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Das Mädchen, das im Buchladen gefunden wurde

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am22.08.20181. Auflage
Ein warmherziges Familienabenteuer in der magischen Welt der Bücher Property ist ein ganz besonderes Mädchen: Sie lebt in einem Buchladen. Als Kind wurde sie dort bei den Fundsachen entdeckt, und so wächst sie mitten unter Büchern bei Ladenbesitzerin Netty und deren Sohn Michael auf. Eines Tages gewinnt die Familie den tollsten Buchladen der Welt, Montgomerys Bücherparadies. Doch der Laden birgt ein Geheimnis, und nur Property kann der Sache auf die Spur kommen - denn niemand kennt sich so gut mit Büchern aus wie sie. Mit dem grummeligen Kater Gunther auf der Schulter (und manchmal auf dem Kopf) stürzt sie sich in ein turbulentes Abenteuer ... Phantasievoll, liebenswert, lustig, spannend - ein Buchabenteuer für alle, die am liebsten im Lesesessel versinken oder heimlich unter der Bettdecke schmökern Mit farbigem Vorsatzpapier und zauberhaften Illustrationen von Mila Marquis

Sylvia Bishop, geboren in Redhill, England, studierte an der Universität von Oxford. Sie ist eine leidenschaftliche Kabarettkünstlerin und Teil des Duos »The Peablossom Cabaret«. Jeden Morgen sitzt sie in ihrem Lieblingssessel und schreibt bei einer warmen Tasse Tee ihre vielen Ideen für Geschichten nieder.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin warmherziges Familienabenteuer in der magischen Welt der Bücher Property ist ein ganz besonderes Mädchen: Sie lebt in einem Buchladen. Als Kind wurde sie dort bei den Fundsachen entdeckt, und so wächst sie mitten unter Büchern bei Ladenbesitzerin Netty und deren Sohn Michael auf. Eines Tages gewinnt die Familie den tollsten Buchladen der Welt, Montgomerys Bücherparadies. Doch der Laden birgt ein Geheimnis, und nur Property kann der Sache auf die Spur kommen - denn niemand kennt sich so gut mit Büchern aus wie sie. Mit dem grummeligen Kater Gunther auf der Schulter (und manchmal auf dem Kopf) stürzt sie sich in ein turbulentes Abenteuer ... Phantasievoll, liebenswert, lustig, spannend - ein Buchabenteuer für alle, die am liebsten im Lesesessel versinken oder heimlich unter der Bettdecke schmökern Mit farbigem Vorsatzpapier und zauberhaften Illustrationen von Mila Marquis

Sylvia Bishop, geboren in Redhill, England, studierte an der Universität von Oxford. Sie ist eine leidenschaftliche Kabarettkünstlerin und Teil des Duos »The Peablossom Cabaret«. Jeden Morgen sitzt sie in ihrem Lieblingssessel und schreibt bei einer warmen Tasse Tee ihre vielen Ideen für Geschichten nieder.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733650988
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum22.08.2018
Auflage1. Auflage
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5834 Kbytes
Artikel-Nr.3411559
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel Ein Wunder

Property war elf Jahre alt, als unsere Geschichte beginnt. Sie lebte seit sechs Jahren bei den Millers. Sie liebte sie sehr und war beinah vollkommen glücklich dort. Ich sage »beinah vollkommen«, weil sie ein Geheimnis vor ihnen hatte, und das war ein ziemlicher Hammer.

Property Miller konnte nicht lesen!

Jeden Abend nahmen Netty und Michael ein Buch, und zwar beide das gleiche, setzten sich nebeneinander und lasen. Sie blätterten gleichzeitig um und lachten und seufzten gemeinsam an denselben Stellen. Als klarwurde, dass Property bei den Millers bleiben würde, gab Netty ihr abends einfach auch immer ein Exemplar des Buches.

Sie wollte natürlich nur lieb zu ihr sein. Es wäre Netty im Traum nicht eingefallen, dass ihr fünfjähriger Familienzuwachs möglicherweise nicht lesen konnte. Property wiederum hatte zuerst nachgemacht, was die beiden anderen taten. Dass was nicht stimmte, merkte sie erst viel später. Sie dachte, Netty und Michael bewunderten die Bücher, erfreuten sich am Geruch und Rascheln der Seiten und daran, wie angenehm das Buch in der Hand lag. Als sie begriff, dass sie etwas missverstanden hatte, sagte sie nichts - aus lauter Angst, sie würde rausgeworfen. Mit der Zeit verstand sie natürlich, wie albern das war, aber da hatte sie schon so lange so getan, als könnte sie lesen, dass es ihr furchtbar unehrlich vorkam, und sie schämte sich, ihnen die Wahrheit zu sagen. Je älter sie wurde und je länger es immer so weiterging, desto peinlicher wurde es ihr, und jetzt tat sie schon seit sechs geschlagenen Jahren so, als könnte sie lesen.

Aber manchmal passierten blöde Sachen wie an dem Tag, an dem unsere Geschichte beginnt. Da las Netty nämlich was in der Zeitung und zog überrascht die Augenbrauen hoch. Sie gab Michael die Zeitung, der vor Überraschung vom Stuhl fiel und sie dann Property zeigte. Die konnte natürlich nicht lesen, was darin stand, fand aber, sie müsse reagieren. Sollte sie die Augenbrauen hochziehen und vom Stuhl fallen? Als sie nur »Oh!« sagte, waren die beiden anderen auch zufrieden.

»Ein Mirakel!«, sagte Michael, der unter der Theke saß.

»Kein Mirakel, Michael«, sagte Netty. »Sondern schlicht - wundervoll!«

Michael erwiderte, das genau meine er ja, denn das Wort »Mirakel« komme aus dem Lateinischen und bedeute Wunder, ein Wunderwerk oder Wunderding. Das war eine sehr schlaue Bemerkung, aber Property und Netty waren nicht besonders beeindruckt. Erstens wusste Michael so was immer, und zweitens saß er noch total dämlich neben dem Stuhl unter der Theke.

»Das wirkliche Mirakel ist«, sagte Netty, »dass ich überhaupt einen Laden mit euch beiden als Gehilfen betreiben kann. Komm unter der Theke hervor, Michael, es ist zwei Minuten vor neun.«

Michael, der immer noch wegen des geheimnisvollen Wunders in der Zeitung strahlte, krabbelte hervor, und alle begaben sich auf ihre Plätze. Sie verteilten die Arbeit stets gleich. Netty saß an der Ladentheke und bediente hauptsächlich die Kunden. Sie benutzte die Theke auch als Schreibtisch, um all die schwierigen Dinge zu erledigen, wie die Buchhaltung oder das Bestellen neuer Ware. Michael kümmerte sich um die Bücher und ordnete sie liebevoll in die Regale ein. Außerdem empfahl er den Kunden, ob sie das wollten oder nicht, immer seine Lieblingstitel. Richtig viele Bücher gab es nicht im Laden, und etliche waren auch schon verknickt und gelb vom Alter. Aber Michael liebte sie trotzdem. Property servierte den Leuten, die sich in die Sessel setzen und eine Weile lesen wollten, Tee und Kuchen. Außerdem sorgte sie dafür, dass der Laden schön ordentlich und sauber war. Zumindest bemühte sie sich darum. Denn leider ging nach und nach alles im Laden kaputt, und das Ordnungschaffen wurde dadurch nicht einfacher.

Netty saß an der Theke, Michael trieb sich bei den Wörterbüchern herum, und Property hatte Teewasser aufgesetzt. Der Weiße Hirsch öffnete Punkt neun. (Wenn ihr jetzt denkt: Der Weiße Hirsch ist doch kein Name für einen Buchladen, habt ihr durchaus recht, seid aber zu ungeduldig. Ich wollte es gerade erklären. Der Buchladen war früher der Gasthof Zum Weißen Hirsch, und draußen hing auch ein Schild mit einem sehr schönen Bild von einem weißen Hirsch. Und weil es das schöne Schild nun schon einmal gab, sah Netty keinen Grund, den Namen zu ändern, als sie den Gasthof kaufte und mit Büchern vollstellte.)

An diesem Tag war nicht viel los. Jedes Mal, wenn es ruhig war, redeten Netty und Michael über das Wunder in der Zeitung, und Property spitzte die Ohren, um herauszuhören, worum es ging.

»Wir gewinnen natürlich niemals«, sagte Netty und umklammerte ihren warmen Teebecher. »Unsere Chancen sind gleich null.«

»Natürlich«, stimmte Michael ihr zu. »Wir sollten gar nicht daran denken.« Aber dann stellte er einen Stapel Krimis verkehrt herum hin, weil er entweder fand, dass sie so besser aussahen, oder weil er eigentlich doch daran dachte. (Property wusste sofort, dass es Krimis waren. Man musste nur genau hinschauen. Die Umschläge waren dunkel und bedrohlich, die Bücher schön dick und das Papier dünn. Immer wenn Netty und Michael solche Bücher lasen, atmeten sie hektisch.)

Als Michael endlich merkte, was er da machte, stellte er die Bücher richtig herum. Dann sagte er: »Trotzdem wär´ es Wahnsinn. Ich habe gehört, es ist riesig. Wir hätten alle Bücher der Welt.« Und bei diesem wunderschönen Gedanken strahlte er übers ganze Gesicht.

»Und wir könnten problemlos die Gasrechnung für die Heizung bezahlen«, sagte Netty und schaute traurig in ihren Becher mit Tee. Im Weißen Hirsch war es immer ein paar Grad zu kalt.

Property beugte sich tiefer über ihren Teebecher, und der Dampf wärmte ihr das Gesicht. Sie spielte oft Detektiv, aber dieser Fall war schwer zu knacken. Wo konnten alle Bücher der Welt reinpassen, und wie konnte es zugleich dafür sorgen, dass es im Weißen Hirsch warm wurde? Gab es ein Endlosregal, das mit einer eigenen Heizanlage ausgestattet war? Als sie ein wenig herumphantasierte, wie das aussehen würde, beugte sie sich aus Versehen zu weit vor und verbrannte sich das Kinn am Tee. Eine Frau, die sich in der Kochbuchabteilung umsah, warf ihr einen seltsamen Blick zu. Property setzte den Becher schnell ab, lief los und holte den Staubsauger, damit es aussah, als sei sie fleißig.

Beim Staubsaugen versuchte sie mitzukriegen, was Michael und Netty weiter besprachen.

»Hast du unsere Namen eingereicht?«, fragte Michael.

»Natürlich«, sagte Netty. »Sofort.«

»Ob es auch zweite Preise gibt?«, überlegte Michael. »Ich würde ihn liebend gern kennenlernen.«

Michael hatte ein Gesicht wie ein rosa-hellgelber, birnenförmiger Drops, aber es bestand hauptsächlich aus Augen, und die waren nun größer und größer geworden. Was immer hier abläuft, es muss was Gutes sein, dachte Property. Das Einzige, was Michael sonst dermaßen in Begeisterung versetzte, war ein richtig dickes Wörterbuch mit besonders interessanten Wörtern. (Dass ein Buch ein Wörterbuch war, erkannte Property am Papier - so dünn wie Pauspapier -, an der winzigen Schrift und den langweiligen Umschlägen ohne jegliche Bilder.)

Netty lächelte Michael an. »Na, du suchst dir komische Helden aus, Schatz. Den großen Albert H. Montgomery, wahrhaftig! Klar wäre es schön, ihn kennenzulernen.«

Das wurde ja mit jedem Moment interessanter. Albert H. Montgomery war der Besitzer der größten Buchhandlung im ganzen Land. Vermutlich sogar der ganzen Welt. Property kannte niemanden, der das Montgomery-Bücherparadies in London wirklich schon mal gesehen hatte. Gehört hatten aber alle davon. Man munkelte sogar, dass die Königin höchstselbst ihre Bücher dort erwarb.

Aber was hatte das Bücherparadies mit ihrer Heizrechnung zu tun? Während Property darüber nachgrübelte, fuhr sie mit dem Staubsauger zehn Minuten lang über dieselbe Stelle hin und her und merkte nicht einmal, dass sie auch ihren Fuß absaugte. Die Kochbuchkundin schaute Property mittlerweile sorgenvoll an.

Nachmittags regnete es, und der Laden wurde proppenvoll. Aus irgendeinem Grund bringt ein anständiger Regenschauer die Leute plötzlich auf den Gedanken, dass sie rasend gern ein Buch kaufen würden. Besonders wenn sie ihren Regenschirm vergessen haben. Die drei Sessel vorn im Laden waren ebenso besetzt wie der Fenstersitz in der Fantasy-Abteilung. Ja, in allen Ecken und Winkeln hatte es sich jemand gemütlich gemacht.

Property war es nicht gewöhnt, dass der Laden so voll war, und sie mochte es nicht. Man konnte sich kaum bewegen, ohne dass man mit jemandem zusammenprallte oder etwas umstieß. Schlimmer aber war, dass sich Netty und Michael um viele Kunden kümmern mussten und sich deshalb manche an Property wandten und ihr Fragen stellten, die sie gar nicht beantworten konnte.

»Entschuldigung«, sagte eine Frau mit buschig wilden Augenbrauen. Sie kam durch das Gewühl auf Property zu und packte sie am Ellenbogen. Sie war Stammkundin im Weißen Hirsch und die allerunerfreulichste. »Habt ihr Bücher über quadratische Gleichungen mit komplexen Wurzeln?«

»Ä-hem«, sagte Property und überlegte, was eine quadratische Gleichung war und wie sie vermeiden konnte, einer zu begegnen. »Ich sehe mal nach.« Als sie sich durch die Kundenmassen drängelte, um Michael zu fragen, stieß sie mit jemandem zusammen, der sie gegen den Schirmständer schubste, aus dem prompt alle Schirme auf den Boden...
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Sylvia Bishop, geboren in Redhill, England, studierte an der Universität von Oxford. Sie ist eine leidenschaftliche Kabarettkünstlerin und Teil des Duos »The Peablossom Cabaret«. Jeden Morgen sitzt sie in ihrem Lieblingssessel und schreibt bei einer warmen Tasse Tee ihre vielen Ideen für Geschichten nieder.Mila Marquis erschuf schon als Kind phantasievolle Traumwelten mit Stift und Pinsel und konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als Tag für Tag darin zu versinken. Seit ihrem Modedesignstudium an der HAW setzt sie ihre lustigen, hübschen oder verträumten Ideen in zahlreich Kinderbüchern, auf Postkarten oder Kalendern um. Sie lebt glücklich in Hamburg mit ihrem Sohn, einem weißen Wuschelhund, einer kleinen frechen roten Katze und vielen wilden Pflanzen und freut sich jeden Tag aufs Neue, einen so wundervollen Beruf ausüben zu dürfen!