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Mythor 119: Das sterbende Land

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am19.11.2015
Mythor, der Sohn des Kometen, begann vor rund zweieinhalb Jahren seinen Kampf gegen die Mächte des Dunkels und des Bösen in Gorgan. Dann wurde der junge Held nach Vanga verschlagen, der von den Frauen beherrschten Südhälfte der Lichtwelt. Und obwohl in Vanga ein Mann nichts gilt, verstand Mythor es nichtsdestoweniger, sich bei den Amazonen Achtung zu verschaffen und den Hexenstern zu erreichen, wo er endlich mit seiner geliebten Fronja zusammenkam. Gegenwärtig befinden sich der Sohn des Kometen und seine Gefährten, zu denen inzwischen auch Fronja, die ehemalige Erste Frau von Vanga zählt, inmitten der Schattenzone. Mythor hat mit seiner Schar Carlumen in Besitz genommen, die Fliegende Stadt des legendären Caeryll. Dieses einstige Gefährt des Lichts ist jedoch zum Spielball dunkler Kräfte geworden und hat eine Fahrt angetreten, die ausweglos erscheint. Allerdings ist es Mythors magiekundigen Gefährten inzwischen gelungen, Yhr, die Schlange des Bösen, die Carlumen in ihrem Leib mit sich führt, in Fesseln zu schlagen und Einfluss auf den Kurs der Fliegenden Stadt zu nehmen. Dieser Kurs führt nun in DAS STERBENDE LAND ...mehr

Produkt

KlappentextMythor, der Sohn des Kometen, begann vor rund zweieinhalb Jahren seinen Kampf gegen die Mächte des Dunkels und des Bösen in Gorgan. Dann wurde der junge Held nach Vanga verschlagen, der von den Frauen beherrschten Südhälfte der Lichtwelt. Und obwohl in Vanga ein Mann nichts gilt, verstand Mythor es nichtsdestoweniger, sich bei den Amazonen Achtung zu verschaffen und den Hexenstern zu erreichen, wo er endlich mit seiner geliebten Fronja zusammenkam. Gegenwärtig befinden sich der Sohn des Kometen und seine Gefährten, zu denen inzwischen auch Fronja, die ehemalige Erste Frau von Vanga zählt, inmitten der Schattenzone. Mythor hat mit seiner Schar Carlumen in Besitz genommen, die Fliegende Stadt des legendären Caeryll. Dieses einstige Gefährt des Lichts ist jedoch zum Spielball dunkler Kräfte geworden und hat eine Fahrt angetreten, die ausweglos erscheint. Allerdings ist es Mythors magiekundigen Gefährten inzwischen gelungen, Yhr, die Schlange des Bösen, die Carlumen in ihrem Leib mit sich führt, in Fesseln zu schlagen und Einfluss auf den Kurs der Fliegenden Stadt zu nehmen. Dieser Kurs führt nun in DAS STERBENDE LAND ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845398716
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum19.11.2015
ReiheMythor
Reihen-Nr.119
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1232 Kbytes
Artikel-Nr.3218410
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2.

 

Proscul erfuhr in den seltenen lichten Momenten, dass Yirzahoo immer noch durch die Düsterzone wanderte. Niemand vermochte genau zu sagen, wie lange es her war, seit man den Garten Nowow verlassen hatte. Denn seit Tombul die Kalendarinnen abgesetzt und das Monatshaus geschlossen hatte, kannten die Rohnen kein Zeitmaß mehr. Und den Frauen war es bei Strafe untersagt worden, insgeheim zu kalendern.

Denn Tombul hatte beschlossen, dass man Tage und Monde erst wieder zählte, wenn man die Lichtwelt erreicht hatte.

Proscul war nur noch Haut und Knochen. Als er zum ersten Mal erfasste, dass Jercels Weib Ejoba ihn betreute, wäre er vor Schreck fast gestorben. Denn man munkelte in Yirzahoo viel Böses über diese Frau, und Proscul machte es Angst, dass er ihr ausgeliefert war. Aber allmählich erkannte er, dass sie gut für ihn sorgte.

Sie saß oft lange an seinem Lager, kühlte seine heiße Stirn mit Yarlmilch und flößte ihm breiige Nahrung ein.

Auch Jercel verbrachte viel Zeit bei ihm, Tombul ließ sich dagegen kein einziges Mal blicken. Proscul erfuhr auch bald den Grund dafür. Als er so weit bei Kräften war, dass er sprechen konnte und sich nach dem Verbleib des Schamanen erkundigte, sagte Jercel:

»Ich habe Tombul verboten, dich zu besuchen. Ich habe die berechtigte Befürchtung, dass er dich töten würde. Er hat es schon einmal versucht, damals, im Garten Nowow, als du ihm den Zauberkristall brachtest.«

Proscul brachte mühsam hervor:

»Das ... könnte Tombul nie tun ... mich, seinen Schüler ...«

Jercel drückte ihn sanft aufs Lager zurück.

»Beruhige dich wieder, Proscul«, redete er ihm zu. »Ich will keine bösen Reden wider Tombul führen. Aber seit dem Aufenthalt in Nowow hat er sich sehr gewandelt. Die Macht jenes Zauberkristalls, den du ihm brachtest, ist ihm in den Kopf gestiegen. Er glaubt, allein über Yirzahoo herrschen zu können.«

»Jetzt ist es genug«, schaltete sich Ejoba ein. »Es ist niederträchtig von dir, Proscul Schuldgefühle aufschwatzen zu wollen.«

»Aber das ist nicht meine Absicht«, verteidigte sich Jercel.

»Verschwinde jetzt!«

Jercel war das Oberhaupt der Rohnen, aber in ihrer Hütte galt Ejobas Wort. Er ging und überließ ihr das Feld.

Die Müdigkeit übermannte Proscul wieder, das Sprechen hatte ihn zu sehr angestrengt. Im Halbschlaf merkte er, wie Ejoba ihn pflegte, und er spürte, dass sie es mit aller Hingabe tat, der sie fähig war.

»Mir war es nie vergönnt, selbst Kinder zu bekommen«, hörte er das fette Weib mit sanfter Stimme sagen. »Ich habe mich ins Kalendern geflüchtet, weil ich glaubte, dadurch die Götter beeinflussen zu können. Doch letztlich nahmen sie mir selbst diese Gabe, so dass ich nicht einmal mehr Frau war. Darum, Proscul, liebe ich dich wie einen Sohn, und ich werde nicht zulassen, dass Tombuls Gifttrank dich umbringt. Du musst mir nur vertrauen. Bitte, hasse mich nicht der Verfehlungen wegen, die ich einst begangen habe. Wenn wir eines Tages ins Licht treten, dann werden die Götter auch mich von meinen Sünden reinigen. Aber an dir will ich jetzt schon Gutes tun ...«

Ejobas Stimme schläferte ihn ein und entführte ihn in Träume über eine glorreiche Vergangenheit und eine schönere Zukunft.

Er vertraute sich ihr an. Sie war ein guter Mensch in einer hässlichen und rauen Schale. Es mochte so sein, dass sie es Jercel vergalt, weil er sie nicht zur Mutter gemacht hatte. Proscul aber schenkte sie alle Liebe, deren sie fähig war.

 

*

 

Einst stellten sich Rohno und seinem Stamm, der auf drei Yarls durch die Düsterzone zog, drei riesige Alben entgegen und verlangten von den Nomaden, dass sie ihnen dienten. Doch Rohno weigerte sich, dies zu tun, und als er erkannte, dass die Alben den Finstermächten gehorchten, da beschloss er, mit seinem Stamm eher in den Tod zu gehen, als sich dem Bösen zu verschreiben.

Da erschien ihm der Lichtgott Goolux und belohnte ihn für seine Standhaftigkeit. Er zeigte Rohno, wie man mit Steinen Funken schlagen und so Feuer entzünden konnte, und wie man dieses Feuer nützen konnte, um die Alben in die Flucht zu schlagen. So kam es, dass Rohno die Barrikaden, mit denen die Alben Yirzahoo den Weg versperrten, in Brand setzte und gleichzeitig Scheiterhaufen entzündete, die er rings um das Lager der Alben errichtet hatte. Und während die Alben in diesem Kesselfeuer schmorten, zog Rohno mit den Seinen von dannen.

Noch einmal erschien dem Stammesführer Goolux und lobte ihn erneut für seinen Mut und seine Standhaftigkeit, und er prophezeite ihm, dass er eines Tages das Lichte Land Heluma finden würde, in dem nicht ewige Düsternis herrschte, sondern wo das Licht des Tages jedes Mal wieder über die Schwärze der Nacht triumphierte. Goolux gab Rohno noch viele andere Weisheiten mit auf den Lebensweg, die nach dem Tod des Stammvaters der Rohnen von einem Schamanen an den anderen weitergegeben wurden.

Auch Proscul war von Tombul bereits in die Mysterien eingeweiht worden. Doch war der Schüler überzeugt, dass sein Lehrmeister einiges von dem alten Glauben veränderte und durch eigene Worte ersetzte.

In jungen Jahren schon hatte man den Weißling in die alten Lehren eingeweiht. Noch bevor er zwischen Mann und Frau unterscheiden konnte, hatte er erfahren, dass der Körper der Frau regelmäßigen Gezeiten unterworfen war, die es ihr erlaubten zu kalendern. Ein solcher Abschnitt wurde Umlauf, aber auch Monat - und sogar Mond genannt. Zwölf solcher Abschnitte hießen Jahr, und jeder Abschnitt war in achtundzwanzig Tage unterteilt.

Als Junge nahm Proscul diese Begriffe einfach hin, später, als die Zeichen den Weißling zu Tombuls Nachfolger bestimmten, erfuhr er von dem Schamanen, dass diese Bezeichnungen auf Goolux zurückzuführen und der Lichtwelt entlehnt waren. Durch Reisende, die es aus der Lichtwelt in die Düsterzone verschlug, wurde die Legende bestätigt.

Proscul war achtzehn Jahre alt, als er erfuhr, dass in der Lichtwelt der Tag von Licht und Sonne bestimmt wurde, die Nacht dagegen von Dunkelheit und Mond, und dass ein Umlauf die Phasen des Mondes bezeichnete und ein Jahr von der Sonne abgelesen wurde. Durch dieses Verständnis verstärkte sich Prosculs Glaube an die alten Lehren und an Goolux' Prophezeiungen. Und er war davon überzeugt, dass viel Weisheit in den Lehren steckte, die die Frau nicht nur als Arterhalterin priesen, sondern sie auch als Messerin der Zeit bestimmten.

Doch dann verbot Tombul das Kalendern, indem er die Vision einer zunehmenden Frauenherrschaft heraufbeschwor und darauf verwies, dass man erst wieder kalendern dürfe, wenn Yirzahoo in die Lichtwelt einzog.

Proscul wusste nicht mehr, wie viel Zeit seit damals vergangen war, denn er hielt sich an Tombuls Verbot. Aber er konnte es nicht unterlassen, die vergangenen Tage, Monde und Jahre zu schätzen. Und so schätzte er, dass er etwa 25 Jahre war, als Yirzahoo die flammenden Bäume von Nowow erreichte, und dass ungefähr vier Jahre zuvor das Kalendern abgeschafft worden war. Dieser Umsturz erfolgte zufällig zur gleichen Zeit, als sich Ejobas Wechsel von der Frau zu einer Alten vollzog. Und das Zusammentreffen dieser beiden Ereignisse führte zu bösen Gerüchten, die besagten, dass es sich um alles andere als einen Zufall handelte.

Ein anderes Gerücht kam auf, das besagte, dass diese oder jene Frau im geheimen immer noch kalenderte. Als aber Tombul über drei Beschuldigte ein fürchterliches Strafgericht hielt, verstummten diese Gerüchte. Entweder waren die geheimen Kalendarinnen vorsichtiger geworden, oder aber sie hielten sich fortan an die Gebote.

Proscul schätzte Jercel auf vierzig Jahre, Ejoba mochte um fünf weniger zählen, Tombul aber war um gut zehn Jahre älter.

Das alles ging Proscul durch den Kopf, während Yirzahoo dem fernen Ziel Heluma zustrebte und sich sein Zustand nur langsam besserte.

 

*

 

Eines Tages suchte Tombul Proscul an seinem Krankenlager auf. In seiner Begleitung befand sich der Yarl-Führer Horgum. Der Schamane verscheuchte Ejoba, die sich auf Prosculs Lager setzen und seine Hände halten wollte. Beim Hinausgehen zischte sie Tombul zu:

»Wehe, du fügst meinem Schützling ein Leid zu!«

Als sie allein waren, sagte Tombul:

»Komm mit mir zurück zu Hoomassa, Proscul. Du hast noch viel zu lernen, und ich spüre, dass meine Zeit bald kommen wird. Zuvor aber möchte ich noch einmal das Licht von Heluma sehen. Ich bin uralt und brauche einen starken Geist an meiner Seite.«

Hoomassa war der Name des Yarls, auf dem Tombul lebte, Horgum der Treiber dieses Yarls.

»Wir sind eine verschworene Gemeinschaft, Proscul, und stehen zu Tombul«, sagte Horgum. »Jercel ist ein Schwächling, der sich von seinem Weib unterdrücken lässt. Er hat Angst vor der Lichtwelt. Wenn uns einer nach Heluma führen kann, dann Tombul. Aber er braucht deine Unterstützung. Als Weißling kannst du auch jene überzeugen und für uns gewinnen, die jetzt noch zaudern.«

»Ich bin schwach und krank«, sagte Proscul.

»Damit werde ich dich rasch heilen können«, sagte Tombul und holte den Zauberkristall hervor, den ihm Proscul aus der Krone eines flammenden Baumes beschafft hatte. »Dieser Kristall gibt mir die Macht, Rohnos Willen durchzusetzen. Aber Jercel widersetzt sich mir, und er hat noch viele Anhänger. Wir brauchen dich, Proscul, um die Wankelmütigen zu überzeugen, dass Jercel den falschen Weg beschreitet. Ohne ihn wären wir längst schon in Heluma.«

»Jercel war gut zu mir«, sagte Proscul. »Ich glaube auch, dass er den Rohnen ein guter Führer ist. Es wäre gemeiner Verrat, würde ich mich jetzt...
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