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Tessa (Band 2)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Coppenrath Verlagerschienen am31.10.2017
'Wenn dein Pferd einen Fehler macht, so suche die Ursache bei dir. Und solltest du sie nicht finden, dann suche gründlicher.' (Egon von Neindorff) Nach einem holprigen Start haben sich Tessa und die junge Rappstute Ronja gut zusammengerauft - auch dank der Hilfe ihres genialen Trainers. Doch bis die zwei ihre erste Schleife erreiten, wird es noch ein steiniger Weg. Tessa durchlebt mit ihrem ungestümen Pferd viele Höhen und Tiefen, bis sie am Ende den großen Durchbruch schafft: Sie darf mit Ronja am Nicole-Uphoff-Cup teilnehmen!

Antje Szillat, 1966 geboren, arbeitete viele Jahre als Lerntherapeutin und -beraterin, bevor sie beschloss, ihren Kindheitstraum wahr zu machen und Schriftstellerin zu werden. Die Leseförderung und der Kontakt zu ihren jungen Lesern liegen ihr dabei ganz besonders am Herzen.
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Produkt

Klappentext'Wenn dein Pferd einen Fehler macht, so suche die Ursache bei dir. Und solltest du sie nicht finden, dann suche gründlicher.' (Egon von Neindorff) Nach einem holprigen Start haben sich Tessa und die junge Rappstute Ronja gut zusammengerauft - auch dank der Hilfe ihres genialen Trainers. Doch bis die zwei ihre erste Schleife erreiten, wird es noch ein steiniger Weg. Tessa durchlebt mit ihrem ungestümen Pferd viele Höhen und Tiefen, bis sie am Ende den großen Durchbruch schafft: Sie darf mit Ronja am Nicole-Uphoff-Cup teilnehmen!

Antje Szillat, 1966 geboren, arbeitete viele Jahre als Lerntherapeutin und -beraterin, bevor sie beschloss, ihren Kindheitstraum wahr zu machen und Schriftstellerin zu werden. Die Leseförderung und der Kontakt zu ihren jungen Lesern liegen ihr dabei ganz besonders am Herzen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783649627364
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum31.10.2017
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2259 Kbytes
Artikel-Nr.3336697
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
KAPITEL 1

»Aber nicht wieder so viel Geld ausgeben!«, ermahnte mein Vater uns, kurz bevor ich die Autotür zuzog. Er stand in der geöffneten Haustür und sah nicht gerade begeistert aus.

»Oh weh.« Meine Mutter tat mitleidig, während sie den Motor startete. »Papa hat mal wieder Angst um unseren Kontostand.«

»Ja, er sieht richtig blass aus. Dabei wollen wir doch nur gucken, nichts kaufen«, behauptete ich und musste dann über meine eigenen Worte lachen. Als ob wir zur Pferd & Jagd fahren und mit leeren Händen zurückkommen würden. Nein, das hatte es noch nie gegeben und so würde es bestimmt auch heute nicht sein.

»Wir halten uns zumindest zurück«, beschloss meine Mutter und lenkte ihr Auto rückwärts aus unserer Einfahrt.

Zehn Minuten später fuhren wir bei meiner besten Freundin Anni vor. Mit hochroten Wangen plumpste sie auf den Rücksitz.

»Ahhh, ich habe doch tatsächlich von meiner Oma gestern Nachmittag noch 50 Euro bekommen. Mit den 50, die ich noch von meinem Geburtstagsgeld habe, kann ich mir garantiert neue Chaps kaufen und habe locker noch was zum Verprassen über.«

»Du hast Geld von deiner Oma bekommen?«, staunte ich. »Für die Pferdemesse?«

Annis Oma war zwar wahnsinnig nett, fand es aber überhaupt nicht gut, dass ihre Enkelin ritt. Viel lieber hätte sie es gesehen, wenn Anni ein etwas ungefährlicheres Hobby gehabt hätte. Ballett oder Blockflötespielen zum Beispiel.

Anni verzog das Gesicht. »Nee, meine Oma gibt doch kein Geld für Pferdezeugs aus. Ich soll mir davon ein Paar Schuhe kaufen.«

»Schuhe?«, riefen meine Mutter und ich fast gleichzeitig.

Anni grinste. »Ich kaufe ja so etwas Ähnliches wie Schuhe. Chaps sind immerhin Schäfte. Für den Rest, erkläre ich ihr dann später, hat es halt nicht gereicht.«

Meine Mutter lachte und ich zeigte Anni einen Vogel. »Oh, Anni, du bist echt der Härtefall.«

Bis zum Messegelände, auf dem sich die Hallen befanden, in denen einmal im Jahr die Fachmesse Pferd & Jagd veranstaltet wurde, waren es nur etwas über zwölf Kilometer. Dennoch brauchten wir eine halbe Ewigkeit, bevor wir endlich Pferdemesseluft einatmen konnten. Zunächst fanden wir keinen Parkplatz und dann standen wir eine geschlagene halbe Stunde an den Kassen an.

»Wer hatte noch die Idee, ausgerechnet am Samstagvormittag zur Messe zu fahren?«, murmelte meine Mutter leicht genervt und schenkte mir einen bedeutungsvollen Blick. »Und wer hat gesagt, Samstagvormittag ist es dort viel zu voll?«

Ich zuckte unschuldig mit den Schultern.

»Sonntags ist es bestimmt noch schlimmer«, behauptete ich. Schließlich boten am letzten Messetag viele Aussteller ihre Waren deutlich billiger an, da lag das ja wohl auf der Hand.

Kurz darauf hatten wir es endlich geschafft und betraten die erste Halle, in der sich auch die Showarena befand.

»Lass uns gleich mal gucken, was da heute so auf dem Programm steht«, schlug Anni vor und zerrte mich rüber zu den hohen weißen Wänden, die die Showarena umgaben. Dort hing das Tagesprogramm aus.

»Um 13 Uhr ist die Führzügelklasse«, las Anni laut vor, obwohl ich direkt neben ihr stand und selbst lesen konnte. Doch meine Freundin war so überdreht, dass ich sie einfach machen ließ. »Das ist immer total süß. Die verkleiden sich wirklich richtig aufwendig und hübschen die Pferde absolut grandios auf. Und guck mal, Tessa, gleich im Anschluss moderiert Nicole Uphoff ein Livetraining mit einigen ihrer Reitschüler. Das muss ich unbedingt sehen! Ich finde die total klasse! Kennst du Rembrandt? Was für eine Frage, natürlich, jeder kennt ihn - oder nein, kannte. Der lebt ja nicht mehr. Auf jeden Fall ⦫

Anni redete und redete und redete, und ich hatte keine Chance, irgendwie dazwischenzukommen. Ich konnte nur nicken und hoffen, dass sie bald ihre Traumchaps finden würde und dann endlich einen Gang runterschaltete.

»Anni, hol mal zwischendurch Luft«, neckte meine Mutter sie und legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. »Sonst hyperventilierst du mir hier noch.«

Abrupt verstummte Anni und sah mit großen Augen zwischen meiner Mutter und mir hin und her. »Ich rede schon wieder zu viel, stimmt s?«, murmelte sie geknickt.

Kurz darauf trennten sich unsere Wege. Meine Mutter musste zurück zum Haupteingang, wo sie sich mit ihrer Freundin Frauke aus Hamburg traf, die ebenfalls ein großer Pferdefan war. Gemeinsam wollten sie durch die Messehallen bummeln, so wie ich mit Anni.

Ich fand s perfekt. Denn so konnte ich frei über mein Geld verfügen, das ich schon seit Monaten für den Messebesuch zusammengespart hatte. Wenn meine Mutter dabei war, musste ich immer erst mit ihr darüber diskutieren, ob ich das Halfter, die Bandagen, die Schabracke oder die Gerte wirklich brauchte, wo ich doch von allem schon mehr als genug hatte. Aber ganz ehrlich: Konnte man von Pferdesachen jemals genug haben?

»Wollen wir uns dann so gegen 16 Uhr wieder hier an der Arena treffen?«, schlug meine Mutter vor.

Anni und ich nickten.

»Okay«, sagte ich und hob die Hand zum Abschied.

Meine Mutter wandte sich zum Gehen. Doch dann musste sie unbedingt noch etwas loswerden.

»Und, Tessa, denk daran, gib dein Geld nicht für unnützes Zeugs aus. Wir haben mehr als genug Schabracken, Halfter, Bandagen und Gerten im Stallschrank liegen.«

»Mach ich nicht, Mama«, versprach ich und verkniff mir ein Grinsen.

Dann war sie endlich weg und ich atmete erleichtert auf. »Natürlich brauche ich für Ronja eine neue Schabracke. Und Carlos hat gestern sein grünes Halfter kaputt gemacht.«

Voller Inbrunst stimmte mir meine Freundin zu. »Nee, Tessa, da bin ich ganz und gar bei dir. Ohne ein grünes Halfter kann der Arme nicht auskommen!«

»So ist es!«, nickte ich. »Carlos wird mir beleidigt sein dickes Hinterteil zudrehen, wenn ich heute Abend ohne ein grünes Halfter im Stall auftauche.«

»Und, Tessa, diese dunkelblaue Schabracke, die du auch in Rot hast, ist die nicht schon reichlich abgenutzt?«

Erneut nickte ich. »Jetzt, wo du es sagst, stimmt. Also muss ich auch ganz dringend nach einer neuen dunkelblauen Schabracke für Ronja gucken.«

Lachend hakten wir uns unter und schlenderten voll freudigem Tatendrang rüber in die erste Halle, in der wir von Pferdekram nur so überflutet wurden.

»Wie im Paradies«, hauchte ich. »Nein, noch viel, viel herrlicher.«

Wir kämpften uns durch die engen Gänge, die trotz des noch frühen Samstagvormittags rappeldickevoll waren. Aber davon ließen wir uns die gute Laune nicht verderben. Das Geschubse und Geschiebe gehörte irgendwie dazu. Und außerdem waren wir hier ja mehr oder weniger unter uns - alles nur Pferdeverrückte. Herrlich!

Anni wollte gleich am ersten Stand einen großen Eimer Pferdeleckerlis kaufen. Man konnte sie sich selbst zusammenstellen und der Preis war auch echt gut. Nur leider war der Eimer auch echt schwer, und wir hatten vor, mehrere Stunden auf der Messe zu bleiben.

»Warum kaufst du die Leckerlis nicht, kurz bevor wir nach Hause fahren?«, fragte ich sie.

Doch Anni schüttelte entschlossen den Kopf. »Nee, dann sind die vielleicht ausverkauft oder das Angebot gilt nicht mehr. Was ich habe, das habe ich!«, meinte sie - obwohl sie genau wusste, dass ihre Erklärung Blödsinn war. Aber nun ja, ich musste den Eimer ja nicht die ganze Zeit schleppen.

Eine knappe halbe Stunde später verließen wir schweißgebadet die Halle 5. Anni meinte, dass der »Fliegende Holländer« seinen Stand in der 12 hätte und sie dort garantiert die günstigsten und besten Chaps der ganzen Messe finden würde. Weil uns so kochend heiß war, beschlossen wir, nicht von Halle zu Halle zu gehen, sondern außen daran vorbei.

Obwohl es Anfang Dezember war und ein unangenehmer nasskalter Wind blies, tat die frische Luft einfach nur gut.

»Boah«, keuchte Anni. »Warum habe ich bloß diesen Leckerli-Eimer gekauft? Der wird von Sekunde zu Sekunde schwerer.« Sie schenkte mir einen treuherzigen Blick. »Kannst du ihn vielleicht ein bisschen tragen?«

»Nein!« Jetzt schüttelte ich entschlossen den Kopf. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst ihn später kaufen. Aber du wolltest ja nicht hören.«

»Bitte, Tessa«, flehte sie mich an. »Nur bis zur Halle 12. Dann nehme ich ihn dir wieder ab. Versprochen!«

Ich seufzte tief....
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Autor

Antje Szillat, 1966 geboren, arbeitete viele Jahre als Lerntherapeutin und -beraterin, bevor sie beschloss, ihren Kindheitstraum wahr zu machen und Schriftstellerin zu werden. Die Leseförderung und der Kontakt zu ihren jungen Lesern liegen ihr dabei ganz besonders am Herzen.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt