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Die schrecklich schöne neue Welt des Professor Furtwanger

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
400 Seiten
Deutsch
Riverfield Verlagerschienen am25.09.20151. Auflage
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs begibt sich eine Sondereinheit Hitlers unter der Leitung von Dr. Furtwanger auf die 'Expedition Mantodea'. Sie sucht in der afrikanischen Steppe nach einer Spezies der Stabschrecke, durch deren Verzehr Unsterblichkeit erlangt werden soll. Wird es gelingen?

Adrian Suter, geboren 1952, machte seine ersten Schritte als Autor und Verleger schon als Siebzehnjähriger mit der Herausgabe des ersten deutschsprachigen U-Comix-Magazins. Siebzehn Jahre lang, führte er eine eigene Druckerei. Seit 2006 arbeitet Suter hauptberuflich als Verleger, Schriftsteller und Autor. Zuletzt war er Koautor bei der Autobiografie von Shlomo Graber, 'Denn Liebe ist stärker als Hass', die 2015 im Riverfield Verlag erschienen ist. An vorliegendem Werk arbeitete Suter fast zehn Jahre lang. Er lebt und arbeitet in Zürich.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,99
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EUR9,99

Produkt

KlappentextKurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs begibt sich eine Sondereinheit Hitlers unter der Leitung von Dr. Furtwanger auf die 'Expedition Mantodea'. Sie sucht in der afrikanischen Steppe nach einer Spezies der Stabschrecke, durch deren Verzehr Unsterblichkeit erlangt werden soll. Wird es gelingen?

Adrian Suter, geboren 1952, machte seine ersten Schritte als Autor und Verleger schon als Siebzehnjähriger mit der Herausgabe des ersten deutschsprachigen U-Comix-Magazins. Siebzehn Jahre lang, führte er eine eigene Druckerei. Seit 2006 arbeitet Suter hauptberuflich als Verleger, Schriftsteller und Autor. Zuletzt war er Koautor bei der Autobiografie von Shlomo Graber, 'Denn Liebe ist stärker als Hass', die 2015 im Riverfield Verlag erschienen ist. An vorliegendem Werk arbeitete Suter fast zehn Jahre lang. Er lebt und arbeitet in Zürich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783952446393
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum25.09.2015
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3219646
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2

Berlin brannte lichterloh. Seit dem 16. April 1945 verteidigte sich eine schlechtausgerüstete, abgekämpfte deutsche Rest-Wehrmacht von 527 000 Mann mit fanatischer Hartnäckigkeit gegen zweieinhalb Millionen Soldaten der 1. Belorussischen Front. Die Berliner Reichskanzlei stand bereits in Flammen, ein Teil des 250 Meter langen Kolossalbaus lag in Trümmern. Kein Zweifel, der Krieg war verloren. Dies wusste auch Hitler, der sich mit seiner engsten Gefolgschaft im Führerbunker unter dem Garten der nahegelegenen alten Reichskanzlei verbarrikadiert hatte. Der Bunker war in aller Eile erbaut und erst ein halbes Jahr zuvor fertiggestellt worden. Vom stahlbewehrten 15-Zimmer-Kubus, der sich zwölf Meter tief unter der Erde befand, war von aussen nur das Gebäude mit dem Haupteingang und ein runder Beobachtungsturm zu sehen, der auch als Notausgang diente.

Rund um das Regierungsviertel herrschte heilloses Kriegstreiben. Soldaten rannten durcheinander, zerrten Verletzte aus einem umgekippten, brennenden Auto, Panzer und Geländefahrzeuge rollten durch die Strassen. Überall lagen Leichen und Verletzte, um die sich keiner kümmerte. Unaufhörlich knatterte Trommelfeuer, darüber knallte schweres Geschütz in die Gebäude. Bissiger Rauch erschwerte das Atmen, der Geruch von Pulverdampf mischte sich mit dem von Blut. Ein Jeep rollte die Hermann-Göring-Strasse hinunter. Darin sass ein Mann in russischer Offiziersuniform mit seinem Adjutanten. Er bog in den Garten der alten Reichskanzlei ein und hielt den Wagen unweit des Beobachtungsturms an.

Dort stand eine Wache. Als der Mann des Jeeps gewahr wurde, erhob er sofort das Gewehr. Der Fahrer in der russischen Uniform stieg aus und schrie über den Platz: »Untersturmbannführer Hofbeck, lassen Sie mich sofort ein, ich habe Sonderbewilligung vom Führer».

Der Untersturmbannführer erkannte die Stimme des Doktors, knallte die Hacken zusammen und trat zur Seite. Auch Karl hatte sich mit einer russischen Uniform getarnt und folgte dem Doktor. Sie stiegen an ein paar Kanistern Benzin vorbei die Treppe hinunter in den Bunker. Der Doktor schien sich dort auszukennen. Sofort steuerte er in einen Warteraum und dann in den sogenannten Lagerraum. Dort standen mehrere Männer mit düsterer Miene, darunter Propagandaminister Goebbels. Bei der geöffneten Panzertür, die zu Hitlers Aufenthaltsraum führte, versperrte ein Hüne den Durchgang. Es war Hitlers Adjutant Günsche. Neben ihm Obersturmbannführer Frick. Sofort erkannten sie den Doktor.

»Oberst«, schrie Goebbels auf, »Sie â¦?«

»Wo ist er?«, fragte der Doktor, »lassen Sie mich sofort zu ihm.«

Hitlers Kammerdiener Linge, der in den Raum getreten war, antwortete stotternd: »Er ⦠er ist mit seiner Frau im Wohnzimmer, vielleicht ist alles schon vorbei.«

»Mit seiner Frau?«, wunderte sich der Doktor, »und was soll denn vorbei sein?«

»Der Führer hat gestern Eva Braun geheiratet, sie wollen sich das Leben nehmen«, sagte Frick.

»Um Himmels Willen, nur das nicht«, entfuhr es dem Doktor. Karl, Sie warten hier». Mit diesen Worten hastete er an Günsche vorbei durch den Aufenthaltsraum und stürzte ohne anzuklopfen in Hitlers Wohnraum. Im Zimmer roch es bitter nach Mandeln. Auf dem Sofa sass, zur Seite gekippt, mit bläulichen Lippen, Eva Braun. Tot. Hitler selbst sass zusammengesunken da. Aber er lebte! In der einen Hand hielt er eine Zyankali-Kapsel, die andere umfasste eine Pistole, die er an seine Schläfe drückte.

Der Doktor atmete auf: »Mein Führer, Gott sei Dank, ich bin noch rechtzeitig gekommen.« Er schloss die Tür.

Hitler blickte wortlos zu ihm auf. Der Doktor hob die Hand zum Gruss. »Ich habe gefunden, wonach wir suchten, die Expedition war erfolgreich.«

Er nestelte den Beutel mit dem Pulver aus der Tasche und legte ihn vor Hitler auf den Tisch. Nehmen Sie eine Prise davon, es wirkt, ich habe es an mir selbst ausprobiert.«

Es schien, als ob Hitler wachsen würde. Sein Oberkörper straffte sich, Leben kehrte in seinen Blick zurück, er sah zuerst auf den Beutel, dann zum Doktor.

»Ist es die Möglichkeit?«, hauchte er fassungslos. Dann trübte sich sein Blick wieder. »Aber meine Frau ⦻

»Es geht um Euch, mein Führer, und um das Reich.«

»Aber ⦠sie könnte noch am Leben sein.« Seine Stimme wurde scharf. »Weshalb haben Sie mich nicht benachrichtigt?«­

Der Doktor senkte den Kopf: »Es gab keinerlei Funkverbindung mehr.«

»Ja. Ja ich weiss.«

Der Doktor öffnete den Beutel, zog sein Taschenmesser hervor und übergab es mit einer Prise des Pulvers dem Führer mit den Worten: »Legen Sie die Giftkapsel weg, dies hier ist die Endlösung. Sie werden einige Tage schlafen und an einem sicheren Ort wieder aufwachen.« Hitler wandte ein: »Es ist zu spät, Sie werden mich nicht aus Berlin herausbringen. Im übrigen habe ich strikten Befehl erteilt, mich und meine Frau zu verbrennen. Man wird Ihnen nicht glauben, dass ich nur bewusstlos bin.«

Der Doktor lächelte. »Machen Sie sich darüber keine Sorgen, ich garantiere Ihnen ⦫

Hitler küsste Eva auf die Stirn, nahm das Pulver und sank sofort in sich zusammen. Eilig steckte der Doktor den Beutel ein und schob Hitler die Zyankali-Kapsel in den Mund. Dann nahm er dem Führer die Pistole aus der schlaff nach unten hängenden Hand und schoss ihm in die Schläfe. Noch bevor die vom Knall aufgeschreckten Gefolgsleute ins Zimmer stürmten, liess er die Pistole fallen. Mit einem entschlossenem Schnitt trennte er mit dem Taschenmesser dem Führer das blutüberströmte Ohr ab und steckte es ein. Das Sofa war blutverspritzt, auf dem Teppich bildete sich eine tellergrosse rote Lache.

Mit entsetzten Gesichtern starrten die Eingetretenen auf das Bild, das sich ihnen bot.

»Zu spät, ich konnte ihn nicht mehr davon abhalten«, sagte der Doktor.

»Wir haben Befehl, beide zu verbrennen«, sagte Kammerdiener Linge, der als erster die Sprache wieder fand. »Das Benzin steht schon bereit.«

»Ich weiss«, entgegnete der Doktor, »tun Sie also Ihre Pflicht.«

Hitler wurde in eine Wolldecke gewickelt und von zwei Männern durch den Notausgang ins Freie getragen. Dahinter folgte Hitlers Chauffeur mit Eva Braun auf den Armen. Die Umstehenden erhoben traurig die Hand zum letzten Gruss.

Oben angelangt, wohnte der Doktor der Entfachung des Feuers bei, die wegen dem Luftzug der umliegenden Brände und der Geschosse, die über ihre Köpfe pfiff, nicht ganz einfach war.

Bevor er mit Karl den Wagen bestieg, sagte er mit eindringlicher Stimme zu den Umstehenden: »Sollte einer von euch am Leben bleiben, erzählt die ganze Wahrheit, bis auf einen Punkt: Ich war nie hier, ebenso wenig wie mein Adjutant.«

Die Männer nickten.

Der Doktor presste die Lippen zusammen. »Niemandem, verstanden? Und Gnade dem, der sich dieser Weisung widersetzt.«

Noch einmal blickte er streng in die Runde und fuhr dann weg auf dem gleichen Weg, auf dem er gekommen war.

 

Dank der russischen Uniform hatten es der Doktor und Karl geschafft, sich nach Süddeutschland durchzuschlagen. Sie waren fast ohne Rast zwanzig Stunden gefahren und zum Umfallen müde, die Benzinkanister bis auf einen leer. Aber es gab keine Zeit zum Schlafen, es musste schnell gehandelt werden, denn die kostbare Fracht, die - in einen Tornister gepackt - auf dem Rücksitz lag, wuchs stetig und wurde immer auffälliger. Die Rechnung des Doktors war aufgegangen. Aus dem mickrigen Überbleibsel des Führers bildete sich - wie bei dem Insekt - Organ um Organ des früheren Menschen nach. Bereits war Kopf und Hals vorhanden, sogar der Oberlippenbart war da. Bald würde die Grösse des Tornisters nicht mehr ausreichen.

 

Unter strömendem Regen hielt der Wagen bei einem abgelegenen Gehöft. Der Doktor sprang hinaus und klopfte heftig an die Tür. Schwere Schritte waren zu hören. Die Tür öffnete sich. Ein Bauer mittleren Alters erschien und schrak beim Anblick der russischen Uniform zusammen. Dann erkannte er den Doktor.

»Oberst! Sie haben es doch noch geschafft?«, stammelte er. »Wo â¦?«

»Leider nicht«, unterbrach der Doktor, »er ist tot.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. »Wir führen die Aktion Schweinetransport trotzdem durch, Sie werden mich und meinen Adjutanten in die Schweiz bringen.«

 

Der Bauer trat aus dem Haus, öffnete das Tor der nahegelegenen Scheune, Karl fuhr den Jeep hinein. Sie gingen ins Haus, wuschen sich und zogen vom Bauern gereichte einfache Zivilkleidung an, der unterdessen Käse, Wurst und Brot auftischte. Beim Essen wurde darüber debattiert, wann die Aktion stattfinden sollte. Karl war fast zu müde zum Kauen und hoffte inbrünstig auf ein wenig Schlaf. Aber der Doktor wollte keinen Aufschub dulden. Nach fünf Uhr abends war auch für den Bauern die Grenze geschlossen, sie hatten nur noch zwei Stunden Zeit.

»Warum um alles in der Welt ruhen Sie nicht etwas aus? Morgen werden wir bequem passieren, und finden wird euch hier bestimmt niemand.

»Wir fahren sofort«, befahl der Doktor und riss Karl, der eingenickt war, aus dem Schlaf.

Der Bauer stand auf und verliess das Haus. Kurz darauf war Traktorengeräusch zu hören, dann das ängstliche Quietschen von Schweinen, die wohl spürten, dass es zur Schlachtbank ging. Als der Bauer die Tiere in den Anhänger getrieben hatte, kehrte er ins Haus zurück und gab Bescheid, dass alles bereit sei. Der Doktor holte den Militärrucksack aus dem Jeep und drängte sich mit Karl in die hinterste Ecke des Anhängers, zusammen mit den Säuen. Mit einer Blache deckte der Bauer den Anhänger ab,...
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Autor

Adrian Suter, geboren 1952, machte seine ersten Schritte als Autor und Verleger schon als Siebzehnjähriger mit der Herausgabe des ersten deutschsprachigen U-Comix-Magazins. Siebzehn Jahre lang, führte er eine eigene Druckerei. Seit 2006 arbeitet Suter hauptberuflich als Verleger, Schriftsteller und Autor. Zuletzt war er Koautor bei der Autobiografie von Shlomo Graber, 'Denn Liebe ist stärker als Hass', die 2015 im Riverfield Verlag erschienen ist. An vorliegendem Werk arbeitete Suter fast zehn Jahre lang. Er lebt und arbeitet in Zürich.