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Love Song. Wo auch immer du bist

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Oetinger Taschenbucherschienen am15.02.2018
Rockstar Love: Jenseits des Glamours Lea findet einen anonymen Brief, dessen Zeilen ihr direkt aus der Seele zu sprechen scheinen. Dann hört sie dieselben Worte in einem Lied von Sänger Nico und ihr ist klar: Sie muss ihn kennenlernen. Doch Nico ist arrogant und unnahbar, und Nicos Manager hat ganz eigene Pläne mit den jungen Menschen. Dieser Mix ist ein Hit: Familiengeheimnis, Liebe und Musik-Business.

Tine Körner wurde 1984 als zweites von vier Kindern geboren und wuchs in der Nähe von Karlsruhe auf. Nach dem Abitur zog sie 2003 nach Köln und machte dort eine Ausbildung zur Kauffrau für audiovisuelle Medien bei einer großen TV-Produktionsfirma. Sie arbeitete in der Produktion und Redaktion verschiedener TV-Shows und konnte so endlich Thomas Gottschalk für die langen Samstagabende ihrer Kindheit danken. Nach einigen Monaten in Italien studierte sie Romanistik sowie Deutsche Sprache und Literatur in Hamburg und Venedig. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie heute zwischen Kuhweiden und Apfelplantagen in einem kleinen Ort vor den Toren Hamburgs. Dass sie einmal Bücher schreiben möchte, wusste sie seit dem Tag, an dem sie das erste Mal ein Buch aus der Dorfbücherei ausleihen durfte. Das erhabene Gefühl, mit diesem Buch eine ganze Welt in den Händen zu halten, hat sie nie vergessen.
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Produkt

KlappentextRockstar Love: Jenseits des Glamours Lea findet einen anonymen Brief, dessen Zeilen ihr direkt aus der Seele zu sprechen scheinen. Dann hört sie dieselben Worte in einem Lied von Sänger Nico und ihr ist klar: Sie muss ihn kennenlernen. Doch Nico ist arrogant und unnahbar, und Nicos Manager hat ganz eigene Pläne mit den jungen Menschen. Dieser Mix ist ein Hit: Familiengeheimnis, Liebe und Musik-Business.

Tine Körner wurde 1984 als zweites von vier Kindern geboren und wuchs in der Nähe von Karlsruhe auf. Nach dem Abitur zog sie 2003 nach Köln und machte dort eine Ausbildung zur Kauffrau für audiovisuelle Medien bei einer großen TV-Produktionsfirma. Sie arbeitete in der Produktion und Redaktion verschiedener TV-Shows und konnte so endlich Thomas Gottschalk für die langen Samstagabende ihrer Kindheit danken. Nach einigen Monaten in Italien studierte sie Romanistik sowie Deutsche Sprache und Literatur in Hamburg und Venedig. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie heute zwischen Kuhweiden und Apfelplantagen in einem kleinen Ort vor den Toren Hamburgs. Dass sie einmal Bücher schreiben möchte, wusste sie seit dem Tag, an dem sie das erste Mal ein Buch aus der Dorfbücherei ausleihen durfte. Das erhabene Gefühl, mit diesem Buch eine ganze Welt in den Händen zu halten, hat sie nie vergessen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864180521
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum15.02.2018
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3311863
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


7. Oktober

LEA

»I left you, when you needed nothing but my loyalty, my heart and my hand â¦«

Es dauerte ein paar Sekunden, bis mein Gehirn die Information verarbeitet hatte, weshalb ich hellwach in meinem Bett saß, obwohl mein Radiowecker gerade erst angegangen war. Es war 06.15 Uhr und noch dunkel draußen. Normalerweise drückte ich mindestens sechs Mal die Snooze-Taste, bevor ich auch nur ein einziges Auge öffnete. Heute war es anders. Ich fragte mich, ob mein Kopf mir einen Streich gespielt hatte, ob die Worte Teil eines Traums waren oder ob sie tatsächlich genauso aus meinem Radio kamen. Die warme Stimme des Sängers auf Radio Hamburg hatte jeden Zentimeter meines Körpers mit Gänsehaut übersät. Nicht der Stimme wegen, sondern wegen seiner Worte.

 

»I left you, when you needed nothing but my loyalty, my heart and my hand.«

 

Konnte das wirklich sein? Gebannt lauschte ich in die Dunkelheit und wartete. Nichts. All die anderen Worte zogen belanglos an mir vorbei, und viel zu schnell war das Lied zu Ende. Ich kannte es nicht, hatte es noch nie gehört. Während John Ment, der Moderator, vom gestrigen HSV-Spiel redete, stürzte ich mich auf mein Handy und ging auf die Seite des Senders. Ungläubig starrte ich auf den Namen des Sängers, der mich geweckt hatte: Er hieß Nico Simon. Nico. Simon? Der Titel des Liedes lautete »I left you«.

Ich stolperte zu meinem Nachttisch zurück und griff hastig den Brief. Da, ganz am Ende stand es:

 


Es tut mir leid, dass ich Dich nicht gehalten habe, als Du meine Hände, mein Herz und meine Treue gebraucht hättest.


 

⦠my loyalty, my heart and my hand â¦

 

Wie war all das möglich? Mit zittrigen Beinen ging ich zu meinem Schreibtisch und knipste die Schreibtischlampe an, die mein Zimmer sofort in ein warmes Licht tauchte. Viel zu langsam fuhr der Laptop hoch, während ich mit klopfendem Herzen und auf der Tischplatte trommelnden Fingern darauf wartete, dass sich der Browser öffnete. Endlich. Meine Finger flogen über die Tastatur. Nico Simon. Da! Wieso war ich nicht schon gestern drauf gekommen, einfach mal den Namen zu googeln, den Frau Heitmann genannt hatte? Aber wer konnte schon damit rechnen, dass die alte Dame sich wohl an genau den richtigen Nico erinnert hatte, und vor allem, dass man offensichtlich ausgerechnet einen berühmten Sänger suchte? Er hatte sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Oh mein Gott.

 

Nicolas Simon (*01.11.1999 in Hamburg) ist ein US-amerikanischer Sänger und Songwriter deutscher Herkunft. Bekannt wurde er über die Internetplattform YouTube, auf der er seit 2012 Videos veröffentlicht. Er coverte zunächst vor allem Chartlieder bekannter US-Sänger wie Drake, Bruno Mars und Lukas Graham. Seit 2016 steht er bei der Plattenfirma US Star Records unter Vertrag und veröffentlichte im August 2016 seine erste eigene Single »You won t break me«, die auf Anhieb die Top Ten der US-Charts erreichte. Im Dezember 2016 erlangte sein Album Goldstatus. Im Sommer 2017 tourt er gemeinsam mit Will Main durch 17 Städte der USA sowie durch Australien und wird anschließend auf Promotiontour nach Europa gehen, wo er noch keine Charterfolge verzeichnen kann. Er lebt mit seiner Mutter in Miami.

 

Immer wieder starrte ich auf seinen Namen und seine Geburtsstadt, dann wieder auf das Bild neben dem Eintrag. Es zeigte Nico Simon auf einem Stuhl mit einer Gitarre in der Hand, doch man konnte ihn kaum erkennen. Ich klickte mich zurück auf Google und auf Bildersuche. Sofort erschienen eine Menge Fotos. Äh, alles klar â¦ Das war doch absurd! Wie makellos konnte man bitte sein? Entweder das war so was von gephotoshopt oder einfach nur krank. Ich begann, zu verstehen, warum der Junge so viele Platten in den Staaten verkaufte. Ausschließlich an seiner Musik lag es vermutlich nicht. Aber wieso zum Teufel hatte ich noch nie was von ihm gehört? Ich griff nach meinem Handy und wählte Merals Nummer. Dieser Typ war gerade auf Tournee in Australien gewesen. Das konnte alles kein Zufall sein. Meral nahm erst ab, als ich gerade aufgeben wollte, und gähnte dann zur Begrüßung laut ins Telefon. Ich hatte sie wohl aufgeweckt. Sie wohnte direkt neben der Schule und stand viel später auf als ich. Darüber hatte ich nicht nachgedacht, shit.

»Bist du sterbenskrank? Tropft Blut aus deinen Ohren? Sitzt du in Usbekistan fest?« Merals Stimme klang schlaftrunken und genervt.

»Was? Nein, ich â¦«

»Einen anderen akzeptablen Grund, um diese Zeit anzurufen, kenne ich nicht. Also bitte sag, dass deine Ohren bluten.«

»Ähm, ich wollte eigentlich nur wissen, ob dir der Name Nico Simon was sagt. Oder ob du schon mal dieses eine Lied von ihm gehört hast. Es heißt I left you .«

Am anderen Ende der Leitung hörte ich einen tiefen Atemzug, ehe Meral antwortete.

»Hast du Drogen genommen? Irgendwas Chemisches? Komische Pillen aus Max Schränkchen in der Praxis?«

Merals Art machte mich fertig. So früh ertrug ich das nicht. Und gerade schon gar nicht.

»Meral, es ist wichtig, vertrau mir. Kennst du Nico Simon?«

Wieder eine Pause, bevor sie endlich antwortete.

»Nein, Süße, ich kenne keinen Nico Simon. Ich kenne mich aber generell nicht mit Musik aus, was dir eigentlich bekannt sein müsste. Ich kenne mich aber aus mit dem Knigge, und der besagt, dass man um diese Uhrzeit â¦«

»Frag Payam, der kennt ihn bestimmt! Der kennt sich mit Musik aus!«

Meral seufzte. »Ja, das tut er. Und mit dem Knigge! Lea, es ist nicht mal halb sieben. Payam hatte gestern Abend einen Gig, und mittwochs hat er die ersten beiden Stunden frei. Also nein, ich werde Payam jetzt nicht fragen.«

Ich sah ein, dass ich wie eine Verrückte klang. Ein bisschen fühlte ich mich auch so. Wie kleine Puzzleteile flogen der Brief, der Name Nico Simon, die Tour durch Australien und seine Kindheit in Hamburg in meinem Kopf rum. Das hier waren mehr Zufälle, als ich für möglich hielt. Aber wie zum Teufel passte das alles zusammen? An welches kleine Mädchen sollte Nico solche Worte schreiben? War das ein Liebesbrief?

Den Nachnamen Simon gab es oft in Hamburg. 125 Einträge listete allein dasoertliche.de auf, fand ich mit zwischen Schulter und Kopf geklemmtem Handy am Ohr heraus. Die ganze Sache machte mich ganz kirre, und ich hätte eine Verbündete gut gebrauchen können. Ich wusste, dass ich nur den Brief erwähnen musste, um Meral mit in den Bann zu ziehen, aber aus irgendeinem Grund tat ich es nicht. Keine Ahnung, warum ich nichts weiter sagte. Es beschlich mich einfach das Gefühl, dass das hier etwas zwischen mir, Nico und dem kleinen Mädchen war. Nur zwischen mir und ihnen. Vielleicht war es auch einfach mein schlechtes Gewissen, seinen Brief gelesen und ihn auch noch Max gezeigt zu haben, das mich davon abhielt, seine Worte einer weiteren Person preiszugeben.

»Ist gut«, sagte ich nur und entschuldigte mich halbherzig für den frühen Anruf. Nachdem ich aufgelegt hatte, machte ich mich schneller als sonst fertig. Ich klatschte mir Waschgel ins Gesicht und band meine braunen Locken locker zusammen. Dann trug ich nur ein bisschen Wimperntusche auf und freute mich, dass die Ringe unter meinen Augen etwas verblasst waren. Ein kleines bisschen Concealer reichte aus, um einigermaßen frisch auszusehen. Ich betrachtete mich im Spiegel. Undone Look. Ungewohnt, aber gut.

Sonst verbrachte ich oft wirklich viel Zeit im Bad, weil ich ewig brauchte, um meine Locken in eine halbwegs akzeptable Form zu bringen, und ich zumindest in der letzten Zeit immer megafertig aussah nach dem Aufstehen. Was so ein paar Stunden Schlaf ausmachten â¦

Ich ließ Max verdutzt und alleine am Küchentisch sitzen, ignorierte seinen Spruch über mein knallbuntes Oberteil und schnappte mir nur meinen Kaffeebecher, um ihn in meine Tasche zu packen. Lebenswichtig! Unten setzte ich mir meine Kopfhörer auf, holte das Rad aus dem Hinterhof und schwang mich drauf. Erst dann erlaubte ich mir, auf Start zu drücken. Spotify, iTunes, Amazon, alle kannten sie Nico Simon â¦ Im Gegensatz zu mir. Die ersten Gitarrenklänge schmerzten in meinen Ohren, weil ich voll aufgedreht hatte, aber ich ließ die Lautstärke, wie sie war. Als ich die Stimme wieder hörte, bemerkte ich, dass ich lächelte. Sie klang warm und vertraut, obwohl ich sie nur dieses eine Mal heute Morgen gehört habe. Ein einziger Song, der mir wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen wäre, wenn ich ihn einfach nur im Radio gehört hätte. Klar, das war ohne Frage eine schöne Stimme, und ich verstand auch, was die Amis an dem Song fanden. Er ging ins Ohr, und man konnte ihn schon nach wenigen Sekunden mitsummen. Er war leicht, obwohl in jeder Zeile Melancholie mitschwang. Aber Gott, es gab so viele gute Songs, so viele schöne Stimmen, dass sie meist völlig an mir vorbeigingen. Oder die Songs wurden so häufig gespielt, dass man sie irgendwann nicht mehr hören konnte und sie hasste, obwohl sie eigentlich wirklich schön waren. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Radiosender sie töteten, indem sie sie auf Dauerschleife setzten. Ich fuhr schneller und genoss den frischen Fahrtwind auf meiner Haut. Nicos Stimme erhob sich, wurde lauter und durchdringender. Am liebsten hätte ich meine Augen geschlossen und nur die Luft und die Musik gefühlt, aber das war vielleicht nicht die beste Idee im Stadtverkehr...
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Autor

Tine Körner wurde 1984 als zweites von vier Kindern geboren und wuchs in der Nähe von Karlsruhe auf. Nach dem Abitur zog sie 2003 nach Köln und machte dort eine Ausbildung zur Kauffrau für audiovisuelle Medien bei einer großen TV-Produktionsfirma. Sie arbeitete in der Produktion und Redaktion verschiedener TV-Shows und konnte so endlich Thomas Gottschalk für die langen Samstagabende ihrer Kindheit danken. Nach einigen Monaten in Italien studierte sie Romanistik sowie Deutsche Sprache und Literatur in Hamburg und Venedig. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie heute zwischen Kuhweiden und Apfelplantagen in einem kleinen Ort vor den Toren Hamburgs. Dass sie einmal Bücher schreiben möchte, wusste sie seit dem Tag, an dem sie das erste Mal ein Buch aus der Dorfbücherei ausleihen durfte. Das erhabene Gefühl, mit diesem Buch eine ganze Welt in den Händen zu halten, hat sie nie vergessen.
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