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Mythor 32: Das Orakel von Theran

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am24.09.2015
Seit dem Tag der Wintersonnenwende, dem Tag der entscheidenden Schlacht, die auf dem Hochmoor von Dhuannin zwischen den Streitern der Lichtwelt und den Kräften des Dunkels ausgetragen wurde, sind Wochen vergangen. Mit der Unterstützung Drudins, des obersten Dämonenpriesters, der die Kräfte der Finsternis mobilisierte, haben die eroberungssüchtigen Caer über die Kämpfer der Lichtwelt triumphiert und die große Schlacht für sich entschieden. Damit halten Tod und Verderben ihren Einzug auch in solchen Ländern, die bisher vom Krieg verschont geblieben sind. Massen von Menschen, unter ihnen die demoralisierten Besiegten der Schlacht, streben in heilloser Flucht nach Süden, die Herzen von Trauer und Hass erfüllt. Auch Mythor, der junge Held der Lichtwelt, zieht südwärts. Er gibt noch lange nicht auf, sondern ist bereit, den Kampf gegen das Dunkel mit aller Kraft fortzuführen, zumal er auf seinem Weg vor sich noch einige Fixpunkte des Lichtboten weiß, von denen er sich Unterstützung erhofft. Nach dem Zusammentreffen mit Luxon, seinem Gegenspieler, ist Mythor jedoch vor allem darauf bedacht, die Wahrheit über seine Bestimmung herauszufinden. Der Ort, von dem sich Mythor Aufschluss darüber erwartet, ist DAS ORAKEL VON THERAN ...mehr

Produkt

KlappentextSeit dem Tag der Wintersonnenwende, dem Tag der entscheidenden Schlacht, die auf dem Hochmoor von Dhuannin zwischen den Streitern der Lichtwelt und den Kräften des Dunkels ausgetragen wurde, sind Wochen vergangen. Mit der Unterstützung Drudins, des obersten Dämonenpriesters, der die Kräfte der Finsternis mobilisierte, haben die eroberungssüchtigen Caer über die Kämpfer der Lichtwelt triumphiert und die große Schlacht für sich entschieden. Damit halten Tod und Verderben ihren Einzug auch in solchen Ländern, die bisher vom Krieg verschont geblieben sind. Massen von Menschen, unter ihnen die demoralisierten Besiegten der Schlacht, streben in heilloser Flucht nach Süden, die Herzen von Trauer und Hass erfüllt. Auch Mythor, der junge Held der Lichtwelt, zieht südwärts. Er gibt noch lange nicht auf, sondern ist bereit, den Kampf gegen das Dunkel mit aller Kraft fortzuführen, zumal er auf seinem Weg vor sich noch einige Fixpunkte des Lichtboten weiß, von denen er sich Unterstützung erhofft. Nach dem Zusammentreffen mit Luxon, seinem Gegenspieler, ist Mythor jedoch vor allem darauf bedacht, die Wahrheit über seine Bestimmung herauszufinden. Der Ort, von dem sich Mythor Aufschluss darüber erwartet, ist DAS ORAKEL VON THERAN ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845397849
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum24.09.2015
ReiheMythor
Reihen-Nr.32
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1285 Kbytes
Artikel-Nr.3218507
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1.

 

Mythor bot sich ein grauenvoller Anblick, als er die Höhe der Sanddüne erreichte und von dort in die Senke hinunterblickte.

Was er sah, traf ihn nicht völlig unerwartet. Der Rauch und die über diesem Gebiet kreisenden Totenvögel, die sich ausschließlich von Aas ernährten, hatten ihn vorgewarnt. Trotzdem verursachte ihm dieses Bild der Zerstörung und des Todes Übelkeit.

Es mochten an die fünfzig Flüchtlinge aus dem Norden gewesen sein, die hier, in der Wüste von Salamos, ihr Lager aufgeschlagen hatten. Der Überfall musste des Nachts stattgefunden und die Flüchtlinge überrascht haben. Mythor erkannte das an verschiedenen untrüglichen Zeichen.

Die Ochsen waren nicht vor die Wagen gespannt, sondern ihre von Lanzenstichen gezeichneten und von langen, rotgefiederten Pfeilen durchbohrten Kadaver lagen abseits. Einige der Flüchtlinge lagen noch wie im Schlaf da, aber der Wüstensand um sie war blutgetränkt - und vom Feuer rußgeschwärzt, das die Wegelagerer entzündet hatten.

Offenbar hatten es die Angreifer nicht auf Beute abgesehen gehabt, denn sie hatten die Wagen mitsamt der Ladungen angezündet. In den halb verkohlten Überresten glosten noch einige Glutnester. Doch das störte die gefiederten und anderen Aasfresser nicht. Sie ließen sich nicht einmal von Mythors Anwesenheit in ihrem grausigen Mahl stören. Erst als Hark heulend ins Lager rannte, stob die Meute der wolfsähnlichen Vierbeiner verschreckt auseinander, erhoben sich die Totenvögel mit trägem Flügelschlag in die Lüfte.

»Hark!«, rief Mythor, und der Bitterwolf kam zurück. »Diese Tiere tun nichts Unrechtes, so ist eben ihre Natur. Die wirklich schändlich gehandelt haben, das waren Menschen.«

Aber was waren das für Menschen! Caer? Nein, Mythor glaubte nicht, dass diese Vasallen der Dunklen Mächte bereits so tief in den Süden vorgedrungen waren. Die Caer würden noch lange damit beschäftigt sein, sich die nördlichen Länder zu unterwerfen. Erst wenn ganz Tainnia, Ugalos und vielleicht auch Dandamar fest in ihrer Hand waren, würden sie nach Süden blicken.

Nach der Schlacht im Hochmoor von Dhuannin hatte eine wahre Völkerwanderung eingesetzt. Es waren unzählige, die vor den Caer und ihren Dämonenpriestern nach Salamos flohen. Aber wie vielen war es so oder ähnlich ergangen wie diesem Häufchen Bedauernswerter. Andere würden sich in die Vulkanhölle verirren, der er, Mythor, gerade erst entronnen war, und dort ihr Grab finden. Vielen würde die trockene Geröllwüste oder die angrenzende Sandwüste zum Verhängnis werden. Wie viele würden verdursten, verhungern oder auf der Straße des Bösen umkommen?

Mythor wollte nicht daran denken.

Er überwand sich dazu, in das rauchende Lager hinunterzureiten. Vielleicht gab es noch einen Überlebenden, dem er helfen konnte. Er besaß noch einen Batzen des Harzes vom Baum des Lebens, der eine so wunderbare Heilwirkung hatte, dass er vom Tode gezeichnete ins Leben zurückbringen konnte.

Als Mythor sicher sein konnte, dass in keinem der Flüchtlinge mehr Leben war, verließ er schleunigst diese Stätte des Grauens. Er wollte Pandor zur Eile antreiben, um zur Straße des Bösen zu gelangen und ihr in den Süden zu folgen, bis zu jener Stelle, wo er einst von den Marn aufgefunden worden war ...

Doch da entdeckte er am Rand der Kampfstätte, wo der Wüstensand nicht aufgewühlt war, einige seltsame Spuren, die ihn veranlassten, das Einhorn anzuhalten. Er beugte sich aus dem leonitischen Königssattel, um diese Spuren genauer in Augenschein zu nehmen. Sie stammten weder von Menschen noch von Pferden, sondern sahen aus, als wären sie von großen Krallen hinterlassen worden.

Es gab viele solcher Krallenspuren. Sie trafen aus südlicher Richtung am Lagerplatz der Flüchtlinge ein, führten um diesen herum und kreuz und quer durch diesen hindurch. An anderer Stelle wiesen sie wieder in südliche Richtung fort.

Mythor überlegte kurz, ob er den Spuren folgen sollte, wusste dafür aber keinen zwingenden Grund. Nichts konnte dieses Unrecht ungeschehen machen, und das Verlangen nach Sühne und Rache war nicht schwerwiegend genug, um sich in ein solches Abenteuer zu stürzen. Es gab mindestens dreißig verschiedene Krallenspuren.

Was mochten das für Tiere sein, deren Krallen über eine Elle maßen und deren Schritt weit übermannslang war?

»Pandor! Nach Osten«, befahl er seinem Einhorn und unterstrich seine Worte durch den Druck seiner Schenkel. Pandor verstand und galoppierte in die Richtung, wo sich das dunkle Band durch die Wüste zog, das die Churkuuhl-Yarls auf ihrem Marsch nach Norden hinterlassen hatten. Mythor hatte damals auf den Rücken der Yarls diesen langen Weg mitgemacht, aber er hätte nicht einmal im Traum daran gedacht, dass er eines Tages diese Spur zu seinem Ursprung zurückverfolgen würde. Und hätte ihm ein Weiser der Marn prophezeit, dass die Yarls eine Saat des Bösen hinterließen, aus der einmal Dämonenpflanzen und unheimliches Getier hervorgehen würden, er hätte es nicht geglaubt.

Und doch war es so: Die Spur, die die Churkuuhl-Yarls hinterließen, war zu einer Straße des Bösen geworden, die an jeder Stelle andere Schrecken für jenen bereit hatte, der sie betrat. Mythor hatte einige davon kennengelernt.

Hier, in der Sandwüste von Salamos, bot sich die Yarl-Linie jedoch als schwarzes, unbelebtes und trostloses Band dar. Mythor konnte weder Pflanzen noch irgendwelches Getier auf dem wie geschmolzenen und verbrannten Sandstreifen entdecken, keinen Halm und nicht einmal einen Wurm. Er hütete sich dennoch davor, auf dieser Straße zu reiten, denn aus eigener Erfahrung wusste er, dass es auch unsichtbare Schrecken auf ihr gab. So ritt er an ihr in südlicher Richtung entlang.

Mythor fühlte sich niedergeschlagen, und Hoffnungslosigkeit stieg in ihm auf. Die Ereignisse am Baum des Lebens, die trotz allem ein gutes Ende genommen hatten und für die nächste Zukunft eine günstige Entwicklung versprachen, verblassten gegenüber den Schreckensbildern, die Mythor jüngst zu sehen bekommen hatte.

In solchen Momenten hatte er früher das Pergament mit dem Frauenbildnis hervorgeholt, das Fronja darstellte. Die Ausstrahlung des so lebendig wirkenden Bildes hatte ihm stets Mut gemacht.

Doch das war ihm nun nicht mehr möglich. Er besaß das Pergament nicht mehr, es war bei den Wilden aus der Vulkanhölle verschollen. Zwar hatten ihm diese Vulkanmenschen, die über und über mit Tätowierungen bebildert waren, diesen Verlust abgegolten, indem sie Fronjas Abbild mit künstlerischem Stich auf seiner Brust verewigten. Er trug Fronjas Bild also jetzt an seinem Körper, dafür fiel es ihm schwerer, sich in ihren Anblick zu vertiefen.

Mythor konnte sich noch so anstrengen und verrenken, es war ihm unmöglich, Fronjas Bild auf seiner Brust voll auszukosten.

Die Sonne wanderte über den Himmel dem westlichen Rand der Welt zu. In der salamitischen Wüste hatte die Sonne trotz der Winterzeit mehr Kraft als in Tainnia. Nur in den Nächten wurde es sehr kalt. Aber wer die Kälte zur Wintersonnenwende kennengelernt hatte, dem konnten auch die Wüstennächte nichts anhaben.

Eine Wolkenwand verdunkelte die Sonne, und ein Wind kam auf, der den Sand diesseits der Yarl-Straße hochwirbelte und zu Wolken verdichtete. Auf der anderen Seite der Yarl-Straße herrschte fast Windstille. Es schien so, als hätten die Yarls nicht nur das Land zweigeteilt, sondern auch eine Grenze gezogen, an der sich das Wetter schied.

Mythor beschloss, die Yarl-Straße zu überqueren, falls der Sandsturm noch heftiger wurde. Vorerst begnügte er sich damit, einen Umhang aus leichtem, aber dichtem Gewebe aus der Satteltasche zu holen und damit sein Gesicht zu verhüllen.

Hark war vorausgeeilt und in einer Sandwolke verschwunden. Da vernahm Mythor auf einmal sein Heulen, und er wusste, dass der Bitterwolf etwas entdeckt hatte, auf das er ihn aufmerksam machen wollte. Mythor veranlasste Pandor zu einer rascheren Gangart, bis Hark endlich aus den Sandwirbeln auftauchte.

»Quyl!«, rief Mythor überrascht aus, als er erkannte, was Hark entdeckt hatte. Es war der Rückenpanzer eines Yarls, der quer über der Straße des Bösen lag. Obenauf sah man noch die Reste der Stadtaufbauten aus Holz und Tierknochen.

Und Mythor erinnerte sich wieder. Manches aus der Vergangenheit war so wach in Mythors Erinnerung, als hätte er es erst gestern erlebt. Dazu gehörte auch dieser Zwischenfall, bei dem Churkuuhl einen Yarl verloren hatte. Schon einmal, auf dem Meer der Spinnen, war Mythor an dieses Ereignis erinnert worden, als er mit Nyala in Seenot geraten war und einen Yarl-Panzer auf dem Wasser treibend fand.

Jetzt lag der Panzer jenes Yarls vor ihm, der einst im Treibsand der Wüste eingesunken war und die Beute irgendeines Tieres wurde, das in der Tiefe lauerte. Der Yarl war damals bei lebendigem Leib aufgefressen worden, und als die Marn ihn mit Hilfe der anderen Tiere aus dem Treibsand zogen, war von ihm nur noch der Rückenpanzer übriggeblieben. Die überlebenden Marn wurden auf andere Yarls umgesiedelt, die Güter umgeladen ... Das Tier, das den Yarl aufgefressen hatte, bekamen die Marn nicht zu Gesicht.

Mythor lenkte Pandor auf den Yarl-Panzer, der an dieser Stelle eine Brücke über die Straße des Bösen bildete. Das Einhorn fand auf dem rissigen Horn mit den Hufen guten Halt.

Hark heulte wieder. Mythor ritt zum Rand des Panzers, wo der Bitterwolf ihn erwartete. Und da sah Mythor einen riesigen Wurm mit einem vielfach untergliederten Körper. Der übergangslos mit dem Körper verbundene Kopf ragte steil aus dem wie schwarzglasierten Boden heraus, der lange, dicke Körper war in Schlangenlinien erstarrt. Am Kopfende war ein riesiges Maul, das an Stelle von...
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