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Des Teufels Mörder

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
315 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am10.02.2015
Mysteriöse Legenden und blutige Realität - entdecken Sie 'Des Teufels Mörder' von Bastian Ludwig jetzt als eBook bei dotbooks. 1863: In dem kleinen Rhöndorf Solkers treibt der Legende nach ein Riesenwolf sein Unwesen. Ist ihm jetzt auch der Bürgermeisterknecht zum Opfer gefallen? Everd Edinger aus Frankfurt, seines Zeichens Privatdetektiv, kann dies nicht so recht glauben. Das mysteriöse Verschwinden des Mannes muss eine natürliche Ursache haben. Everd macht sich an die Aufklärung des Falls. Zur Seite steht ihm dabei die findige und bezaubernde Ella. Doch bald schon geben eine seltsame Epidemie unter den Dorfbewohnern und eine Sturzflut neue Rätsel auf ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Des Teufels Mörder' von Bastian Ludwig. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Bastian Ludwig, geboren 1984 im osthessischen Fulda, studierte Deutsch, Geschichte und Erdkunde auf Gymnasiallehramt. Heute unterrichtet er an einer Fuldaer Berufsschule und lebt nach wie vor in einem kleinen Ort in der Rhön. Bei dotbooks erschien bereits Bastian Ludwigs Roman 'Des Teufels Mörder'. Der Autor im Internet: www.bastianludwig.de
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR5,99

Produkt

KlappentextMysteriöse Legenden und blutige Realität - entdecken Sie 'Des Teufels Mörder' von Bastian Ludwig jetzt als eBook bei dotbooks. 1863: In dem kleinen Rhöndorf Solkers treibt der Legende nach ein Riesenwolf sein Unwesen. Ist ihm jetzt auch der Bürgermeisterknecht zum Opfer gefallen? Everd Edinger aus Frankfurt, seines Zeichens Privatdetektiv, kann dies nicht so recht glauben. Das mysteriöse Verschwinden des Mannes muss eine natürliche Ursache haben. Everd macht sich an die Aufklärung des Falls. Zur Seite steht ihm dabei die findige und bezaubernde Ella. Doch bald schon geben eine seltsame Epidemie unter den Dorfbewohnern und eine Sturzflut neue Rätsel auf ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Des Teufels Mörder' von Bastian Ludwig. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Bastian Ludwig, geboren 1984 im osthessischen Fulda, studierte Deutsch, Geschichte und Erdkunde auf Gymnasiallehramt. Heute unterrichtet er an einer Fuldaer Berufsschule und lebt nach wie vor in einem kleinen Ort in der Rhön. Bei dotbooks erschien bereits Bastian Ludwigs Roman 'Des Teufels Mörder'. Der Autor im Internet: www.bastianludwig.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958240001
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum10.02.2015
Seiten315 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse702 Kbytes
Artikel-Nr.3164491
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Frankfurt am Main, September 1863



Gerade noch rechtzeitig bemerkte Everd Edinger die Faust, die direkt auf seine Nase zuhielt. Ausweichen konnte er nicht mehr, ihr aber wenigstens als alternatives Ziel seine Unterlippe anbieten. Den Kerl, dem Everd es verdankte, dass ihm nun der Geschmack seines eigenen Blutes auf der Zunge lag, kannte er nicht. Ebenso wenig den mit dem zotteligen Bart, der die ganze Zeit am Tresen gesessen hatte, nun aber aufsprang, um den Angreifer festzuhalten.

Mihály Belázs eilte ihm zur Seite. Schlägereien hier in seiner Taverne waren für den Wirt nichts Ungewöhnliches. Und jedes Mal verfuhr er mit den Raufbolden auf die gleiche Weise: Ohne Wenn und Aber beförderte er sie in hohem Bogen nach draußen. Bei diesem hier hatte er nicht mehr zu tun, als die Türe aufzuhalten, denn Zottelbart war schon dabei, den Schläger in Richtung Ausgang zu ziehen, auch wenn man dem ansah, dass er sich gerne noch einmal losgerissen hätte, um dem ersten Schwinger einen zweiten folgen zu lassen.

Ein kühler Windhauch fegte herein und ließ die Flammen der Öllampen flackern. Mit sich trug er den Geruch des nahen Mains und das Poltern von Kutschenrädern und Pferdehufen auf Pflastersteinen. Am Himmel draußen zuckte ein Blitz entlang. Für den Bruchteil einer Sekunde tauchte er die Schankstube in blaues Licht. Der Donner ließ nicht lange auf sich warten.

»Das ist doch der Kerl! Der mit dem Mädchen!«, hörte man den Schläger noch von draußen durch den Regen rufen, als Mihály die Tür hinter ihm zuschlug und zurück zu Everd ging. »Alles in Ordnung bei dir?«

»Ja, geht schon. Ist mir lieber als der Typ von vorhin, der mich angespuckt hat.« Everd tastete mit der Zunge die Innenseite seiner Lippe ab. Dort, wo ihn die Faust erwischt hatte, spürte er einen feinen Riss. So einen, an dem man immer wieder herumspielt, nicht obwohl, sondern gerade weil das so angenehm unangenehm brennt. »Selbst ernannte Rächer, die sind schon beim letzten Mal wie Pilze aus dem Boden geschossen.« Er drehte sich zu Zottelbart um, der sich wieder auf seinen Platz gesetzt hatte und gerade einen kräftigen Zug von seinem Bier nahm. »Danke, Mann.«

»Kein Problem«, nuschelte der andere.

Eine grunzende Lache erfüllte die Schankstube. Sie stammte von einem Kerl, der an einem der Tische saß. Sein Gesicht leuchtete knallrot, was wohl nicht nur an der Anstrengung lag, die ihm das Lachen bereitete. Seine muskelbepackten Arme wurden von einem viel zu engen Hemd überspannt, und die dunklen Haare waren mit so viel Haaröl nach hinten geschleimt, dass jeder Antimakassar ob der Herausforderung kapituliert hätte. So fremd ihm der Schläger und Zottelbart waren, so gut kannte Everd diesen Typen. Leider. Pitt Smirweiler. Privater Ermittler von Beruf, womit er sich diese Profession unglücklicherweise mit Everd teilte â¦ geteilt hatte. In Mihálys Taverne sah man ihn nur selten. Er neigte eher dazu, sich in gehobenen Kreisen zu bewegen ⦠oder in dem, was er dafür hielt. Aber heute wollte er es sich wohl nicht nehmen lassen, Everd auf die Nerven zu gehen.

Bisher hatte Everd die Pappnase nicht beachtet, nun aber machte es sich Smirweiler am Tresen bequem. Sein breites, hämisches Grinsen verriet, dass er nichts Besseres zu tun hatte, als ungefragt seine Meinung zu der kleinen Auseinandersetzung von eben zum Besten zu geben. Noch bevor er aber etwas sagen und somit Everd die Gelegenheit geben konnte, ihn ausgiebig zu ignorieren, war es Zottelbart, der die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich zog, indem er ein aus tiefstem Herzen hervorgekramtes »Verdammter Dreck!« in den Raum knurrte. In seinem Mundwinkel steckte eine Zigarette, in seiner Hand hielt er das Ende eines abgebrochenen Streichholzes, dessen Kopf vor ihm auf dem Tresen lag. Er begann seine Kleidung abzutasten, brach seine Suche aber nach kurzer Zeit erfolglos ab. »Haben Sie mal Feuer?«, fragte er Everd.

Der verneinte wortlos, als auch schon Mihály zur Stelle eilte. Der Wirt betrachtete die Zigarette argwöhnisch. Er stand diesem neuartigen Raucherutensil und dem, wie er es sah, giftigen Qualm des billigen Papiers skeptisch gegenüber. Doch war er ein viel zu guter Gastgeber, um sich darüber zu beschweren. Stattdessen entzündete er ein Streichholz und hielt es dem Mann hin.

»Danke«, entgegnete der, wobei ihm dichter Rauch aus Nase und Mund schoss. Mit seinem Bierkrug verzog er sich vom Tresen an einen der Tische.

Damit stand Smirweiler nun nichts mehr im Wege. »Dir fliegen mal wieder die Herzen zu, was Effi?«

Everd reagierte nicht.

»Wieso denn so pampig? Es lag mir doch immer am Herzen, was die Leute über dich denken. Schon letztes Jahr. Egal wie sehr sie über dich hergezogen haben. Egal wie oft sie gesagt haben, was für ein Abschaum du bist oder was für ein naiver Schwachmat. Ich bin aufgestanden und habe gesagt: Spart euch euer Hörensagen, ihr elenden Schandmäuler. Eure Geschichten, die ihr über drei Ecken erfahren haben wollt. Die Lügen, die ihr im Postboten gelesen habt. Ich kenne Effi Edinger. Und ich kann euch aus erster Hand erzählen, was für ein Abschaum und was für ein naiver Schwachmat er wirklich ist. « Wieder ließ er sein tiefes Gegrunze ertönen. Er hielt sich für witzig. Und gewitzt obendrein. Nichts hatte ihn bisher vom Gegenteil überzeugen können. »Aber um ganz ehrlich zu sein, Effi«, fuhr er deswegen unbeirrt fort, »du machst es den Leuten auch leicht. Ich meine, man hat ja letztes Jahr schon einiges gehört. Aber was ich da heute Morgen lesen musste. Ich hatte ja keine Ahnung, wie leichtgläubig du wirklich warst. Weißt du, was der Unterschied zwischen uns ist?«

Everd unterstand sich, Smirweilers Gelaber auch noch mit einer Reaktion zu belohnen, was den nicht davon abhielt, weiterzureden.

»Ich sag s dir: Ich zu sein, ist im Moment besser als jemals zuvor. Und weißt du auch, wieso?« Er griff in seine Jackentasche, förderte ein kleines, glänzendes Metallkästchen zutage und hielt es Everd direkt unter die Nase. »Sieh dir das mal an. Kommt aus Frankreich. Handgefertigt. Ist dort drüben der letzte Schrei. Habe ich von einem Klienten geschenkt bekommen. Als Bonus zu meinem üblichen Salär.« Er öffnete eine Kappe an der Oberseite des Kästchens. Ein Mechanismus kam zum Vorschein, wie man ihn von Tischfeuerzeugen kannte. Mit einem Streich seines Daumens betätigte er ihn, und begleitet von einem Knall entzündete sich eine Flamme. »Ein Feuerzeug für die Hosentasche.« Er fuchtelte damit vor Everds Nase herum. »Weißt du, Effi, dieses kleine Ding hier ist genau wie mein Leben: einzigartig, glänzend und voller Feuer.«

»Ja, und wenn man es anpackt, macht man sich die Finger dreckig.« Hinter seinem Tresen war Mihály sichtlich stolz darauf, Smirweiler mit dieser Retour vor den Karren gefahren zu sein.

Der sah sich seinen Daumen an, der mit einer dünnen Schicht Ruß bedeckt war. Er lächelte, während er das Feuerzeug zurück in seinen Mantel steckte. »Man könnte auch sagen, wo ich geh und steh, hinterlasse ich einen bleibenden Eindruck.« Der Versuch, den Ruß an der Hose abzuwischen, blieb erfolglos, weswegen er sich in eine Ecke der Schankstube verzog, in der ein Eimer mit noch fast frischem Putzwasser stand.



»Dieser miese, kleine Hund.« Mihály schien weitaus erboster zu sein als Everd. »Sag nur ein Wort, und er landet draußen im Matsch.«

Everd quälte ein erschöpftes Lachen hervor. »Lass nur. Wenn du in nächster Zeit jeden rauswirfst, der mich verspottet oder angreift, musst du deinen Laden bald dichtmachen. Das will ich nicht verantworten.« Ein einziger Zug leerte seinen halben Bierkrug. »Von Smirweiler beleidigt zu werden ist, als ob man in Pferdescheiße tritt; man könnte drauf verzichten, aber es tut auch nicht weh.« Mit der Hand fuhr er sich über das Gesicht. Er sah müde aus, viel abgekämpfter, als es ein Kerl von 31 Jahren hätte sein sollen, so als wäre er seit drei Tagen nicht richtig zum Schlafen gekommen.

Mihály lächelte ihn mitfühlend an. »Na ja, sieh s von der positiven Seite. Wenigstens hast du diesen Typen abgehängt, der dir schon den ganzen Tag im Nacken sitzt. Dohrmann, nicht wahr? Ich meine, ansonsten wäre der doch längst hier aufgetaucht.«

Everd nickte, ohne dabei recht überzeugt zu wirken.

»Du kannst so lange hierbleiben, wie du möchtest«, sagte Mihály, um seinen Freund aus dessen düsteren Gedanken zu reißen. »Und jeder, der dir dumm kommt, fliegt hochkant raus.«

»Danke, Mihály. Bist der Beste. Ich hab den Mist einmal überstanden, das bekomme ich auch noch mal hin. Ich halte mich einfach für eine Weile bedeckt, dann wird das schon wieder.«

»Und gerade für dich dürfte es doch ein Leichtes sein, unentdeckt durch die Stadt zu kommen. Das ist doch dein Beruf. Verwinkelte Gassen sind deine Freunde, Schatten deine Geliebten und so.« Seine Worte unterstützte der Wirt mit geheimnisschwangeren Gesten.

Everd schmunzelte ob der blumigen Darstellung seiner einstigen Arbeit. »Tja, früher zumindest mal. Aber normalerweise war ich damals derjenige, der anderen hinterhergejagt ist. Ich muss zugeben, dass die Seite, auf der ich jetzt bin, die bei Weitem unangenehmere ist.«

Mit frisch gewaschenen Händen trottete Smirweiler in diesem Moment zurück an den Tresen. Offenbar war er noch nicht alles losgeworden, was seiner Meinung nach gesagt werden musste. »Weißt du, wer der Klient ist, der mir das Feuerzeug geschenkt hat? Ich sag s dir: Gassheimer.«

Bei diesem Namen horchte Everd auf. Obwohl es heute nicht das erste Mal war, dass er darüber stolperte.

»Er kommt...
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Bastian Ludwig, geboren 1984 im osthessischen Fulda, studierte Deutsch, Geschichte und Erdkunde auf Gymnasiallehramt. Heute unterrichtet er an einer Fuldaer Berufsschule und lebt nach wie vor in einem kleinen Ort in der Rhön.Bei dotbooks erschien bereits Bastian Ludwigs Roman "Des Teufels Mörder".Der Autor im Internet: www.bastianludwig.de