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Was du nicht weißt / Drum stirb auch du: Zwei Romane in einem Band

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
640 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am01.05.20181. Auflage
Zwei Romane in einem Band Was du nicht weißt Was Du nicht weißt, bringt Dir den Tod ... Zwei brutale Morde an jungen Frauen erschüttern die sonst so friedliche Kanalinsel Jersey und geben dem Chef de Police Rätsel auf. Dass dabei gefährliche und nie geklärte Ereignisse aus der Vergangenheit eine Rolle spielen, findet ausgerechnet die Zeugin Emily Bloom heraus. Denn die sympathische Teehänderlin mit dem absoluten Gedächtnis hat die seltene Begabung, sich an alles in ihrem Leben genauestens zu erinnern. Doch schon bald muss Emily wegen dieser Fähigkeit um ihr eigenes Leben bangen ... Drum stirb auch du Wissen ist Macht. Oder eine tödliche Gefahr ... Eine grausam zugerichtete Leiche in den Dünen und der Mord an einem Hotelier versetzen die Polizei der Kanalinsel Jersey in Alarm. Als die Teehändlerin Emily Bloom erfährt, dass sie das nächste Opfer sein soll, nutzt sie ihr absolutes Gedächtnis, um selbst nach dem Täter zu suchen. Bald erkennt sie, warum ihr Wissen tödlich ist. Denn die Jagd auf Emily hat längst begonnen ...

Claus Beling, geb. 1949, war fast zwei Jahrzehnte lang Unterhaltungschef des ZDF und hat in dieser Funktion unzählige erfolgreiche Programme kreiert, vom anspruchsvollen Fernsehfilm über den Krimi bis zur internationalen Romanverfilmung. Als Erfinder der Rosamunde-Pilcher-Reihe und der Inga-Lindström-Filme hat Claus Beling wie kaum ein anderer die dramatische Kraft großer Landschaften erkannt und erzählerisch genutzt. Der promovierte Literaturwissenschaftler ist ein profunder England-Kenner und hat mehrere Reisebücher über das Land geschrieben. Falls er sich nicht gerade in seinen Lieblingslandschaften Cornwall und Jersey aufhält, lebt er im Chiemgau.
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Produkt

KlappentextZwei Romane in einem Band Was du nicht weißt Was Du nicht weißt, bringt Dir den Tod ... Zwei brutale Morde an jungen Frauen erschüttern die sonst so friedliche Kanalinsel Jersey und geben dem Chef de Police Rätsel auf. Dass dabei gefährliche und nie geklärte Ereignisse aus der Vergangenheit eine Rolle spielen, findet ausgerechnet die Zeugin Emily Bloom heraus. Denn die sympathische Teehänderlin mit dem absoluten Gedächtnis hat die seltene Begabung, sich an alles in ihrem Leben genauestens zu erinnern. Doch schon bald muss Emily wegen dieser Fähigkeit um ihr eigenes Leben bangen ... Drum stirb auch du Wissen ist Macht. Oder eine tödliche Gefahr ... Eine grausam zugerichtete Leiche in den Dünen und der Mord an einem Hotelier versetzen die Polizei der Kanalinsel Jersey in Alarm. Als die Teehändlerin Emily Bloom erfährt, dass sie das nächste Opfer sein soll, nutzt sie ihr absolutes Gedächtnis, um selbst nach dem Täter zu suchen. Bald erkennt sie, warum ihr Wissen tödlich ist. Denn die Jagd auf Emily hat längst begonnen ...

Claus Beling, geb. 1949, war fast zwei Jahrzehnte lang Unterhaltungschef des ZDF und hat in dieser Funktion unzählige erfolgreiche Programme kreiert, vom anspruchsvollen Fernsehfilm über den Krimi bis zur internationalen Romanverfilmung. Als Erfinder der Rosamunde-Pilcher-Reihe und der Inga-Lindström-Filme hat Claus Beling wie kaum ein anderer die dramatische Kraft großer Landschaften erkannt und erzählerisch genutzt. Der promovierte Literaturwissenschaftler ist ein profunder England-Kenner und hat mehrere Reisebücher über das Land geschrieben. Falls er sich nicht gerade in seinen Lieblingslandschaften Cornwall und Jersey aufhält, lebt er im Chiemgau.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783962151829
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum01.05.2018
Auflage1. Auflage
Seiten640 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3439611
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Als sie über diesen merkwürdigen Traum nachgedacht hatte, war es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen gefallen. Er war kein Zufallsprodukt ihres Gehirns, er hatte eine besondere Bedeutung.

Sie war die Einzige, deren perfektes Gedächtnis über zahlreiche Mosaikstücke von ihren Gesprächen mit Debbie Farrow verfügte. Debbie war fast jede Woche bei ihr im Teeladen gewesen, manchmal hatten sie sich auch als Nachbarn auf der Straße oder im Supermarkt getroffen. Fast immer hatte die junge Frau dabei von sich oder von ihrem Kind erzählt.

Ich muss nur anfangen, mich daran zu erinnern, dachte Emily staunend.

Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz.

Jetzt war es ihre Aufgabe, Stück für Stück, Gespräch für Gespräch zu rekonstruieren, was Debbie ihr im Laufe der Zeit über sich selbst anvertraut hatte. Es war vielleicht nicht viel - hier eine Bemerkung, dort eine Erklärung, eine Unsicherheit oder eine Frage ... Aber es war genug, um Debbies kurzes Leben besser zu begreifen.

Sie brauchte frische Luft.

Entschlossen öffnete sie die Tür, die von der Küche in den Garten führte, und ging hinaus. Energisch begann sie, mit ihrer Gartenschere zwischen den Hibiskusblüten herumzuwerkeln. Dabei schaute sie auf die Häuser von St. Brelade´s Bay hinunter. Direkt unterhalb ihres Gartens fiel die Felswand steil ab und gab unter dem blauen Himmel einen wunderbaren, fast italienisch anmutenden Blick auf die Küste frei. Überall auf den Dächern und Bäumen unter ihr glitzerte noch der Tau. Wenn sie sich an der Mauer ein Stück vorbeugte, konnte sie unten sogar das Haus sehen, in dem Debbie gewohnt hatte.

Im Flur klingelte das Telefon.

Sie legte ihre Gartenhandschuhe und die Schere auf dem Rand einer bepflanzten Blumenschale ab und eilte erwartungsvoll ins Haus. So früh rief normalerweise nur ihr Sohn aus London an.

Doch es war nur eine Isabel aus dem Büro des Chef de Police, eine, wie sie erfuhr, neue Praktikantin. Sie klang auffallend jung und ein bisschen naiv.

»Mr. Conway lässt Ihnen ausrichten, dass eine Streife heute früh Vikar Ballard aufgefunden hat«, sagte sie mit leichtem Lispeln.

Emily spürte, wie ihr übel wurde. Vorsichtig fragte sie: »Wo hat man ihn entdeckt?«

»In dem alten Auto des kranken Rektors. Auf einem Parkplatz kurz vor dem Dorf Rozel.«

»Und wie ... wie hat man ihn vorgefunden?«

»Wenn ich den Chef de Police richtig verstanden habe, war der Vikar wohl in einem schlimmen Zustand.«

»Oh Gott!«, entfuhr es Emily. »Weiß die Polizei denn schon, was passiert ist?«

Lakonisch meinte die Hospitantin: »Er hat offenbar seinen Rausch ausgeschlafen. Jedenfalls sah Mr. Ballard noch ziemlich verkatert aus, als ich ihn vorhin gesehen habe.«

»Er lebt also?«, fragte Emily erleichtert.

Isabel schien die Frage lustig zu finden, denn sie kicherte, während sie sagte: »Ich weiß ja nicht, wie lebend man sich noch fühlt, wenn man so verkatert ist.« Dann schien sie selbst zu merken, wie taktlos ihre Bemerkung war, und fügte kleinlaut hinzu: »Entschuldigung, Mrs. Bloom, das ist mir nur so rausgerutscht ...«

»Schon gut ... Ist der Vikar noch bei Ihnen, oder ist er schon wieder zu Hause?«

»Unsere Kollegin Sandra Querée hat Mr. Ballard vorhin ins Pfarrhaus gefahren.«

»Dann sagen Sie Mr. Conway vielen Dank für diese Information. «

»Gerne. Und Mrs. Bloom ... wegen meiner Bemerkung eben ...«

Doch da hatte Emily schon aufgelegt. Kaum hatte sie das getan, bekam sie auch schon ein schlechtes Gewissen, weil sie keinesfalls arrogant wirken wollte. Schließlich war es sehr aufmerksam von Harold gewesen, dass er an sie gedacht hatte.

Wie es dem Vikar jetzt wohl ging? Sie musste unbedingt mit ihm reden.

Plötzlich fiel ihr ein, dass irgendwo im Wohnzimmer das Foto von Debbie liegen musste, das sie gestern im Pfarrhaus heimlich eingesteckt hatte. Sie entdeckte es auf dem großen Esstisch, steckte es ein und verließ das Haus.

Als sie zur Garage ging, hörte sie zwei Motorräder die Straße heraufdonnern. Schon am Geräusch erkannte sie, dass eine der beiden Maschinen Tim Sousa gehörte. Der Krach war ohrenbetäubend. Er parkte in der Einfahrt zum Cottage, stellte den röhrenden Motor aus und nahm den Helm ab. Seine schwarzen Locken war vom Helm zerstrubbelt. Der zweite Fahrer blieb im Hintergrund auf seiner Maschine sitzen, auch er stellte den Motor aus. Er winkte kurz zu Emily herüber. Sie erkannte ihn. Es war Tims Freund Shaun Flair, der gut aussehende Surflehrer.

Emily ging ihrem Mitarbeiter entgegen.

»Guten Morgen, Tim.«

Er strahlte sie an. »Morgen. Ich wollte nur kurz sehen, ob es Ihnen wieder gut geht, bevor ich zum Laden fahre.«

Gerührt über so viel Anteilnahme, legte Emily ihre Hand auf den Arm seiner Lederjacke und streichelte darüber. »Das ist lieb von dir. Alles in Ordnung.«

»Unten an der Tankstelle haben sie von nichts anderem geredet als von diesem schrecklichen Mord«, meinte er kopfschüttelnd, während er abstieg. Er war groß und schlaksig. Emily hatte ein schlechtes Gewissen, weil er ihretwegen gestern bis abends um sieben im Laden bleiben musste. Eigentlich lautete ihre Abmachung, dass er parallel zu seiner Ausbildung als Teehändler nachmittags frei hatte, um über das Internet einen Fernkurs als Importkaufmann zu absolvieren. Sie bewunderte seinen Fleiß.

»Tut mir auch leid, dass du gestern erst so spät aus dem Laden gekommen bist«, sagte sie entschuldigend.

»Macht doch nichts«, meinte Tim. Er öffnete den Reißverschluss seiner Lederjacke und holte einen prall gefüllten Umschlag hervor. »Hier, die Post von gestern. Die Kopien der neuen Bestellungen sind auch mit drin.«

Emily nahm ihn entgegen. »Danke. Gab es irgendwas Besonderes?«

»Nein ... Doch! Mr. Rodney hat endlich seinen Sencha-Tee abgeholt, und die gestylten neuen Kannen aus New York sind geliefert worden. Viereckig, in Rot und Gelb. Sehen super aus. Zwei davon konnte ich gleich verkaufen.«

»Glückwunsch, Timmi! Wollt ihr beiden noch schnell einen Espresso trinken?«

Trotz ihrer Liebe zum Tee mochten Tim und sie auch starken Kaffee, was viele Kunden erstaunte.

»Keine Zeit. Ich muss gleich noch schnell meinen neuen Squash-Schläger abholen.«

Emily wusste, dass Tim sehr sportlich war. Trotz seiner achtzehn Jahre wirkte er immer noch wie ein großer Junge. Vor zwei Jahren hatte sie ihm einen Job angeboten, damit er nicht unter die Räder kam. Er war ein einzelgängerischer Rebell gewesen, aus ärmlichen Verhältnissen, der immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt geraten war. Nur Emily und er wussten das, und sie hatten beschlossen, es für sich zu behalten. Inzwischen war aus ihm ein zuverlässiger Assistent geworden, auf den Emily sich blind verlassen konnte. Das gute Aussehen hatte er seinem portugiesischen Vater zu verdanken, von dem er auch die fröhliche, jungenhafte Art geerbt hatte. Alle mochten ihn, vor allem die Mädchen.

Er zog den Reißverschluss seiner Lederjacke wieder zu und fragte vorsichtig: »Weiß man schon mehr über Debbie Farrow? Ich meine, wie es passiert ist und so ...«

Emily schüttelte den Kopf. »Nein, und das wird sicher auch noch dauern bis nach der Obduktion. Hast du sie denn gut gekannt?«

»Nur aus dem Laden. Und ein- oder zweimal habe ich sie auf einem Fest gesehen. Sah ziemlich gut aus.«

Auch eine Art von Trauer, dachte Emily bitter. Aber wie sollte ein Achtzehnjähriger auch sonst damit umgehen, wenn die Tote nicht gerade seine Freundin war?

»Was wurde denn so geredet über sie?«

»Dass sie unheimlich viel Pech hatte in letzter Zeit. Hat man ja auch gesehen, wenn sie immer so traurig in den Laden kam.«

»Weißt du, ob sie einen festen Freund hatte?«

Tim zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Das letzte Mal, dass ich sie getroffen habe ... vor zwei Wochen auf dem Rennbahnfest ... da saß sie an einem Tisch mit den Jockeys.«

Emilys Interesse war geweckt. »Hast du zufällig mitbekommen, ob sie auch Frank Guiton kannte, diesen Pferdezüchter ...?«

»Frankie? Na klar kannten die sich! Einmal, irgendwann sonntags, sind Debbie und er in seinem roten Cabrio bei mir in der Straße rumgerast wie die Verrückten. Franks Cousin ist nämlich mein Nachbar.«

Erstaunt sagte Emily: »Tatsächlich? Wusstest du auch, dass man Frank Guiton gestern wegen irgendeiner Pferdegeschichte festgenommen hat?«

Jetzt war es Tim, der erstaunt war. »Häh? Da muss ich mal seinen Cousin fragen.« Damit schien für ihn das Thema auch schon erledigt zu sein, denn er blickte auf die Uhr und fragte höflich: »Ist es Ihnen recht, Mrs. Bloom, wenn ich mich jetzt auf den Weg mache?«

Verblüfft, aber auch ein wenig neidisch stellte Emily fest, wie schnell junge Leute in der Lage waren, sich von unangenehmen Themen zu verabschieden. Aber Tim hatte ja recht, der Teeladen musste pünktlich geöffnet werden.

»Na dann los«, sagte sie lächelnd.

Tim hob die Hand, startete den Motor und griff nach dem wuchtigen Helm. Auch Shaun Flairs Harley sprang wieder an.

Plötzlich fiel Emily etwas ein. Sie hatte sich ja vorgenommen, bei Godfrey Ballard vorbeizuschauen. Gerade noch rechtzeitig, bevor Tims Kopf wieder unter dem Helm verschwand, rief sie ihm zu: »Tim! Heute Mittag könnte es bei mir wieder etwas später werden. Ist das okay für dich?«

»Kein Problem, Mrs. Bloom!«

»Danke!«

Mit knatterndem Auspuff fuhr Tim davon. Shaun folgte ihm winkend. Lächelnd blickte Emily...
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