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Acht Stunden mehr Glück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am26.09.20181. Auflage
Es gibt ein Leben vor dem Feierabend Wir verbringen mehr Zeit im Job als zu Hause. Wenn wir dort nicht glücklich sind, wird's schwierig mit dem rundum glücklichen Leben. Deshalb sollten wir uns dringend um unser Glück auf der Arbeit kümmern. Skandinavier sind die glücklichsten Menschen der Welt. Was machen sie richtig? Und was können wir uns von ihnen abgucken? Maike van den Boom packte ihre Koffer und reiste sechs Monate durch Skandinavien, sprach mit Bauarbeitern, Krankenschwestern und Vorständen, deutschen Gastarbeitern, interviewte Experten und Menschen auf der Straße. Was sie entdeckte, sind glückliche, mutige und selbstbewusste Menschen, die miteinander mehr erreichen wollen als allein. Wörter wie Liebe und Leidenschaft im Businesskontext. Die Freiheit, man selbst zu sein. Eine erstaunliche Effizienz. Eine nie zu stillende Neugierde. Ein offener Umgang mit Fehlern. Immer die Frage nach dem Warum? Unerhörten Spaß. Und immer wieder die feste Überzeugung, dass dein Glück in deinen Händen liegt.

Maike van den Boom ist eine gefragte Glücksforscherin. Die studierte Kunsttherapeutin berät heute Unternehmen und tritt als Rednerin auf Veranstaltungen auf. Ihre Mission ist es, die Deutschen einfach etwas glücklicher zu machen. Dafür fliegt sie regelmäßig und gerne von ihrer derzeitigen Wahlheimat Stockholm zurück nach Deutschland. www.maikevandenboom.de
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextEs gibt ein Leben vor dem Feierabend Wir verbringen mehr Zeit im Job als zu Hause. Wenn wir dort nicht glücklich sind, wird's schwierig mit dem rundum glücklichen Leben. Deshalb sollten wir uns dringend um unser Glück auf der Arbeit kümmern. Skandinavier sind die glücklichsten Menschen der Welt. Was machen sie richtig? Und was können wir uns von ihnen abgucken? Maike van den Boom packte ihre Koffer und reiste sechs Monate durch Skandinavien, sprach mit Bauarbeitern, Krankenschwestern und Vorständen, deutschen Gastarbeitern, interviewte Experten und Menschen auf der Straße. Was sie entdeckte, sind glückliche, mutige und selbstbewusste Menschen, die miteinander mehr erreichen wollen als allein. Wörter wie Liebe und Leidenschaft im Businesskontext. Die Freiheit, man selbst zu sein. Eine erstaunliche Effizienz. Eine nie zu stillende Neugierde. Ein offener Umgang mit Fehlern. Immer die Frage nach dem Warum? Unerhörten Spaß. Und immer wieder die feste Überzeugung, dass dein Glück in deinen Händen liegt.

Maike van den Boom ist eine gefragte Glücksforscherin. Die studierte Kunsttherapeutin berät heute Unternehmen und tritt als Rednerin auf Veranstaltungen auf. Ihre Mission ist es, die Deutschen einfach etwas glücklicher zu machen. Dafür fliegt sie regelmäßig und gerne von ihrer derzeitigen Wahlheimat Stockholm zurück nach Deutschland. www.maikevandenboom.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104906331
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum26.09.2018
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1248 Kbytes
Artikel-Nr.3411370
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Erfolg ist Leben


Es geht um mehr, als nur darum, ein gutes Resultat zu liefern. Es geht um Menschen mit einem guten Leben, die zusammen etwas Bedeutungsvolles erschaffen.

Hover, Ingenieur bei Snøhetta Architekten, Oslo, Norwegen


Gischt schlägt mir ins Gesicht.

»Alles in Ordnung?«, schreit mir Peter lachend vom Heck seines Motorbootes zu, das er geschickt durch zwei der über 30000 Inseln des Stockholmer Schärengartens steuert, gerade mal zehn Kilometer von Schwedens Hauptstadt entfernt. Sein neon-orangefarbener Bodywarmer leuchtet vor der grau-lila Kulisse aus wildem Wasser und bewölktem Himmel. Es nieselt. Oktoberwetter in Schweden. Ich versuche zum gefühlt 17. Mal, die steife Kapuze meiner gelben Segeljacke zu richten und klammere mich an die Reling des kleinen weißen Bootes mit enorm PS-starkem Außenbordmotor. Mann, ist das kalt! Aber ich hab´s ja so gewollt. Schon bei der Planung unseres Fernsehdrehs im letzten Herbst habe ich leidenschaftlich für den Winter plädiert. Wie können Menschen in den nordischen Ländern glücklich sein, wenn es kalt, nass und dunkel ist? Was für eine interessante Ausgangsposition für ein Buch über das glückliche Arbeitsleben in den skandinavischen Ländern. Optimal für mein Buch: ja. Für mich hingegen gerade weniger. Ich friere wie ein Schneider.

So fühlt sich das also an, wenn sich ein Weichei aus der Stadt auf Forschungsreise in den Norden begibt. Dabei ist Stockholm mit seinen 950000 Einwohnern ja nun auch nicht gerade ein Dorf. Doch irgendwie mag sich bei mir partout kein Großstadtgefühl einstellen. Ob es an den weiten Wasserflächen liegt, die ein Drittel der Stadtoberfläche bedecken? An den dümpelnden Segelbooten und den weiten Brückenbögen, die sich mitten in der Stadt von Schäre zu Schäre spreizen? Diesen für die schwedische Landschaft so typischen Eilanden in sanften, abgerundeten Formen? Wie ein Windhauch verflüchtigt sich dadurch das Gefühl der Enge und Hektik, das großen Städten oft anhaftet. Vielleicht liegt es aber auch an dem ganz eigenen Rhythmus der schwedischen Sprache, der mich hier überall begleitet. Langgezogene Vokale, die sich auf weichen Konsonanten heben und senken, wie eine Yacht auf den sanften Wogen der See ... wie eine Melodie - irgendwie. Vielleicht sollte ich jetzt aber auch einfach mal auf dem Teppich bleiben. Bei aller Romantik ist Stockholm die am schnellsten wachsende Stadt Europas und das zweiterfolgreichste Technologiezentrum der Welt, direkt nach Silicon Valley. Für 1600 Euro Miete pro Monat könnte man im Zentrum gerade mal eine 31-Quadratmeter-Wohnung bekommen, wenn man überhaupt das Glück hat, eine zu finden. »Ja, das ist ein Problem, dem sich die Stadt stellen muss!«, nickt Helmut nachdenklich. Seit 1996 ist er hier Korrespondent des Handelsblatts. Ich treffe ihn ein paar Tage später in einem Hotel auf der Humlegårdsgatan mitten in Stockholm. Groß, schlank und schlaksig schlängelt sich Helmut durch die Drehtür des Hotels. Er kommt ursprünglich aus Hamburg. »Spotify, als Weltmarktführer bei den Musikstreaming-Diensten ...«, Helmut weist über meine Schulter die Straße hinunter, »die sitzen übrigens da hinten um die Ecke ... haben angekündigt, dass sie Stockholm verlassen werden und lieber nach New York gehen. Sie wollen in den nächsten drei bis vier Jahren um die 1000 Leute einstellen und finden keinen Wohnraum.« Auch Schweden kennt das Problem der Landflucht. 80 Prozent der Bevölkerung wohnen in Malmö, Göteborg oder Stockholm. Bei nur knapp zehn Millionen Menschen auf einer erheblich größeren Fläche als Deutschland herrscht im Rest des Landes gähnende Leere. Gerade deshalb hat Helmut sich entschlossen, in Schweden zu wohnen. »Was mir hier am besten gefällt, ist die Natur! Meiner Meinung nach sind die Schären das schönste Segelgebiet der Welt.« Nur mit der Mentalität hat er so seine Probleme. »Obwohl man den Hamburger Fischköpfen ja eine gewisse Kühle und Humorlosigkeit nachsagt, wird das hier noch dramatisch getoppt.« Mein romantisches Schweden-Bild aus Wasser, warmen Farben und Wortmelodien fällt klirrend zu Boden.

Gut, zurück zu Peter. Zurück aufs Boot im Schärengarten, nicht weit entfernt vom Hotel. Peter und ich sind unterwegs zur Arbeit. Es ist schon 9.30 Uhr. Noch 15 Minuten mit dem Auto liegen vor uns, vor zehn Uhr sind wir sicher nicht im Büro. Anscheinend kein Problem, denn Peter weist tiefenentspannt mit einer breiten Geste zur kleinen Insel Storholmen, auf der er mit seiner Frau und 200 anderen Schweden wohnt. Im Winter, wenn die Schärenarme zugefroren sind, fährt er auch schon mal auf Schlittschuhen zur Arbeit. Ich höre förmlich das leise Kratzen der Kufen, sehe das rosa Morgenlicht auf weiß-blauem Schnee und die Atemwolken an seinen Lippen hängen. So würde ich auch gerne zur Arbeit schlittern!

Besuche ich hier gerade einen alternativen Aussteiger?

Nein, ich würde mal sagen, eher einen ganz normalen Schweden. Vertriebsmanager Asien für ein High-Tech-Unternehmen in Stockholm mit Namen »Tobii«. Dieses Unternehmen entwickelt sogenannte Eye-Tracking-Systeme, die der Bewegung von Augen folgen, damit Menschen besser von Geräten verstanden werden können. »Denn wenn wir sehen, wo du hinschaust, wissen wir, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest. Smartphones, Laptops oder Autos wissen dann bereits, was du zu tun gedenkst, bevor du den Befehl dazu gibst«, erzählt er mir am Abend zuvor auf der Terrasse seines Hauses, während mein Blick mit meinen Gedanken im Schlepptau immer wieder abdriftet, hinunter zur Bucht, weit unten in den Felsen. Dort dümpelt sein kleines, weißes Segelboot langsam vor sich hin, während ein schlanker Schärenkreuzer von seinem wahrscheinlich letzten Ausflug vor der Winterpause heimkehrt. Was für ihn Erfolg bedeutet, frage ich ihn nervös mit der Hand wedelnd, als mich eine träge Spätherbst-Wespe an meinem Ohr wieder ins Hier und Jetzt befördert. Na, auf jeden Fall nichts Materielles, lerne ich von dem sympathischen Mittvierziger. »Wir haben einen alten Saab, mit dem wir sehr glücklich sind, und so lange der nicht zusammenkracht, behalten wir ihn. Für uns ist wichtig, wo wir leben. Für uns ist das der Himmel auf Erden. Jeden Abend, wenn wir mit dem Boot zu unserer Insel zurückkehren, ist es, als würden wir in den Urlaub fahren. Der ganze Stress fällt einfach von dir ab, und ich denke, das ist Erfolg. Das macht uns glücklich. So zu leben ...« Peter lächelt mich an. »Für mich und meine Frau ist das ein großer Erfolg, der hoffentlich so lange andauert, wie wir leben.«

 

Willkommen in Skandinavien, in Schweden, Norwegen und Dänemark, den Ländern, in denen Erfolg Leben ist. Und das heißt für die Schweden das Recht auf vier Wochen Sommerurlaub am Stück, für die Norweger Freitagmittag ab auf die Sommerhütte oder in den Schnee, und auch Dänemark ist im Sommer wenigstens drei Wochen lang wie ausgestorben, weil es sich gar nicht erst lohnt, zur Arbeit zu gehen, wenn rundherum eh kein anderer da ist. Wer sich fragt, wo die alle sind? Nun, sie machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. Frank, der deutsche Controller bei Tobii und Kollege von Peter grinst breit, als er in die Herbstsonne blinzelt: »Die Norweger sagen, sie seien das faulste Land der Welt, und die Schweden sagen, sie seien das zweitfaulste. Und das stimmt, das Tempo ist hier schon ein wenig niedriger.« Wie auch in Dänemark, so erzählt mir der deutsche Unternehmensberater Jörg später. Die nenne man hier die Italiener des Nordens. Komme ich heute nicht, komme ich morgen.

Das kann ja kein gutes Ende nehmen! Sollte man meinen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Wirtschaftlich stehen diese Länder sehr gut da. Ganz weit vorne im weltweiten Vergleich. Und da muss auch Jörg passen: »Die Dänen sind ja trotzdem unheimlich effektiv.« Konstantin, vor Jahren aus Deutschland nach Schweden eingewandert, zuckt nur kurz mit den Schultern: »Man lebt sein Leben, man kann seinen Sommer genießen, man hat Zeit für die Familie, und parallel ist man erfolgreich im Job.«

Und auch die Norweger heben nur kurz die Augenbrauen. Wo ist das Problem? Sie bekommen doch alles prima hin. Und zählt letztendlich nicht das Ergebnis? Darum geht´s doch. Tatsächlich, wer in Skandinavien investiert, ist schlau und profitiert von wachsenden Kursen. Die Skandinavier haben stabile politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, ein hohes Bildungsniveau und Zugang zu den neuesten Technologien. So rief z.B. das Weltwirtschaftsforum Schweden Anfang 2017 als bestes Land in, na ja, allem aus. Die Liste des Wirtschaftsmagazins Forbes »Best countries for doing business« wird weltweit von Schweden angeführt, aber auch Dänemark und Norwegen landen hier auf Platz 6 beziehungsweise auf Platz 9. Wir auf Platz 21. Im »Global Competitive Report« finden Sie alle nordischen Miniländer zusammen mit Deutschland auf den ersten zwölf Plätzen. Und beim Europäischen Innovationsanzeiger, der jährlich von der Europäischen Kommission veröffentlicht wird, nimmt Schweden erneut die Führungsposition in der EU ein. So, jetzt höre ich aber auf.

Denn dabei vergisst das nordische Trio vor allem eines nicht: das Leben in vollen Zügen zu genießen. Die Schweden, Dänen und Norweger leben in den Ländern mit der höchsten Lebensqualität und den glücklichsten Menschen der Welt. Ist das Magie? Nun, wenn man die Presse und den...
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Maike van den Boom ist eine gefragte Glücksforscherin. Die studierte Kunsttherapeutin berät heute Unternehmen und tritt als Rednerin auf Veranstaltungen auf. Ihre Mission ist es, die Deutschen einfach etwas glücklicher zu machen. Dafür fliegt sie regelmäßig und gerne von ihrer derzeitigen Wahlheimat Stockholm zurück nach Deutschland.maikevandenboom.de