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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
240 Seiten
Deutsch
boox-verlagerschienen am01.04.20171. Auflage
Kaffee schwarz oder extra? Die Café-Besitzerin Tinka versucht sich als Bloggerin. Während ihre Kafi-extra Kunden zur Sprechstunde am Espresso nippen, erzählen sie aus ihrem Leben und lassen die eigene Geschichte von Tinka umschreiben. Am nächsten Tag wird die koffeingestärkte Blogstory veröffentlicht - anonym und völlig neu verpackt. Nicht jeder Kunde ist mit dem Resultat zufrieden ... Ein erfrischend originelles Lesevergnügen, das dem Leser einige Rätsel aufgibt. Denn im CAFÉ VINTAGE & CAKE ist nichts, wie es scheint. Mit ihrer Fabulierkunst schafft es Kiara Kern, den Leser auf eine vergnügliche Reise voller Überraschungen zu schicken. Ihre Figuren sind witzig, selbstironisch, charmant und manchmal ziemlich schräg. Ein unkonventioneller Roman mit verstecktem Tiefgang.

Kiara Kern stammt aus Zürich. Schon als Kind entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben und liebte es insbesondere, mit Hilfe von Büchern in andere Welten abzutauchen. Nach einer kaufmännischen Grundausbildung arbeitete sie in gänzlich unterschiedlichen Berufsbranchen wie Werbung und Immobilien. Dabei lernte die Autorin vor allem eines: den Geschichten der Kollegen und der Bosse, der Mieter und Eigentümer, der Handwerker und allen Kreativen zu lauschen und sich inspirieren zu lassen. Irgendwann beschloss Kiara Kern, nach Asien auszuwandern. Dort widmete sie sich ihrer einzig wahren Passion: dem Schreiben. Entstanden sind mehrere Blogserien und veröffentlichte Kurzgeschichten, die zudem als Hörspiel vertont und teilweise auch auf Englisch übersetzt wurden - siehe brotseiten.com (Die Fremde im Zug) und audiolingo.com (Chopsticks). Heute lebt die Autorin wieder in der Schweiz.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR19,00

Produkt

KlappentextKaffee schwarz oder extra? Die Café-Besitzerin Tinka versucht sich als Bloggerin. Während ihre Kafi-extra Kunden zur Sprechstunde am Espresso nippen, erzählen sie aus ihrem Leben und lassen die eigene Geschichte von Tinka umschreiben. Am nächsten Tag wird die koffeingestärkte Blogstory veröffentlicht - anonym und völlig neu verpackt. Nicht jeder Kunde ist mit dem Resultat zufrieden ... Ein erfrischend originelles Lesevergnügen, das dem Leser einige Rätsel aufgibt. Denn im CAFÉ VINTAGE & CAKE ist nichts, wie es scheint. Mit ihrer Fabulierkunst schafft es Kiara Kern, den Leser auf eine vergnügliche Reise voller Überraschungen zu schicken. Ihre Figuren sind witzig, selbstironisch, charmant und manchmal ziemlich schräg. Ein unkonventioneller Roman mit verstecktem Tiefgang.

Kiara Kern stammt aus Zürich. Schon als Kind entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben und liebte es insbesondere, mit Hilfe von Büchern in andere Welten abzutauchen. Nach einer kaufmännischen Grundausbildung arbeitete sie in gänzlich unterschiedlichen Berufsbranchen wie Werbung und Immobilien. Dabei lernte die Autorin vor allem eines: den Geschichten der Kollegen und der Bosse, der Mieter und Eigentümer, der Handwerker und allen Kreativen zu lauschen und sich inspirieren zu lassen. Irgendwann beschloss Kiara Kern, nach Asien auszuwandern. Dort widmete sie sich ihrer einzig wahren Passion: dem Schreiben. Entstanden sind mehrere Blogserien und veröffentlichte Kurzgeschichten, die zudem als Hörspiel vertont und teilweise auch auf Englisch übersetzt wurden - siehe brotseiten.com (Die Fremde im Zug) und audiolingo.com (Chopsticks). Heute lebt die Autorin wieder in der Schweiz.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783906037295
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum01.04.2017
Auflage1. Auflage
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1631 Kbytes
Artikel-Nr.3286545
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
KAPITEL 1: Ellbogenkampf
KAPITEL 2: Nachbarintrigen
KAPITEL 3: Spiderwoman
KAPITEL 4: Catfight
KAPITEL 5: Midlife-Krise
KAPITEL 6: Der Zeitungsartikel
KAPITEL 6 ¿:Kopfreisen
KAPITEL 7: Sinkhole
KAPITEL 8: Die Meine! - Herz gegen Verstand
KAPITEL 9: Kalte Bedrohung
KAPITEL 10: Kunst-lichkeit
KAPITEL 11: Kafi Extra - mit einem grossen Schuss Amaretto
KAPITEL 12: TINKA - Ein Kapitel für sich
KAPITEL 13: Kaffee Hot Vanilla
KAPITEL 14: Kaffee Decaf
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Leseprobe
1 Ellbogenkampf

Niemand ahnt, was in mir vorgeht.

Sie sitzen auf ihren Bürostühlen, fuchteln mit ihren Stiften, werfen mit Worten und wagen es zu lachen, während in mir eine emotionale Zeitbombe tickt.

Als wäre nichts passiert, kichern sie wie die Hyänen über einen Witz und benehmen sich, als würde sich die Erde ganz normal drehen.

Dabei steht sie seit neununddreissig Stunden still.

Seit mir mein Boss erklärt hat, dass ich für den Job, auf den ich jahrelang hingearbeitet habe, doch nicht genügend qualifiziert bin.

Irgendein Engländer, der nicht mal deutsch spricht, ist dafür die perfekte Besetzung. Sie hätten keine andere Wahl gehabt. Sorry about that.

Als ob ich nicht fähig wäre, der Aufgabe als Abteilungsleiterin gerecht zu werden!

Seit sechs Jahren lebe ich für Larsons Ltd., habe mich mit dieser Firma identifiziert, sowohl Freizeit als auch Liebesleben für sie geopfert, mich weitergebildet und einen Teil meines Privatvermögens investiert. Und nun sowas!

Während ich hier sitze und die Teambesprechung über mich ergehen lasse, rebellieren meine Gedanken. Wie eine Armee winziger Krieger stehen sie stramm in einer Ecke meines Gehirns, bereit für den Einsatz. Die Messer gewetzt, um sämtliche Köpfe des Teams auf Kommando rollen zu lassen. Ich warte auf die Gelegenheit, die Sätze meines Vorgesetzten anzugreifen und ihnen den Krieg zu erklären. Angespannt sitze ich da, brodle innerlich vor mich hin und wundere mich, weshalb noch kein Dampf aufsteigt.

«Was meinen Sie, Helen?», fragt mich mein Boss, dieser bierbauchige Verräter.

Stell dich ans offene Fenster, damit ich dir einen Tritt in den Arsch geben kann, denke ich trotzig. «Ja, das ist eine gute Idee, der Kunde wird bestimmt begeistert sein.» Ich stelle mir vor, wie er aus dem Fenster fällt und unten auf dem harten Asphalt aufprallt ...

«Welcher Kunde? Helen, Sie sind offenbar nicht ganz bei der Sache! Wir reden über das neue Konzept für die nächste Herbstpräsentation.»

Gequält zwinge ich mich, objektiv zu bleiben und einen klaren Gedanken zu fassen. Es bringt nichts, auf den Boss wütend zu sein. Ich muss das Übel an den Wurzeln packen: Bereits heute Abend würde der Neue in Zürich eintreffen und morgen sein Büro in Besitz nehmen. Das Eckbüro mit Seeblick, wohlgemerkt. Nur das Beste für den versnobten Engländer. Während ich an meiner Unterlippe herumkaue, erwäge ich die radikalste Lösung, denke spontan an Entführung, Unfall, Mord. Angenommen, er würde erst gar nicht auftauchen ... dann wäre ich - zumindest theoretisch - back in the game .

«Möchten Sie, dass ich den Engländer heute Abend vom Flughafen abhole?», frage ich meinen Boss.

Das hat er nicht erwartet. «Danke, Helen, das ist nicht nötig. Wir schicken Gustav hin, der wohnt ja gleich in der Näh...»

«Es ist besser, wenn ich das übernehme», werfe ich entschlossen ein. «Wenn Gusti Englisch spricht, hört sich das wie Rätoromanisch an. Womöglich bringt er uns in Verlegenheit. Wie heisst der Neue noch gleich?»

Mein Chef nickt ab. «Sie können die Infos im Sekretariat abholen. Elvira wird alles Nötige für Sie vorbereiten.»

Nach der Sitzung eile ich von der schallgedämpften Teppichetage hinunter ins Linoleumstockwerk, um Elvira damit zu beauftragen, ein gut lesbares Namensschild für mich zu kreieren.

«Ich fahre selbst zum Flughafen. Brauche sämtliche Unterlagen so schnell wie möglich. Sagen wir ... in fünfzehn Minuten? Kriegst du das hin?», frage ich schnippisch. Dabei merke ich selbst, wie herablassend mein Benehmen ist, doch irgendwo muss ich meinen Frust abladen, und sie ist nun mal die Nächste in der Hackordnung.

Frisch umgezogen und ermutigt durch ein Glas Weisswein, fahre ich zwei Stunden später Richtung Flughafen. Elviras Plakat und die Kurzinfos betreffend Flugnummer und Hotelnamen liegen auf dem Beifahrersitz. Ich drehe das Autoradio so laut, wie ich es nüchtern selten tue, und schmiede einen Schlachtplan. Der explosiven Situation angemessen, werde ich den Typen in die Hotelbar locken und ihm einen entsprechend hochprozentigen Drink bestellen. Und dann gleich noch einen. So werde ich das gnadenlos fortsetzen, bis der Engländer mit schwerer Zunge pikante Insidernews preisgibt, die ich hinterlistig mit meinem Smartphone aufnehme. Völlig entrüstet werde ich das heikle Material dem Boss übergeben und dabei dramatisch verkünden, dass die Zukunft unserer Firma in wahrhaft guten Händen liege. Falls sich herausstellen sollte, dass keinerlei Dreck an Schirm und Melone klebt, würde ich Plan B umsetzen und ihm meinen Spezial-Cocktail (Nagellackentferner gemischt mit Abführmittel) in den Drink schütten. Zumindest für den nächsten Tag würden ihn Bauchkrämpfe ans Hotelbett fesseln.

Ungeduldig betrachte ich die Ankömmlinge und komme mir mit meinem Schild ein wenig blöd vor. Schon nach wenigen Minuten reagiert ein Mann um die vierzig und kommt zielstrebig auf mich zu. Er wirkt überrascht, mich zu sehen und grüsst mich höflich, aber zurückhaltend. Seine Haut ist blass, das Haar zerzaust. Innert Sekunden stufe ich ihn als äusserst attraktiv ein.

Change of plan ... In diesem Fall wäre es weitaus amüsanter, ihn zu bezirzen, zu verführen und schliesslich wieder auszuspucken - mit Anlauf, direkt Richtung Ärmelkanal.

Neugierig betrachte ich seine Hände. Nach dem üblichen Smalltalk gehe ich zum Angriff über.

«Wird Ihre Frau demnächst nachreisen?», frage ich unschuldig.

«Meine Frau? Nein, im Moment nicht, wieso?»

Verführen. Erpressen. Einfacher geht s nicht.

«Was sagt denn Ihre Frau dazu?», frage ich jetzt kokett. «Zürich ist ja nicht gerade bekannt für ein aufregendes Nachtleben. Und sonntags ist die Stadt wie ausgestorben. Nix mit shoppen.»

«Zürich? Wie meinen Sie das? Immerhin ist es doch eine Stadt mit hoher Lebensqualität - gemäss den Ratings.»

«Ja, das heisst es immer ... keine Ahnung wieso.»

Ich lächle und gebe mich so, als ob ich Besseres gewohnt sei. Ein Multikulti-Jetset-Girl, das in Oxford studiert, in Brüssel ein Praktikum absolviert und in New York seine erste Million verdient hat.

Man will ja nicht angeben, eher lässt man entsprechende Floskeln diskret in die Diskussion einfliessen. Das habe ich im Laufe vieler Jahre von meinem männerdominierten Arbeitsumfeld gelernt.

Dabei liebe ich die Schweiz. Insbesondere Zürich. Als Teenager träumte ich jedoch davon, in Amerika oder England zu leben. Schliesslich bin ich urgrossmütterlicherseits britisch verwurzelt. Meine Familie hatte kein Geld für irgendwelche Auslandsprachaufenthalte, auch sind keine Verwandten mehr übrig, die ich in England besuchen könnte. Auf dem Hof meiner Eltern - inmitten von Kuhfladen getränkten Weiden in der Nähe von Stallikon - übte ich stattdessen täglich mit meinem imaginären Sprachlehrer, einem alten Kassettenrekorder. Während ich mir vorstellte, mit Wellies anstatt Gummistiefeln auf einer südenglischen Farm zu arbeiten, stapfte ich durch den heimischen Dreck und fragte die Hühner auf Englisch, ob sie mir scrambled eggs für meinen Toast liefern könnten.

«Ach ja?», nuschelt Jack. Nicht unbedingt die schlagfertige Antwort, die ich von einem Engländer erwarte.

«Unsere Stadt ist so feurig wie ein Zuchthengst, dem man eine Betäubungsspritze in den Hintern geschossen hat.»

Er schaut mich verblüfft von der Seite an. Ich versuche mit ihm Schritt zu halten. Anscheinend hat er es eilig.

«Oh, ich will Ihnen nicht die Vorfreude verderben. Wir Zürcher sind zuweilen sehr wohl temperamentvoll ... zumindest im August. Einmal im Jahr werden die Strassen lebendig.» Konzentriert weiche ich einer jungen Frau aus, die sich mit ihren zwei pinkfarbenen Koffern an mir vorbeidrängen will. Genervt blicke ich ihr nach.

Der Mann neben mir scheint nicht sonderlich glücklich über meine Bemerkung zu sein.

«Bitte entschuldigen Sie», sage ich schnell.

«Ich dachte nur ... you know ... Zürich ist mit London nicht zu vergleichen.»

Während ich im Parkhaus das Namensschild in einen Abfalleimer werfe, drücke ich den automatischen Türöffner meines Mercedes. Er steigt auf der Beifahrerseite ein und ich fahre mit quietschenden Reifen aus dem Parkhaus. Jack sagt nicht viel, wahrscheinlich ist er zu müde. Nach fünfzehn Minuten Autofahrt bemerkt er plötzlich, dass sein Hotel wohl nicht mehr weit...
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Autor

Kiara Kern stammt aus Zürich. Schon als Kind entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Schreiben und liebte es insbesondere, mit Hilfe von Büchern in andere Welten abzutauchen. Nach einer kaufmännischen Grundausbildung arbeitete sie in gänzlich unterschiedlichen Berufsbranchen wie Werbung und Immobilien. Dabei lernte die Autorin vor allem eines: den Geschichten der Kollegen und der Bosse, der Mieter und Eigentümer, der Handwerker und allen Kreativen zu lauschen und sich inspirieren zu lassen. Irgendwann beschloss Kiara Kern, nach Asien auszuwandern. Dort widmete sie sich ihrer einzig wahren Passion: dem Schreiben.
Entstanden sind mehrere Blogserien und veröffentlichte Kurzgeschichten, die zudem als Hörspiel vertont und teilweise auch auf Englisch übersetzt wurden - siehe brotseiten.com (Die Fremde im Zug) und audiolingo.com (Chopsticks).
Heute lebt die Autorin wieder in der Schweiz.
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Kern, Kiara