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Der Mädchentausch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
160 Seiten
Deutsch
Dressler Verlagerschienen am20.01.2015
Königlich amüsieren mit Sabine Ludwig. Ach du doppeltes Lottchen! Camilla, Tochter von Baron Leopold, soll ihren Cousin Karl-Wilhelm heiraten - zumindest wenn es nach dem Testament ihrer Erbtante geht. Doch dann lernt sie im Zug nach Schloss Dünkelstein die freche Fridoline kennen und die Mädchen beschließen, die Rollen zu tauschen. Ein turbulentes Verwechslungsspiel mit schusseligen Erwachsenen, witzigen Einfällen und einem höchst romantischen Ende beginnt. Charmant, witzig, unverwechselbar - Sabine Ludwig! Endlich wieder da: die märchenhafte Verwechslungskomödie mit neuem Cover und Vignetten von Melanie Garanin.

Sabine Ludwig, 1954 in Berlin geboren, studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie. Nach dem Studium und Staatsexamen war sie kurze Zeit an einem Berliner Gymnasium als Lehrerin tätig. Danach arbeitete sie als Regieassistentin, Pressereferentin und Rundfunkredakteurin. Seit 1983 arbeitet sie als freie Autorin, zunächst von Essays, Hörspielen und Features für Erwachsene. 1987 verfasste sie ihre ersten Radiogeschichten für Kinder, unter anderem.für die beliebte Hörfunkreihe 'Ohrenbär', und anschließend viele Kinderbücher. Außerdem übersetzte sie Romane von Eva Ibbotson und Kate DiCamillo aus dem Englischen. Sabine Ludwig zählt heute zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorinnen und wurde von der AG Leseförderung des Sortimenter-Ausschusses im Börsenverein zur 'Lesekünstlerin des Jahres' gewählt. Die 'Süddeutsche Zeitung' schrieb über sie: 'Humor hat in ihren Geschichten absoluten Vorrang, was Sabine Ludwig nicht daran hindert, wie nebenbei kindliche Verletzungen offenzulegen. Changierend zwischen Menschenfreundlichkeit und Spott entsteht so beste Unterhaltung gegen jede Art von Frust.' Wie wahr! Mehr über Sabine Ludwig und ihre Bücher unter sabine-ludwig-berlin.de
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Produkt

KlappentextKöniglich amüsieren mit Sabine Ludwig. Ach du doppeltes Lottchen! Camilla, Tochter von Baron Leopold, soll ihren Cousin Karl-Wilhelm heiraten - zumindest wenn es nach dem Testament ihrer Erbtante geht. Doch dann lernt sie im Zug nach Schloss Dünkelstein die freche Fridoline kennen und die Mädchen beschließen, die Rollen zu tauschen. Ein turbulentes Verwechslungsspiel mit schusseligen Erwachsenen, witzigen Einfällen und einem höchst romantischen Ende beginnt. Charmant, witzig, unverwechselbar - Sabine Ludwig! Endlich wieder da: die märchenhafte Verwechslungskomödie mit neuem Cover und Vignetten von Melanie Garanin.

Sabine Ludwig, 1954 in Berlin geboren, studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie. Nach dem Studium und Staatsexamen war sie kurze Zeit an einem Berliner Gymnasium als Lehrerin tätig. Danach arbeitete sie als Regieassistentin, Pressereferentin und Rundfunkredakteurin. Seit 1983 arbeitet sie als freie Autorin, zunächst von Essays, Hörspielen und Features für Erwachsene. 1987 verfasste sie ihre ersten Radiogeschichten für Kinder, unter anderem.für die beliebte Hörfunkreihe 'Ohrenbär', und anschließend viele Kinderbücher. Außerdem übersetzte sie Romane von Eva Ibbotson und Kate DiCamillo aus dem Englischen. Sabine Ludwig zählt heute zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorinnen und wurde von der AG Leseförderung des Sortimenter-Ausschusses im Börsenverein zur 'Lesekünstlerin des Jahres' gewählt. Die 'Süddeutsche Zeitung' schrieb über sie: 'Humor hat in ihren Geschichten absoluten Vorrang, was Sabine Ludwig nicht daran hindert, wie nebenbei kindliche Verletzungen offenzulegen. Changierend zwischen Menschenfreundlichkeit und Spott entsteht so beste Unterhaltung gegen jede Art von Frust.' Wie wahr! Mehr über Sabine Ludwig und ihre Bücher unter sabine-ludwig-berlin.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783862724765
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum20.01.2015
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3157392
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Blattlausalarm und ein wichtiger Brief

Diese Geschichte beginnt mit Sonnenschein an einem warmen Julimorgen und endet in einer lauen Augustnacht bei Vollmond. Dazwischen geschieht viel Schreckliches und Schönes, von dem an diesem Morgen noch keiner etwas ahnt, und das ist auch gut so.

Der junge Mann, der gerade mit einer Gießkanne zwischen den Rosenbeeten herumläuft, singt vergnügt vor sich hin.

»Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht. Pflücke die Rose, eh sie verblüht â¦«

»Du Wahnsinniger, du!« Über einer Weißdornhecke taucht ein zornrotes Gesicht auf.

Der junge Mann lässt vor Schreck die Gießkanne fallen, das Wasser schwappt über seine Füße.

»Ich meine â¦ also, ich habe â¦ das war nicht so gemeint, das ist nur ein Lied, ich will Ihre Rosen nicht pflücken â¦«

»Lied? Pflücken? Was faselst du da?« Zu dem zornroten Gesicht gehört ein ziemlich langer, ziemlich hagerer Körper, und zu dem Körper gehört ein ziemlich langer, ziemlich blumiger Name.

Baron Leopold Oleander von Pelargonien stürzt jetzt hinter der Hecke hervor und packt den jungen Mann, der übrigens völlig unblumig Justus heißt, am Kragen.

»Was hast du mit der Königin von Dänemark gemacht, will ich wissen!«

»Königin von Dänemark?«, fragt Justus begriffsstutzig.

»O du heilige Einfalt! Diese Rose hier â¦«

Der Baron lässt den Jungen los und zeigt mit dem Finger auf eine hellrosa Rose.

»Und was soll mit der sein? Sieht doch gut aus.«

»Gut, sagst du? Unter gut verstehe ich etwas anderes.« Der Baron zieht ein abgegriffenes Büchlein aus der Tasche seines Jacketts. »Königin von Dänemark, Alba-Hybride, Duft: leicht, Farbe: fleischrosa. Na also!« Er steckt das Buch wieder ein, holt stattdessen eine Lupe heraus und beugt sich über eine voll erblühte Rose. »Ist das fleischrosa? Ja oder nein?«

Der Gärtner zuckt mit den Schultern. »Wie ein halb durchgebratenes Steak sieht sie nicht gerade aus.«

Der Baron schnellt hoch. »Fleischrosa ist eine Farbe zwischen porzellanrosa und apricotrosa, so wie â¦ wie â¦«

»So wie meine Haut, Papa?« Wieder taucht über der Hecke ein Gesicht auf. Aber ein kleineres, feineres, mit Wangen, die nicht vom Zorn gerötet sind, sondern von etwas anderem â¦

»Jasmina?«

Das Mädchen schüttelt den Kopf.

»Gerania?«, schlägt der Baron vor.

Wieder Kopfschütteln, heftiger diesmal.

»Primula? Camilla? Auch nicht? Wer bleibt denn dann noch übrig?«

»Hortensia«, wirft Justus schüchtern ein.

»Ach ja, natürlich.« Der Baron beugt sich wieder über die Rose. »Komm her, mein Kind, und sag mir, welche Farbe die Rosenblätter haben.«

Hortensia zwinkert Justus zu, der zwinkert zurück. Sie zupft ein Blütenblatt ab und hält es sich an die rosige Wange. »Na, sieht man einen Unterschied?«

Der Baron hält die Lupe vors Auge. »Sieht man nicht, in der Tat.«

»Was hab ich dann falsch gemacht?«, fragt der Gärtner keck.

»Du, du â¦«, der Baron zerkrümelt die Erde zwischen den Fingern, »du hast die Königin von Dänemark fast ertränkt.«

»Das ist nur passiert, weil mir die Gießkanne aus der Hand gefallen ist. Und aus der Hand gefallen ist sie mir, weil Sie â¦«

»Schon gut, schon gut, kümmere dich jetzt gefälligst um die Kletterrosen, ich mache hier selbst weiter.«

Justus wendet sich erleichtert zum Gehen, da donnert es: »Halt!«

Der Baron inspiziert ein Blatt. »Das kann doch wohl nicht wahr sein!«

»Was ist denn, Papa?«, fragt Hortensia.

»Das kann ich dir sagen! Eine Laus, eine Blattlaus auf meiner Königin von Dänemark!«

Hortensia und der Gärtner beugen sich über den Rosenstock, aber so ungeschickt, dass sie mit den Köpfen zusammenstoßen.

»Wo denn? Ich sehe nichts«, sagt Hortensia.

»Ich auch nicht«, sagt der Gärtner.

»Natürlich seht ihr nichts, sie hat sich aus dem Staub gemacht, die fiese kleine Laus. Aber nicht mit mir!«

Der Baron richtet sich zu seiner ganzen Größe auf.

»Die kriegen wir!«

Hortensia und Justus schauen sich tief in die Augen und seufzen.

»Nicht schon wieder, Papa«, sagt Hortensia.

»Doch«, sagt der Baron, setzt die kleine silberne Trillerpfeife, die um seinen Hals hängt, an die Lippen und bläst hinein.

»Blattlausalarm«, sagt der Gärtner.

»Blattlausalarm«, sagt Hortensia und verdreht die Augen.

Aus jeder der vier Ecken des Gartens eilt nun ein Mädchen herbei. Die vier stellen sich nebeneinander auf.

»Ihr wisst, was ihr zu tun habt«, sagt der Baron.

»Ja, Papa«, sagt Primula, die Jüngste.

»Ja, Papa«, sagt Gerania, die Zweitjüngste.

»Ja, Papa«, sagt Jasmina, die Mittlere.

»Nein, Papa«, sagt Camilla, die Zweitälteste.

»Ja, Papa«, sagt Hortensia, die Älteste.

»Wie bitte?«, bellt der Baron. »Hab ich da ein Nein gehört?«

»Das war ich«, sagt Camilla. »Wir haben doch gestern schon den ganzen Tag sämtliche Rosen nach Blattläusen abgesucht und keine gefunden.«

»Hier war aber eine, ich habe sie mit meinen eigenen Augen gesehen!«

»Die ist vor Schreck wahrscheinlich tot umgefallen«, sagt Camilla ungerührt. »Ich suche jedenfalls nicht mit, ich habe das Mittagessen auf dem Herd.«

»Und ich war gerade beim Fensterputzen«, sagt Jasmina und schwenkt einen Lappen.

»Und ich habe das Silber poliert«, sagt Gerania.

»Du lügst ja«, zischt Primula. »Wir haben doch gar kein Silber mehr.« Laut sagt sie: »Und ich muss Klavier üben.«

Der Baron rauft sich die paar Haare, die er noch hat.

»Das sollen meine Töchter sein? Diese undankbare Brut?«

»Ich helfe dir«, sagt Hortensia. »Justus und ich suchen gemeinsam.« Und schon wieder stecken die beiden die Köpfe zusammen.

»Und ihr kommt mit ins Haus«, sagt Camilla und geht den anderen drei Schwestern voran zu einem ziemlich großen, ziemlich verfallenen Haus mit einem Türmchen in der Mitte, auf dem eine rostige Wetterfahne sich leise quietschend im Wind dreht.

Primula setzt sich an den verstimmten Flügel, Gerania trocknet Besteck ab, Jasmina putzt die Fenster in der Halle, wobei das völlig sinnlos ist, da die meisten Scheiben blind sind.

Camilla palt Erbsen und schneidet Karotten in kleine Würfel.

Da klopft es an die Tür.

»Die Post ist da!«, erschallt es von draußen.

»O nein«, sagt Camilla.

»Vielleicht ist es ja mal was Nettes«, sagt Gerania und schwenkt ein Messer.

»Es war noch nie etwas Nettes, nicht seit ich denken kann«, sagt Camilla und geht durch die Halle.

»Schönen guten Morgen, Baroness«, sagt der Briefträger freundlich.

»Das Übliche?«, fragt Camilla nur.

Der Briefträger drückt ihr einen Stapel Briefe in die Hand. »Ich fürchte ja.«

Camilla überfliegt seufzend die Absender.

»Aber hier ist noch etwas, das sieht nicht nach Rechnung aus.« Er zieht einen dicken Brief aus der Tasche.

»Hagelschlag, Schauer und Söhne, Rechtsanwälte«, liest Camilla. »Die Söhne heißen wahrscheinlich Donner und Blitz und alle zusammen drohen uns mit Gericht oder Guillotine oder noch Schlimmerem.«

»Wird schon werden«, sagt der Briefträger. »Ich muss weiter.«

Camilla schließt die Tür. Nachdenklich dreht sie den Brief hin und her. Dann legt sie ihn zusammen mit den anderen auf die wuchtige Kommode in der Halle, die als einziges antikes Stück noch nicht verkauft worden ist, denn ihr fehlt einer der gedrechselten Füße. Camilla hat ihn durch einen Ziegelstein ersetzt.

Jetzt ruft sie zum Mittagessen, das die Familie in der Küche einnimmt, denn auch die große Tafel aus der Halle, an der vor langer, langer Zeit einmal zwanzig Personen Platz hatten, ist längst beim Trödler gelandet.

Und doch sieht Baron Leopold Oleander von Pelargonien sehr würdevoll aus, wie er da kerzengerade am Kopf des Küchentisches sitzt und mit einem Brotmesser die Briefe aufschlitzt. Kopfschüttelnd überfliegt er die Seiten.

»Hab ich wirklich fünf Dutzend Gloria Dei bestellt?«, murmelt er. »Was? So teuer war das Rankgerüst? Und der Ballen Torf kostete letztes Jahr auch nur die Hälfte.«

Camilla schöpft Gemüsesuppe in die Teller.

»Papa, du musst endlich damit aufhören, ständig Sachen für den Garten zu bestellen. Wir sind pleite!«

»Nicht dieses Wort!«, schimpft der Baron. »Und vor allem nicht bei Tisch!«

»Nenn es, wie du willst: bankrott, zahlungsunfähig, arm wie die Kirchenmäuse. Wir sind verloren!«

Mit gerunzelter Stirn öffnet der Baron den letzten Brief und sofort erhellt sich sein Gesicht. »Wir sind gerettet!«

Gerania reißt den Mund auf, Jasmina lässt den Löffel fallen, Hortensia verschluckt sich, Camilla hustet und Primula fragt: »Haben wir im Lotto gewonnen, Papa?«

»Dummes Zeug«, sagt der Baron. »Seit wann spielen wir Lotto?«

»Papa wirft auch so das Geld zum Fenster raus«, sagt Camilla.

»Ruhe jetzt, ich verlese den Brief!«

Der Baron räuspert sich und beginnt: »Sehr geehrter Baron, in unserer Verwahrung befindet sich die Nachlassverfügung des Fürsten Horatio von Schnurrn und Schnacksis, die durch das Vorversterben des Erblassers am 15ten dieses Monats in Kraft tritt â¦«

»Ich verstehe kein Wort!«, jammert Gerania.

»Wer ist erblasst?«, fragt Hortensia.

»Ruhe!«, ruft Camilla. »Wir erben! Wie viel?«

»Die...
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Autor

Sabine Ludwig, 1954 in Berlin geboren, studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie. Nach dem Studium und Staatsexamen war sie kurze Zeit an einem Berliner Gymnasium als Lehrerin tätig. Danach arbeitete sie als Regieassistentin, Pressereferentin und Rundfunkredakteurin. Seit 1983 arbeitet sie als freie Autorin, zunächst von Essays, Hörspielen und Features für Erwachsene. 1987 verfasste sie ihre ersten Radiogeschichten für Kinder, unter anderem.für die beliebte Hörfunkreihe "Ohrenbär", und anschließend viele Kinderbücher. Außerdem übersetzte sie Romane von Eva Ibbotson und Kate DiCamillo aus dem Englischen. Sabine Ludwig zählt heute zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorinnen und wurde von der AG Leseförderung des Sortimenter-Ausschusses im Börsenverein zur "Lesekünstlerin des Jahres" gewählt. Die "Süddeutsche Zeitung" schrieb über sie: "Humor hat in ihren Geschichten absoluten Vorrang, was Sabine Ludwig nicht daran hindert, wie nebenbei kindliche Verletzungen offenzulegen. Changierend zwischen Menschenfreundlichkeit und Spott entsteht so beste Unterhaltung gegen jede Art von Frust." Wie wahr!


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