Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Einer wird sterben

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am21.01.20191. Auflage
Sie ist allein im Haus. Allein mit ihrer Angst. Sie kann mit niemandem sprechen. Nicht einmal mit ihrem Mann. Was wissen die Leute im Auto? Und vor allem, was werden sie tun? Eines Morgens steht es plötzlich da. Das schwarze Auto. Mitten in der ruhigen Blumenstraße in einem gehobenen Wohnviertel. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Stundenlang, tagelang. Nach und nach macht diese stumme Provokation die Anwohner nervös. Allen voran Stella Johannsen, die sich immer und immer wieder die eine Frage stellt: Was wissen sie? Über die schreckliche Nacht vor sechs Jahren, als Stella und ihr Mann Paul einen schweren Unfall hatten. Einen Unfall, bei dem ein Mensch starb. Sind sie deswegen hier? Was werden sie tun? Und wie viel Zeit bleibt Stella noch? »Ich habe mich völlig in dieser Geschichte verloren und wusste irgendwann nicht mehr, wo oben und unten ist. Wahnsinnig spannend. Unbedingt lesen!« Melanie Raabe

Eine kurze Pressemeldung brachte Wiebke Lorenz auf die Idee für ihren Psychothriller »Einer wird sterben«: Über eine Woche lang parkte ein Pärchen im Auto in einer ruhigen Straße, ohne auszusteigen. Und niemand verstand, weshalb. Wiebke Lorenz war davon so fasziniert, dass sie die Geschichte gleich im Kopf weiterspann. Was, wenn diese Leute etwas wüssten, was keiner wissen darf? So ergeht es ihrer Hauptfigur Stella im Roman, gemeinsam mit ihr durchlebt der Leser Tage voller Angst und weiß nie, welche doppelten Böden die Geschichte noch bereithält. Genau dafür wird Wiebke Lorenz von ihren Fans geliebt, und die Presse verglich ihre psychologischen Höllenritte mit denen Sebastian Fitzeks. Sie lebt als freie Autorin in Hamburg.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSie ist allein im Haus. Allein mit ihrer Angst. Sie kann mit niemandem sprechen. Nicht einmal mit ihrem Mann. Was wissen die Leute im Auto? Und vor allem, was werden sie tun? Eines Morgens steht es plötzlich da. Das schwarze Auto. Mitten in der ruhigen Blumenstraße in einem gehobenen Wohnviertel. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Stundenlang, tagelang. Nach und nach macht diese stumme Provokation die Anwohner nervös. Allen voran Stella Johannsen, die sich immer und immer wieder die eine Frage stellt: Was wissen sie? Über die schreckliche Nacht vor sechs Jahren, als Stella und ihr Mann Paul einen schweren Unfall hatten. Einen Unfall, bei dem ein Mensch starb. Sind sie deswegen hier? Was werden sie tun? Und wie viel Zeit bleibt Stella noch? »Ich habe mich völlig in dieser Geschichte verloren und wusste irgendwann nicht mehr, wo oben und unten ist. Wahnsinnig spannend. Unbedingt lesen!« Melanie Raabe

Eine kurze Pressemeldung brachte Wiebke Lorenz auf die Idee für ihren Psychothriller »Einer wird sterben«: Über eine Woche lang parkte ein Pärchen im Auto in einer ruhigen Straße, ohne auszusteigen. Und niemand verstand, weshalb. Wiebke Lorenz war davon so fasziniert, dass sie die Geschichte gleich im Kopf weiterspann. Was, wenn diese Leute etwas wüssten, was keiner wissen darf? So ergeht es ihrer Hauptfigur Stella im Roman, gemeinsam mit ihr durchlebt der Leser Tage voller Angst und weiß nie, welche doppelten Böden die Geschichte noch bereithält. Genau dafür wird Wiebke Lorenz von ihren Fans geliebt, und die Presse verglich ihre psychologischen Höllenritte mit denen Sebastian Fitzeks. Sie lebt als freie Autorin in Hamburg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104038438
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum21.01.2019
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1117 Kbytes
Artikel-Nr.4017958
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Donnerstag, 21. Juni


Als sie am Nachmittag nach Hause kam, stand das Mercedes Cabriolet immer noch da. Parkte auf der anderen Straßenseite, direkt gegenüber ihrer Villa vor dem Haus der Sanders. Sein Verdeck war trotz des guten Wetters geschlossen, hinterm Steuer saß eine blonde Frau, auf dem Beifahrersitz ein Mann mit dunklen Haaren. Wie Puppen sahen sie aus, und wenn Stella nicht ein paar kleine Bewegungen wahrgenommen hätte - hier eine Hand, die übers Lenkrad strich, dort ein Kopf, der sich ein wenig zur Seite neigte -, hätte sie tatsächlich angenommen, dort in dem Auto säßen nur zwei leblose Pappkameraden.

Verstanden hätte sie es trotzdem nicht. Verstanden, weshalb in ihrer Straße seit morgens um neun, als sie das erste Mal aus dem Fenster geschaut und das Fahrzeug bemerkt hatte, bis jetzt um halb drei am Nachmittag ein schwarzes Cabrio stand, dessen Insassen sich kaum rührten.

Stella holte den Schlüssel aus ihrer Handtasche, steckte ihn in den Zylinder der Haustür und drehte ihn nach rechts. Sie hielt in der Bewegung inne. Wandte sich noch einmal zu dem Wagen um, betrachtete die zwei reglosen Gestalten und zog für den Bruchteil einer Sekunde in Erwägung, hinüberzugehen und gegen die Scheibe zu klopfen, um nachzufragen, ob sie helfen könne. Dann aber schüttelte sie den Kopf, fast amüsiert über diesen Anflug des Sich-Einmischen-Wollens, der eher zu ihrem Nachbarn Egon Scharff passte, der zwei Häuser weiter links direkt am Wendehammer wohnte.

»Renata?«, rief sie nach ihrer Haushälterin, sobald sie die Villa betreten, Sommermantel und Tasche an die Garderobe gehängt sowie ihre Mokassins abgestreift und ins Schuhregal gestellt hatte. »Ich bin wieder da!« Sie nahm den kleinen Stapel Post, der auf dem Sideboard neben der Tür lag, und ging damit in den Flur.

»In der Küche!«, erklang dumpf die Stimme der älteren Frau, die ihr und Paul zweimal pro Woche zur Hand ging, immer montags und donnerstags von halb elf bis halb drei. Stella fuhr in dieser Zeit zu ihrer Personaltrainerin und machte Pilates oder Yoga, danach holte sie sich noch etwas zum Mittagessen und setzte sich damit in den nahe gelegenen Park, um für die Haushälterin das Feld zu räumen. So war es beiden am liebsten.

Paul nannte Renata Graubert »seine gute Seele«. Sie war schon seit vielen Jahren für ihn tätig, länger, als er und Stella sich kannten. Anfangs hatten die zwei Frauen ein paar Anlaufschwierigkeiten miteinander gehabt, zu unterschiedlich ihre Auffassung von einer ordentlichen Haushaltsführung. Aber seit Paul seine Frau davon überzeugt hatte, Renata einfach freie Hand zu lassen, hatten sich alle Probleme in Wohlgefallen aufgelöst.

»Hallo«, begrüßte Stella die Putzfrau, als sie im Türrahmen zur Wohnküche stand. Sie kniete auf allen vieren vor dem Edelstahlherd im freistehenden Kochblock und hatte den Kopf in den Backofen gesteckt. »War heute alles in Ordnung?«

»Hm«, kam es bejahend zurück, wenige Sekunden später tauchte Renata aus dem Ofen hervor, schloss die Klappe, kam auf die Füße und beförderte ein Knäuel schmutziger Küchenrolle in den Paperboy neben der Arbeitsplatte. Dann zog sie sich mit einem geräuschvollen Flutschen die Gummihandschuhe aus. »Das Ceranfeld unten links funktioniert nicht«, sagte sie, während sie die Handschuhe in der Schublade für die Putzutensilien verstaute. »Ich habe schon mit dem Kundendienst telefoniert. Wir haben für Montagmorgen um acht einen Termin ausgemacht, ich hab´s eingetragen.«

»Um acht?« Stella warf die Post auf den Küchentresen.

»Später ging leider nicht. Soll ich am Montag einfach früher kommen?«

»Nein, kein Problem, ich kümmere mich darum.«

»Ich kann aber wirklich ...«

»Wie gesagt, es ist kein Problem, den Mann reinzulassen. Machen Sie sich keine Gedanken.«

»Sonst würde ich einfach schon mittags gehen, das würde mir nächste Woche ohnehin ganz gut passen.«

»In Ordnung«, stimmte Stella nun doch zu. »War sonst noch was?«

Renata zuckte mit den Schultern. »Nein, nichts. Der Schornsteinfeger war da und hat die Rauchmelder geprüft. Sind alle in Ordnung.«

»Prima. Dann wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende.«

»Ich Ihnen auch, Frau Johannsen. Paul ist nicht da, oder?«

»Nein, er kommt erst Ende nächster Woche zurück.« Sie nickten sich freundlich zu, und Renata machte sich daran, sich ihrer Schürze zu entledigen, um nach Hause zu Mann und Dackel zu eilen.

»Ach, Renata?«, hielt Stella sie zurück.

»Ja?«

»Ist Ihnen draußen auf der Straße auch das Auto aufgefallen?«

»Welches Auto?«

»Da parkt seit heute früh ein schwarzer Mercedes mit zwei Leuten drin, aber keiner steigt aus.«

Die Haushälterin schüttelte den Kopf. »Habe ich nicht bemerkt.« Sie ließ ihren Blick durch Küche und Wohnzimmer schweifen. »Aber ich hatte ja auch anderes zu tun.«

»Natürlich. Natürlich hatten Sie das.«

»Sind vielleicht wegen des Neubaus hier«, überlegte Renata. »Der ist doch jetzt fertig, oder?«

»Ich glaube schon.«

»Na, dann werden das Mietinteressenten sein.«

»Seit heute früh um neun?«

Renata sah sie fragend an.

»Um neun Uhr habe ich den Wagen zum ersten Mal gesehen. Seitdem hat er sich nicht von der Stelle bewegt, und da sitzen einfach nur eine Frau und ein Mann drin.«

»Keine Ahnung«, gab sie zurück. »Vielleicht wollen die sehen, was in der Straße so los ist.« Sie lachte leise. »Sonderlich viel ist das ja nicht.«

»Nein«, gab Stella ihr recht und nickte zerstreut. »Werden wohl tatsächlich Interessenten für eine der Wohnungen sein.«

Renata verabschiedete sich und ließ ihre Auftraggeberin allein in der Küche zurück.

Eine Weile blieb Stella unschlüssig stehen, dann ging sie hinüber in den Wohnbereich, setzte sich seufzend aufs Sofa und griff nach einer der Zeitschriften, die hier ordentlich gestapelt auf einem Beistelltisch lagen.

Aber sie konnte sich nicht aufs Lesen konzentrieren, permanent wanderten ihre Gedanken zu diesem seltsamen Paar draußen im Auto ab. Also stand sie wieder auf, ging zu einem der Fenster, die zur Straße lagen, und spähte durch eine Lücke zwischen den cremefarbenen Schiebegardinen.

Das Cabriolet parkte unbewegt an Ort und Stelle, die beiden Menschen rührten sich ebenfalls nicht, hockten da wie tot. Ansonsten sah alles aus wie immer.

Es war nicht so, dass Stella sich sonderlich darum scherte, was vor ihrer Haustür passierte. Zum einen hatte auch sie Besseres zu tun, als auf ein Kissen gestützt am Fenster zu lehnen und ihre Nachbarn zu beobachten. Zum anderen hatte Renata Graubert recht: Es gab da schlicht nichts, was der Beobachtung lohnen würde. Stella schob die Gardinen ein Stückchen weiter auseinander, ließ ihren Blick von links nach rechts wandern.

Die Blumenstraße war eine kurze Sackgasse und mündete in einen kleinen Wendehammer. Höchstens sechzig oder siebzig Meter lang, Kopfsteinpflaster, von mächtigen Linden gesäumt. »Gehobene Lage« würden Immobilienmakler es nennen. Mitten im Zentrum, sämtliche Einrichtungen des täglichen Bedarfs in fußläufiger Distanz: Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Banken, Schulen, U-Bahn, Bus, sogar das Universitätskrankenhaus war nur wenige hundert Meter entfernt. Ebenfalls direkt um die Ecke lag ein großer Park mit Grillplätzen, Abenteuerspielplatz, Laufpfaden, Hundewiese und See; im Sommer war der Rasen unter zahlreichen ausgebreiteten Picknickdecken kaum auszumachen.

Vier ehrwürdige Bauten aus der Gründerzeit standen rechts und links der Straße. Vorn an der Ecke ihr und Pauls eigenes Haus, dann das von Marlies und Hermann Wagner, einem älteren Rentnerpaar, beide weit über siebzig - sie an Muskelschwund erkrankt, er stets sorgenvoll um sie bemüht, Marlies hin und wieder im Rollstuhl durch die Gegend schiebend, weil ihre Beine kaum noch laufen wollten -, und schließlich noch die schöne, aber heruntergekommene Villa von Egon Scharff; ebenjenem Nachbarn, den sie alle hinter vorgehaltener Hand nur »den Blockwart« nannten. Denn niemand fühlte sich wie er dazu berufen, auf die nachbarschaftliche Ordnung zu pochen. Ob es die Gelben Säcke waren, die man für die Abfuhr nicht sichtbar genug am Straßenrand positioniert hatte, oder der Umstand, dass der TÜV des eigenen Fahrzeugs eine Woche überfällig war - schneller, als man Luft holen konnte, wies der 63-jährige Lehrer in Altersteilzeit seine Mitbürger auf solche Verfehlungen hin und gab den reuigen Sündern so die Möglichkeit zur Nachkorrektur.

Auf der anderen Straßenseite, vis-à-vis von Paul und Stella und damit genau dort, wo der Mercedes parkte, bewohnten Michael und Nina Sanders mit Sohn und Tochter ihr Haus im Jugendstil und betrieben gleichzeitig die Apotheke in dem kleinen Anbau daneben. Bereits in vierter Generation führte Michael Sanders das Geschäft. Manchmal, wenn Stella ihn und seine Frau durch das große und nackte Panoramafenster ihres Wohnzimmers miteinander diskutieren sah, kamen sie ihr hektisch und aufgeregt vor. Sie hatte sich deshalb schon gefragt, ob es mit der Apotheke nicht zum Besten stand, was sie in Anbetracht der etwas abgeschiedenen Lage nicht weiter verwundert hätte. Allerdings machten sowohl er als auch sie stets einen entspannten und freundlichen Eindruck, wenn Stella gelegentlich ein paar Kopfschmerztabletten oder einen Hustensaft bei ihnen kaufte, so dass die abendlichen Debatten wohl einen anderen Grund haben mussten.

Wahrscheinlich die Kinder, bei Eltern ging es ja meist um die Kinder. Lilly...
mehr

Autor

Eine kurze Pressemeldung brachte Wiebke Lorenz auf die Idee für ihren Psychothriller »Einer wird sterben«: Über eine Woche lang parkte ein Pärchen im Auto in einer ruhigen Straße, ohne auszusteigen. Und niemand verstand, weshalb. Wiebke Lorenz war davon so fasziniert, dass sie die Geschichte gleich im Kopf weiterspann. Was, wenn diese Leute etwas wüssten, was keiner wissen darf? So ergeht es ihrer Hauptfigur Stella im Roman, gemeinsam mit ihr durchlebt der Leser Tage voller Angst und weiß nie, welche doppelten Böden die Geschichte noch bereithält. Genau dafür wird Wiebke Lorenz von ihren Fans geliebt, und die Presse verglich ihre psychologischen Höllenritte mit denen Sebastian Fitzeks. Sie lebt als freie Autorin in Hamburg.
Weitere Artikel von
Lorenz, Wiebke