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Drei Fälle für Axel Steen (3in1-Bundle)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
1280 Seiten
Deutsch
Kiepenheuer & Witsch GmbHerschienen am07.09.20181. Auflage
Dänische Hochspannung - drei Thriller in einem Band! »Unruhe« Axel Steen, Ermittler im Kopenhagener Morddezernat, wird von einer inneren Unruhe getrieben. Die panische Angst, sein Herz könne plötzlich aufhören zu schlagen, hält ihn Nacht für Nacht wach. Als während der Unruhen um die Zwangsräumung und den Abriss des Jugendzentrums eine Leiche gefunden wird, fällt der Verdacht zunächst auf die Einsatzkräfte der Polizei. Steen gerät unter Druck. Bald jagt er nicht nur einen Mörder durch das von Rauchbomben vernebelte Nørrebro, sondern muss selbst um sein Leben kämpfen ... »Weissglut« Brütende Hitze liegt über Nørrebro, und mit Vizekriminalkommissar Axel Steen geht es immer weiter bergab. Sein Haschischkonsum steigt, seine Todesängste fressen ihn auf und dann wird auch noch sein Intimfeind Jens Jessen, der neue Mann an der Seite seiner Exfrau Cecilie, in den Rang eines Polizeichefinspektors befördert und ist somit sein Chef. Erst ein neuer Fall, der ihn bis ins Mark trifft, reißt Axel aus seiner Lethargie... »Bedrängnis« Axel Steen hat einen neuen Tiefpunkt in seinem Leben erreicht. Er nimmt Kokain und lässt seine Tochter Emma links liegen. Als sein Chef Jens Jessen erfährt, dass es der russischen Mafia gelungen ist, einen Maulwurf bei der Polizei einzuschleusen, wird er hellhörig. Schnell wird klar, dass Axel Steen einer der fünf Verdächtigen ist, die dafür infrage kommen, zumal dessen Kontakt zu Nørrebros Halbwelt nichts Gutes ahnen lassen. Doch Axel kämpft um seinen Ruf ...

Jesper Stein ist Journalist und arbeitete als Kriminalreporter in Kopenhagen. 2008 erschien sein Bestseller über Bent Isager-Nielsen, den Leiter der Sektion 1, dem dänischen Pendant zum FBI. Das Buch erklärt u.a., warum Dänemark die weltweit höchste Aufklärungsrate bei Mordfällen aufweisen kann. Jesper Stein lebt in Nørrebro, ist verheiratet und hat zwei Kinder. »Aisha« ist sein vierter Roman um den Kommissar Axel Steen. Eine Verfilmung der ersten drei Bände ist in Planung. Jesper Stein ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem »Goldenen Lorbeer«, dem wichtigsten dänischen Literaturpreis.
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Produkt

KlappentextDänische Hochspannung - drei Thriller in einem Band! »Unruhe« Axel Steen, Ermittler im Kopenhagener Morddezernat, wird von einer inneren Unruhe getrieben. Die panische Angst, sein Herz könne plötzlich aufhören zu schlagen, hält ihn Nacht für Nacht wach. Als während der Unruhen um die Zwangsräumung und den Abriss des Jugendzentrums eine Leiche gefunden wird, fällt der Verdacht zunächst auf die Einsatzkräfte der Polizei. Steen gerät unter Druck. Bald jagt er nicht nur einen Mörder durch das von Rauchbomben vernebelte Nørrebro, sondern muss selbst um sein Leben kämpfen ... »Weissglut« Brütende Hitze liegt über Nørrebro, und mit Vizekriminalkommissar Axel Steen geht es immer weiter bergab. Sein Haschischkonsum steigt, seine Todesängste fressen ihn auf und dann wird auch noch sein Intimfeind Jens Jessen, der neue Mann an der Seite seiner Exfrau Cecilie, in den Rang eines Polizeichefinspektors befördert und ist somit sein Chef. Erst ein neuer Fall, der ihn bis ins Mark trifft, reißt Axel aus seiner Lethargie... »Bedrängnis« Axel Steen hat einen neuen Tiefpunkt in seinem Leben erreicht. Er nimmt Kokain und lässt seine Tochter Emma links liegen. Als sein Chef Jens Jessen erfährt, dass es der russischen Mafia gelungen ist, einen Maulwurf bei der Polizei einzuschleusen, wird er hellhörig. Schnell wird klar, dass Axel Steen einer der fünf Verdächtigen ist, die dafür infrage kommen, zumal dessen Kontakt zu Nørrebros Halbwelt nichts Gutes ahnen lassen. Doch Axel kämpft um seinen Ruf ...

Jesper Stein ist Journalist und arbeitete als Kriminalreporter in Kopenhagen. 2008 erschien sein Bestseller über Bent Isager-Nielsen, den Leiter der Sektion 1, dem dänischen Pendant zum FBI. Das Buch erklärt u.a., warum Dänemark die weltweit höchste Aufklärungsrate bei Mordfällen aufweisen kann. Jesper Stein lebt in Nørrebro, ist verheiratet und hat zwei Kinder. »Aisha« ist sein vierter Roman um den Kommissar Axel Steen. Eine Verfilmung der ersten drei Bände ist in Planung. Jesper Stein ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem »Goldenen Lorbeer«, dem wichtigsten dänischen Literaturpreis.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783462319071
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum07.09.2018
Auflage1. Auflage
Seiten1280 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4954 Kbytes
Artikel-Nr.3015204
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Samstag, 3. März
18

Der März war der schlimmste Monat des Jahres in Dänemark, kackbraun und grau, eingeklemmt zwischen dem weißen Schnee des Februars und dem Frühlingsversprechen des Aprils. Nichts als ein kaltes Intervall der Hoffnungslosigkeit.

Dieses Jahr war keine Ausnahme, dachte Axel mit einer Tasse Kaffee in der Hand, während er auf ein Nørrebro blickte, das ihm das Herz schwer werden ließ. Der Himmel war schieferfarben, der Asphalt, den das Streusalz des Winters weißgrau gefärbt hatte, glich nach den Krawallen der Nacht mit seinen großen Flecken aus Brandwunden einem von Narben überzogenen Körper, und die Häuser standen als farblose Mauern im diesig grauen Morgendunst der Stadt.

Das Haschisch hatte ihm zum Schlaf verholfen, und er fühlte sich bereit und voller Tatkraft. Er spürte nicht einmal seinen Puls, es sei denn, er legte sich die Hand auf die Brust.

Es war kurz nach sieben, Emma schlief noch, und Axel überlegte, was er mit Kasper Vang und Jesper Groes machen sollte. Der Staatsanwalt war zu der Einschätzung gekommen, dass nicht genug gegen sie vorlag, um sie einem Haftrichter vorzuführen, aber es konnte ja sein, dass er das nach einem Blick auf die Aufnahmen anders sah. Die beiden Polizisten waren bis auf Weiteres aus den Dienstplänen gestrichen worden. Axel würde ihnen heute auf den Zahn fühlen, aber erst, wenn er einen Blick in ihre Personalakten geworfen hatte.

Im Treppenhaus sammelte er die Tageszeitungen auf. Sonne war in der Wohngemeinschaft gewesen und hatte die beiden Freundinnen von Piver interviewt, die von Polizeigewalt und Übergriffen und ihrem verschwundenen Freund berichteten. Es war herzzerreißend und verlogen. Die Modpress-Story über den getöteten Mann mit der Sturmhaube war so richtig in Fahrt gekommen und hatte sich seit gestern zu etwas entwickelt, das nur noch als Amoklauf bezeichnet werden konnte und das die Presseabteilung im Präsidium höchstwahrscheinlich als unkontrollierbare Angelegenheit einstufte, die es schnellstmöglich zu beenden galt. Sie war auf allen Titelseiten, und die Perspektive war immer dieselbe, am schärfsten und in hinkelsteingroßen Blockbuchstaben auf den Punkt gebracht vom Ekstra Bladet: Polizei in Mord an einem Autonomen verwickelt?

Axel wusste, welche Farbe Corneliussens Gesicht annehmen würde, wenn er diese Überschrift zu lesen bekäme, ganz zu schweigen davon, wie Rosenkvists sorgfältig gekämmte Strähnen in Unordnung geraten würden. Und es würde nicht besser werden, wenn herauskam, dass zwei Beamte Winterschlaf gehalten hatten, während der Mord geschah. Winterschlaf gehalten? Hatte er nicht gesehen, dass der eine von ihnen in genau dem Zeitraum verschwunden war, in dem der Mord verübt wurde?

Er musste sich sehr gründlich zurechtlegen, wie er die Sache handhaben wollte, denn sollte sich zeigen, dass einer der beiden tatsächlich etwas mit dem Mord zu tun hatte, war unkontrollierbar das falsche Wort. Dann war das eine Bombe, die nicht nur innerhalb des Polizeikorps, sondern in der ganzen Stadt hochgehen konnte. Gleichzeitig musste er sehr vorsichtig mit der Aufnahme umgehen, denn fand man die Verbindung zwischen ihm und Dorte Neergaard, würde sie das beide teuer zu stehen kommen. Er hatte sich vorgenommen, sein Versprechen ihr gegenüber zu halten, sie könne mit der Story über die zwei Polizisten rausgehen, sobald er Klarheit hätte.

Das Telefon klingelte, als er gerade in Emmas Zimmer gehen und sie wecken wollte.

Es war BB. Noch bevor er seinen einleitenden Satz beendet hatte, wusste Axel, dass sie einen Durchbruch erzielt hatten.

»Volltreffer, Axel, die Fingerabdrücke des Opfers sind registriert.«

»Wer ist er?«

»Sie stimmen überein mit einem Makedonier namens Enver Davidi, achtundvierzig Jahre alt.«

Enver aus Makedonien. »Kennen wir ihn?«

»Und ob, wir haben ein halbes Billy-Regal über ihn.«

»Drogen?«

»Ja, unter anderem.«

»Hast du sein Führungszeugnis vorliegen?«

»Ist in Arbeit, es muss erst neu erstellt werden, manuell, und das ist das Komische an der Sache.«

»Was meinst du?«

»Es gibt keinerlei Papiere mehr über ihn bei uns, jedenfalls nicht offiziell, denn er wurde des Landes verwiesen.«

»Na und? Das wurden schon viele. Wo wohnt er?«

»Na ja, das ist es ja, was ich meine. Es gibt ihn nicht mehr in Dänemark, er wurde ausgewiesen, für immer und ewig. 1996 hat man ihn mit siebzehn Kilo Kokain erwischt, er bekam acht Jahre dafür. Und ein Ausweisungsurteil obendrauf, also wurde er abgeschoben, nachdem er die Hälfte der Zeit abgesessen hatte.«

»Was macht er dann hier?«

»Tja, das ist eine richtig gute Frage, Holmes. Aber darauf eine Antwort zu finden, ist nun mal dein Job.«

Axels erster Gedanke war, dass die Kollegen vom Drogendezernat drüben im Bunker ihm sicher helfen konnten, denn Verurteilung und Ausweisung des Opfers wegen Rauschgiftschmuggels stanken förmlich nach der Balkanroute, dem Weg, auf dem Heroin aus Afghanistan nach Dänemark kam. In diese Goldader hatten sich die Albaner im nördlichen Makedonien längst eingeklinkt, und über Jahrzehnte hatten sie sich ein großes Stück vom Kuchen abgeschnitten, unbeeindruckt davon, ob ihr Gebiet gerade von Tito, Slobodan Milosevic, wechselnden makedonischen Regierungen oder den NATO-Streitkräften im Kosovo beherrscht wurde. Zusammen mit serbischen Gleichgesinnten trugen sie die Verantwortung für den Transport des Stoffs in den Kosovo hinein, durch die hohen Berge nördlich von Tetovo und von dort aus weiter nach ganz Nordeuropa, wo die Balkandiaspora in einer unschönen Mischpoke aus lokalen Kleindealern, Rockern und Einwanderern der zweiten Generation den Handel kontrollierte.

Aber wer brachte einen Drogenschmuggler in unmittelbarer Nähe des Jugendzentrums in genau der Nacht um, in der es geräumt wurde? Und wer hatte ihn als militanten Aktivisten aus Kreuzberg ausstaffiert?

Das Rauschgiftumfeld konnte die Gewalt und die Brutalität erklären, zu der es im Zusammenhang mit dem Mord gekommen war. Die gefesselten Hände, die Schläge ins Gesicht. Es war nicht sicher, dass sie versucht hatten, etwas aus Enver herauszupressen, es konnte ebenso gut ihre Art sein, ein Exempel zu statuieren.

Hingegen war schwer zu begreifen, was ein des Landes verwiesener Drogenkurier in Dänemark machte.

»Wo bist du jetzt?«

»Auf dem Friedhof. Die Untersuchungen haben neue Spuren ergeben, und ich bin gerade dabei festzustellen, wo der Tote und der Täter sonst noch gewesen sind. Ich bin noch den ganzen Tag hier.«

»Neue Spuren?«

»Nichts, was man unmittelbar mit dem Mord in Verbindung bringen könnte, ein paar Päckchen Haschisch und harte Drogen, ein Bündel Geld - alles in verschiedenen Gräbern versteckt.«

»Kannst du dich ins Strafregister einloggen?«, fragte Axel.

BB war einer der wenigen Mitarbeiter des gesamten Polizeiapparates, der beinahe ständig online war - Axel und die meisten seiner Kollegen hatten erst letztes Jahr eine eigene Mail-Adresse bekommen, und es gab keine Verbindung von ihren Laptops in das zentrale Datenbanknetzwerk mit Informationen über Führungszeugnisse, Fahndungen und Strafanzeigen, die auf den Polizeiwachen im ganzen Land aufgenommen wurden.

»Ja.«

»Kannst du mir schicken, was wir über diesen Enver haben? Jetzt?«

»Tja, ich schicke dir, was ich habe, aber wenn du mehr willst, musst du wohl selbst im Präsidium anrufen und jemanden finden, der seine alte Akte hervorkramt.«

Axel beendete das Gespräch und ging zu Emma hinein. Sie lag auf dem Rücken, die Arme über den Kopf gestreckt, den Mund weit offen, sodass ihre Atemzüge mit einem sanften Zischen das Loch passierten, wo einmal die Vorderzähne gewesen waren. Die Lippen waren rau und trocken. Er schob die Gedanken an den Fall beiseite, setzte sich einen Moment neben sie und spürte der Liebe zu ihr nach, aber die Unruhe in seinem Körper ließ ihn eine Hand auf ihre Schulter legen und ihren Namen flüstern.

»Emma, du musst aufstehen. Wir wollen in den Kindergarten. Papa muss zur Arbeit.«

Sie brauchte eine Viertelstunde, um richtig wach zu werden, und Axel ging ins Wohnzimmer und fuhr seinen Laptop hoch, um BBs Mail zu lesen.

Enver Davidi, geboren 1959 im Dorf Shipkovica in den Bergen nördlich von Tetovo, ehemals Jugoslawien, heute Makedonien. Kam 1980 als Einundzwanzigjähriger mit seinem Bruder und seinem Vater nach Dänemark, der Rest der Familie blieb zu Hause. Enver Davidi verdiente seinen Lebensunterhalt als Taxifahrer. Er wohnte in einer Genossenschaftswohnung in der Korsgade, Indre Nørrebro, gemeinsam mit Bruder und Vater, klassisches 70er-Jahre-Gastarbeiter-Szenario, in dem die Männer zwei bis drei Monate Sommerurlaub in der Heimat verbringen und den Rest des Jahres schuften, um Geld an die Familie zu Hause schicken zu können. Der Vater starb 1989 an Krebs, der Bruder kam 2005 bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Beide in Tetovo begraben. Der Bruder war verdächtig, in Drogengeschäfte verwickelt zu sein, und wurde mehrfach angeklagt, aber nie verurteilt. Enver hatte nichts anbrennen lassen, was sein Führungszeugnis anging: Einmal Alkohol am Steuer, einmal Körperverletzung, dreimal Besitz von narkotisierenden Mitteln, einmal öffentliche Ruhestörung, eine polizeiliche Verwarnung und dann die ganz große Sache, der...
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Jesper Stein ist Journalist und arbeitete als Kriminalreporter in Kopenhagen. 2008 erschien sein Bestseller über Bent Isager-Nielsen, den Leiter der Sektion 1, dem dänischen Pendant zum FBI. Das Buch erklärt u.a., warum Dänemark die weltweit höchste Aufklärungsrate bei Mordfällen aufweisen kann. Jesper Stein lebt in Nørrebro, ist verheiratet und hat zwei Kinder. »Aisha« ist sein vierter Roman um den Kommissar Axel Steen. Eine Verfilmung der ersten drei Bände ist in Planung. Jesper Stein ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem »Goldenen Lorbeer«, dem wichtigsten dänischen Literaturpreis.
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