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Planetenroman 39 + 40: Welt am Abgrund / Wächter der Unsterblichkeit

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
302 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am02.10.2015
Auf der Spur eines Spions gelangt der terranische Mutant Ras Tschubai zur Kolonialwelt Doomsday. Bevor er seinen Auftrag erfüllen kann, muss Tschubai sich mit der feindlichen Natur des Planeten auseinandersetzen - und um das Schicksal dieser Welt kämpfen, die einer doppelten Bedrohung ausgesetzt ist ... Auf der Welt Lando im Andromedanebel werden Menschen in einer Art Zoo inhaftiert. Die mysteriösen Meister der Insel wollen ihr Verhalten studieren. Auch eine terranische Familie aus den fünfziger Jahren wird dorthin entführt. Langsam kommen die Menschen dem Geheimnis der Welt auf die Spur - und in Kontakt mit deren Hüter ... Die beiden Romane von Horst Hoffmann liefern neue Hintergründe zu den PERRY RHODAN-Zyklen 'Die Cappins' und 'Die Meister der Insel'.mehr

Produkt

KlappentextAuf der Spur eines Spions gelangt der terranische Mutant Ras Tschubai zur Kolonialwelt Doomsday. Bevor er seinen Auftrag erfüllen kann, muss Tschubai sich mit der feindlichen Natur des Planeten auseinandersetzen - und um das Schicksal dieser Welt kämpfen, die einer doppelten Bedrohung ausgesetzt ist ... Auf der Welt Lando im Andromedanebel werden Menschen in einer Art Zoo inhaftiert. Die mysteriösen Meister der Insel wollen ihr Verhalten studieren. Auch eine terranische Familie aus den fünfziger Jahren wird dorthin entführt. Langsam kommen die Menschen dem Geheimnis der Welt auf die Spur - und in Kontakt mit deren Hüter ... Die beiden Romane von Horst Hoffmann liefern neue Hintergründe zu den PERRY RHODAN-Zyklen 'Die Cappins' und 'Die Meister der Insel'.

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1.

 

Stace Maccabor steckte das Buschmesser in den Gürtel zurück und legte auch die schwere Büchse wieder an ihren Platz neben den Decken. Er setzte sich und blickte in die Dunkelheit.

Wir machen uns alle verrückt!, dachte er. Kein Mooner wagt sich in die Nähe der Leuchtpflanzen. Nicht bei Nacht.

Stace blieb wachsam. Schlaf würde er nicht finden. Er hatte etwas gehört, irgendwo im Dickicht zwischen den bläulich schimmernden Büschen. Wenn es keine Mooner waren, dann vielleicht Tiere, die wie die Mooner nachts aus ihren Löchern kamen und auf Beutefang gingen.

Am Tag jagten die Menschen - in der Nacht Doomsday.

Die Büchse griffbereit neben sich, nahm Maccabor eine Flasche vom Schlittenwagen und trank. Es war kalt, und kein Fallensteller, der alle Sinne beisammen hatte, machte in der Dunkelheit Feuer. Sie hatten andere Mittel, um sich zu wärmen - innerlich.

Es blieb still und Maccabor wachsam. Er hatte Jäger gekannt, die sterben mussten, weil sie nur einen Augenblick lang unachtsam gewesen waren.

Ein Tagesmarsch bis zur Niederlassung. Maccabor verfluchte die Tatsache, dass er seinen Partner im Streit an eine andere Gruppe verloren hatte und so nur langsam vorankam. Der Schlitten war mit Fellen, Hörnern und Beuteln schwer beladen, die Pfade durch die Wildnis zugewachsen.

Es war nicht das erste Mal, dass Stace aus dem Dschungel zurückkehrte, zu den verlorenen Außenposten dessen, was man auf Doomsday Zivilisation nannte.

Niemals hatte er sich so sehr nach dem Anblick der Baracken und Zäune gesehnt. Er hatte seine eigene Meinung zu den Gerüchten über einen Amoklauf der Mooner. Sie waren immer gefährlich. Wer diesen weiß bepelzten Halbmenschen in die Hände fiel, war verloren. So war es immer gewesen. Was sollte sich nun geändert haben?

Dennoch war Maccabor unruhiger als sonst. Er spürte, dass Unheil in der Luft lag, aber er wehrte sich gegen die Hysterie, der er beim Zusammentreffen mit anderen Jägern begegnet war.

Stunden vergingen, ohne dass etwas geschah. Keine glühenden Augen im Unterholz, kein Laut mehr. Maccabor glaubte schon, dass sich das, was um seinen Lagerplatz herumgestrichen war, verzogen hatte, als er den Schrei hörte.

Er fuhr ihm durch Mark und Bein. Stace sprang auf, das Gewehr im Anschlag.

Eine Frau schrie ganz in der Nähe. Sie schrie wie ein Mensch, der Schlimmeres als den Tod vor Augen hatte. Einen Moment war Stace wie gelähmt. Schon einmal hatte er jemanden so schreien gehört, auch eine Frau. Aber das war lange her.

Stace warf einen flüchtigen Blick auf den Schlitten mit dem gesamten Ertrag von fast einem Jahr Wildnis. Er unterdrückte einen Fluch und schlug sich in die Büsche. Jedes unnötige Geräusch vermeidend, arbeitete er sich durch Unterholz und die hohen, leuchtenden Rankengewächse, von denen die abergläubischen Mooner glaubten, dass in ihnen ihre Naturgeister lebten. Solange er sich dicht an ihnen hielt, war er sicher.

Das Schreien wurde lauter. Nun kamen andere Geräusche dazu. Stace erstarrte. Wieder fühlte er sich um Jahre zurückversetzt, und die Erinnerung trieb ihn vorwärts. Er begann zu laufen, teilte das Dickicht mit dem Messer und ignorierte die Dornenranken, die in sein Gesicht peitschten. Die Schreie brachen abrupt ab. Stace rannte. Er durfte nicht zu spät kommen! Nicht noch einmal!

Bäume und Büsche teilten sich. Eine Lichtung. Nur das fahle Licht des Mondes beschien die gespenstische Szene, die sich Maccabors Augen bot.

Mooner! Ein halbes Dutzend von ihnen!

Stace stieß einen Schrei aus und stürzte sich, ohne zu überlegen, auf die weißen, zottigen Gestalten mit den rot glühenden Augen. Seine Büchse krachte dreimal kurz hintereinander. Drei Halbmenschen stürzten zu Boden. Die anderen drei erfassten die Situation augenblicklich. Zwei zerrten die Frau in die Büsche. Der dritte stürzte sich auf den Jäger.

Stace empfing ihn mit dem Messer. Auch in der Faust des Mooners blitzte Stahl. Stace blockierte den Hieb mit dem linken Arm und schlug dem Gegner das Buschmesser in den Leib. Er stieß ihn von sich. Etwas in ihm machte fast übermenschliche Kräfte frei. Er war bei den anderen, bevor diese die Frau fallen lassen und sich verteidigen konnten. Stace streckte einen von ihnen mit zwei gezielten Faustschlägen gegen die Schläfe zu Boden. Die Frau schrie auf. Stace wirbelte herum und sah etwas auf sich zukommen. Ein furchtbarer Schlag traf ihn am Kopf. Er taumelte zurück. Der Mooner ließ ihm keine Zeit, zu sich zu kommen. Ein weiterer Schlag. Eine schwere Keule traf Maccabors Stirn. Sterne tanzten vor den Augen des Jägers. Er verfing sich mit dem Fuß in einer Wurzel und fiel. Benommen streckte Stace beide Hände aus und bekam den Gegner am Hals zu fassen, als dieser sich auf ihn warf. Er sah in die glühenden Augen, spürte, wie sich raue Finger gegen seine Kehle drückten. Stace versuchte, sich herumzuwälzen und die Beine hochzuziehen, um den Mooner abzuschütteln, doch der Halbmensch klammerte sich an ihn wie eine Katze.

Die Hand mit der Keule hob sich zum tödlichen Schlag. Maccabor ließ den Hals des Gegners los und griff nach dessen Arm. Stace bäumte sich mit all seiner Kraft auf und konnte den Mooner von sich kippen. Eng umschlungen wälzten sie sich über den Boden. Stace wusste, dass er im Nahkampf so gut wie keine Chance gegen dieses Wesen aus ungebändigter Wildheit hatte. Gelbe Reißzähne schlugen sich in seine Schulter. Der Mooner ließ die Keule fallen. Wieder gruben sich seine Klauen in Staces Hals. Der Jäger bekam keine Luft mehr. Er schlug nach dem Gegner, ohne auch nur die geringste Wirkung zu erzielen. Seine Kräfte erlahmten.

Stace sah die Keule wieder über sich. Doch der Mooner hatte beide Hände an seinem Hals.

Stace verriet sich durch seinen Blick. Der Mooner ließ von ihm ab, fuhr herum und war schon im Sprung, als ihn die massive Keule mit voller Wucht traf.

Noch halb aufgerichtet hockte er über Maccabor, als seine Augen erloschen. Blut rann von der Kopfwunde und sickerte in das weiße Fell. Stace schnappte nach Luft, bekam ein Bein frei und stieß den Toten von sich.

Die Frau starrte den Mooner ungläubig an, dann die Keule in ihrer Hand, als ob sie nicht glauben könnte, dass sie es gewesen war, deren Hand sie geführt hatte. Sie warf sie weit von sich.

Stace richtete sich unter Schmerzen auf und blickte die Fremde an.

Es ist Karba! Komm zu dir!

Maccabor schüttelte den Kopf. Er stützte sich auf und sah sich um. Sechs Mooner am Boden. Hier in der Nähe der Leuchtenden Felder, wo sie niemals hätten sein dürfen.

Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Stace sah in das Gesicht der Fremden. Sie war jung, viel jünger, als er erwartet hatte. Beulen und Schrammen zeugten von ihrem Kampf gegen die Halbmenschen. Ihre Fellbekleidung war an einigen Stellen zerrissen.

»Danke«, hörte er sich sagen. Er musste sich von der Erinnerung losreißen. Dies war nicht Karba! Nichts brachte die Gefährtin zurück.

»Du bedankst dich bei mir?« Die Fremde lachte hysterisch. »Wofür? Dass ich eine der Kreaturen ...?«

Stace gab sich einen Ruck. Er spürte, wie seine Kräfte zurückkehrten. Er stand auf.

Im gleichen Augenblick ging eine Veränderung mit dem Mädchen vor. Erst jetzt schien sie sich ihrer Situation voll bewusst zu werden. Der Kampf hatte sie für Minuten abgelenkt. Sie schlug die Hände vor die Augen und begann zu schluchzen. Ihre Beine gaben nach. Stace fing sie auf, als sie fiel. Er legte sie sanft auf das Moos und sah in starre, blicklos in die Ferne gerichtete Augen.

»Es ist vorbei«, sagte er. »Vorbei, hörst du? Du lebst?«

»Ich lebe!«, schrie sie. »Aber die anderen! Sie sind bei ihnen! Sie ...!«

Stace wusste nicht, was diese Fremde, eine Jägerin wie er, Schreckliches erlebt hatte, bevor er ihr zu Hilfe kommen konnte, aber jetzt traf es sie mit voller Wucht. Ihre Lippen schlossen sich. Stace redete auf sie ein, immer eindringlicher, aber er erhielt keine Antwort mehr. Apathisch lag sie vor ihm und rührte sich nicht mehr.

Aus den Augenwinkeln heraus gewahrte er eine Bewegung. Er fuhr herum.

Der Mooner, den er nur durch Faustschläge betäubt hatte, versuchte sich davonzuschleichen. Stace war mit wenigen Schritten bei ihm, warf ihn auf den Rücken und setzte ihm die Knie auf die Schultergelenke.

Heißer Atem schlug ihm entgegen. Die Augen des Wesens waren wie glühende Kohlen, die ihn wild anfunkelten. Der Mooner schnappte nach Staces Händen, als er den Hals des Halbmenschen packte.

»Du verstehst mich!«, schrie der Jäger in der Sprache der Mooner. »Ich weiß, dass ihr uns versteht! Die Frau war nicht allein! Wo sind die anderen?«

Der Mooner röchelte und versuchte sich aufzubäumen. Stace hielt ihn fest umklammert. Er schlug mit der Faust in sein Gesicht.

»Du wirst reden!«, fuhr er ihn an, als er keine Antwort erhielt. Er sah sich schnell um. Noch war keine Bewegung um die Lichtung herum zu erkennen, aber falls das Mädchen die Wahrheit gesagt hatte, mussten sich weitere Mooner in unmittelbarer Nähe befinden. Stace wurde sich dessen bewusst, dass er hier wie auf einem Präsentierteller saß, aber wenn er schon nicht lebend aus dem Dschungel kommen sollte, wollte er zumindest wissen, warum nicht.

Stace sah sein Messer in Griffweite am Boden liegen. Er hob es blitzschnell auf und setzte es an den Hals des Mooners.

»Rede!«

Der Zottige schloss den Rachen. Sekundenlang sahen er und der Jäger sich stumm in die Augen. Ein kalter Schauer überlief Maccabor, der jahrelang in der Wildnis mit all ihren Gefahren gelebt hatte - in der Hölle dieses verwunschenen...
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