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Die dümmsten Autofahrer der Welt. Wenn Blödheit auf Selbstüberschätzung trifft ...

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
160 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am09.07.2018
Jeder kann fahren ... nur die anderen nicht
Laut dem Danning-Kruger-Effekt halten sich Menschen jeweils selbst für überdurchschnittlich begabt. Ganz besonders beim Autofahren. Trifft Selbstüberschätzung auch noch auf Dummheit, ist das zwar doppelt bedauerlich, oft aber auch sehr komisch. Die lustigsten Geschichten, Meldungen und Artikel über die blödesten Autofahrer der Welt.


Juri Meister, geboren 1974 als Sohn russischstämmiger Eltern, ist Jurist. Schon während seines Studiums in Berlin und des anschließenden Referendariats in Erfurt schrieb er als freier Journalist für verschieden Zeitungen. Nach dem Zweiten Staatsexamen arbeitete er einige Zeit als Anwalt in einer Kanzlei in Ostwestfalen, ehe er sich endgültig entschloss, als Journalist und Autor zu leben. Inzwischen wohnt er in Süddeutschland und schreibt vor allem Sachbücher und Beiträge für verschiedene Zeitungen.
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Produkt

KlappentextJeder kann fahren ... nur die anderen nicht
Laut dem Danning-Kruger-Effekt halten sich Menschen jeweils selbst für überdurchschnittlich begabt. Ganz besonders beim Autofahren. Trifft Selbstüberschätzung auch noch auf Dummheit, ist das zwar doppelt bedauerlich, oft aber auch sehr komisch. Die lustigsten Geschichten, Meldungen und Artikel über die blödesten Autofahrer der Welt.


Juri Meister, geboren 1974 als Sohn russischstämmiger Eltern, ist Jurist. Schon während seines Studiums in Berlin und des anschließenden Referendariats in Erfurt schrieb er als freier Journalist für verschieden Zeitungen. Nach dem Zweiten Staatsexamen arbeitete er einige Zeit als Anwalt in einer Kanzlei in Ostwestfalen, ehe er sich endgültig entschloss, als Journalist und Autor zu leben. Inzwischen wohnt er in Süddeutschland und schreibt vor allem Sachbücher und Beiträge für verschiedene Zeitungen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641219277
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum09.07.2018
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2366 Kbytes
Artikel-Nr.3410749
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Das liebe Tempo

Die Straßenverkehrsordnung mag es weder zu schnell noch zu langsam. In § 3 Abs. 1 StVO heißt es:

Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. (...) Es darf nur so schnell gefahren werden, dass innerhalb der übersehbaren Strecke gehalten werden kann. (...)

Gut, wir dürfen also nicht rasen. Andererseits heißt es in Absatz 2: Ohne triftigen Grund dürfen Kraftfahrzeuge nicht so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern.

Schleichen soll man als auch wieder nicht. Diese Anforderung überfordert einige Verkehrsteilnehmer anscheinend. Denn wir alle können ein Liedchen singen von Rasern und Schnarchnasen im Verkehr. So mancher drängelt sich von hinten regelrecht in uns rein, und andere Vordermänner blockieren in nervtötender Langsamkeit die Straße. Dabei gibt uns Siddhartha-Buddha doch die Lösung vor: Der goldene Weg liegt in der Mitte. (Vielleicht hat er damit nicht direkt den Straßenverkehr gemeint, aber der Grundgedanke zählt schließlich.) Hier folgen ein paar schöne Illustrationen, wie man es nicht macht. Los geht´s.




Live every day as if it were your last

Man kennt das ja von Männern in den besten Jahren: den Gedanken Habe ich wirklich schon richtig gelebt? Keiner will doch ein langweiliges Leben haben. So ein bisschen Kick, ein bisschen Thrill, ein bisschen Action ... das gehört doch dazu. So ähnlich denkt Anton gerade. Anton hatte bisher ein ganz langweiliges Leben, ohne Action und Thrill. Er ist bei der Post angestellt, und er macht seinen Job gut. Aber aufregend ist das nicht gerade. Und jetzt steht er in seiner Eckkneipe und denkt sich: Mit 61 Jahren muss jetzt mal was los sein in seinem Leben. So wie bei Tom Cruise in Mission Impossible oder so. Nur halt in Koblenz. Der Entschluss ist gefasst: Anton will endlich mal etwas Verrücktes machen. Er leert sein Bier und geht zu seinem Wagen. Startet ihn. Lässt den Motor aufheulen. Und fährt los. Auf den Straßen klirrt die Kälte. Es ist Jahresanfang 2015. Lange braucht er gar nicht zu suchen nach seinem Kick. Denn schon zwei Straßen weiter sieht er eine Gruppe Fußgänger und in der Nähe eine Polizeistreife. Die Gelegenheit ist perfekt, und Anton gibt Gas, fährt mit quietschenden Reifen auf die Fußgänger zu. Haarscharf rast er an der Gruppe vorbei, die in letzter Sekunde zur Seite springt. Jetzt brettert Anton mit seinem Wagen über zwei Felder am Stadtrand hinweg. Und das Beste ist: Die Bullen sitzen ihm direkt im Nacken. Anton fühlt sich wie Clint Eastwood und Charles Bronson zusammen. Er hat es geschafft - eine veritable halsbrecherische Verfolgungsjagd! Die Jagd endet erst, als er auf einem Schotterplatz festfährt. Den Polizisten sagt Anton, er liebe es einfach, schnell zu fahren. Außerdem liebe er das Duell mit den Cops. Der Alkoholtest ergibt, dass Anton auch nur leicht angetrunken ist. Bleibt für ihn zu hoffen, dass der Adrenalinstoß den kommenden Ärger auch wert war.





Eine Pizza für Ungeduldige

Das ist die Geschichte einer teuren Pizza. Einer sehr teuren Pizza genaugenommen. 1200 Euro kostet sie. Und, nein, sie ist weder mit Goldblättchen überzogen, noch wird sie von der Pizzeria mit kleinen Diamanten dekoriert. Das Ganze kommt vielmehr so: Eines Abends beschließen ein Mann und seine Freundin in Baden-Württemberg, nennen wir sie der Einfachheit halber Thomas H. und Susi M., dass sie zum Abendessen gerne Pizza hätten. Lange Wartezeiten in der Pizzeria sind doof, und Thomas hat wahnsinnigen Hunger. Deshalb ruft er in der Pizzeria an und bestellt die beiden Pizzen schon mal vor. Damit wird die Pizzeria zwar von einem Treffpunkt des gemütlichen Beisammenseins zu einer Art Schnellrestaurant umfunktioniert, aber das ist eine Sache zwischen Thomas, Susi und Salvatore, dem stolzen Inhaber des italienischen Restaurants.

Um allerdings von ihrer Wohnung zu dem Ort zu gelangen, an dem die vorbestellte Pizza wartet, müssen Thomas und Susi die Bundesstraße nehmen. Und an diesem Tag ist Tempo 80 vorgeschrieben. Aber das interessiert Thomas nicht, der hat schließlich Hunger! Also nimmt er die Straße mit 160 Stundenkilometern. Er ist dabei so in seinen Hunger vertieft, dass ihm die Polizei offenbar nicht auffällt, die sich an seine Fersen oder eher: an sein Auto heftet. Ganz im Gegenteil: Thomas beschleunigt weiter auf 190. Das allerdings finden die Polizisten gar nicht lustig.

Als Thomas gezwungenermaßen von 190 auf Null reduziert und die Fensterscheibe herunterkurbelt, bemerken die beiden Polizisten, dass Susi hochschwanger ist. Wehen? , erkundigt sich der eine der beiden Beamten, in diesem Fall hätte er durchaus Verständnis fürs Rasen.

Hä? , gibt Thomas zurück.

Der Polizist deutet auf Susi. Ist es so weit?

Hä? , wiederholt Thomas. Dann geht ihm ein Licht auf. Ach so, nein. Aber die Pizza ist längst fertig.

Jetzt kann der Beamte seinerseits der Konversation nicht mehr folgen. Er fragt zwar nicht Hä , sondern Welche Pizza? , aber das klingt schon nicht mehr ganz so wohlwollend.

Natürlich die Pizza, die wir bestellt hatten , erklärt Thomas ungeduldig, Stichwort: Hunger. Wenn wir hier mit 80 langzockeln, ist die kalt, bis wir da sind.

Alles klar , erwidert der Beamte, das mache dann 1200 Euro Bußgeld und 3 Monate Fahrverbot, man werde sich bei Thomas melden. Aber vielleicht haben Sie ja im Ort auch eine Pizzeria.

Noch eine Anmerkung: In der geschilderten Episode zeigt der Polizeibeamte Verständnis für die Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit, als er vermutet, dass bei der Beifahrerin die Wehen eingesetzt haben. Und tatsächlich gibt es Situationen, in denen es erlaubt ist, das vorgeschriebene Tempolimit zu überschreiten. Dann nämlich, wenn ein rechtfertigender Notstand gemäß § 16 OWiG vorliegt , das ist bei Gefahr für Leib und Leben der Fall. Einsetzende Wehen erfüllen diesen Notstand allerdings nicht, denn sie stellen in der Regel weder für Mutter noch fürs Kind eine derartige Gefahr dar. Die Rettung zu rufen, ist hier ratsamer.





Dumm und schnell

Zu schnell zu fahren, steht ja an sich schon nicht so ganz im Einklang mit der Straßenverkehrsordnung. Aber dann gibt es bei diesen Autofahrern noch solche, die nicht nur zu schnell fahren, sondern auch noch glauben, die gesamte Umwelt und erst recht die Polizei besäße kollektiv einen IQ unterhalb der 80 Punkte. Sprich: Die kommen mir nie auf die Schliche! Dafür bin ich viel zu schlau. Und wenn die mir doch draufkommen, dann ärgern die sich höchstens, dass sie nicht genauso ultracool sind wie ich.

Das alles denkt sich auf alle Fälle Denis P. an diesem Oktobermorgen im Jahr 2017. Denis ist 16, also nicht ganz in dem Alter, in dem man in Deutschland die Erlaubnis zum Lenken eines Autos bekommt. Aber die zwei Jahre weniger tun echt nichts zur Sache, denn Denis kann supergeil Auto fahren. Und deshalb zeigt er den anderen Jungs im Auto heute mal, dass man auf der Landstraße bei Sulzbach-Rosenberg in der Oberpfalz problemlos mit einer Geschwindigkeit von 180 Stundenkilometern vorankommen kann. Aber während der Fahrt kommen Denis Bedenken: Was nämlich, wenn er das nachher den anderen, die nicht mit dabei waren, erzählt, und die glauben das nicht? Besser also, er hält seine Fahrt mit der Videokamera fest, dann kommt ihm nachher keiner dumm. Ohnehin kann man ja nachher immer behaupten, er habe sich das alles nur ausgedacht. Also lädt Denis das Video sicherheitshalber noch bei Snapchat hoch.

Und genau das ist ein Fehler: Denn ein namentlich nicht genannter Zeuge erkennt Denis, und weil er so eine Raserei eines minderjährigen Fahrers anscheinend kein bisschen ultracool findet, meldet er die Videosequenz der Polizei des Bezirks. Und von denen erkennt doch dummerweise ein Mitarbeiter Denis und eine ganze Horde anderer grölender Jugendlicher wieder, die aus dem Auto winken. Auch er findet das absolut nicht ultracool, und so bekommt Denis ganz spießig und kleinbürgerlich Besuch von der Polizei, deren Mitarbeiter glücklicherweise doch nicht so unterbelichtet sind, wie Denis angenommen hatte. Und die auch ein völlig anderes Verständnis vom angemessenem Verhalten im Straßenverkehr haben als Denis.





Einer ist immer der Dumme

Da ist dieses Foto. Und da ist eine Geschwindigkeitsüberschreitung. Von 22 km/h. Aber hätte der Bußgeldbescheid wirklich sein müssen? Dmtri aus Kasan in der russischen Teilrepublik Tatarstan findet ganz entschieden: Nein! Die Sache ist nämlich die, dass sein Auto abgeschleppt wurde. Das ist schon ärgerlich genug, aber der Strafzettel wegen des zu hohen Tempos ist wirklich zu viel des Guten. Das Foto trägt Datum und Uhrzeit von August 2016 und zeigt zweifellos Dmitris Auto. Auch die Geschwindigkeit ist korrekt gemessen. Eindeutig ist aber auch zu erkennen, dass der Wagen huckepack auf einem Abschleppwagen steht. Die Polizei in der Tatarstans Hauptstadt spricht von einem technischen Fehler . Der Bußgeldbescheid wird darum wieder aufgehoben. Dafür schickt die Polizei den Strafzettel jetzt an den eigentlichen Dummen: den Fahrer des Abschleppwagens.





Florida, der Anti-Schnarchnasen-Staat

Zu schnelle Fahrer sind gefährlich. Möglicherweise lebensgefährlich. Aber was ist mit denen, die zu langsam fahren? Von denen hat...


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Autor

Juri Meister, geboren 1974 als Sohn russischstämmiger Eltern, ist Jurist. Schon während seines Studiums in Berlin und des anschließenden Referendariats in Erfurt schrieb er als freier Journalist für verschieden Zeitungen. Nach dem Zweiten Staatsexamen arbeitete er einige Zeit als Anwalt in einer Kanzlei in Ostwestfalen, ehe er sich endgültig entschloss, als Journalist und Autor zu leben. Inzwischen wohnt er in Süddeutschland und schreibt vor allem Sachbücher und Beiträge für verschiedene Zeitungen.