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Canterbury Requiem

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
264 Seiten
Deutsch
Dryas Verlagerschienen am02.09.20141. Auflage
Es regnet und ein kalter Wind fegt durch Canterburys Straßen, als Ella sich nach der Chorprobe von Aileen verabschiedet. Am nächsten Morgen ist Aileen tot. Zunächst sieht alles nach einem Unfall mit Fahrerflucht aus, doch dann stellt sich heraus, dass Aileen starke Beruhigungsmittel im Blut hatte. Entschlossen beginnt Ella, die erst kürzlich nach Canterbury gezogen ist, in Aileens Leben nachzuforschen. Dabei stößt sie auf Ungereimtheiten, häkelnde alte Damen, einen mürrischen Professor, einen pfiffigen Nachbarsjungen, einen ausgesprochen attraktiven jungen Mann im Pub und einen Detective Inspector, der ihr das Leben nicht unbedingt leichter macht ...

Spannung mit einem Augenzwinkern findet man nicht nur in Gitta Edelmanns zahlreichen Kurzkrimis und Kinderbüchern, sondern auch in ihrem neuen Kriminalroman 'Canterbury Requiem'. Derzeit lebt die Autorin in Bonn, von wo aus der Weg zu den Britischen Inseln nicht allzu weit ist. Gitta Edelmann ist Co-Autorin eines Schreibratgebers und leitet auch Seminare für kreatives Schreiben.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEs regnet und ein kalter Wind fegt durch Canterburys Straßen, als Ella sich nach der Chorprobe von Aileen verabschiedet. Am nächsten Morgen ist Aileen tot. Zunächst sieht alles nach einem Unfall mit Fahrerflucht aus, doch dann stellt sich heraus, dass Aileen starke Beruhigungsmittel im Blut hatte. Entschlossen beginnt Ella, die erst kürzlich nach Canterbury gezogen ist, in Aileens Leben nachzuforschen. Dabei stößt sie auf Ungereimtheiten, häkelnde alte Damen, einen mürrischen Professor, einen pfiffigen Nachbarsjungen, einen ausgesprochen attraktiven jungen Mann im Pub und einen Detective Inspector, der ihr das Leben nicht unbedingt leichter macht ...

Spannung mit einem Augenzwinkern findet man nicht nur in Gitta Edelmanns zahlreichen Kurzkrimis und Kinderbüchern, sondern auch in ihrem neuen Kriminalroman 'Canterbury Requiem'. Derzeit lebt die Autorin in Bonn, von wo aus der Weg zu den Britischen Inseln nicht allzu weit ist. Gitta Edelmann ist Co-Autorin eines Schreibratgebers und leitet auch Seminare für kreatives Schreiben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783940258434
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum02.09.2014
Auflage1. Auflage
Seiten264 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2305 Kbytes
Artikel-Nr.3131443
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

 

Ella warf einen Beutel English Breakfast Tea in einen Becher, goss kochendes Wasser darauf und ließ den Tee ziehen, während ihr Laptop hochfuhr. Ein Blick aus dem Fenster verriet noch nicht allzu viel über das Wetter, da der winzige Rasenfleck hinter dem Haus von einer hohen Hecke umgeben war. So hatte man aus dem Küchenfenster leider keine Sicht auf den Himmel. Immerhin es regnete nicht und ein graues Eichhörnchen sprang anmutig über das Gras.

Ella fischte den runden Teebeutel aus der Tasse und gab etwas Milch hinein. Dann ging sie ins Wohnzimmer, setzte sich an den kleinen Esstisch und öffnete ihren Facebook-Account. Na ja, die üblichen Meldungen, nichts, worauf sie reagieren musste. Sie wechselte zur KentOnline-Seite, um die Lokalnachrichten zu lesen: Ein Verkäufer hatte mit Hilfe eines Freundes aus dem Laden, in dem er angestellt war, Elektrogeräte im Wert von rund zehntausend Pfund gestohlen. Eine Fußgängerin war von einem Auto erfasst worden der Fahrer hatte Fahrerflucht begangen und wurde nun gesucht. Eine Vierundachtzigjährige war von einem Handtaschenräuber geschubst worden und so unglücklich gestürzt, dass sie nun verletzt im Krankenhaus lag. Schönes schien auf den ersten Blick nicht passiert zu sein.

Vorsichtig trank Ella einen Schluck Tee, schloss den Browser und öffnete eine neue Datei in Papyrus Autor. Canterbury Rose, schrieb sie und: Roman von Ella Martin Seitenwechsel. Sie nahm einen weiteren Schluck und starrte auf den Bildschirm. Dann begann sie zu schreiben: Als Rose in Canterbury eintraf, lachte die Sonne vom Himmel und das perlende Geläute der Kathedrale schwebte über der Stadt.

Hm, so ganz klar war der Plot noch nicht. Aber irgendwie musste die Hauptfigur ja erst einmal an den Handlungsort kommen, und dann würde sich hoffentlich beim Schreiben ergeben, wie es nach dreihundert Seiten auf ein Happy End zulaufen konnte. Allzu genaue Planung lag Ella nicht, aber mit dem Wetter anzufangen war sicher passend. Tatsächlich schien es hier ohne eine Bemerkung über das Wetter keine Unterhaltung zu geben, wobei sie jetzt, nach den ersten vierzehn Tagen, das Gefühl hatte, dass es dabei nicht wirklich ums Wetter ging. War es nicht eher ein höfliches Anzeigen, dass man freundlich und gesprächsbereit war?

Der Tee wärmte und ein bisschen wacher war sie nun auch. Dafür knurrte ihr Magen. Wie ärgerlich, dass sie gestern nicht mehr daran gedacht hatte, wenigstens noch Toastbrot zu kaufen. Sicher gab es das in dem kleinen Shop oben auf dem Hügel. Aber wenn sie sowieso schon einkaufen musste, konnte sie ebenso gut gleich in die Innenstadt hinunterspazieren, dort irgendwo gemütlich frühstücken gehen und nach einem geeigneten Ort für Roses fiktiven Tea Room schauen. Danach würde sie bei Agatha im Heart of Gold vorbeischauen und sich für die Einladung zum Chor bedanken. Nicht nur das Singen hatte ihr viel Spaß gemacht, die Chorproben waren natürlich auch eine tolle Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen.

Entschlossen klappte Ella den Laptop zu, trank ihren Tee aus und ging ins Bad.

 

Bist du die Schriftstellerin?, fragte eine helle Jungenstimme hinter ihr, als sie die Haustür abschloss.

Ella drehte sich um. Ja, die bin ich. Mein Name ist Ella.

Ella? Der Junge in der dunkelblauen Schuluniform hatte den Kopf schief gelegt. Eine Strähne seiner braunen Haare stand vom Kopf ab und seine grünen Augen blickten Ella neugierig an.

Die nickte und lächelte. Und wer bist du?

Ich bin George. George McDonald. Aber die Restaurants gehören nicht uns.

Dann bist du wohl mein Nachbar? Ich hab schon gehört, dass hier eine Familie McDonald wohnt. Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen.

Und warum sprichst du wie Onkel Bob? Mummy hat doch gesagt, du kommst aus Deutschland.

Aha ein schlaues Kerlchen mit gutem Gehör, dachte Ella. Und Onkel Bob kommt aus Australien?, fragte sie.

Der Junge nickte eifrig, er schien diesen Onkel Bob zu mögen.

Ich habe drei Jahre lang in Australien gelebt, erklärte Ella.

George strahlte. Dann kann man ja richtig mit dir reden!, platzte er heraus.

Ella lachte. Ja, George, das kann man. Ich war zwar noch nie vorher in England, aber Englisch zu sprechen krieg ich hin.

George nickte zufrieden. Gehst du jetzt spazieren?, fragte er.

Nicht wirklich. Ich muss einkaufen. Ella deutete auf den Rucksack in ihrer Hand, der zum Einkaufen viel praktischer war als ein Handtäschchen. Außerdem will ich mich noch ein bisschen in der Stadt umsehen.

Dann musst du in die Canterbury Tales gehen das ist cool. Und es passt zu dir, wo du doch Geschichten schreibst, so wie dieser Mann im Mittelalter. Da kann man sich sogar verkleiden und es gibt auch extra Hörführungen für Kinder. Aber das brauchst du ja nicht. Er winkte großzügig ab. Was für Geschichten schreibst du denn?

Liebesgeschichten, gab Ella etwas verlegen Auskunft.

Keine Abenteuer? George verzog enttäuscht den Mund.

Ella zuckte die Achseln. Vielleicht kann ich noch ein paar Abenteuer dazu erfinden, sagte sie.

Mach das! Man braucht immer Abenteuer oder ein Verbrechen oder so, damit es richtig spannend wird.

Danke für den Tipp.

Dann geh jetzt besser los, damit du gute Ideen bekommst.

Ella nickte und lächelte. Bis bald, George!

Bye, Ella!

Bevor Ella vorsichtig aus dem Windmill Close trat, um die vielbefahrene Straße von St Martin's Hill zu überqueren, weil es auf ihrer Seite keinen Gehweg gab, schaute sie sich noch einmal um. George stand auf der schmalen Straße und sah ihr mit schief gelegtem Kopf nach. Erst als sie die Hand hob, um ihm zu winken, lief er davon.

 

Bergab erschien ihr St Martin's Hill längst nicht so steil wie bergauf. Überhaupt ohne Regen war der Weg in die Stadt viel kürzer. Als Ella am Heart of Gold vorbeikam, war der Charity Shop zwar noch geschlossen, doch Agatha war bereits dabei, das Schaufenster in frühlingshaftem Pink neu zu dekorieren. Sie hielt einen ausladenden Hut in der Hand, der sich mit seinem Schwarz-Pink-Kontrast hervorragend für königliche Hochzeiten oder das Pferderennen in Ascot eignete. Als Ella ihr winkte, sah Agatha auf. Oh, wie blass sie war! Und wie seltsam statt fröhlich zurückzuwinken wie sonst, wenn sie Ella in der Burgate entdeckte, deutete sie auf die Tür und kletterte aus dem Schaufenster, um aufzuschließen.

Good morning!, grüßte Ella, als Agatha ihr die Tür öffnete und die altmodischen Glöckchen im Laden läuteten.

Morning, love, antwortete Agatha ernst.

Ella erschrak. Was ist passiert? Bist du krank?, fragte sie und betrat zögernd das Heart of Gold.

Agatha antwortete nicht, sondern führte sie in den hinteren Teil des Geschäfts, wo hinter einer Regalwand zwei gepolsterte Hocker vor einer Umkleidekabine standen. Sie setzte sich und deutete auf den zweiten Hocker.

Setz dich!

Ellas Herz klopfte plötzlich in Hals und Schläfen. Diesen Blick kannte sie. So hatte Sylvias Mutter ausgesehen, als sie ihr von Mamis Unfall erzählt hatte. Deine Mami ist jetzt im Himmel, hatte sie gesagt.

Aileen ist tot, sagte Agatha leise.

Ella schüttelte den Kopf. Das kann nicht sein ich hab ihr doch gestern Abend noch beim Spülen geholfen und ...

Agatha legte ihre Hand auf Ellas Unterarm. Es gab einen Unfall. Sie wurde überfahren.

Wie wer ...?

Wer, das weiß man noch nicht. Der Fahrer hat Fahrerflucht begangen. Aber die Polizei wird ihn sicher finden. Agathas Lippen wirkten schmaler als sonst.

Sie war so nett ... Übelkeit stieg in Ella auf, Angst und Verzweiflung. Nur mit Mühe gelang es ihr, die Gefühlswelle zu beherrschen, die sie zu überrollen drohte wie jedes Mal, wenn sie davon hörte, dass eine Frau überfahren worden war. Sie fragte sich dann immer, ob irgendwo ein Kind auf seine Mutter wartete.

Es war am Odeon-Kino, sie ging über die Straße und ..., erklärte Agatha.

Aber warum sollte sie? Ella schüttelte den Kopf. Ich dachte, sie wollte zum Busbahnhof und nach Hause.

Agatha zuckte die Achseln.

Und wieso lief sie über die Straße? Dort sind doch überall Fußgängerunterführungen!, rief Ella.

Ich weiß es nicht, Kindchen. Vielleicht hatte sie es eilig und St George's Place sah gerade leer aus ...

Ella fühlte einen Stich in der Magengrube. Ich hab es gehört. Ich hab die Sirenen gehört. Viele.

Agatha kniff die Lippen zusammen und nickte. Keine der beiden Frauen sprach. Plötzlich ließ das fröhliche Klingeln der Ladenglöckchen sie zusammen-zucken.

Bleib!, sagte Agatha und stand auf. Sie nahm die Schultern zurück, setzte ein höfliches Lächeln auf und ging in den vorderen Teil des Ladens. Hello James! Wir haben leider noch nicht geöffnet, sorry!

Oh, Entschuldigung! Ich hatte nur gerade dieses Buch durchs Fenster gesehen und ...

Die Stimme klang tief und sehr gebildet. So langsam gelang es Ella, verschiedene Akzente einzuordnen. Dieser war einwandfrei posh.

Ach, machen wir das einfach ganz schnell, sagte Agatha.

Die altmodische Kasse ratterte.

Du hast von Aileen gehört?, fragte der Mann.

Ja, was für eine Tragödie!, antwortete Agatha.

Einen Moment...
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Autor

Spannung mit einem Augenzwinkern findet man nicht nur in Gitta Edelmanns zahlreichen Kurzkrimis und Kinderbüchern, sondern auch in ihrem neuen Kriminalroman "Canterbury Requiem". Derzeit lebt die Autorin in Bonn, von wo aus der Weg zu den Britischen Inseln nicht allzu weit ist.
Gitta Edelmann ist Co-Autorin eines Schreibratgebers und leitet auch Seminare für kreatives Schreiben.

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