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Wallensteins Tod

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
160 Seiten
Deutsch
Reclam Verlagerschienen am25.10.20171. Auflage
'Noch einmal lasst des Dichters Phantasie / Die düstre Zeit an euch vorüberführen ...' Friedrich Schillers monumentales Versdrama führt hinein in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges: Es zeigt die letzten drei Lebenstage Wallensteins, des erfolgreichen Oberbefehlshabers der kaiserlichen Armee. Im Winter 1633/34 hat Wallenstein den Gipfel seiner Macht erreicht, doch als er scheinbar beginnt, sich gegen seinen Kaiser aufzulehnen, wird ihm das zum Verhängnis. Schillers Trilogie, durch intensive Geschichtsstudien angeregt, wurde in den Jahren 1798 und 1799 uraufgeführt. Sie gilt als Inbegriff des klassischen Historiendramas. 'Die Piccolomini' und 'Wallensteins Lager' als erster Teil und 'Wallensteins Tod' als zweiter Teil bilden eine Doppelausgabe, die zum Kernbestand der Universal-Bibliothek zählt. Das E-Book enthält jetzt Anmerkungen von Kurt Rothmann und ein neues Nachwort von Michael Hofmann. E-Book mit Verszählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.  

Friedrich Schiller (seit 1802: von; 10. 11. 1759 Marbach a. N. - 9. 5. 1805 Weimar) bildet mit Goethe die Kernzelle der Weimarer Klassik, der bedeutendsten deutschen Literaturepoche. Schiller begann als Aufsehen erregender Sturm-und-Drang-Dichter und prägte seit 1795 als Publizist, Theoretiker, Dramatiker und Lyriker das berühmte klassische Weimarer Jahrzehnt. Schillers Dramen gehören noch heute zu den meistgespielten der deutschen Literatur, seine Gedichte, z. B. die Balladen, zählten im 19. Jahrhundert und darüber hinaus zum festen kulturellen Kanon der deutschen Literatur.
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Klappentext'Noch einmal lasst des Dichters Phantasie / Die düstre Zeit an euch vorüberführen ...' Friedrich Schillers monumentales Versdrama führt hinein in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges: Es zeigt die letzten drei Lebenstage Wallensteins, des erfolgreichen Oberbefehlshabers der kaiserlichen Armee. Im Winter 1633/34 hat Wallenstein den Gipfel seiner Macht erreicht, doch als er scheinbar beginnt, sich gegen seinen Kaiser aufzulehnen, wird ihm das zum Verhängnis. Schillers Trilogie, durch intensive Geschichtsstudien angeregt, wurde in den Jahren 1798 und 1799 uraufgeführt. Sie gilt als Inbegriff des klassischen Historiendramas. 'Die Piccolomini' und 'Wallensteins Lager' als erster Teil und 'Wallensteins Tod' als zweiter Teil bilden eine Doppelausgabe, die zum Kernbestand der Universal-Bibliothek zählt. Das E-Book enthält jetzt Anmerkungen von Kurt Rothmann und ein neues Nachwort von Michael Hofmann. E-Book mit Verszählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.  

Friedrich Schiller (seit 1802: von; 10. 11. 1759 Marbach a. N. - 9. 5. 1805 Weimar) bildet mit Goethe die Kernzelle der Weimarer Klassik, der bedeutendsten deutschen Literaturepoche. Schiller begann als Aufsehen erregender Sturm-und-Drang-Dichter und prägte seit 1795 als Publizist, Theoretiker, Dramatiker und Lyriker das berühmte klassische Weimarer Jahrzehnt. Schillers Dramen gehören noch heute zu den meistgespielten der deutschen Literatur, seine Gedichte, z. B. die Balladen, zählten im 19. Jahrhundert und darüber hinaus zum festen kulturellen Kanon der deutschen Literatur.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783159612928
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum25.10.2017
Auflage1. Auflage
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse639 Kbytes
Artikel-Nr.3348286
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Wallensteins Tod

Anmerkungen
Nachwort
Literaturhinweise
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Leseprobe

Erster Aufzug




Ein Zimmer zu astrologischen Arbeiten eingerichtet und mit Sphären, Karten, Quadranten und anderm astronomischen Geräte versehen. Der Vorhang von einer Rotunde ist aufgezogen, in welcher die sieben Planetenbilder, jedes in einer Nische, seltsam beleuchtet, zu sehen sind. Seni beobachtet die Sterne, Wallenstein steht vor einer großen, schwarzen Tafel, auf welcher der Planeten Aspekt gezeichnet ist.




Erster Auftritt




Wallenstein. Seni.



WALLENSTEIN.

Lass es jetzt gut sein, Seni. Komm herab.

Der Tag bricht an, und Mars regiert die Stunde.

Es ist nicht gut mehr operieren. Komm!

Wir wissen gnug.



SENI.

ââââNur noch die Venus lass mich

Betrachten, Hoheit. Eben geht sie auf.5

Wie eine Sonne glänzt sie in dem Osten.



WALLENSTEIN.

Ja, sie ist jetzt in ihrer Erdennäh

Und wirkt herab mit allen ihren Stärken.

(Die Figur auf der Tafel betrachtend.)

Glückseliger Aspekt! So stellt sich endlich

Die große Drei verhängnisvoll zusammen,10

Und beide Segenssterne, Jupiter

Und Venus, nehmen den verderblichen,

Den tückschen Mars in ihre Mitte, zwingen

Den alten Schadenstifter mir zu dienen.

Denn lange war er feindlich mir gesinnt,15

Und schoss mit senkrecht- oder schräger Strahlung

Bald im Gevierten, bald im Doppelschein

Die roten Blitze meinen Sternen zu,

Und störte ihre segenvollen Kräfte.

Jetzt haben sie den alten Feind besiegt,20

Und bringen ihn am Himmel mir gefangen.



SENI.

Und beide große Lumina von keinem

Malefico beleidigt! der Saturn

Unschädlich, machtlos, in cadente domo.



WALLENSTEIN.

Saturnus´ Reich ist aus, der die geheime25

Geburt der Dinge in dem Erdenschoß

Und in den Tiefen des Gemüts beherrscht,

Und über allem, was das Licht scheut, waltet.

Nicht Zeit ists mehr zu brüten und zu sinnen,

Denn Jupiter, der glänzende, regiert30

Und zieht das dunkel zubereitete Werk

Gewaltig in das Reich des Lichts - Jetzt muss

Gehandelt werden, schleunig, eh die Glücks-

Gestalt mir wieder wegflieht überm Haupt,

Denn stets in Wandlung ist der Himmelsbogen.35

(Es geschehen Schläge an die Tür.)

Man pocht. Sieh, wer es ist.



TERZKY

(draußen).ââââLass öffnen!



WALLENSTEIN.

ââââ ââââEs ist Terzky.

Was gibts so Dringendes? Wir sind beschäftigt.



TERZKY

(draußen). Leg alles jetzt beiseit. Ich bitte dich.

Es leidet keinen Aufschub.



WALLENSTEIN.

ââââÖffne, Seni.

(Indem jener dem Terzky aufmacht, zieht Wallenstein den Vorhang vor die Bilder.)





Zweiter Auftritt




Wallenstein. Graf. Terzky.



TERZKY

(tritt ein).

Vernahmst dus schon? Er ist gefangen, ist40

Vom Gallas schon dem Kaiser ausgeliefert!



WALLENSTEIN

(zu Terzky).

Wer ist gefangen? Wer ist ausgeliefert?



TERZKY.

Wer unser ganz Geheimnis weiß, um jede

Verhandlung mit den Schweden weiß und Sachsen,

Durch dessen Hände alles ist gegangen -45



WALLENSTEIN

(zurückfahrend).

Sesin doch nicht? Sag nein, ich bitte dich.



TERZKY.

Grad auf dem Weg nach Regenspurg zum Schweden

Ergriffen ihn des Gallas Abgeschickte,

Der ihm schon lang die Fährte abgelauert.

Mein ganz Paket an Kinsky, Matthes Thurn,50

An Oxenstirn, an Arnheim führt er bei sich,

Das alles ist in ihrer Hand, sie haben

Die Einsicht nun in alles, was geschehn.





Dritter Auftritt




Vorige. Illo kommt.



ILLO

(zu Terzky). Weiß ers?



TERZKY.

ââââEr weiß es.



ILLO

(zu Wallenstein).ââââ ââââDenkst du deinen Frieden

Nun noch zu machen mit dem Kaiser, sein55

Vertraun zurückzurufen? wär es auch,

Du wolltest allen Planen jetzt entsagen,

Man weiß, was du gewollt hast. Vorwärts musst du,

Denn rückwärts kannst du nun nicht mehr.



TERZKY.

Sie haben Dokumente gegen uns60

In Händen, die unwidersprechlich zeugen -



WALLENSTEIN.

Von meiner Handschrift nichts. Dich straf ich Lügen.



ILLO.

So? Glaubst du wohl, was dieser da, dein Schwager,

In deinem Namen unterhandelt hat,

Das werde man nicht dir auf Rechnung setzen?65

Dem Schweden soll sein Wort für deines gelten,

Und deinen Wiener Feinden nicht!



TERZKY.

Du gabst nichts Schriftliches - Besinn dich aber,

Wie weit du mündlich gingst mit dem Sesin.

Und wird er schweigen? Wenn er sich mit deinem70

Geheimnis retten kann, wird ers bewahren?



ILLO.

Das fällt dir selbst nicht ein! Und da sie nun

Berichtet sind, wie weit du schon gegangen,

Sprich! was erwartest du? Bewahren kannst du

Nicht länger dein Kommando, ohne Rettung75

Bist du verloren, wenn dus niederlegst.



WALLENSTEIN.

Das Heer ist meine Sicherheit. Das Heer

Verlässt mich nicht. Was sie auch wissen mögen,

Die Macht ist mein, sie müssens niederschlucken,

- Und stell ich Kaution für meine Treu,80

So müssen sie sich ganz zufrieden geben.



ILLO.

Das Heer ist dein; jetzt für den Augenblick

Ists dein; doch zittre vor der langsamen,

Der stillen Macht der Zeit. Vor offenbarer

Gewalt beschützt dich heute noch und morgen85

Der Truppen Gunst; doch gönnst du ihnen Frist,

Sie werden unvermerkt die gute Meinung,

Worauf du jetzo fußest, untergraben,

Dir einen um den andern listig stehlen -

Bis, wenn der große Erdstoß nun geschieht,90

Der treulos mürbe Bau zusammenbricht.



WALLENSTEIN.

Es ist ein böser Zufall!



ILLO.

O! einen glücklichen will ich ihn nennen,

Hat er auf dich die Wirkung, die er soll,

Treibt dich zu schneller Tat - Der schwedsche Oberst -95



WALLENSTEIN.

Er ist gekommen? Weißt du, was er bringt?



ILLO.

Er will nur dir allein sich anvertraun.



WALLENSTEIN.

Ein böser, böser Zufall - Freilich! Freilich!

Sesina weiß zu viel und wird nicht schweigen.



TERZKY.

Er ist ein böhmischer Rebell und Flüchtling,100

Sein Hals ist ihm verwirkt; kann er sich retten

Auf deine Kosten, wird er Anstand nehmen?

Und wenn sie auf der Folter ihn befragen,

Wird er, der Weichling, Stärke gnug besitzen? -



WALLENSTEIN

(in Nachsinnen verloren).

Nicht herzustellen mehr ist das Vertraun.105

Und mag ich handeln, wie ich will, ich werde

Ein Landsverräter ihnen sein und bleiben.

Und kehr ich noch so ehrlich auch zurück

Zu meiner Pflicht, es wird mir nichts mehr helfen -



ILLO.

Verderben wird es dich. Nicht deiner Treu,110

Der Ohnmacht nur wirds zugeschrieben werden.



WALLENSTEIN

(in heftiger Bewegung auf und ab gehend).

Wie? Sollt ichs nun im Ernst erfüllen müssen,

Weil ich zu frei gescherzt mit dem Gedanken?

Verflucht, wer mit dem Teufel spielt! -



ILLO.

Wenns nur dein Spiel gewesen, glaube mir,115

Du wirsts in schwerem Ernste büßen müssen.



WALLENSTEIN.

Und müsst ichs in Erfüllung bringen, jetzt,

Jetzt, da die Macht noch mein ist, müssts geschehn -



ILLO.

Wo möglich, eh sie von dem Schlage sich

In Wien besinnen und zuvor dir kommen -120



WALLENSTEIN

(die Unterschriften betrachtend).

Das Wort der Generale hab ich schriftlich -

Max Piccolomini steht nicht hier. Warum nicht?



TERZKY.

Es war - er meinte -



ILLO.

ââââBloßer Eigendünkel!

Es brauche das nicht zwischen dir und ihm.



WALLENSTEIN.

Es braucht das nicht, er hat ganz Recht -125

Die Regimenter wollen nicht nach Flandern,

Sie haben eine Schrift mir übersandt,

Und widersetzen laut sich dem Befehl.

Der erste Schritt zum Aufruhr ist geschehn.



ILLO.

Glaub mir, du wirst sie leichter zu dem Feind,130

Als zu dem Spanier...



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Autor

Friedrich Schiller (seit 1802: von; 10. 11. 1759 Marbach a. N. - 9. 5. 1805 Weimar) bildet mit Goethe die Kernzelle der Weimarer Klassik, der bedeutendsten deutschen Literaturepoche. Schiller begann als Aufsehen erregender Sturm-und-Drang-Dichter und prägte seit 1795 als Publizist, Theoretiker, Dramatiker und Lyriker das berühmte klassische Weimarer Jahrzehnt. Schillers Dramen gehören noch heute zu den meistgespielten der deutschen Literatur, seine Gedichte, z. B. die Balladen, zählten im 19. Jahrhundert und darüber hinaus zum festen kulturellen Kanon der deutschen Literatur.