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Kurz bevor das Glück beginnt - Das Einzige, was jetzt noch zählt

dtv Deutscher Taschenbuch Verlagerschienen am01.07.2018
Zum Verlieben schön - ein Muss für alle Ledig-Fans Mitten ins Herz ... Kurz bevor das Glück beginnt: Julie hat es im Leben nicht leicht. Durch einen Zufall lernt die alleinerziehende Mutter eines Tages jedoch Paul kennen, der sie und ihren dreijährigen Sohn großzügig in sein Haus am Meer einlädt. Julie erlebt ein paar intensive Tage, die ihr neue Zuversicht schenken. Doch dann wird ihr unverhofftes Glück erneut auf eine harte Probe gestellt. Das Einzige, was jetzt noch zählt: »Es gibt keinen einzigen Zufall im Leben, denn unser Schicksal ist vorgezeichnet.«  An diese Weisheit ihrer Großmutter mag Krankenschwester Juliette nicht recht glauben. Doch eines Tages wird ein schwerverletzter Feuerwehrmann eingeliefert: sein Name ist Roméo. Der junge Mann, der all seine Träume und Wünsche zerstört glaubt, findet dank Juliettes aufopferungsvoller Pflege langsam zurück ins Leben. Keiner von beiden ahnt, dass diese scheinbar zufällige Begegnung ihr Leben für immer verändern wird. Hat das Schicksal doch seine Hand im Spiel?  

Agnès Ledig ist von Beruf Hebamme und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Obernai/Elsass. Zu schreiben begann sie 2005, als ihr kleiner Sohn an Leukämie erkrankte. Ein Arzt ermutigte sie, sich auf die Suche nach einem Verlag zu machen, so hingerissen war er von ihrer großen Begabung. Er blieb nicht der einzige begeisterte Leser: Nach ihrem berührenden Debüt >Marie d'en hautKurz bevor das Glück beginntDas Einzige, was jetzt noch zählt< ist ihr dritter Roman.
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KlappentextZum Verlieben schön - ein Muss für alle Ledig-Fans Mitten ins Herz ... Kurz bevor das Glück beginnt: Julie hat es im Leben nicht leicht. Durch einen Zufall lernt die alleinerziehende Mutter eines Tages jedoch Paul kennen, der sie und ihren dreijährigen Sohn großzügig in sein Haus am Meer einlädt. Julie erlebt ein paar intensive Tage, die ihr neue Zuversicht schenken. Doch dann wird ihr unverhofftes Glück erneut auf eine harte Probe gestellt. Das Einzige, was jetzt noch zählt: »Es gibt keinen einzigen Zufall im Leben, denn unser Schicksal ist vorgezeichnet.«  An diese Weisheit ihrer Großmutter mag Krankenschwester Juliette nicht recht glauben. Doch eines Tages wird ein schwerverletzter Feuerwehrmann eingeliefert: sein Name ist Roméo. Der junge Mann, der all seine Träume und Wünsche zerstört glaubt, findet dank Juliettes aufopferungsvoller Pflege langsam zurück ins Leben. Keiner von beiden ahnt, dass diese scheinbar zufällige Begegnung ihr Leben für immer verändern wird. Hat das Schicksal doch seine Hand im Spiel?  

Agnès Ledig ist von Beruf Hebamme und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Obernai/Elsass. Zu schreiben begann sie 2005, als ihr kleiner Sohn an Leukämie erkrankte. Ein Arzt ermutigte sie, sich auf die Suche nach einem Verlag zu machen, so hingerissen war er von ihrer großen Begabung. Er blieb nicht der einzige begeisterte Leser: Nach ihrem berührenden Debüt >Marie d'en hautKurz bevor das Glück beginntDas Einzige, was jetzt noch zählt< ist ihr dritter Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423435031
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum01.07.2018
Seiten776 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1989
Artikel-Nr.3415991
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Sie hat in ihrem Leben schon ganz anderes mitgemacht. Gut, sie hätte sich zur Wehr setzen und ihren Job riskieren können, dafür aber ihre Selbstachtung bewahrt.

Nur: Welche Selbstachtung? Die hat Julie schon seit Ewigkeiten verloren gegeben. Wenn es schlicht ums Überleben geht, räumt man die großen Ideale, die man sich als Teenager noch zusammengebastelt hat, in den Besenschrank und lässt den ganzen Sermon schweigend und ohne aufzumucken über sich ergehen.

Schließlich braucht sie den Job. Sie braucht ihn wirklich. Und Chasson weiß das genau. Zudem kennt dieser Scheißkerl keine Skrupel. Der ist imstande, eine Kassiererin schon wegen zehn Euro zu feuern. Und ihr fehlen fünfzig!

Julie weiß sehr gut, wer ihr das Geld gestohlen hat, als sie schnell mal für kleine Mädchen musste. Aber eine Kollegin verdächtigen? Nein, das tut man nicht. Das wird gar nicht gern gesehen. Und hat man erst mal so einen Ruf, bleibt der an einem kleben wie eine Laus im Haar. Und das möchte Julie unter allen Umständen vermeiden.

»Ich könnte Sie auf der Stelle feuern, Mademoiselle Lemaire. Doch ich kenne Ihre finanzielle Situation; ich weiß, dass Sie den Fehlbetrag nicht ersetzen können. Ich will also noch mal Gnade vor Recht ergehen lassen, aber seien Sie auf der Hut: Ich könnte Sie nämlich durchaus bitten, sich eine Lösung zu überlegen, wie Sie die Sache aus der Welt schaffen«, hat er mit einem kalten Blick erklärt und dabei anzüglich gegrinst. »Sie verstehen sicher, was ich meine. Und falls nicht, können Sie ja gewisse Kolleginnen fragen, die kennen sich da bestens aus.«

Arschloch.

Nach außen mimt Chasson ganz den Typ idealer Schwiegersohn. Der Supermarktleiter ist groß, dynamisch, hat ein kantiges Kinn, graue Schläfen und immer ein Lächeln auf den Lippen. Wenn einer beruhigt werden muss, hat er ein aufmunterndes Schulterklopfen parat und findet auch ein freundliches Wort, wenn er am Montagmorgen in den einzelnen Abteilungen vorbeischaut. Er hat eine elegante Gattin und wohlerzogene Kinder und ist zudem einer, der klein angefangen, sich im Schweiße seines Angesichts hochgearbeitet und sich dadurch Respekt und Bewunderung erworben hat. So weit zur glänzenden Seite der Medaille. Wenn man sie allerdings umdreht - dann entpuppt sich der Vorzeigechef als Wolf im Schafspelz und allmächtiger Pascha, dem die Frauen zu Füßen liegen sollen.

Julie eilt durch den langen Flur zurück ins Einkaufszentrum. Ihre Pause ist schon fast vorüber. Sie hätte sie weiß Gott gerne anders verbracht, als zum Chef zitiert zu werden. Wütend wischt sie sich mit dem Ärmel eine verirrte Träne von der Wange, ein klägliches Zeichen von Schwäche, die sie schleunigst überwinden muss. Sie hat schließlich schon Schlimmeres erlebt: Julie gehört zu den Menschen, denen das Schicksal so gut wie nichts erspart â¦

Ratlos steht Paul Moissac vor dem Angebot an Tiefkühlpizzas. Den Sechserpack Bier auszuwählen, fiel ihm nicht schwer, aber das hier â¦ Wahrscheinlich ist es überhaupt das erste Mal, dass er einen Supermarkt betritt â¦ zumindest allein.

Seine Frau Marlène hat ihn nämlich vor einem Monat verlassen. Und bevor sie unwiderruflich gegangen ist, hat sie ihm in einem letzten Anfall von Großherzigkeit noch den Kühlschrank aufgefüllt. Vermutlich hat ihr das sogar noch ein süßes Gefühl der Pflichterfüllung verschafft. Ach, die rundum perfekte Frau, die sich selbst in einer solchen Situation noch um das kleinste Detail kümmert: Damit ihr bloß niemand vorwerfen kann, dass sie Knall auf Fall ausgezogen ist.

Diese Vorräte sind nun aber endgültig aufgebraucht, und darum bleibt Paul keine andere Wahl. Pro Woche ein Kilo abzunehmen, mag zwar eine Zeit lang ganz vorteilhaft sein, ab einem bestimmten Körpergewicht kann sich das jedoch als kritisch erweisen. Und da ihm schon die bloße Vorstellung, allein ins Restaurant zu gehen, jeglichen Appetit verdirbt, muss er heute selber ran.

Mit einundfünfzig Jahren sollte man wohl in der Lage sein, sich in einem Lebensmittelgeschäft zurechtzufinden. Paul entscheidet sich schließlich für die teuerste Pizza. Das fehlte gerade noch, dass er mit irgendeinem billigen Fraß vorliebnimmt, nur weil ihn seine Frau nach dreißig gemeinsamen Ehejahren verlassen hat! â¦ Na ja, wenn Paul ehrlich ist, nimmt er eigentlich immer das Teuerste, weil in seinen Augen ein hoher Preis die gute Qualität garantiert.

Während er die Obst- und Gemüseabteilung durchquert, kommt ihm einer von Marlènes Lieblingssprüchen in den Sinn, den sie ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit gepredigt hat: »Man muss am Tag fünf Portionen Obst und Gemüse essen«, meistens zwischen »Das Rauchen wird dich noch umbringen« und »Alkohol ruiniert deine Gesundheit«. Ja, seine Frau konnte manchmal wirklich anstrengend sein. Trotzdem füllt er noch eine Plastiktüte mit ein paar Äpfeln und geht dann mit seinen drei Errungenschaften zur Kasse.

Hm, er hat sich wohl nicht in die beste Schlange eingereiht, wenn er diesen Konsumtempel möglichst schnell wieder verlassen will: Vor ihm packt eine Tonne von Frau gerade einen ganzen Einkaufswagen voller Junkfood auf das Kassenband. Na, die wäre bestimmt nicht besonders gut mit Marlène ausgekommen!

Aber immerhin ist die Kassiererin nett anzusehen. Ja, sie ist wirklich hübsch, auch wenn sie ziemlich griesgrämig dreinschaut. Aber das ist nun mal das Privileg der Schönheit: Sie lässt einen über einiges hinwegsehen. Hübschen Frauen verzeiht man alles, noch bevor sie überhaupt den Mund aufgemacht haben. Die hier blickt die Kundin kaum an, während sie ihr das Restgeld rausgibt, und wischt sich stattdessen schnell eine Träne aus dem Gesicht, die plötzlich über ihre Wange kullert. Kein stockender Atem, kein zitterndes Kinn, keine glänzenden Augen, nein, eine völlig unbewegte Miene - aber eine Träne, die frische Luft schnappen will.

Jetzt ist Paul an der Reihe.

»Guten Tag, Julie!«

Erstaunt blickt die junge Frau ihn an.

»Kennen wir uns?«

»Nein, aber der Name steht auf dem Schild an Ihrem Kittel. Wofür ist es denn sonst da?«

»Wohl kaum, um uns einen Guten Tag zu wünschen, sondern eher, um uns an der Zentralkasse zu verpfeifen, wenn wir drei Cent zu wenig rausgeben«, erklärt Julie trocken. »Sie haben die Äpfel übrigens nicht abgewogen.«

»Sollte man das?«

»Allerdings.«

»Und was mache ich jetzt?«

»Entweder Sie gehen noch mal zurück, oder Sie verzichten auf Ihre Äpfel.«

»Ich gehe, ich beeile mich!«, erwidert Paul schnell und läuft mit der Tüte los.

»Lassen Sie sich ruhig Zeit«, murmelt Julie, als er schon zwischen den Regalen verschwunden ist, »das macht mein Leben auch keinen Deut besser.«

Die wartenden Kunden in der Schlange werden langsam unruhig. Julie nutzt die Pause, um kurz das Kreuz durchzudrücken, das ihr schon seit einer Woche wehtut.

Atemlos kehrt Paul zurück und setzt die Tüte mit den gewogenen Äpfeln vor ihr ab.

»Sie haben auf Trauben gedrückt statt auf Äpfel!«

»Wirklich?«

»Golden Grapes. Steht auf dem Etikett. Das sind aber Golden Delicious.«

»Ist das schlimm?«

»Es kostet Sie mehr. Wollen Sie noch mal zurückgehen?«

Kurz zögert Paul, das anschwellende Murren in der Schlange hinter ihm bringt ihn jedoch davon ab.

»Egal, ich nehme sie trotzdem â¦ Wer weiß, vielleicht schmecken die Äpfel so ja noch besser«, sagt er lächelnd.

Über Julies Lippen huscht nun ebenfalls ein schwaches Lächeln, denn es ist schon ewig her, dass ein Mann so nett zu ihr war. Zumindest nett in diesem Sinne. Julie ist es nicht gewohnt, so liebenswürdig behandelt zu werden. Sie ist zwar erst zwanzig, aber ihre Unbekümmertheit ist zusammen mit ihrer Selbstachtung längst auf dem Friedhof der verlorenen Illusionen begraben.

»Fußball-Abend?«, fragt sie, während sie ihm den Kassenzettel reicht.

»Nein, warum?«

»Nur so. Das Bier, die Pizza â¦«

»Bloß ein Single-Abend.«

»Das eine muss das andere nicht ausschließen.«

Julie nickt ihm noch mal kurz zu, bevor sie sich den Einkäufen der nächsten Kundin zuwenden muss, die sich, um Zustimmung heischend, darüber aufregt, wie jemand noch nicht mitgekriegt haben kann, dass Obst und Gemüse abzuwiegen sind. Julie gibt keine Antwort, das Gequengel der Kunden beachtet sie schon lange nicht mehr. Ebenso wenig wie die LGTAW-Anweisung. Lächeln - Guten Tag - Auf Wiedersehen: Sie hält sich nur daran, wenn sie weiß, dass sie beobachtet wird. Die Sache mit den Äpfeln hat ihr wenigstens eine kurze Verschnaufpause verschafft, sodass sie einen Schluck aus der Flasche mit aromatisiertem Wasser trinken konnte, mit dem sie versucht, den bitteren Geschmack der Arbeit hinunterzuspülen.

Hat aber nichts gebracht.

Na ja, zumindest hat sie dabei einen kurzen Moment an Lulu denken können. Er ist das einzig Positive in ihrem Leben, das den Frust einzudämmen vermag, wenn dieser hinter ihren Lidern nach außen drängt.

Mit verspanntem Rücken sitzt Jérôme an seinem Schreibtisch und starrt ins Leere. Die Arbeit wird von Tag zu Tag beschwerlicher. Die Hühneraugen an den Füßen der mürrischen Alten, die kleinen Rotzlöffel, die den Mund nicht aufmachen wollen, damit er sehen kann, ob sich hinter den gelblichen Sekreten eine Angina versteckt, die Frauen in den Wechseljahren, die über ihre Hitzewallungen wie über eine...
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Autor

Agnès Ledig ist von Beruf Hebamme und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Obernai/Elsass. Zu schreiben begann sie 2005, als ihr kleiner Sohn an Leukämie erkrankte. Ein Arzt ermutigte sie, sich auf die Suche nach einem Verlag zu machen, so hingerissen war er von ihrer großen Begabung. Er blieb nicht der einzige begeisterte Leser: Nach ihrem berührenden Debüt >Marie d'en hautKurz bevor das Glück beginntDas Einzige, was jetzt noch zählt