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Der kleine Kaiser ist zurück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Atlantik Verlagerschienen am17.07.2018
»Ein köstlicher Moment folgt auf den anderen, doch Romain Puértolas zeigt auch, welch wirksame Waffe der Humor sein kann.« Le Soir Er ist wieder da! Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, wird von einem norwegischen Fischer aus den Wassern des Polarmeers gezogen - gut konserviert in einem Eisklumpen. Wieder aufgetaut, zeigt Napoleon sich quicklebendig und voller Tatendrang: Es gilt, die Erfindungen der letzten zweihundert Jahre (allen voran das Internet, Cola Light und ein Ferrari) zu erkunden und einen wohlverdienten Urlaub auf Korsika zu machen. Doch dazu bleibt keine Zeit, denn in Paris geschieht ein Attentat. Die Franzosen brauchen ihren Kaiser! Napoleon stellt eine kleine Grande Armée zusammen - darunter fünf Cancan-Tänzerinnen, ein Straßenfeger und der Imam von Paris -, um Frankreich zu retten.

Romain Puértolas wurde 1975 in Montpellier geboren und lebt in Spanien. Er arbeitete unter anderem als DJ, Zauberkünstler, Steward und Grenzpolizist. Sein Roman Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte war weltweit ein Bestseller.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext»Ein köstlicher Moment folgt auf den anderen, doch Romain Puértolas zeigt auch, welch wirksame Waffe der Humor sein kann.« Le Soir Er ist wieder da! Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen, wird von einem norwegischen Fischer aus den Wassern des Polarmeers gezogen - gut konserviert in einem Eisklumpen. Wieder aufgetaut, zeigt Napoleon sich quicklebendig und voller Tatendrang: Es gilt, die Erfindungen der letzten zweihundert Jahre (allen voran das Internet, Cola Light und ein Ferrari) zu erkunden und einen wohlverdienten Urlaub auf Korsika zu machen. Doch dazu bleibt keine Zeit, denn in Paris geschieht ein Attentat. Die Franzosen brauchen ihren Kaiser! Napoleon stellt eine kleine Grande Armée zusammen - darunter fünf Cancan-Tänzerinnen, ein Straßenfeger und der Imam von Paris -, um Frankreich zu retten.

Romain Puértolas wurde 1975 in Montpellier geboren und lebt in Spanien. Er arbeitete unter anderem als DJ, Zauberkünstler, Steward und Grenzpolizist. Sein Roman Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte war weltweit ein Bestseller.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455170962
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum17.07.2018
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3425604
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverTitelseiteFür Papa, ein Genie [...]Jeden Tag ein Abenteuer [...]Napoleon entdeckt die Cola lightDer wunderbare FischzugWas man über Napoleon weißEine glanzvolle ÄraDie Geburt der kleinen Biene, die einmal die Welt retten sollteNapoleon begegnet einem LandsmannWir erfahren, wie Napoleon bis hierher gekommen istDie Frauen und die HoseDie Zeichnungen der ZwietrachtNapoleon versteht nichtNapoleon im Duty-free-ShopDas Pudel-SyndromDer Bär von MossulNapoleon begegnet einem Bettler, der sein Denken verändertNapoleon begibt sich auf die Suche nach seinem HutExplosive BananenNapoleons Rückkehr in den InvalidendomDschihadisten 3.0Napoleon im Élysée-PalastEin GipfeltreffenNapoleon zieht sich aus der AffäreDer große VerliererNapoleon bekommt sein Pferd wieder und gewinnt fast dreihundert EuroNapoleon hat eine IdeeEin gefährliches BadEine Armee in den Farben des CancanNapoleon im Hôtel NapoléonNapoleon und die englischen KöniginnenNapoleon und der Front NationalNapoleon schläft im Formule 1Napoleon verkauft seinen Hut auf ebayDie unglaubliche Geschichte von RadwanNapoleon gewinnt ein AutoNapoleon ergattert einen PrivatjetDie Rückkehr zum Arc de TriompheDie Neue Kleine Große Armee (NKGA)Die Nachkommenschaft der BieneWo Napoleon beweisen muss, dass er Napoleon istNapoleon stellt zwei BedingungenNapoleon verliebt sichEin unerwarteter NachbarBeten ist tödlichDie Brüste der FrauenNapoleons drei KinderNachkomme Nummer 1Nachkomme Nummer 2Die Baumeister des BösenDer Mann, der sich für Napoleon hieltRoter SandEine erstaunliche ÄhnlichkeitNapoleon hat (endlich) einen PlanNapoleon zieht sich (wieder einmal) aus der AffäreNapoleon und der amerikanische GrillDer dritte und letzte NachkommeDie Eroberung der WeltDer islamische KatechismusNapoleons Große Armee wächst und gedeihtDie Neue Große Armee ist komplettDer letzte SoldatDie kaiserliche EinkaufslisteProfessor Bartoli verliert nichts mehrNapoleon lässt seine Armee antretenWo man (endlich!) erfährt, was Professor Bartoli für ein Professor istNapoleon zieht in den KriegDer Chef hält eine RedeNapoleon wechselt den BerufSelfies und SyphilisDie unsichtbare BurkaIm Rachen des BärenNapoleons iPhoneDie Biene und der BärDer Dschihadist, der Straßenkehrer und Freud50 Shades of MohammedHörnchennudeln mit ButterNapoleons erste Erfahrungen mit dem TelefonDer Tod der BieneDas Empire schlägt zurückDie Dschihadisten werden zu einer HippiekommuneDer wiederauferstandene NapoleonWas die Dschihadisten erwartetWo es noch einmal um Napoleons Penis gehtNapoleon auf der Insel der SchönheitFußnotenBiographieImpressummehr
Leseprobe

Was man über Napoleon weiß

»Sie wollen also eine Cola normal Zero light Cherry mit Eis, einem Zitronenscheibchen, einer grünen Olive und einem Cocktailschirmchen?«, wiederholte die Flugbegleiterin. »Stimmt das so?«

Napoleon nickte, und sie brach in ein glockenhelles Gelächter aus.

»Sind Sie unersättlich oder einfach nur unentschlossen?«, fragte sie mit neckischem Unterton.

Kapitän Vebjørn Hansen, der Mann mit dem blonden Rauschebart, der links neben dem Kaiser der Franzosen saß, legte diesem rasch die Hand auf den Arm, damit er nicht noch mehr sagte, und entschuldigte sich bei der jungen Frau mit der Erklärung, es sei die erste Flugreise seines Sitznachbarn.

»Machen Sie sich keine Gedanken«, beruhigte ihn die Flugbegleiterin mit ihrem unentwegten Lächeln, »ich bin an so etwas gewöhnt.«

Dann goss sie dem Fluggast, den sie für ein Kind hielt, auf Anweisung des Rauschebarts, den sie für seinen Vater hielt, eine Cola light ein.

»Guillotine!«

Napoleon war ein Mann der Tat. Er mochte keine langen Sätze, sondern äußerte sich schnell und knapp.

»Wie bitte?«

»Fassen Sie mich nie wieder an!«, fuhr der Kaiser den norwegischen Fischer an, als die Flugbegleiterin weitergegangen war und dabei zehn Sitzreihen mit ihrem billigen Parfüm eingenebelt hatte. »Sonst gebe ich Order, Sie auf der Stelle zu guillotinieren!«

»Es tut mir sehr leid, Sire, aber ich hatte keine andere Wahl«, rechtfertigte sich der Kapitän in seinem gezischelten Nordfranzösisch mit skandinavischem Einschlag. »Es gibt Dinge, deren Funktionsweise Sie noch nicht kennen, und Ihre Drohung mit der Guillotine in unserem Zeitalter des Gesinnungs-Sozialismus ist der Beweis dafür. In Ihrem Land wird sie, glaube ich, seit den siebziger Jahren nicht mehr angewendet.«

»1870?«

»1970«, korrigierte der Seemann. »Ein solcher Irrtum Ihrerseits könnte uns teuer zu stehen kommen. Deshalb möchte ich Sie bitten, künftig so wenig wie möglich mit Unbekannten zu sprechen. Muss ich Sie daran erinnern, dass wir inkognito reisen und es wichtig ist, dass man Sie für einen modernen Menschen hält? In wenigen Stunden werden Sie auf Korsika sein. Danach werden Sie einen zweiten, wohlverdienten Ruhestand antreten, fernab des Weltgeschehens und geschützt vor neugierigen Menschen, und dann können Sie tun, was immer Ihnen beliebt.«

Die Worte des Fischers hallten in Napoleon nach. Nein, es war nicht nötig, ihn daran zu erinnern. Dieses war nicht sein Jahrhundert. Das hatte er nicht vergessen. Wie hätte das auch möglich sein sollen? Was ihm in den vergangenen vierundzwanzig Stunden widerfahren war, grenzte ans Übernatürliche. Er hatte die Augen aufgeschlagen und festgestellt, dass er auf einer Fischtheke lag, in einem Kühlraum. Ein bärtiger Kretin hatte sich über ihn gebeugt - er hatte das Bild noch genau vor Augen - und ihm in gebrochenem Französisch ein heiteres »Willkommen im 21. Jahrhundert« entgegengerufen. Man musste schon ganz schön hart im Nehmen sein, wenn man es schaffte, sich so etwas seelenruhig anzuhören, vor allem, wenn auf dem letzten Kalender, auf den er einen Blick geworfen hatte, dem mit hübschen Stichen verzierten Almanach des Postes, noch die Jahreszahl 1821 stand.

Napoleon hatte Hansen sofort als Skandinavier identifiziert. Der Kapitän ähnelte ganz und gar nicht den Männern, die die Britische Insel bewohnten, auf die man ihn verschleppt hatte, damit er dort den Rest seiner Tage absaß. Die Inselmänner hatten einen rosigen Teint, sie wurden beim geringsten Sonnenstrahl rot wie gekochte Krabben, und ihr Haar und ihr Bart ähnelten geraspelten Möhren. Haare und Bart der Nordmänner sahen eher aus wie italienische Pasta al dente.

»Im 21. Jahrhundert?«, hatte der Kaiser gefragt, der nicht recht wusste, wie er die Neuigkeit aufnehmen sollte.

»Ich weiß, Eure Majestät, das muss ein Schock sein. Für uns aber auch, wissen Sie. Ich konnte doch nicht ahnen, dass ich eines Tages Napoleon I. aus dem Meer fischen würde! Übrigens entschuldige ich mich für mein Französisch, es ist ein wenig angestaubt.«

»Was soll ich da erst von meinem sagen!«

Als der Korse merkte, dass er splitternackt war, bedeckte er seinen Intimbereich rasch mit beiden Händen.

»Oh, da ist nichts mehr, was man verstecken müsste«, sagte der Fischer mit traurigem Gesicht.

»Was soll das heißen?«

Immer noch liegend, hatte der Franzose den Kopf gehoben, bis das Kinn die Brust berührte, und langsam die Finger weggenommen. Da, wo man ein männliches Geschlechtsteil erwartete, befand sich lediglich ein dichtes Gekräusel von Haaren. Ansonsten herrschte gähnende Leere.

»Ich muss Ihnen zu meinem Bedauern mitteilen, dass Sie seit Ihrer Autopsie im Jahre 1821 nicht mehr im Besitz Ihres Penis sind. Zunächst wurde Ihr Geschlecht in einem Museum ausgestellt, dann wurde es für 3000 Dollar bei einer Auktion von einem amerikanischen Urologen aus New Jersey ersteigert. Man kann sagen, dass er ganz schön herumgekommen ist.«

In Napoleons Blick glomm Panik auf.

»Ich verstehe nicht.«

»Bei Ihrem Tod, das heißt, als Sie ins Koma gefallen sind, weil Sie ja eigentlich nicht tot sind ⦠das haben Sie doch verstanden, oder?«

»Ich glaube ja.«

»Denn wenn man Fischstäbchen auftaut, wird der Kabeljau nicht wieder lebendig. Zum Glück. Stellen Sie sich die Rache der panierten Fische vor, die die Welt zurückerobern wollen! Der Krieg der Welten, in der Iglo-Neufassung, mit Tom Cruise in der Rolle des Exterminators, der gegen riesige, menschenfressende Kabeljaus kämpft. Der Horror! Aber ich schweife ab. Bei Ihrem sogenannten Tod wurde also auf Anordnung des Priesters, der Ihnen die Sterbesakramente erteilte, Ihr Geschlechtsteil von dem Chirurgen Francesco Antommarchi abgetrennt, dem Sie den delikaten Auftrag erteilt hatten, Ihre sterblichen Überreste zu obduzieren.«

»Dieser Mistkerl von Vignali! Aber warum haben sie ihn mir abgeschnitten, den ⦫

»Wie es scheint, waren Sie und Vignali sich nicht grün. Und Ihre Reaktion bestätigt meine Vermutung.«

»Das ist noch milde ausgedrückt. Aber trotzdem muss man doch nicht gleich ⦫

»Es war eine gute Möglichkeit, sich an Ihnen zu rächen und nebenbei ein wenig Geld zu verdienen, und der Streit wurde auf Ihrem Rücken ausgetragen, beziehungsweise Ihrem ⦠Dabei hat er ihn letztendlich doch nicht verkauft. Er blieb über mehrere Generationen in seiner Familie. Dann wanderte er von Hand zu Hand, wenn Sie mir den Ausdruck erlauben. Unter anderem durch die eines gewissen Rosenbach, das war 1924, ein amerikanischer Büchersammler, der ihn später dem New Yorker Museum für französische Kunst lieh. 1999 kaufte ihn ein Dr. Lattimer, um seiner Liebhaberei nachzugehen.«

»Seiner Liebhaberei?«

»Wir sprechen über eine der größten Privatsammlungen historischer Gegenstände aus dem zivilen und militärischen Bereich. Zeichnungen von Hitler, Pistolen aus dem Zweiten Weltkrieg, der blutbefleckte Kragen, den Präsident Lincoln trug, als er ermordet wurde. Und eben auch Ihr Penis, den er offenbar in einer Keksdose unter dem Bett aufbewahrte.«

Napoleon hatte keine Ahnung, wer dieser Hitler oder dieser Lincoln war, und noch weniger, was es mit dem Zweiten Weltkrieg auf sich hatte (er war noch nicht einmal über den Ersten informiert worden), aber er wusste genau, was eine Keksdose war, und die Vorstellung, dass sein Geschlechtsteil in einer gelandet war, amüsierte ihn ganz und gar nicht. Doch er beschloss, über dieses Detail hinwegzugehen, denn immerhin schien sein Geschlechtsorgan, das versteigert und in Museen ausgestellt worden war, zu einem Objekt der Verehrung und Wertschätzung geworden zu sein.

»Na ja, ist kein Grund, sich aufzuregen. Sie waren ja berühmt dafür, dass Sie einen kleinen Penis hatten«, fuhr der norwegische Fischkutterkapitän mit dem Taktgefühl eines norwegischen Fischkutterkapitäns fort. »Es heißt sogar, aus psychoanalytischer Sicht sei es sehr interessant, dass ein Mann, der so viele große Dinge erreicht hat, ein so ⦠unauffälliges Geschlechtsteil hatte. Freud hat daraus die Grundzüge einer Theorie entwickelt, die sich auf der ganzen Welt verbreitet hat.«

Napoleon verschlug es die Sprache. Er begnügte sich damit, die Fingernägel in das Leder der Armstützen zu bohren.

»Glauben Sie mir, es tut mir sehr leid, dass ich Ihnen das alles so um die Ohren hauen muss, aber ich halte es für meine Pflicht, Sie darüber zu informieren, was meine Zeitgenossen über Sie wissen, bevor Sie es von Google erfahren.«

»Von wem?«

»Google, Internet. Eine Art große Enzyklopädie des menschlichen Wissens.«

»Wie die von Diderot und d Alembert? Das ist interessant, Sie wissen besser über mich Bescheid als ich selbst. Wenn man Ihnen zuhört, mag man gar nicht glauben, dass Sie nur ein ganz ordinärer Fischer aus dem hintersten Winkel von Norwegen sind.«

Der Mann verfärbte sich.

»Das hindert mich nicht daran, mich unschlagbar gut in der Geschichte Frankreichs auszukennen«, wandte er ein, »und damit auch in allem, was Sie betrifft. Während des Krieges hat mein Vater eine Zeit lang bei der französischen Marine gearbeitet, und so hat sich bei mir ein gewisses Interesse für die Seeschlachten Ihres Landes entwickelt.«

Der Kaiser erschauerte bei dem Gedanken, dass dieser Mann nur seine Misserfolge kannte, von der Schlacht bei Trafalgar bis zu den Kapverden, von der Île-d Aix bis Abukir. Zu Wasser hatte...
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Romain Puértolas wurde 1975 in Montpellier geboren und lebt in Spanien. Er arbeitete unter anderem als DJ, Zauberkünstler, Steward und Grenzpolizist. Sein Roman Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte war weltweit ein Bestseller.