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Stress und Stressbewältigung

E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
114 Seiten
Deutsch
Hogrefe Verlag GmbH & Co. KGerschienen am04.05.20151. Auflage 2015
Stress ist allgegenwärtiger Bestandteil unseres Alltags. Stress kann zu komplexen psychischen, körperlichen und sozialen Auswirkungen führen und ist entsprechend ein Risikofaktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung zahlreicher psychischer, psychosomatischer und somatischer Störungen. Folgerichtig hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Stress zu «einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts» erklärt. Nach einer Klärung des Stressbegriffs auf dem Hintergrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse werden die für ein therapeutisches Störungsmodell notwendigen biopsychosozialen Zusammenhänge anschaulich dargestellt. Verschiedene Instrumente der Stressdiagnostik und ihre spezifischen Einsatzmöglichkeiten werden praxisnah beschrieben. Daran anschließend liefert das Buch einen Überblick über evidenzbasierte Präventions- und Behandlungsansätze zur Bewältigung von Stress. Dazu werden in Form von Modulen u.a. Methoden zur Selbstbeobachtung, Strategien zur akuten Stressreduktion und Interventionen für die langfristige Linderung von Stressfolgen aufgezeigt. Zudem wird beschrieben, wie dysfunktionale Denkmuster abgebaut und stressreduzierende Fertigkeiten aufgebaut werden können. Die Module können individuell zusammengestellt und im Rahmen der Therapie unterschiedlicher Störungen eingesetzt werden.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR19,95
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextStress ist allgegenwärtiger Bestandteil unseres Alltags. Stress kann zu komplexen psychischen, körperlichen und sozialen Auswirkungen führen und ist entsprechend ein Risikofaktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung zahlreicher psychischer, psychosomatischer und somatischer Störungen. Folgerichtig hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Stress zu «einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts» erklärt. Nach einer Klärung des Stressbegriffs auf dem Hintergrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse werden die für ein therapeutisches Störungsmodell notwendigen biopsychosozialen Zusammenhänge anschaulich dargestellt. Verschiedene Instrumente der Stressdiagnostik und ihre spezifischen Einsatzmöglichkeiten werden praxisnah beschrieben. Daran anschließend liefert das Buch einen Überblick über evidenzbasierte Präventions- und Behandlungsansätze zur Bewältigung von Stress. Dazu werden in Form von Modulen u.a. Methoden zur Selbstbeobachtung, Strategien zur akuten Stressreduktion und Interventionen für die langfristige Linderung von Stressfolgen aufgezeigt. Zudem wird beschrieben, wie dysfunktionale Denkmuster abgebaut und stressreduzierende Fertigkeiten aufgebaut werden können. Die Module können individuell zusammengestellt und im Rahmen der Therapie unterschiedlicher Störungen eingesetzt werden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783840922527
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatPDF
Format Hinweis1 - PDF Watermark
FormatE107
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum04.05.2015
Auflage1. Auflage 2015
Reihen-Nr.58
Seiten114 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2548 Kbytes
Artikel-Nr.3200844
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Stress und Stressbewältigung;1
1.1;Inhaltsverzeichnis;7
2;Einführung;11
3;1Beschreibung von Stress und stressassoziierter Symptomatik;14
3.1;1.1Definitionsansätze;14
3.2;1.2Diagnostische Einordnung;16
3.3;1.3Epidemiologie;18
3.4;1.4Differenzialdiagnostik;19
3.5;1.5Komorbidität;31
4;2Stresstheorien und -modelle;32
4.1;2.1Allgemeines Anpassungssyndrom;33
4.2;2.2Transaktionales Modell;34
4.3;2.3Allostatic Load-Modell;36
4.4;2.4Stress im Arbeitskontext;39
4.5;2.5Protektive Faktoren;41
5;3Diagnostik und Indikation;46
5.1;3.1Erstgespräch, Makro-/Mikroanalyse und Fremdanamnese;47
5.2;3.2Psychometrische Fragebogen;49
5.3;3.3Psychobiologische Stressdiagnostik;57
6;4Behandlung und therapeutische Unterstützung;58
6.1;4.1Behandlungsanlässe;59
6.2;4.2Indikation zur Behandlung;60
6.3;4.3Therapiebeziehung;61
6.4;4.4Therapiemethoden;62
6.5;4.5Behandlungsschwerpunkte und Therapieziele;66
6.6;4.6Behandlungsmodule;72
6.7;4.7Probleme bei der Behandlung;98
6.8;4.8Effektivität und Prognose;99
7;5Fazit;100
8;6Weiterführende Literatur;100
9;7Literatur;101
10;8 Anhang;108
11;Karten;113
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Leseprobe
tresstheorien und -modelle 22-24)

Für die verschiedenen Erscheinungsformen von Stress existiert eine Vielzahl von Erklärungsmodellen, die z.?T. im Rahmen der Ätiopathogenese belastungsbedingter Störungen zu sehen sind, darunter die Anpassungsstörung, die posttraumatische Belastungsstörung oder affektive Störungen. Diese sind explizit nicht Gegenstand dieses Kapitels. Der Schwerpunkt liegt vielmehr auf Modellen, die zur Erklärung psychischer und physiologischer Veränderungen unter akuten und chronischen Stressbedingungen entwickelt wurden (Heinrichs, Nater & Ehlert, 2004), und herangezogen werden können, um mit dem Patienten ein Erklärungsmodell zu erarbeiten, das als Störungsmodell seiner individuellen stressbedingten Symptomatik dienen kann. Dabei ist den individuellen Bedingungen und dem Kern der berichteten Symptomatik Rechnung zu tragen. Während das Allgemeine Anpassungssyndrom (Selye, 1982) und das Allostatic Load-Modell (McEwen, 1998) als heuristische Erklärungsmodelle für die physiologischen Grundlagen von Erschöpfung bei chronischer Belastung dienen können, ist das Transaktionale Modell (Lazarus & Folkman, 1984) geeignet, die kognitiven Anteile (Bewertung) zu verstehen. Schließlich existieren spezifische Modelle zu den negativen Folgen von arbeitsbezogenen Belastungen, von denen das Job-Demand-Control-Modell (Anforderungs-Kontroll-Modell; Karasek, 1979) und das Effort-Reward-Imbalance-Modell (Anstrengungs- Belohnungs-Imbalance Modell; Siegrist et al., 2004) näher vorgestellt werden.

2.1 Allgemeines Anpassungssyndrom

Das Allgemeine Anpassungssyndrom (AAS) verdeutlicht eine prozessorientierte Sichtweise von Stress und kann den Zusammenhang zwischen andauernder Belastung und körperlicher Erschöpfung anhand biologischer Mechanismen erklären. Dieser naturwissenschaftliche Erklärungsansatz kann für Patienten mit einer stressassoziierten Symptomatik als Modell ihrer als unverständlich erlebten Symptome dienen.

Basierend auf Studien im Tiermodell postulierte Hans Selye in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine einflussreiche Theorie zur Reaktion des menschlichen Körpers auf langanhaltende Belastungen - das Allgemeine Anpassungssyndrom (AAS) (Selye, 1982). Selye beobachtete in seinen Versuchen, bei denen die Tiere verschiedensten vornehmlich physischen Belastungen ausgesetzt waren, ein universelles Muster von Belastungsfolgen, die sog. Stresstrias: Vergrößerung der Nebennierenrinde, Atrophie von Thymus, Milz und lymphatischen Organen sowie Ausbildung von Magen- und Darmgeschwüren.

Das AAS unterscheidet drei Phasen des Stressgeschehens (vgl. Abbildung 1): Alarmreaktion, Widerstandsphase und Erschöpfungsphase. Die Alarmreaktion ist charakterisiert durch die akute Reaktion des Organismus auf eine konkrete Belastung. Nach einer kurzen Phase des Schocks reagiert der Körper mit einer Reihe von Bewältigungsreaktionen, darunter die vermehrte Freisetzung von Glukose und freien Fettsäuren aus Muskulatur, Leber und Fettgewebe sowie die Aktivierung der Herztätigkeit und der Atmung. Die Widerstandsphase ist dagegen gekennzeichnet durch diverse endokrine und metabolische Regulationsmechanismen, welche die Kompensation und Regulation der physiologischen Veränderungen der Schockphase zum Ziel haben. Sie sind somit der Versuch des Körpers, die Homöostase wieder herzustellen bzw. die Anpassung der Organismus an die veränderten Umweltbedingungen zu fördern. Zu diesen Reaktionen gehören eine vermehrte Aktivität des vegetativen Nervensystems mit der Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin aus dem Nebennierenmark und die Aktivierung der Hypothalamus- Hypophysen-Nebennierenrinde mit der Ausschüttung von Cortisol.

Adrenalin trägt zu einer Steigerung der Herztätigkeit, des Blutdrucks, der Atmung und der Freisetzung von Glukose und Fettsäuren aus Leber, Muskulatur und Fettgewebe bei. Diese Anpassungsreaktionen bewirken eine erhöhte Verfügbarkeit von Energie, welche den Organismus zu einer adäquaten Stressreaktion befähigen sollen. Im Gegenzug werden Verdauung und lymphatische Organe in ihrer Tätigkeit gehemmt. Bei einem AAS geht bei andauernder Einwirkung starker Belastungen und dem Misslingen der physiologischen Anpassung der Organismus schließlich in eine Erschöpfung über. In dieser Erschöpfungsphase kommt es zu nachhaltigen Schädigungen einzelner oder mehrerer Organsysteme, im weiteren Verlauf zum Zusammenbruch einzelner Funktionen und schließlich im Extremfall zum Tod des Organismus.

Obwohl dieses Modell in der heutigen Stressforschung nur mehr eine untergeordnete Rolle spielt, eignet es sich als heuristisches Modell zur Verdeutlichung der körperlichen Anpassungsmechanismen und der Folgen chronischen Stresses im Hinblick auf die Erschöpfung einzelner Organsysteme.

2.2 Transaktionales Modell

Die Erklärung von Stress als psychologisches Geschehen, das vor allem durch kognitive Prozesse gesteuert wird, geht auf das in den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte Stressmodell von Richard S. Lazarus zurück (Lazarus & Folkman, 1984). Es fokussiert auf das subjektive Erleben von Stress und dient als Basis kognitiver Erklärungsansätze und Interventionen. Mithilfe dieses Stressmodells kann der Einfluss kognitiver Prozesse auf das Stressgeschehen erläutert werden. Zudem stellt dieses Modell das Behandlungsrational für kognitive Interventionen dar. Lazarus war vor allem an den Bedingungen menschlicher Stressreaktionen interessiert und legte den Schwerpunkt auf den Einfluss kognitiver Bewertungsprozesse ( appraisal ). In seinen ersten Untersuchungen war er zu der Überzeugung gelangt, dass interindividuelle Stressreaktionen zu einem...
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