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Marquise von Pompadour

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
292 Seiten
Deutsch
e-artnowerschienen am30.04.2014
Dieses eBook: 'Marquise von Pompadour' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Marquise von Pompadour ist ein biographischer Roman von Dora Duncker, erstmals erschienen im Jahre 1913. Jeanne-Antoinette Poisson, marquise (Markgräfin) de Pompadour (1721-1764), kurz Madame de Pompadour, war eine Mätresse des französischen Königs Ludwig XV. Obwohl ihr vertrauter Verkehr mit dem König nur bis 1751 dauerte, behielt sie die Stellung als offizielle Mätresse bis zu ihrem Tod 1764. Dies ist vor allem auf ihr diplomatisches Geschick zurückzuführen. Sie machte nicht, wie andere königliche Geliebte den Fehler, sich die Königin zur Feindin zu machen, sondern tat alles, sie nicht zu brüskieren und ihr gefällig zu sein. Sie brachte sie sogar dazu, sie zu ihrer Hofdame und zur Herzogin von Menars zu ernennen. Zum anderen knüpfte sie am Hof ein Netz von Verbündeten, die ihre Stellung absicherten. Zudem verstand sie den König nicht nur in intimer Hinsicht an sich zu binden, sondern auch sein Unterhaltungsbedürfnis zu befriedigen und sich damit unentbehrlich zu machen. Die Marquise nahm vor allem auf die auswärtige Politik Einfluss, unter anderem auf die militärische Führung, auf Gesetze oder auch auf strategische Planungen. Auch riet sie dem König im Siebenjährigen Krieg zum Bündnis mit Österreich gegen England und Preußen. Dora Duncker (1855-1916) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie war Verfasserin von Romanen, Erzählungen, Essays, Gedichten und Theaterstücken. Daneben schrieb sie Theaterkritiken und gab von 1885 bis 1897 den Kinderkalender 'Buntes Jahr' heraus.mehr
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Produkt

KlappentextDieses eBook: 'Marquise von Pompadour' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Marquise von Pompadour ist ein biographischer Roman von Dora Duncker, erstmals erschienen im Jahre 1913. Jeanne-Antoinette Poisson, marquise (Markgräfin) de Pompadour (1721-1764), kurz Madame de Pompadour, war eine Mätresse des französischen Königs Ludwig XV. Obwohl ihr vertrauter Verkehr mit dem König nur bis 1751 dauerte, behielt sie die Stellung als offizielle Mätresse bis zu ihrem Tod 1764. Dies ist vor allem auf ihr diplomatisches Geschick zurückzuführen. Sie machte nicht, wie andere königliche Geliebte den Fehler, sich die Königin zur Feindin zu machen, sondern tat alles, sie nicht zu brüskieren und ihr gefällig zu sein. Sie brachte sie sogar dazu, sie zu ihrer Hofdame und zur Herzogin von Menars zu ernennen. Zum anderen knüpfte sie am Hof ein Netz von Verbündeten, die ihre Stellung absicherten. Zudem verstand sie den König nicht nur in intimer Hinsicht an sich zu binden, sondern auch sein Unterhaltungsbedürfnis zu befriedigen und sich damit unentbehrlich zu machen. Die Marquise nahm vor allem auf die auswärtige Politik Einfluss, unter anderem auf die militärische Führung, auf Gesetze oder auch auf strategische Planungen. Auch riet sie dem König im Siebenjährigen Krieg zum Bündnis mit Österreich gegen England und Preußen. Dora Duncker (1855-1916) war eine deutsche Schriftstellerin. Sie war Verfasserin von Romanen, Erzählungen, Essays, Gedichten und Theaterstücken. Daneben schrieb sie Theaterkritiken und gab von 1885 bis 1897 den Kinderkalender 'Buntes Jahr' heraus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9788026814665
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum30.04.2014
Seiten292 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse799 Kbytes
Artikel-Nr.3087145
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


XIII.

Inhaltsverzeichnis





In dem großen Vorzimmer zu den Gemächern der Marquise mit seinen Seidenmöbeln, seinen Konsoltischen, auf denen zierliche, mit frischen Blumen gefüllte Körbchen standen, mit seinen Girandolen aus Amarant-und Zedernholz und dem großen Spiegel Louis XIV., drängten die Menschen zur Audienz, während Jeanne ihrem Sekretär einen letzten Brief diktierte.

»So mein lieber Collin, genug für heute. Und nun lassen Sie die Bittsteller hübsch der Reihe nach antreten wie die artigen Kinder und Monsieur Machault soll mir zu Hilfe kommen. Vor allem aber schicken Sie mir Sieur Dagé. Er soll mich während der Audienzen frisieren.« Sie löste ihr wundervolles lichtbraunes Haar, daß es ihr bis über den Gürtel des hellseidenen Morgenkleides fiel. »Um ein Uhr erwarte ich den König.«

Die Petenten kamen und gingen. Offiziere, die um Beförderung baten. Väter und Mütter, die die Freilassung ihrer Söhne aus der Bastille erflehten. Eine junge hübsche Bürgerin, die durch ein Dekret der mächtigen Pompadour ihren treulosen Gatten zurückhaben wollte. Der letzte verarmte Sproß einer alten Grafenfamilie, der um Erlassung der Pacht bat.

Durch die Menschen im Vorzimmer stürzte ein kleines geschniegeltes, parfümiertes, mit Juwelen bedecktes Männchen, Sieur Dagé, der Haarkünstler Seiner Majestät.

Während die Marquise einen vornehmen Jesuiten abfertigte, der in fingierter Unkenntnis der Gesinnungen der Pompadour in der vagen Hoffnung gekommen war, die Marquise würde sich erweichen lassen, ein gutes Wort für den hartbedrängten Orden beim König einzulegen, bearbeitete Sieur Dagé mit seinen heißen Zangen und seinen kleinen geschickten Händen das Haar der Marquise. Er steckte Puffen, er brannte Locken, er befestigte die prachtvolle Haarfülle mit perlengefaßten Kämmen.

Die Marquise bezähmte ihre Lebhaftigkeit und saß in steifer Haltung da. Ab und zu mußte Dagé sich unterbrechen, wenn es Jeanne plötzlich einfiel, eines der Schönheitspflästerchen aus schwarzem gummiertem Taft auf der Wange, der Schläfe oder im linken Mundwinkel zu befestigen.

Nach dem Jesuiten, der seine blühende Rhetorik noch immer umsonst verschwendete, sah sie sich nicht einmal um. Endlich unterbrach sie ihn ungeduldig.

»Sie strengen sich vergebens an, Monsieur. Es zeugt von geringer Kenntnis, daß Sie nicht wissen, wie ich über Ihren Orden denke. Vielleicht auch stellen Sie sich nur unwissend! Heuchelei ist Ihnen allen ja eine treffsichere Waffe. Fragen Sie Monsieur Machault! Er wird Ihnen bestätigen, daß ich eine überzeugte Jansenistin bin.«

Sie wollte noch mehr sagen, aber Machault, der den Übereifer der Marquise fürchtete, wenn es den ihr verhaßten Jesuiten galt, fiel ihr rasch ins Wort.

»Ich kann nur bestätigen, was die Frau Marquise sagt. Ich glaube Monsieur «

Der Jesuit hatte verstanden.

Mit einem süßlichen Lächeln, das seinen Ingrimm schlecht verbarg, verneigte er sich und verließ das Boudoir der Pompadour.

Jeanne sprang auf, ohne der Weherufe Dagés zu achten, der mit dem heißen Eisen hilflos in der Luft herumfuchtelte.

»Diese Jesuiten, diese Bande! Wenn es in meiner Macht läge, ich fegte sie aus Frankreich heraus wie alten Plunder.«

Machault sah sich ängstlich um. Gott sei Dank, es war niemand im Boudoir als er und der königliche Haarkünstler.

Die Marquise lachte über die Furcht des Großsiegelbewahrers, dem das Herz unter dem Cordonbleu ängstlich klopfte.

Dann setzte sie sich wieder in Positur an den Toilettentisch und meinte übermütig:

»Ich hoffe, Sie sind kein Jesuit, Dagé?«

»Ich habe es nicht nötig, Madame,« gab der kleine Mann schlagfertig zurück, »ich verdiene genug in meinem eigenen Beruf.«

Machault und die Marquise lachten, aber der Kleine jammerte, daß ihm um eines einzigen elendiglichen Jesuiten willen die Eisen kalt geworden seien.

Rasch wurde die große Anzahl der übrigen Petenten abgefertigt.

Einer der letzten war Boucher.

Jeanne streckte ihm die schönen, kostbar beringten Hände entgegen.

»Mein lieber Meister, ich weiß, weshalb Sie kommen! Sie zürnen mir, weil ich Sie mit den Porträtsitzungen schmählich im Stich gelassen habe!«

Mit jugendlicher Lebhaftigkeit zog der Maler die schönen Hände an seine Lippen.

»Ich zürne Ihnen, Marquise, ja, soweit man imstande ist, einem so wundervollen Weibe zu zürnen. Indes, wenn Sie Besserung geloben «

»Ich gelobe sie feierlich, lieber Meister. Sobald wir auf dem Lande sind, sobald ich wieder aufatmen kann, bitte ich Sie zu mir.«

»Und unser Unterricht?«

»Den nehmen wir dann gleichzeitig wieder auf. Ich zeige Ihnen meine letzten Gravüren, lasse mich ganz artig von Ihnen dafür ausschelten.«

»Dazu wird es schwerlich kommen bei Ihrer Begabung, Marquise.«

»Doch, lieber Freund. Ich habe noch viel von Ihnen zu lernen.«

Boucher verneigte sich galant.

»Und nun seien Sie mir nicht böse, wenn ich Sie verabschiede. Die Zeit drängt. Ich muß meine Toilette beenden. Der König ist pünktlich auf die Sekunde.«

»Auf Wiedersehn denn.«

Er verbeugte sich mit jugendlicher Elastizität.

Lächelnd blickte die Marquise ihm nach. Sie freute sich auf die Zeit, da sie wieder mit Boucher studieren würde.

Zerfahren, mit seinen Gedanken augenscheinlich ganz wo anders, gereizt und schwermütig zugleich war Louis XV. gekommen und gegangen. Die neuen Lieder Rameaus, die Jeanne ihm zum Klavier gesungen, hatten ihn nicht abgelenkt, so munter sie auch waren. Die Kunstblätter aus Florenz und Madrid, die sie für den König hatte kommen lassen, um ihm neue Anregungen für die von ihr geplante Kunstsammlung zu geben, hatte er gleichgültig mit ein paar nichtssagenden Worten beiseite geschoben.

Ihre Frage nach der Dauphine, die sich zur Freude des ganzen Hofes in gesegneten Umständen befand, hatte er unbeantwortet gelassen.

Bei ihrem drolligen Bericht über das Anliegen des Jesuitenpaters war er ungeduldig geworden.

»Sie hätten ihn zu meinem Sohn schicken sollen,« meinte er gereizt. »Da hätte er ein willigeres Ohr gefunden.«

Lange vor der gewohnten Zeit hatte der König sie mit einem flüchtigen Kuß verlassen.

Jeanne saß und grübelte. Sollte ihn der Abschied Maurepas' nachträglich gereuen? Sollte er ihr heimlich dafür grollen?

Nein, das konnte es nicht sein. Erst gestern hatte er sie beauftragt, der Königin bei dem regelmäßigen täglichen Besuch, den sie Maria Leszinska auf Wunsch des Königs machte, mitzuteilen, daß der entlassene Minister Seiner Majestät große Ärgernisse bereitet habe und er nicht wünsche, daß des weiteren von ihm die Rede sei.

Plötzlich stockte ihr rasches Denken. Ein würgendes Gefühl schnürte ihr die Kehle, als sie sich erinnerte, daß sie gestern nacht fast reglos in den Armen des Königs gelegen hatte, während er von einer Ekstase in die andere gefallen war!

Gott im Himmel, was sollte werden, wenn sich diese Zustände öfters wiederholten! Wenn ihr zarter Körper sich seinen immer noch gesteigerten Liebeswünschen nicht gewachsen zeigte!

Eine eisige Angst kroch ihr zum Herzen. Sie kannte den König besser als irgend jemand. Wenn es ihr öfter geschah, daß sie kalt blieb in seinen Armen furchtbar konnten die Folgen sein.

Mit klammernden Fingern griff die Eifersucht an ihr Herz.

Sie liebte ihn auf ihre Art, diesen schönen melancholischen Mann, der sie in seine Leidenschaft hüllte wie in einen purpurnen Mantel. Der niemals schweigende Wunsch, ihn zu beherrschen, schloß ihre aufrichtige Neigung zu ihm nicht aus.

Sie liebte ihn schon aus dem Grunde, weil sie ihm unentbehrlich war. Würde sie es bleiben, wenn der Rausch der Leidenschaft einmal verflogen war? War das geistige und herzliche Band schon so fest zwischen ihnen, daß es der Sinnesglut entbehren könnte? Oder würde es kommen, wie es gekommen war, bevor sie des Königs Herz besessen? Würde er sich einer anderen Frau zuwenden? Würde sie gleich den anderen vor ihr zu der elenden Rolle der verlassenen Geliebten verurteilt sein?

So schwer es sie ankam, so ungeheuere, von niemand gekannte geistige und körperliche Anstrengungen es sie kostete, des Königs wandelbares Wesen, das heute voll Leben und Heiterkeit, morgen von Todessehnsucht erfüllt war, immer neu zu fesseln, sie durfte nicht rasten noch ruhen. Sie mußte trachten, ihn fester, unlöslicher noch an sich zu binden; sie mußte mit ihrer niemals müden Phantasie ihn jede Stunde sich neu zu gewinnen suchen.

Sie mußte ihren Körper stärken, kräftigen, widerstandsfähiger machen.

Sie mußte den König so ganz beherrschen, daß jede Möglichkeit eines Verlustes ausgeschlossen war.

Einen Augenblick dachte Jeanne daran, Quesnay zu befragen. Dann verwarf sie den Gedanken sofort.

Quesnay würde mit der Hausset sprechen, die Hausset würde sich mit ihrem Rat, schlimmer noch mit gutgemeintem Mitleid einmischen.

Sie würden ihr Schonung anraten, und das gerade war das letzte, was sie brauchen konnte.

Wenn ihre Mutter noch gelebt hätte, Madeleine Poisson hätte Rat gewußt! Vor ihr hätte sie sich ihrer Schwäche nicht zu schämen brauchen.
...

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