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Die Hasemanns auf großer Fahrt

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
146 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am16.12.2014
Eine Familie zum Verlieben und jede Menge Urlaubschaos: 'Die Hasemanns auf großer Fahrt' von Silke Schütze jetzt als eBook bei dotbooks. Man wird doch wohl noch träumen dürfen! Das tut Frau Hasemann ausgiebig: von einem wunderbaren Familienurlaub mit ihrem Mann, ihrer Tochter Julia und deren Freund. Zwei Wochen Provence - das wird herrlich! Frau Hasemann sieht sich durch Lavendelfelder spazieren, malerische Märkte erkunden und ihre Lieben mit Picknicks am Strand verwöhnen. Womit sie ganz sicher nicht gerechnet hat: dass es schon bei der Frage, wie man von Hamburg nach Fréjus kommt, erste Spannungen gibt. Dass diese in der Villa Rosalie immer weiter zunehmen. Und dass dann auch noch ein Überraschungsgast auftaucht, der Frau Hasemann unsanft an ihre wilde Vergangenheit erinnert ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Die Hasemanns auf großer Fahrt' von Silke Schütze. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Silke Schütze lebt in Hamburg. Sie hat zahlreiche Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht. 2008 wurde sie vom RBB und dem Literaturhaus Berlin mit dem renommierten Walter-Serner-Preis ausgezeichnet. Silke Schütze veröffentlichte bei dotbooks bereits die Romane »Links und rechts vom Glück«, »Lass uns nach den Sternen greifen«, »Die Erdbeerkönigin« und »Schwimmende Väter«, die Romanbiographie »Die Sängerin von Berlin« (auch bekannt unter dem Titel »Henny Walden - Memoiren einer vergessenen Soubrette«) , sowie - für alle Leser mit feinem Humor - die Familie-Hasemann-Abenteuer »Frau Hasemann feiert ein Fest«, »Herr Hasemann auf Wolke 7«, »Die Hasemanns auf großer Fahrt« und »Frau Hasemann findet das Glück«, die es auch in gesammelter Form gibt: »Eine Familie zum Verlieben«. Eine weihnachtliche Kurzgeschichte mit ihren beliebtesten Figuren ist in der Anthologie »Ein Weihnachtswunder kommt selten allein« erschienen.
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Produkt

KlappentextEine Familie zum Verlieben und jede Menge Urlaubschaos: 'Die Hasemanns auf großer Fahrt' von Silke Schütze jetzt als eBook bei dotbooks. Man wird doch wohl noch träumen dürfen! Das tut Frau Hasemann ausgiebig: von einem wunderbaren Familienurlaub mit ihrem Mann, ihrer Tochter Julia und deren Freund. Zwei Wochen Provence - das wird herrlich! Frau Hasemann sieht sich durch Lavendelfelder spazieren, malerische Märkte erkunden und ihre Lieben mit Picknicks am Strand verwöhnen. Womit sie ganz sicher nicht gerechnet hat: dass es schon bei der Frage, wie man von Hamburg nach Fréjus kommt, erste Spannungen gibt. Dass diese in der Villa Rosalie immer weiter zunehmen. Und dass dann auch noch ein Überraschungsgast auftaucht, der Frau Hasemann unsanft an ihre wilde Vergangenheit erinnert ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Die Hasemanns auf großer Fahrt' von Silke Schütze. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Silke Schütze lebt in Hamburg. Sie hat zahlreiche Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht. 2008 wurde sie vom RBB und dem Literaturhaus Berlin mit dem renommierten Walter-Serner-Preis ausgezeichnet. Silke Schütze veröffentlichte bei dotbooks bereits die Romane »Links und rechts vom Glück«, »Lass uns nach den Sternen greifen«, »Die Erdbeerkönigin« und »Schwimmende Väter«, die Romanbiographie »Die Sängerin von Berlin« (auch bekannt unter dem Titel »Henny Walden - Memoiren einer vergessenen Soubrette«) , sowie - für alle Leser mit feinem Humor - die Familie-Hasemann-Abenteuer »Frau Hasemann feiert ein Fest«, »Herr Hasemann auf Wolke 7«, »Die Hasemanns auf großer Fahrt« und »Frau Hasemann findet das Glück«, die es auch in gesammelter Form gibt: »Eine Familie zum Verlieben«. Eine weihnachtliche Kurzgeschichte mit ihren beliebtesten Figuren ist in der Anthologie »Ein Weihnachtswunder kommt selten allein« erschienen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955207250
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum16.12.2014
Seiten146 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3157496
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
KAPITEL 1
Julia Hasemann lässt eine Bombe platzen

Ausgerechnet an einem Sonntag ließ Julia Hasemann die Bombe platzen.

Sie saß neben ihrem Freund Emerald im lichtdurchfluteten Esszimmer ihrer Eltern. Julias Mutter hatte bereits die Dessertschüssel abgeräumt und brachte gerade ein Tablett mit gefüllten Espressotassen aus der Küche. Sie strahlte über das ganze Gesicht, denn Josefine Hasemann war glücklich. Was für ein schöner Sonntag: Julia war zu Hause! Es fiel Frau Hasemann immer noch ein wenig schwer, dass ihre Tochter mittlerweile in einer Hamburger WG lebte. Und sie nahm es zugegebenermaßen nicht richtig ernst: eine WG! Das war ja nur ein Zimmer in einer Wohnung, die man sich mit anderen jungen Leuten teilte. Etwas völlig Provisorisches! Ein Zuhause, da war sich Frau Hasemann absolut sicher, das hieß zusammenleben mit mindestens einem anderen Menschen, den man von Herzen liebte. Den eigenen Mann beispielsweise, die eigene Frau oder das eigene Kind. Zwar liebt Julia ihren Freund sicherlich - aber: Wie junge Menschen eben lieben, dachte Frau Hasemann und schob dem attraktiven, dunkelhäutigen Tänzer die Zuckerschale hin. Das konnte morgen schon wieder vorbei sein, und dann würden Emmi, wie Emerald gerufen wurde, oder Julia kurzerhand ausziehen aus der WG. Keiner von beiden würde davon sprechen, dass sie ihr »Zuhause« verließen. Sie würden eben einfach ausziehen - aus einem Zimmer und einem Lebensabschnitt, der wichtig gewesen war, aber kein Fundament für etwas Größeres. Und dann würde der nächste Student, die nächste Lebenskünstlerin in der WG auftauchen und einen makrobiotischen Joghurt in den geteilten Kühlschrank stellen und sich im zusammen genutzten Badezimmer einen Platz für das eigene Duschgel erkämpfen. Nein, ein Zuhause, das hieß ein gemeinsames Schlafzimmer, das bedeutete gemeinsame Wäsche in der gemeinsamen Waschmaschine und gemeinsame Erinnerungen, die an all dem hingen, was man gemeinsam erlebt oder angeschafft hatte. Ein Ort, an dem man nicht nur Zeit verbrachte, sondern zu dem man zurückkehren konnte.

Frau Hasemann sah zu ihrem Mann hinüber und lächelte noch breiter. Gerd erwiderte ihren Blick und lächelte zurück. Ob er ihre Gedanken lesen konnte? Wohl kaum. Frau Hasemann hatte im Lauf der Jahre gelernt, dass ihr Gemahl die Zeitung, komplizierte Gebrauchsanweisungen und sogar Gedichte lesen konnte, aber das Innenleben seiner Frau erfasst er doch eher intuitiv als konkret. Nein, Herr Hasemann lächelte einfach, weil er diesen Tag genauso genoss wie sie.

Es war aber auch alles zum Freuen: Das Essen war wunderbar gewesen, der Braten zart, das Gemüse knackig. Man hatte endlich wieder einmal Zeit gehabt, in Ruhe gemeinsam zu essen und zu erzählen. Emmi hatte sich gerade erfolgreich von einer Oberschenkelzerrung erholt und berichtet, wie froh er sei, jetzt wieder voll einsatzfähig zu sein. Innerlich schüttelte Frau Hasemann den Kopf. Im Fall von Emmi bedeutete »voll einsatzfähig«, dass er in einem abenteuerlichen Kostüm im Musical König der Löwen über die Bühne wirbelte. Das war sicher vieles ⦠aber es fiel ihr doch schwer, dies als einen ernstzunehmenden Beruf zu akzeptieren. Julia dagegen sprach von der Idee, vielleicht ein eigenes kleines Modeatelier aufzumachen. Allerdings hatte Frau Hasemann auch das kleine Wörtchen »vielleicht« bemerkt, das dafür sorgte, dass sie dem Thema - anders als vor kurzem am Telefon - keine größere Aufmerksamkeit mehr widmete. Das Kind hatte Träume, die sollte man ihm lassen. Stattdessen hatte Frau Hasemann ihre selbstgezüchteten Tomaten präsentiert, bevor Gerd alle mit einer kleinen Geschichte aus dem Kollegenkreis amüsierte. Die dickliche Vertriebsleiterin Monika Wernerowski hatte nämlich alle damit überrascht, dass sie knallfall kündigte, um mit einem amerikanischen Gospelchor auf Europatournee zu gehen.

»Das ist nicht dein Ernst!« Frau Hasemann schüttelte erstaunt den Kopf.

»Sie hat uns ein Video vorgespielt, das war schon irre«, lachte Herr Hasemann und spürte dabei in sich ein erstaunlich warmes Verständnis für die verborgenen Lebensträume der Vertriebsleiterin, die ihm immer langweilig vorgekommen war. »Da stand die Wernerowski mit 50 anderen Wuchtbrummen im lila Gewand und schmetterte Gospels. Das klang gar nicht mal so schlecht.« Herr Hasemann summte wie zur Bestätigung ein paar Takte von Oh, Happy Day. Emmi nickte, schnippte schnalzend mit den Fingern und sang leise eine zweite Stimme.

»Die Wernerowski?«, fragte Frau Hasemann noch einmal nach.

»Ach, Mama, nun sei nicht so.« Julia sah ihren Vater nachdenklich an. »Als ich damals am Girl s Day bei dir in der Firma war, hat Frau Wernerowski mir den Apfel geschenkt, den sie dabeihatte. Wusstest du, dass sie täglich einen Apfel isst?«

Gerd Hasemann schüttelte den Kopf.

Julia fuhr fort: »Ich fand sie echt witzig. Sie sagte nämlich: Ein Apfel am Tag, und der Arzt fährt nach Prag.« Nachdem sich das Gelächter am Tisch gelegt hatte, sagte sie: »Ich find s jedenfalls toll, wie sie ihr Leben umkrempelt. Ein echtes Vorbild.«

In der diesen Worten folgenden Stille erkannte Herr Hasemann, dass er oft viel weniger von seinen Mitmenschen wusste, als er dachte. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass Julia überhaupt wusste, wer die Wernerowski war, geschweige Grund dafür hatte, sie witzig zu finden. Hatte er die Kollegin in all den Jahren jemals einen Apfel essen sehen? Er erinnerte sich an diverse Weihnachtsfeiern, bei denen sie am selben Tisch saßen, könnte aber nicht einmal beschwören, ob die Vertriebskollegin - so wie er jedes Jahr - die Ente genommen hatte. Liebevoll sah Gerd Hasemann zu seiner Tochter hinüber. Er mochte es sehr, wenn sie ihn durch eine Bemerkung wie diese zum Nachdenken brachte.

Frau Hasemann hörte dagegen in Julias Worten einen nicht ausgesprochenen Vorwurf. Nicht, dass Frau Hasemann jemals daran gedacht hätte, ihr Leben umzukrempeln und mit einer Elefantenherde in lila Zirkuszelten auf die Bühnen dieser Welt zu trampeln und dabei zu singen. Aber diese Worte von Julia - »ein echtes Vorbild« -, das war etwas, das jede Mutter dieser Welt eigentlich gerne aus dem Mund ihrer Tochter hören und sich damit gemeint fühlen wollte. Selbstkritisch dachte Frau Hasemann darüber nach, in was sie für ihre Tochter wohl ein echtes Vorbild sein könnte. Sie organisierte den Haushalt perfekt, sie kochte gut - wenn man Gerds Urteil glauben wollte, sogar sehr gut, aber ihr Mann war natürlich nicht objektiv. Sie war seit über 20 Jahren erfolgreich verheiratet, arbeitete ehrenamtlich bei den Landfrauen und half zu Stoßzeiten in der Friedhofsgärtnerei aus. Konnte man darauf als Tochter stolz sein?

Frau Hasemann gehörte nicht zu den Frauen, die ihr Licht unter den Scheffel stellten. Sie wusste sehr wohl, welche Bedeutung man ihr in der Familie und im Dorf beimaß. Hatte Julia letztlich nicht ausdrücklich sie am Telefon verlangt, weil, wie sie sich ausdrückte, »Papa doch sowieso nicht weiß, wovon ich rede«? Und tatsächlich hätte Gerd Hasemann wohl kaum anderthalb Stunden am Telefon mit Julia verbracht, um sich ihre Zukunftspläne als Designerin anzuhören.

Dennoch, die Worte »ein echtes Vorbild« hinterließen bei Frau Hasemann einen bitteren Nachgeschmack. Ausgerechnet die Wernerowski! Und Gerd schien das Geschunkel auch noch großartig zu finden. Sie warf einen kritischen Blick hinüber zu ihrem Mann. Der hatte die Wernerowski augenscheinlich längst vergessen und schenkte sich zur Feier des Tages ein kleines Gläschen Altländer Apfelbrand ein. Als er den Blick seiner Frau auf sich spürte, zwinkerte er ihr schelmisch zu: »Das räumt den Magen so schön auf.«



***



Herr Hasemann setzte das Glas an seine Lippen und kippte es in einem Schwung. Als er die angenehme Schärfe des Alkohols in seiner Kehle spürte, strahlte er über das ganze Gesicht und blickte zufrieden von einem zum anderen. Sonntag war immer ein Familientag gewesen. Seitdem Julia nach Hamburg gezogen war, vermisste Gerd Hasemann dieses Familiengefühl manchmal. Natürlich würde er das nie laut sagen, und selbstverständlich war es immer »Hasenpieps«, wie Gerd Hasemann seine Frau Josefine zärtlich nannte, die zu solchen Essen einlud. Aber wenn dann ein Auto aus Hamburg am Sonntagmittag vor dem Gartentor parkte, freute sich Gerd genauso wie seine Frau. Sie wussten nie, mit welchem Wagen Julia und Emmi kommen würden. Die beiden fanden den Besitz eines Autos in der Großstadt unnötig: Julia erledigte fast alle Wege mit dem Fahrrad, Emmi war ein offensiver Verteidiger des öffentlichen Nahverkehrs, und beide verfügten über ein den Eltern Hasemann unbekanntes, weitverzweigtes Freundesnetz, das offensichtlich nichts Schöneres kannte, als ihnen für die knapp zweistündige Fahrt nach Kiekeby ihre Autos zu überlassen. Diesmal war es ein knallroter Smart, der Gerd Hasemann unwillkürlich an eine große Boje erinnerte; es hätte ihn nicht verwundert, wenn Emmi das kleine Auto am Gartenzaun vertäut hätte. »Der ist von Micha«, wurde er kurz informiert. »Fährt sich wie ein Autoscooter. Muss ich nicht jeden Tag haben â¦ aber so für zwischendurch ist er super.«

Innerlich schüttelte Gerd Hasemann den Kopf, denn diese Abneigung der jungen Generation, sich für feste Lebensformen zu entscheiden, erschien ihm doch mitunter ein wenig pubertär. Irgendwann gab es doch im Leben eines Mannes den Zeitpunkt, an dem er sich entschied, wie er seine Zukunft verbringen wollte. Gerd Hasemann hatte sich mit Ende 20 für Hasenpieps, ein Haus in Kiekeby, einen Beruf als Bauingenieur und einen Opel entschieden, derzeit einen Vectra. Mit allem war er bisher optimal gefahren.

Aber...
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Autor

Silke Schütze, geboren 1961, lebt in Hamburg. Nach ihrem Studium der Philologie arbeitete sie unter anderem als Pressesprecherin, Chefredakteurin und Produzentin. Silke Schütze hat zahlreiche Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht und hält Schreiben für die zweitschönste Sache der Welt. 2008 wurde sie vom RBB und dem Literaturhaus Berlin mit dem renommierten Walter-Serner-Preis ausgezeichnet. Silke Schütze veröffentlichte bei dotbooks bereits die Romanbiographien "Henny Walden - ...