer ist Bestsellerautor und Jurist. Er unterrichtet an der "Regent Law School" (USA) Jura und engagiert sich als juristischer Berater am "American Center of Law and Justice". 2003 gewann er für seine Justizthriller den "Christy Award".Randy Singer wird von der Fachpresse hoch gelobt. Seine Justiz-Thriller sind "mindestens genauso unterhaltsam wie John Grisham" (Publishers Weekly). Für "Die Witwe" erhielt er sogar den begehrten Christy Award. Dabei kommt Singer aus der Praxis: Im wirklichen Leben arbeitete er als Anwalt. Und die Botschaft von Gottes Liebe "verteidigt" er sonntags auf der Kanzel der "Trinity Church" in Virgina Beach (USA).