Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Kampf um den Astaller-Hof

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
Rosenheimer Verlagshauserschienen am08.05.2015
Franzi muss ihren Hund unter der Woche in eine kleine Tierpension auf dem Land zur Pflege geben, da ihr neuer Chef keine Tiere duldet. Lenz, der Besitzer des Hofes, ist ihr von Anfang an sympathisch. Sie verbringt viel Zeit bei ihm und den Tieren. Als Lenz plötzlich stirbt, erfährt Franzi, dass sie zur Erbin des Hofes bestimmt wurde, gemeinsam mit seinem Sohn Simon, einem Arzt aus München. Ihn interessieren weder der Hof noch die Tiere. Er möchte verkaufen, und das möglichst bald. Die beiden geraten immer wieder aneinander und kommen sich dabei näher. Doch das beginnende Glück wird von Jakob gefährdet, der selbst ein Auge auf Franzi und den Hof geworfen hat. Ihm ist jedes Mittel recht, die beiden zu entzweien. Hat ihre Liebe eine Chance?

Doris Strobl, geboren und aufgewachsen in Ingolstadt, war lange Jahre als freiberufliche Kommunikationsberaterin tätig. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben und lebt in München. Im Rosenheimer Verlagshaus sind bereits mehrere Heimatromane erschienen.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR19,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextFranzi muss ihren Hund unter der Woche in eine kleine Tierpension auf dem Land zur Pflege geben, da ihr neuer Chef keine Tiere duldet. Lenz, der Besitzer des Hofes, ist ihr von Anfang an sympathisch. Sie verbringt viel Zeit bei ihm und den Tieren. Als Lenz plötzlich stirbt, erfährt Franzi, dass sie zur Erbin des Hofes bestimmt wurde, gemeinsam mit seinem Sohn Simon, einem Arzt aus München. Ihn interessieren weder der Hof noch die Tiere. Er möchte verkaufen, und das möglichst bald. Die beiden geraten immer wieder aneinander und kommen sich dabei näher. Doch das beginnende Glück wird von Jakob gefährdet, der selbst ein Auge auf Franzi und den Hof geworfen hat. Ihm ist jedes Mittel recht, die beiden zu entzweien. Hat ihre Liebe eine Chance?

Doris Strobl, geboren und aufgewachsen in Ingolstadt, war lange Jahre als freiberufliche Kommunikationsberaterin tätig. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben und lebt in München. Im Rosenheimer Verlagshaus sind bereits mehrere Heimatromane erschienen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783475543388
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum08.05.2015
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2381 Kbytes
Artikel-Nr.3201027
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 3

Herr Brettschneider reichte eine Krankmeldung ein und kam nicht mehr an den Arbeitsplatz zurück. Der Sklaventreiber - so nannten die Mitarbeiter ihren Chef, wenn sie unter sich waren - teilte seine Mandanten kurzerhand unter den verbliebenen Mitarbeitern auf und erklärte, dass es keinen Ersatz für Herrn Brettschneider geben würde. Franzi hatte so viel zu tun, dass sie immer erst am Samstag zum Astaller-Hof fahren konnte.

So verging Woche für Woche, und plötzlich breitete sich in der Stadt schwüle, drückende Sommerhitze aus. Als Franziska bei Lenz ankam und aus ihrem Auto stieg, atmete sie tief durch. Der alte Mann bemerkte es mit einem amüsierten Lächeln und sie versuchte sich zu verteidigen: »Lenz, du hast keine Vorstellung davon, wie es in der Stadt stinkt. Hier draußen rieche ich den Sommer. Es ist einfach traumhaft.«

Lenz grinste. »Die Städterin kommt ins Schwärmen, das gefällt mir. Warum bleibst du nicht mit Cäsar übers Wochenend bei mir und der reinen Luft?«

»Darauf bin ich jetzt aber gar nicht vorbereitet«, sagte Franzi überrascht.

»Ein Zahnbürst l kann ich dir schon auch geben«, bot Lenz an.

Franziska überlegte kurz und stimmte seinem Vorschlag zu. Sie sah, wie er sich darüber freute.

»Aber dann will ich will dir bei der Arbeit helfen«, forderte Franzi.

»Hast du nicht genug zu tun, die Woch über?«, fragte er.

Ihr Gesicht verfinsterte sich.

»Oh je!«, rief Lenz. »Was ist denn passiert?«

Franzi versuchte, ihre Verzweiflung zu verstecken. Doch vor Lenz konnte sie sich nicht verstellen. Sie hatte in ihm einen väterlichen Freund gefunden, und er sah in der jungen Frau die Tochter, die er sich immer gewünscht hatte.

»Wie soll das nur weitergehen?«, klagte Franzi, als sie mit Lenz auf der Bank vor dem Bauernhof Platz genommen hatte.

»Jeden Abend gehe ich mit Freunden weg, weil ich mich ohne Cäsar so einsam fühle. Morgens drehe ich freudlos meine Joggingrunde und beneide jeden Hundebesitzer, der mit seinem Tier an mit vorbeiläuft! Ich muss mir etwas einfallen lassen! Insgeheim hatte ich gehofft, Herr Haupt würde seine Meinung bezüglich Cäsar ändern. Aber daran glaube ich nicht mehr. Noch nie habe ich einen Menschen kennengelernt, der so hartherzig und egoistisch ist.«

Lenz nickte stumm und drückte Franzis Hand, als er die Tränen in ihren Augen schimmern sah.

Sie fuhr fort: »Ich zahle dir gern die 500 Euro im Monat. Cäsar ist hier gut aufgehoben. Aber dann kommen die Benzinkosten dazu, weil ich so oft wie möglich hierherfahren will. Das ist auf Dauer keine Lösung. Wenn ich nur wüsste, was ich machen soll. Ich studiere die Stellenanzeigen in der Zeitung, aber es ist nichts dabei.«

Mitfühlend schlug Lenz vor: »In einer Stund kommen zwei Mädels, die sich angeboten haben, die Pferdeställe auszumisten. Wir nehmen einfach den Cäsar und die anderen Hunde, die sich sicher über einen Ausflug freuen, und gehen zur Marienkapelle.«

»Ich bin nicht gläubig«, grummelte Franzi entschuldigend.

Lenz lachte: »Das ist der Mutter Maria egal. Sie hilft allen, die sie mit einem reinen Herzen bitten. Du zündest der Gottesmutter ein Kerzerl an und trägst dein Anliegen vor. Du wirst erstaunt sein, was alles geschehen kann!«

»Na gut, wenn du meinst, aber wie kann ich dich denn bei der Hofarbeit unterstützen? Ich bleibe gerne, doch du musst mich helfen lassen.«

»Ich merk , da lässt du nicht locker. Wir werden schon eine Beschäftigung für dich finden.«


Die Hunde schnüffelten begeistert am Wegrand entlang. Sie gingen brav, ohne zu zerren, an der Leine. Falls einer nicht parierte, genügte ein kurzer Befehl, den Lenz mit leiser, energischer Stimme sprach.

»Schau, der weißblaue Himmel!«, rief Franzi. »Das sieht aus wie aus einem Katalog.«

»Darum kommen auch alle zu uns nach Bayern«, bestätigte Lenz.

Die junge Frau atmete tief ein und seufzte: »Ach die reine Luft, und schau die Blumenwiese!«


Nach einer Wegbiegung erblickte Franzi die Kapelle. »Ich warte mit den Hunden draußen«, bot Lenz an. »Geh nur rein zur Gottesmutter.«

Unsicher trat Franzi in das kleine, kühle Gebäude und stellte sich vor die Madonnenstatue. »Entschuldigen Sie, Frau Maria, wenn ich nicht an Sie glaube und Sie trotzdem um Hilfe für meinen Cäsar und mich bitte. Es ist mein innigster Herzenswunsch, dass wir wieder zusammenleben können. Danke schön.«

Sie sah sich suchend um, entdeckte aber keine Möglichkeit, eine Kerze anzuzünden und ging wieder nach draußen. Sie nahm Lenz die Hunde ab und er zog aus seiner Jackentasche ein Teelicht und Streichhölzer.

»Hab s vergessen dir zu geben«, raunte er. »Ich stell es nicht zu nah an die Altardecke. Es wäre doch jammerschade, wenn das Kircherl abbrennen tät, oder?«


Am Samstagabend ließ sich Lenz erschöpft auf die Bank fallen. Er hatte die Wiese gemäht, das Gras mehrmals gewendet, die Ziegenställe ausgemistet und die Pferde gestriegelt. Franzi setzte sich zu ihm. Ihr Rücken schmerzte von der ungewohnten Putzarbeit. Sie hatte die Wohnküche gründlich gereinigt und anschließend das Hunde- und Katzenhaus sauber gemacht.

Der alte Mann und die junge Frau freuten sich über den lauen Sommerabend. Sie aßen Radieser l und einen Rettich aus eigenem Anbau mit einem Butterbrot und tranken ein kühles Bier dazu.

»Gell, wunderbar mild, der Radi«, lobte Lenz seine Ernte, und Franzi nickte zustimmend. Die Hunde lagen friedlich schlafend vor ihren Füßen. Während der Sommerferien herrschte Hochbetrieb in der Hundepension. Alle neun verfügbaren Räume waren belegt. Cäsar hatte sich in eine griechische Hirtenhündin verliebt. Franzi und Lenz hatten ihren Spaß daran, zu beobachten, wie Franzis Hund die angebetete Hundedame umschwänzelte, die ihn jedoch immerfort ignorierte.

Als die Nacht hereinbrach und ein großartiges Sternenzelt sichtbar wurde, schauten sie beide lange schweigend zum Firmament. Schließlich stand Lenz auf. »Ich bring die Pensionsgäste auf ihre Zimmer«, sagte er und weckte die Hunde.

»Soll ich mitkommen?«, erkundigte sich Franzi.

»Nein, nein, schau du nur die Sterne an«, wiegelte er ab. Als er aufstand, verzog er das Gesicht und taumelte leicht.

»Was ist denn los mit dir?«, fragte Franzi besorgt. »Ist dir nicht gut?«

Lenz machte eine abwehrende Handbewegung und ging mit den Hunden weg.

Voller Ehrfurcht schaute Franzi zum Himmel. Trotz des ganzen Ärgers in der Steuerkanzlei breitete sich ein tiefer Frieden in ihr aus. Sie legte die Hände in den Nacken und konzentrierte sich vollkommen auf die funkelnden Sterne. Das laute Kläffen der Hunde riss sie aus dieser friedlichen Stimmung. Verwundert lauschte sie eine Weile, doch als das Bellen nicht aufhörte, ging sie zum Hundehaus. Lenz lag auf dem Boden und rührte sich nicht.

»Lenz!«, schrie Franzi entsetzt.

Er stöhnte und sie betrachtete angstvoll sein kalkweißes Gesicht.

»Lenz!«, rief sie. »Was ist mit dir, hörst du mich? Tut dir etwas weh?«

Er gab keine Antwort. Franzi drehte ihn behutsam auf die Seite und sagte, obwohl sie innerlich vor Aufregung bebte, mit beruhigender Stimme: »Ich bin gleich zurück, ich hol Hilfe.«

Sie rannte ins Haus und holte ihr Handy. Während sie zu Lenz zurückhastete, rief sie den Notarztwagen. Sie schob dem alten Mann ein Kissen unter den Kopf und sperrte schnell alle Hunde ein.


Franzi kniete neben Lenz, als die Helfer ins Haus stürmten.

Nach kurzer Zeit stellte der Notarzt fest: »Ein Kreislaufkollaps; in Anbetracht seines Alters ist es besser, wenn wir ihn mit in die Klinik nehmen.« Franzi schlug entsetzt die Hand vors Gesicht und fing an zu weinen.

»Keine Sorge«, tröstete der Arzt, »Ihr Vater ist bei uns in besten Händen.«

»Ich komme mit«, sagte Franzi.

Lenz, der nach einer Spritze das Bewusstsein wiedererlangt hatte, protestierte mit zittriger Stimme: »Bitte, Franzi, die Viecher kannst nicht alleine lassen. Bleib auf dem Hof, das hilft mir am meisten.«

Sie drückte seine Hand vorsichtig. »Wie du willst. Werd bloß schnell g sund.«

Er schloss seine Augen. »Ich bin so müd «, ächzte er.

»Nicht reden. Ruhe jetzt!«, befahl der Arzt.

Als der Krankenwagen vom Hof fuhr, holte Franzi ihren Hund und ging mit ihm zum Bauernhof.

»Du musst heute bei mir schlafen, Cäsar«, bestimmte sie. »Allein ist mir ein bisschen unheimlich...
mehr

Autor

Doris Strobl, geboren und aufgewachsen in Ingolstadt, war lange Jahre als freiberufliche Kommunikationsberaterin tätig. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben und lebt in München. Im Rosenheimer Verlagshaus sind bereits mehrere Heimatromane erschienen.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt