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Netz aus Angst

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
220 Seiten
Deutsch
Midnighterschienen am03.09.2018Auflage
'Zügig, schnörkellos und spannend erzählt Echtermeyer von einer Frau, die auf ihrer Recherche nicht nur eine Leiche, sondern auch eine neue Liebe entdeckt.' (Der Stern)  Charlotte Schmidt gerät bei ihrem ersten Fall an ihre Grenzen Die Journalistin Charlotte Schmidt ist schockiert über den Hass im Internet, der ihrer Kollegin Hannah Klarenheim derzeit wegen eines Feminismus-Artikels entgegenschlägt. Sie will sich solidarisch zeigen, indem sie Hannah für ihr eigenes Magazin interviewt und ihr so den Rücken stärkt. Doch als sie zum verabredeten Zeitpunkt bei Hannah eintrifft, findet sie diese erstochen auf dem Fußboden in der Küche. Als erste Zeugin am Tatort kommt Charlotte in Kontakt mit der Polizei. Gemeinsam mit Kommissar Daniel Zumsande ermittelt sie in einem Kreis von Frauenhassern und gerät dabei selbst immer mehr in das Visier des Täters. Als sie einen Artikel veröffentlicht, um dem Täter eine Falle zu stellen, spürt sie den Hass plötzlich nicht mehr nur im Internet ...  Stimmen zum Buch:  'Auch der Autorin und Journalistin Echtermeyer schlug nach der Veröffentlichung einer Glosse blanker Hass entgegen, Menschen drohten ihr mit Mord. Entsprechend spannend und realistisch ist das Erstlingswerk der heute freiberuflichen Autorin geworden.' (femtastic) 'Warum werden Frauen im Netz so massiv angegangen, welche Fakten, welche Hintergründe gibt es? Dies alles liest man in ihrem Buch - sehr gekonnt in die Geschichte eingeflochten. Unbedingt lesenswert!' (Anna B. auf Amazon)  'Ein spannender Hamburg Krimi rund um das hochaktuelle Thema Shitstorms vor allem gegen Frauen im Netz. Die Charaktere sind symphatisch und interessant und es macht Lust sie weiter ermitteln zu sehen und mehr zu lesen.' (Uta W. auf Amazon)

BIANKA ECHTERMEYER, geboren 1975 in Warendorf, ist Schriftstellerin und freie Journalistin. Am Anfang ihrer Karriere brachte ihr der deutsche Auslandsrundfunk, die Deutsche Welle, alles über Journalismus bei. Sie arbeitete in Berlin beim Fernsehen, bis sie 2008 für einen Job bei Brigitte Online nach Hamburg zog. Heute lebt sie immer noch dort, was daran liegt, dass Hamburg einfach zu schön ist, um es zu verlassen. In ihren Krimis greift sie gesellschaftliche Themen auf und lässt ihre Protagonisten Charlotte Schmidt und Daniel Zumsande zwischen Alster, Elphi und Elbe ermitteln.
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Produkt

Klappentext'Zügig, schnörkellos und spannend erzählt Echtermeyer von einer Frau, die auf ihrer Recherche nicht nur eine Leiche, sondern auch eine neue Liebe entdeckt.' (Der Stern)  Charlotte Schmidt gerät bei ihrem ersten Fall an ihre Grenzen Die Journalistin Charlotte Schmidt ist schockiert über den Hass im Internet, der ihrer Kollegin Hannah Klarenheim derzeit wegen eines Feminismus-Artikels entgegenschlägt. Sie will sich solidarisch zeigen, indem sie Hannah für ihr eigenes Magazin interviewt und ihr so den Rücken stärkt. Doch als sie zum verabredeten Zeitpunkt bei Hannah eintrifft, findet sie diese erstochen auf dem Fußboden in der Küche. Als erste Zeugin am Tatort kommt Charlotte in Kontakt mit der Polizei. Gemeinsam mit Kommissar Daniel Zumsande ermittelt sie in einem Kreis von Frauenhassern und gerät dabei selbst immer mehr in das Visier des Täters. Als sie einen Artikel veröffentlicht, um dem Täter eine Falle zu stellen, spürt sie den Hass plötzlich nicht mehr nur im Internet ...  Stimmen zum Buch:  'Auch der Autorin und Journalistin Echtermeyer schlug nach der Veröffentlichung einer Glosse blanker Hass entgegen, Menschen drohten ihr mit Mord. Entsprechend spannend und realistisch ist das Erstlingswerk der heute freiberuflichen Autorin geworden.' (femtastic) 'Warum werden Frauen im Netz so massiv angegangen, welche Fakten, welche Hintergründe gibt es? Dies alles liest man in ihrem Buch - sehr gekonnt in die Geschichte eingeflochten. Unbedingt lesenswert!' (Anna B. auf Amazon)  'Ein spannender Hamburg Krimi rund um das hochaktuelle Thema Shitstorms vor allem gegen Frauen im Netz. Die Charaktere sind symphatisch und interessant und es macht Lust sie weiter ermitteln zu sehen und mehr zu lesen.' (Uta W. auf Amazon)

BIANKA ECHTERMEYER, geboren 1975 in Warendorf, ist Schriftstellerin und freie Journalistin. Am Anfang ihrer Karriere brachte ihr der deutsche Auslandsrundfunk, die Deutsche Welle, alles über Journalismus bei. Sie arbeitete in Berlin beim Fernsehen, bis sie 2008 für einen Job bei Brigitte Online nach Hamburg zog. Heute lebt sie immer noch dort, was daran liegt, dass Hamburg einfach zu schön ist, um es zu verlassen. In ihren Krimis greift sie gesellschaftliche Themen auf und lässt ihre Protagonisten Charlotte Schmidt und Daniel Zumsande zwischen Alster, Elphi und Elbe ermitteln.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958192157
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum03.09.2018
AuflageAuflage
Seiten220 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2566 Kbytes
Artikel-Nr.3945762
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 2

Ostereier, bunte Nester, Lebensmittelfarbe, Kerzen, Häschen, Gänslein, Schleifen. Charlotte starrte gedankenverloren in das Schaufenster einer Kaffee-Filiale. Es war 15.38 Uhr - erst um achtzehn Uhr war sie zum Interview verabredet. Sie hatte noch viel zu viel Zeit. Alles, was sie heute erledigen wollte, hatte sie getan. Sogar für Luzifer hatte sie ein schönes Plätzchen im Garten hinter ihrem Haus gefunden. Hoffentlich hatte sie nur kein Nachbar beobachtet, wie sie eine Leiche im Gebüsch vergrub, denn das war bestimmt nicht erlaubt. Aber sie hätte ihn nicht einfach in die Tonne werfen können.

Mit ihrem Fahrrad war sie schon ganz in der Nähe des Eppendorfer Weges, wo in einer Seitenstraße Hannah Klarenheim wohnte. Aber anrufen und fragen, ob sie früher kommen sollte, wollte sie nicht. Das wirkte unprofessionell. Sie streunte also noch etwas ziellos durch die Straßen, schaute in den ein oder anderen Laden rein, bis es irgendwann sechs war.

An der Lindenallee 43, einem einfachen roten Klinkerbau, suchte sie nach dem Namen von Hannah Klarenheim und klingelte. Nichts geschah. Sie drückte erneut, aber es passierte wieder nichts. Ob Hannah es sich anders überlegt hatte? Charlotte holte ihr iPhone raus und schaute nach, ob sie eine Nachricht oder E-Mail bekommen hatte. Nichts. Sie trat einen Schritt zurück und guckte die Hausfassade hoch. Hinter den Fenstern bewegte sich niemand. Sie atmete durch und rüttelte am Türknopf, bis sie bemerkte, dass er nachgab. Das war ihre Chance. Sie würde es noch einmal an Hannahs Wohnungstür versuchen.

Sie ging langsam die alten Holztreppen hoch und fand den Namen an einer Wohnung im zweiten Stock. Die Tür stand einen Spalt offen. Das war aber merkwürdig. Sie drückte sie etwas auf und sah in einen kleinen Flur.

»Frau Klarenheim? Sind Sie da? Hier ist Charlotte Schmidt, wir waren verabredet.«

Sie blieb draußen stehen und wartete. Es kam keine Reaktion. Sie rief noch einmal.

Plötzlich bekam sie etwas Angst. Vielleicht hatte jemand eingebrochen, und Hannah würde entweder gleich nach Hause kommen und sie hier vorfinden, oder sie war rausgerannt. Charlotte hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Unschlüssig stand sie herum und räusperte sich. Dann entschied sie sich dafür, die Wohnung kurz zu betreten, um nachzusehen, ob Hannah nicht etwa mit Unterzucker am Boden lag. Sie ging hinein und kam sich vor wie ein Einbrecher.

»Hallo! Ist hier jemand? Frau Klarenheim? Geht es Ihnen gut? Ich komme nur rein, weil ich mir Sorgen mache.«

Sie konnte links schon die ersten Schränke der grauen Küche sehen. Doch dann veränderte sich alles. Charlotte blieb stehen und schaute runter, aber sie verstand gar nichts.

Hannah Klarenheim lag gekrümmt auf dem Boden und bewegte sich nicht. Der Kopf war zu den Knien geneigt, die Beine waren angewinkelt. Die linke Hand ruhte auf dem Bauch, als wollte sie sich schützen. Durch ihre Finger kroch Blut auf den Boden. Charlotte hielt sich am Türrahmen fest. Was war das hier?

Schnell beugte sie sich hinab und rüttelte an Hannahs Schulter.

»Frau Klarenheim. Hören Sie mich? Geht es ihnen gut?«

Der Körper ruckelte von der Bewegung, aber es kam keine Antwort. Charlotte fasste sie heftiger an. Doch dabei kippte Hannah auf den Rücken. Ihre blauen Augen waren weit geöffnet.

Charlotte ließ sie los, rutschte zurück und knallte mit ihrem Rücken gegen die Küchenzeile. Hannah Klarenheim war tot. Charlotte atmete heftig und suchte ihre Tasche. Die Polizei, sie musste die Polizei anrufen. Am liebsten hätte sie sich übergeben.

Die beiden Streifenpolizisten, ein älterer Mann mit dunklem Vollbart und eine Frau mit blondem Pferdeschwanz waren acht Minuten später in der Wohnung. Charlotte saß bis zu ihrer Ankunft genau an derselben Stelle. Ihr Kopf war stehen geblieben wie eine kaputte Uhr. Sie starrte auf die Schleifspuren im Blut, die sie selbst verursacht hatte.

Die Polizisten telefonierten. Es würden noch mehr von ihnen kommen. Die Frau, die sich als Ulrike Wennert vorstellte, kniete sich hin. Charlotte sah in ihre Augen. »Können Sie mir Ihren Namen sagen?«

»Charlotte Schmidt.«

»Wissen Sie, wie die Frau in der Küche heißt? Hatten Sie Streit?«

Die Worte kamen langsam in ihrem Kopf an. Ging die Polizistin davon aus, dass sie Hannah getötet hatte?

»Nein, nein. Das ist Hannah Klarenheim. Das hier ist ihre Wohnung. Ich wollte hierherkommen, sie interviewen, wegen des Shitstorms. Aber da lag sie schon am Boden. Mit dem Blut.«

»Verstehe. Haben Sie jemanden gesehen? Jemanden, der weggelaufen ist, vielleicht?«

»Nein, niemand war hier. Keiner. Keiner war da. Ich habe geklingelt, aber es ist niemand gekommen.«

»Warum waren sie in der Wohnung?«

»Das sagte ich doch schon. Weil ich sie interviewen wollte.«

»Die Tote? Wozu?«

»Hannah Klarenheim steht doch mitten in einem Shitstorm!«

Charlotte wollte nichts mehr sagen. Sie dachte daran, dass es schön wäre, jetzt ein Tier zu sein. Dann könnte sie ihrem Fluchtreflex folgen und wegrennen. Sie begann am Oberkörper zu zittern, bis die Kälte ihren Mund erreicht hatte. Die Polizistin schaute sie ruhig an und brachte sie zur Treppe im Hausflur, wo sie sich hinsetzen sollte. Ihr Kollege rannte weg und kam mit einem Absperrband zurück. Charlotte hätte am liebsten geweint, aber sie unterdrückte den Wunsch, obwohl sie nicht wusste, warum sie das tat.

In den nächsten Minuten begrüßten sich Männer und Frauen im Flur, als hätten sie sich zum gemeinsamen Fußballgucken verabredet. Keiner von ihnen zeigte Anzeichen von Panik oder war schockiert. Sie zogen weiße Overalls an, stülpten blaue Plastikbeutel über ihre Schuhe, gingen in die Wohnung und sahen alle gleich aus. Ein Mann stellte eine große Leuchte vor die Tür. Charlotte blieb einfach sitzen. Dann kam ein anderer Mann, fragte nach ihrem Personalausweis und schrieb sich die Daten auf einen Zettel, der auf einem Klemmblock steckte.

Charlotte starrte nur auf ihre schwarzen Stiefeletten mit den goldenen Verschlüssen. Sie wollte ins Bett, so schnell wie möglich, und all das hier vergessen.

»Geht es Ihnen gut?«

Charlotte schaute zur Seite. Ein Mann saß direkt neben ihr, sie hatte gar nicht bemerkt, dass jemand zu ihr gekommen war. Sie sah nur seine hellblauen Augen, der Rest steckte in dem weißen Anzug. Er fokussierte sie, und sein Blick flackerte keine Sekunde. Sie konnte gar nicht anders, als starr zurückzuschauen. Abrupt wurden seine Gesichtszüge weich, und er lächelte.

»Sie sind Charlotte Schmidt, wenn ich das richtig mitbekommen habe, nicht wahr?«

Sie blieb stumm.

»Ich bin Daniel Zumsande. Oberkommissar beim Landeskriminalamt Hamburg.«

Charlotte versuchte, wieder einen klaren Gedanken zu finden. »Ich habe Hannah Klarenheim nichts getan. Sie lag so da, als ich gekommen bin.«

Daniel Zumsande blieb unbeeindruckt. »Sie brauchen keine Angst zu haben. Wir sind nicht hier, um Sie zu verdächtigen. Wir möchten nur die Wahrheit herausfinden.«

Er fuhr einfach fort: »Frau Schmidt, wir brauchen Ihre Hilfe. Sie haben der Kollegin Wennert am Anfang erzählt, dass sie die Tote angefasst haben, um zu schauen, ob sie noch lebt. Fühlen Sie sich in der Lage, zurück in die Küche zu gehen und uns die Position zu beschreiben, wie Sie Frau Klarenheim ursprünglich aufgefunden haben?« Charlotte wollte das nicht, aber sie sagte trotzdem zu.

In den nächsten Stunden wurde sie ununterbrochen ausgefragt. Erst in der Küche, später brachte man sie mit einem Streifenwagen ins Landeskriminalamt. Sie musste eine DNA-Probe abgeben und am Schreibtisch eines jungen Polizisten alles erzählen, was sie jemals über Hannah Klarenheim gehört und gesehen hatte. Er stellte sich als Dennis Behrendt vor und konnte nicht älter als fünfundzwanzig Jahre sein, auch wenn er kaum noch Haare hatte. Gewissenhaft schrieb er alles auf, was sie sagte, und schien überhaupt keine Eile zu haben. Irgendwann schaute sie auf die Uhr: zwei Uhr morgens.

»Frau Schmidt, warum sind Sie in die offene Wohnung gegangen?«

Charlotte wurde sauer. »Aber genau diese Frage haben Sie mir doch schon gestellt.«

»Ich weiß, ich frage Sie noch einmal.«

»Können Sie nicht weiter vorn nachschauen, da steht es doch.«

»Ich möchte aber, dass Sie es mir noch einmal erzählen.« Dazu hatte sie keine Lust, sie wollte nach Hause und sich die Decke über den Kopf ziehen.

»Wissen Sie, es geht mir wirklich nicht gut. Ich verstehe ja noch nicht einmal, warum Hannah Klarenheim tot ist.«

Hinter sich hörte sie eine Stimme: »Dennis, ich kann gern übernehmen.«

Charlotte drehte sich um, aber sie konnte im dunklen Raum nichts erkennen, weil sie stundenlang in das grelle Licht der Schreibtischlampe gestarrt hatte. Die Stimme kam näher und gehörte zu einem großen Mann, der auf Dennis Behrendt zuging.

»Du kannst kurz Pause machen, wenn du willst.«

Der junge Polizist widersetzte sich kein bisschen und schoss von seinem Stuhl hoch.

Charlotte erkannte den anderen Mann an den Augen. Es war Daniel Zumsande, dieses Mal...
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Autor

Bianka Echtermeyer, geboren 1975 in Warendorf, ist Schriftstellerin und freie Journalistin. Am Anfang ihrer Karriere brachte ihr der deutsche Auslandsrundfunk, die Deutsche Welle, alles über Journalismus bei. Sie arbeitete in Berlin beim Fernsehen, bis sie 2008 für einen Job bei Brigitte Online nach Hamburg zog. Heute lebt sie immer noch dort, was daran liegt, dass Hamburg einfach zu schön ist, um es zu verlassen. In ihren Krimis greift sie gesellschaftliche Themen auf und lässt ihre Protagonisten Charlotte Schmidt und Daniel Zumsande zwischen Alster, Elphi und Elbe ermitteln.
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Echtermeyer, Bianka