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Kidnapping Oma

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
Coppenrath Verlagerschienen am03.06.2018
Wer ist die rätselhafte alte Dame mit dem Shetland-Pony vom Spielplatz? Warum versteckt sie sich mit einem Fernglas im Busch? Und warum schmeißt Mama sie aus der Wohnung? Leni und Jonas haben einen Verdacht: Könnte die Ponyfrau tatsächlich ... ihre Oma sein? Als Mama mal wieder zu einem Wochenendseminar verschwindet, beschließen Leni und Jonas, sich ihre Großmutter nicht entwischen zu lassen. Notfalls muss sie entführt werden! Gesagt, getan: Die Ponyfrau ergibt sich in ihr Schicksal ... und nun beginnt ein Abenteuer, von dem sie alle drei nicht zu träumen gewagt hätten - mit Campingbus, Pony und viel Sommersonne. Noch ahnen Jonas und Leni nicht, dass ihnen schon bald die Polizei auf den Fersen sein wird ...

Seit 2001 schreibt Matthias Morgenroth Kinderbücher, Kinderkrimis, Fortsetzungs­adventskalender und Bilder­bücher und geht mit seiner mittelalterlichen Drehleier auf Lesereise in Schulen und auf Festivals. Mittelalter- und Folk-Musik macht er auch regelmäßig mit Freunden. Matthias Morgenroth ist verheiratet und hat drei Töchter, aber das ist eine andere Geschichte ...
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Produkt

KlappentextWer ist die rätselhafte alte Dame mit dem Shetland-Pony vom Spielplatz? Warum versteckt sie sich mit einem Fernglas im Busch? Und warum schmeißt Mama sie aus der Wohnung? Leni und Jonas haben einen Verdacht: Könnte die Ponyfrau tatsächlich ... ihre Oma sein? Als Mama mal wieder zu einem Wochenendseminar verschwindet, beschließen Leni und Jonas, sich ihre Großmutter nicht entwischen zu lassen. Notfalls muss sie entführt werden! Gesagt, getan: Die Ponyfrau ergibt sich in ihr Schicksal ... und nun beginnt ein Abenteuer, von dem sie alle drei nicht zu träumen gewagt hätten - mit Campingbus, Pony und viel Sommersonne. Noch ahnen Jonas und Leni nicht, dass ihnen schon bald die Polizei auf den Fersen sein wird ...

Seit 2001 schreibt Matthias Morgenroth Kinderbücher, Kinderkrimis, Fortsetzungs­adventskalender und Bilder­bücher und geht mit seiner mittelalterlichen Drehleier auf Lesereise in Schulen und auf Festivals. Mittelalter- und Folk-Musik macht er auch regelmäßig mit Freunden. Matthias Morgenroth ist verheiratet und hat drei Töchter, aber das ist eine andere Geschichte ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783649631033
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum03.06.2018
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3331 Kbytes
Artikel-Nr.3440469
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
HÜHNCHEN RUPFEN

Ich glaub, ich träume!

Leni schaute Jonas überrascht an. Und dann glaubte auch sie zu träumen: Im Gebüsch neben dem Spielplatz, durch das sie nach der Schule mit ihrem Bruder immer lief, weil es eine Abkürzung war, stand ein kleines Pony. So ein ganz kleines, mit kurzen dicken Beinen und blonder Mähne. Wenn man bei Ponys blond sagte.

Das ist Charles , hörten sie eine Stimme aus dem Gras.

Neben dem Pony wuchsen wild zerzauste graue Haare aus dem Klee, und als Leni noch mal hinsah, erkannte sie, dass die grauen Haare zu einem Kopf gehörten und zu einer Frau, die aussah wie eine der älteren Damen, die jeden Tag mit ihren Dackeln spazieren gehen. Nur dass bisher noch keine von ihnen auf dem Boden gelegen hatte.

Brauchen Sie Hilfe? , fragte Leni, weil man ja alten Leuten helfen soll, wenn sie auf dem Boden liegen.

Der graue Wuschelkopf lachte heiser und zwei Bienen flogen auf. Mir geht s ausgezeichnet hier, wenn du das meinst. Die Aussicht ist wunderbar.

Leni hob den Kopf und konnte nur die zwei verkrüppelten Birken sehen, dahinter ragten Wohnblocks in den Himmel und die fand sie eigentlich überhaupt nicht wunderbar.

Jonas starrte gebannt auf das kleine Pferd. Ist Charles ein echtes Shetland-Pony?

Jo! , kam es aus dem Gras.

Und es gehört Ihnen?

Jo!

Darf man - darf man es streicheln? , fragte Jonas.

Nicht , murmelte Leni noch, denn sie hatten wenig Zeit, und wenn Jonas sich wieder verzetteln würde, bekämen sie bestimmt Ärger. Es war schon nach vier Uhr, in einer halben Stunde musste Jonas zum Klavier.

Die seltsame Frau wischte sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht und setzte sich auf, strich sich die Bluse glatt und schaute die beiden Kinder interessiert an. Erst Jonas, wie er verschwitzt vor ihr stand, die blaue Schultasche lässig über der Schulter, das Handy in der Hand. Dann zu Leni in ihrer roten Lieblingsjacke, schwer atmend vom Rennen und ebenfalls verschwitzt, aber ohne Handy, weil sie ja noch keins haben durfte. Sie war schließlich erst neun und ging noch in die dritte Klasse. Jonas schon in die sechste.

Streicheln , sagte die grauhaarige alte Frau schließlich und grinste, darf man. Wenn man seinen Namen sagt.

Irgendwas an ihrer Stimme klang ungewöhnlich. Als käme die Frau von weit her.

Leni warf Jonas einen warnenden Blick zu. Fremden soll man seinen Namen ja eigentlich nicht sagen.

Jonas! , sagte Jonas, ohne auf sie zu achten, und reichte der Frau, die immer noch im Gras saß, sogar die Hand.

Jonas, so, so. Die Frau schüttelte seine Hand. Dann hielt sie plötzlich inne, fummelte in ihrer Brusttasche und fischte eine Sonnenbrille heraus - so eine verspiegelte, coole, wie sie die Jugendlichen drüben im Eiscafé immer trugen. Sie klappte sie auf und setzte sie sich auf die Nase. Die Sonne blendet fürchterlich , sagte sie.

Dabei saß sie im Schatten.

Seltsam.

Na, dann mal los , sagte die Frau, stand schnaufend aus dem Gras auf und klopfte dem Pony, das Charles hieß, mit fester Hand auf den Hals. Charles beißt nicht. Nur wenn es sein muss.

Wieder meinte Leni, einen eigenartigen Singsang in ihrer Stimme zu erkennen.

Zögernd trat sie näher. Ein bisschen Zeit war ja noch, bevor Jonas zum Klavierunterricht musste. Und wer weiß, ob Mama überhaupt schon zu Hause war. In den vergangenen Tagen war sie immer erst um sechs heimgekommen.

Das Pony schnupperte an Lenis Arm. Und dann an ihrem Schulranzen - ob es Leberwurst mochte? Sie hatte noch einen Leberwurstbrotrest in der Außentasche. Jetzt hob das Pony den Kopf und blickte ihr tief in die Augen. Leni musste lächeln, sie konnte nicht anders.

Wie kommen Sie denn mit dem Pony auf unseren Spielplatz? , fragte sie. Ein Pferd bei ihnen, mitten in der Stadt, und wenn es auch nur ein kleines, dickes mit kurzen Stummelbeinen war - das war noch nie vorgekommen. Der Spielplatz bestand weitgehend aus Sand, einem Hartgummiplatz, einer Rutsche und alten Palisaden. Keine ideale Weide.

Na, wie werde ich wohl hergekommen sein? Die Frau schob Charles am Hintern zur Seite, stellte sich neben ihn und schaute die Kinder durch ihre spiegelnde Sonnenbrille herausfordernd an. Mit dem Bus!

Mit dem Bus? , riefen Leni und Jonas gleichzeitig, und kurz stellte Leni sich vor, wie das Pony mit seinen Zähnen die Streifenkarte in den Stempelautomat schob, freundlich den verwunderten Fahrgästen zunickte, sich auf den Kinderwagenplatz stellte und dort lässig wieherte.

Mit meinem Bus , stellt die Ponyfrau klar. Ihr könnt Charles auch Löwenzahn pflücken, das mag er.

Leni folgte ihrem Blick und entdeckte in der Parkbucht hinter dem Spielplatz zwischen zwei Kastenwagen den blauen VW-Bus. Mit geblümten Vorhängen in den Fenstern. An die Antenne war eine Schleife gebunden.

Die Frau nickte. Genau, mit dem.

Unsicher schielte Leni zu Jonas. Der streichelte voller Inbrunst dem Pony über die Nüstern und schob ihm ein Löwenzahnblatt nach dem anderen zwischen die Zähne.

Darf man das? Sein Pony in einem Bus transportieren? , fragte Leni.

Die Frau grinste. Verratet mich besser nicht.

Mami, Mami, ein Pferd! , rief eine Stimme von der Rutsche. Jetzt hatten auch andere Kinder Charles entdeckt.

Red keinen Blödsinn , antwortete jemand von einer Bank. Pferde gibt s nicht in der Stadt.

Leni musste kichern.

Charles knabberte zärtlich an Jonas Jacke. Machen Sie hier Urlaub, oder was? , fragte er neugierig.

Die Ponyfrau überlegte. Hm ⦠eigentlich nicht. Ich muss hier mal nach dem Rechten sehen, das ist höchste Zeit geworden. Ich hab einige Hühnchen zu rupfen. Aber wenn man so will, ist es auch ein wenig Urlaub. Urlaub in alten Geschichten.

Komm jetzt lieber , sagte Leni mit einem Blick auf die Uhr und zupfte Jonas am Ärmel. Dein Klavierunterricht.

Habt ihr etwa Stress? , fragte die Frau und steckte sich einen Kaugummi in den Mund.

Wir haben jedenfalls keinen Urlaub , meinte Jonas und tätschelte dem Pony noch ein letztes Mal den Hals.

Na, dann los. Die Frau zögerte. Jonas, sagst du, heißt du?

Jonas nickte.

Wohnt ihr - hier um die Ecke?

Leni war sich nicht sicher, aber hatte die Frau jetzt nicht einen lauernden Ausdruck im Gesicht?

Gleich da vorn , sagte sie daher möglichst unbestimmt, bevor Jonas zu viel ausplauderte.

Gleich da vorn , wiederholte die Frau und überlegte. Hubertusstraße?

Leni zögerte, aber Jonas hatte schon wieder genickt.

So, so , murmelte die Ponyfrau. Na, vielleicht sehen wir uns dann noch. Ich bin jetzt erst mal da.

Hol mal das Sushi aus der Tasche , sagte Mama und wischte eilig mit einem Schwamm über den Küchentisch.

Es war drei Stunden später und natürlich war Mama erst nach sechs nach Hause gekommen. Während Jonas beim Klavierunterricht war, hatte Leni auf seinem Handy gespielt, hatte versucht, sich auf die Mathehausaufgaben zu konzentrieren, war kurz am Computer gewesen und hatte die Begriffe Shetland-Pony , Hühnchen rupfen und blauer Bus gegoogelt und dabei ziemlich Hunger bekommen.

Unter Shetland-Pony hatte sie gefunden, dass diese Tiere in der Altsteinzeit schon sehr beliebt waren, von den Shetland-Inseln kommen, die im Norden von Schottland liegen, und dass sie nur von Kindern geritten werden dürfen. Außerdem war sie auf einer Seite gelandet, auf der man Shetland-Ponys kaufen und verkaufen konnte. Sie hatte sich verschiedene Angebote angeschaut, aber die waren alle sehr teuer. Unter Hühnchen rupfen hatte sie erfahren, dass es sich um eine beliebte Redewendung handelte, aber das hatte sie natürlich schon gewusst. Und unter blauer Bus hatte sie einen Partybus, ein Jugendzentrum und eine Seite des öffentlichen Nahverkehrs gefunden und schließlich war die Zeit um und Jonas und kurz darauf Mama waren heimgekommen.

Jonas stellte die Alu-Schächtelchen auf den Tisch. Schon wieder...
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Autor

Seit 2001 schreibt Matthias Morgenroth Kinderbücher, Kinderkrimis, Fortsetzungs­adventskalender und Bilder­bücher und geht mit seiner mittelalterlichen Drehleier auf Lesereise in Schulen und auf Festivals. Mittelalter- und Folk-Musik macht er auch regelmäßig mit Freunden.

Matthias Morgenroth ist verheiratet und hat drei Töchter, aber das ist eine andere Geschichte ...

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt