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Das Reich der zerbrochenen Klingen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
528 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am27.06.20191. Auflage
Episch, düster und unglaublich packend erzählt - das bildgewaltige Dark Fantasy-Debut von Anna Smith Spark Das einst mächtige Kaiserreich von Sekemleth wird von Dekadenz und Verfall bedroht; verfeindete Adelige streiten um die Vorherrschaft, und dazu ist ihnen jedes Mittel Recht: Der einflussreiche Fürst Orhan Emereth, der den Thron des Reiches mithilfe einer Söldnerarmee an sich reißen will, ahnt nicht, dass sich unter den gekauften Kriegern ein ganz besonderer junger Mann befindet: Marith ist nicht nur auf der Flucht vor seiner Vergangenheit, sondern auch vor seinem mächtigen Vater, der ihn tot sehen will. Die Hochpriesterin Thalia, die im Staat eine sehr angesehene Position einnimmt, hat den Tempel, in dem sie regelmäßig die Opferungen leitet, noch nie verlassen. Doch als das Gemetzel des Staatsstreiches beginnt, muss Thalia aus dem Tempel des 'Herrn über Leben und Sterben' fliehen, um dem sicheren Tod zu entkommen. Sie trifft auf Marith, der ihr zusichert, sie lebendig aus der Stadt herauszuschaffen. Gemeinsam werden sie schon bald zu Schlüsselfiguren im Spiel um die Macht. Die englischen Grimdark-Leser von Joe Abercrombie und Mark Lawrence sind begeistert - jetzt schickt sich Anna Smith Spark an, auch hierzulande die Fans düsterer Fantasy zu erobern! »Hypnotisierend, brutal und magisch.« Fantasy Book Critic

Anna Smith Spark wurde in London geboren, wo sie bis heute lebt. Sie studierte Geschichte und englische Literatur und veröffentlichte diverse Kurzgeschichten in Anthologien und Magazinen, bevor sie mit 'Das Reich der zerbrochenen Klingen' ihren Debutroman verfasste.
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Produkt

KlappentextEpisch, düster und unglaublich packend erzählt - das bildgewaltige Dark Fantasy-Debut von Anna Smith Spark Das einst mächtige Kaiserreich von Sekemleth wird von Dekadenz und Verfall bedroht; verfeindete Adelige streiten um die Vorherrschaft, und dazu ist ihnen jedes Mittel Recht: Der einflussreiche Fürst Orhan Emereth, der den Thron des Reiches mithilfe einer Söldnerarmee an sich reißen will, ahnt nicht, dass sich unter den gekauften Kriegern ein ganz besonderer junger Mann befindet: Marith ist nicht nur auf der Flucht vor seiner Vergangenheit, sondern auch vor seinem mächtigen Vater, der ihn tot sehen will. Die Hochpriesterin Thalia, die im Staat eine sehr angesehene Position einnimmt, hat den Tempel, in dem sie regelmäßig die Opferungen leitet, noch nie verlassen. Doch als das Gemetzel des Staatsstreiches beginnt, muss Thalia aus dem Tempel des 'Herrn über Leben und Sterben' fliehen, um dem sicheren Tod zu entkommen. Sie trifft auf Marith, der ihr zusichert, sie lebendig aus der Stadt herauszuschaffen. Gemeinsam werden sie schon bald zu Schlüsselfiguren im Spiel um die Macht. Die englischen Grimdark-Leser von Joe Abercrombie und Mark Lawrence sind begeistert - jetzt schickt sich Anna Smith Spark an, auch hierzulande die Fans düsterer Fantasy zu erobern! »Hypnotisierend, brutal und magisch.« Fantasy Book Critic

Anna Smith Spark wurde in London geboren, wo sie bis heute lebt. Sie studierte Geschichte und englische Literatur und veröffentlichte diverse Kurzgeschichten in Anthologien und Magazinen, bevor sie mit 'Das Reich der zerbrochenen Klingen' ihren Debutroman verfasste.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426452332
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum27.06.2019
Auflage1. Auflage
Seiten528 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1312 Kbytes
Artikel-Nr.4021088
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2


Das Gelbe Reich ... ich kann es beinahe erkennen. Ja. Es ergibt Sinn.«

Die dunkelgelbe Wüste, durchzogen von zerbröckelnden gelbgrauen Felsen und schäbigen gelbbraunen Dornbüschen. Mattgelber Himmel, tief hängende gelbe Wolken. Selbst die Haut und die Kleidung der Männer wurden gelb und waren fleckig von Schweiß und Sand. Es war so verdammt heiß, und vor Tobias´ Augen sah eigentlich alles gelb aus. Trocken und staubig und gelb wie Galle und alte Knochen. Das Gelbe Reich. Die berühmte goldene Straße. Das berühmte goldene Licht.

»Wenn ich den Rest meines Lebens knietief in schwarzem Schlamm stecken muss, würde ich als glücklicher Mann sterben, behaupte ich jetzt mal«, sagte Gulius und spuckte in den gelben Sand.

Rate kicherte. »Und es ist offensichtlich, wie sie all das Geld verdient haben. Staub ist wertvoll. Aber irgendwie hänge ich noch daran, da es eine erfrischende Abwechslung zu Kuhdung ist.«

»Ja, das ging mir auch schon durch den Kopf. Wenn dies das Herz des wohlhabendsten Reiches ist, das es jemals auf der Welt gab, dann bin ich eine der Kühe von Rates Vater.«

»Ein auf Sand gebautes Reich ... klingt poetisch.«

»Weil man mit Poesie auch so viel Geld verdienen kann.«

»Sie sind nicht die Kühe meines Vaters, sie gehören meinem Vetter. Mein Vater kümmert sich nur um sie.«

»Ich tippe auf Magie«, schaltete sich Alxine ein. »Mysteriöse arkane Kräfte. Sie wedeln mit den Händen, und der Staub verwandelt sich in Gold.«

»Ich habe in Alborn mal jemanden gesehen, der das konnte. Er hat Eisenpfennige in Goldmark verwandelt.«

Rate riss die Augen auf. »Wirklich?«

»Oh ja. Aber er konnte kein zweites Mal in einem Geschäft einkaufen und musste seinen Namen ständig ändern ...«

Sie kamen an einen schmalen Fluss und machten halt, um zu trinken und ihre Wasserschläuche aufzufüllen. Das Wasser war warm und schmutzig und schmeckte nach Ziegendung. Nachdem sie fast fünf Stunden lang marschiert waren, fühlte es sich dennoch herrlich auf der Haut an und rann ebenso die Kehle hinunter.

Fließendes Wasser, einige kleine Steine, auf denen man sitzen konnte, zwei größere, die Schatten spendeten. Was konnte sich ein Mann im Leben mehr wünschen? Tobias besprach sich mit Skie.

»Wir werden hier eine Weile rasten, Männer. Esst zu Mittag. Ruht euch aus. Warten wir, bis die schlimmste Hitze vorüber ist.« Wenn es noch heißer würde, liefen sie Gefahr, mit schmelzenden Schwertern herumzulaufen. Die Männer jubelten. Kochtöpfe wurden gefüllt und Äste gesammelt; Gulius machte sich daran, wässrigen Haferbrei zu kochen. Der neue Junge, Marith, wurde losgeschickt, um ein Loch für die Latrine zu buddeln. Tobias setzte sich und streckte die Beine aus. Er schloss die Augen. Kühle dunkle Schatten und der Geruch von Wasser. Herrlich.

»Was denkt ihr, wie lange es noch dauert, bis wir da sind?«, wollte Emit wissen.

Himmel, mussten sie ihn das ständig fragen? Tobias schlug die Augen wieder auf und seufzte. »Ich habe keine Ahnung. Frag Skie. Ein paar Tage? Eine Woche?«

Rate grinste Emit an. »Bist du den Sand etwa schon leid?«

»Ich sterbe vor Langeweile, wenn ich nicht bald etwas anderes als Sand und dein Gesicht sehe.«

»Ich habe vor einigen Stunden eine Ziege gesehen. Was willst du denn noch? Und es war auf jeden Fall eine Ziege und kein Bock, lass dir das vor deiner Antwort gesagt sein.«

Sie waren seit fast einem Monat unterwegs. Vierzig Mann, leicht bewaffnet und nur dürftig gerüstet. Keine Pferde, keine Bogenschützen, kein Magier oder dergleichen. Und kein Arzt, auch wenn sich Tobias damit brüstete, ein brauchbarer Feldscher und Wundheiler zu sein. Sie waren nur vierzig Männer in der Wüste, die gen Westen in Richtung der untergehenden Sonne marschierten. Ihr Ziel war nahe. Die Götter allein wussten, was sie dort erwartete. Das reichste Imperium, das die Welt je gesehen hatte. Oder gelber Sand.

»Gar nicht so übel«, meinte Alxine und kratzte die letzten Haferschleimreste aus seiner Schüssel. »Dank der Schlammklumpen schmeckt es anders als das Zeug, das wir zum Frühstück hatten.«

»Ich bin mir nicht sicher, ob das Schlamm ist ...«

»Und ich will es eigentlich gar nicht genau wissen.«

Sie trugen den sehr fantasievollen Titel Freie Kompanie des Schwertes. Es war ein alter Name, wenn nicht gar ein berühmter. Wohlbekannt in gewissen politischen Kreisen. Tobias hatte schon mehrmals vorgeschlagen, ihn zu ändern.

»Der Sand verleiht dem Ganzen auch eine interessante Konsistenz. Es knirscht so schön zwischen den Zähnen.«

»Das hast du gestern auch gesagt.«

»Und ich werde es morgen vermutlich wieder sagen. Ebenso übermorgen. Wahrscheinlich werde ich mir noch als alter Mann Sand aus den Zähnen pulen.«

»Und auch aus anderen Stellen.«

»Das, mein Freund, ist etwas, worüber ich lieber nicht nachdenken möchte.«

Die heiße gelbe Erde und die heiße gelbe Luft sorgten dafür, dass alles andere nebensächlich wurde. Wasser. Essen. Wasser. Rasten. Wasser. Schatten. Tobias lehnte sich mit dem Rücken an einen Stein und lauschte der monotonen Unterhaltung seiner Männer, die genauso war wie am Tag zuvor, dem Tag davor und noch einen Tag davor. Sie war fast schon rhythmisch. Musikalisch. Besaß ein angenehmes, vorhersehbares Muster. Vorwärts und rückwärts, vorwärts und rückwärts, vorwärts und rückwärts. Immer dieselben Gedanken. Die gleichen Worte. Das Grundgerüst eines Menschenlebens.

Rate war heute richtig in Form. »Wenn wir dort sind, werde ich als Erstes ein richtig gutes Steak essen. Durchwachsen, mit ordentlich Fett, gebrochenen Knochen, sodass das Mark herausquillt, vielleicht noch etwas warmes Brot und ein paar Pilze dazu, um den Saft aufzutunken.«

Emit schnaubte. »Das wohlhabendste Reich der Welt, und du träumst von einem Steak?«

»Sterben oder ein gutes Mahl, das ist mein Leitspruch.«

»Oh, dagegen sage ich auch nichts. Ich finde nur, dass es dort etwas Besseres als ein Steak geben sollte.«

»Etwas Besseres als ein Steak? Nichts ist besser als ein Steak.«

»Sagte die Hure zum heiligen Mann.«

»Ich dachte, du wärst Steaks langsam leid, Rate.«

»Da hast du dich gewaltig geirrt. Hast du eine Ahnung, wie es sich anfühlt, die dämlichen Viecher tagein, tagaus zu hüten und doch nie ein Stück von ihnen essen zu dürfen?«

»Sagte der heilige Mann zur Hure.«

Müdigkeit senkte sich auf sie herab. Langweile. Furcht. Sie marschierten und murrten, und es war heiß, und nachts war es kalt, und sie wollten endlich ankommen, fürchteten sich gleichzeitig aber auch davor, doch sie hatten die Nase voll vom gelben Staub, der gelben Hitze und der gelben Luft. Aber es sind wirklich gute Männer, stellte Tobias fest. Gute Soldaten. Sie gingen ihm zwar gehörig auf die Nerven, und wenn er noch zweimal schlecht schlief, würde er jeden einzelnen von ihnen vermutlich windelweich prügeln, aber im Grunde genommen waren es gute Männer. Er konnte fast schon stolz auf sie sein.

»Das Gelbe Reich.«

»Das Goldene Reich.«

»Das Sonnige Reich.«

»Sonnig klingt schön und fröhlich. Golden macht Hoffnung. Das Gelbe Reich - mit hoffentlich feigen Soldaten.«

Gulius schlug mit der Kelle gegen den Kessel. »Will noch jemand Haferbrei? Holt ihn euch, solange er noch nicht ganz geronnen ist.«

»Das, was mir letztens aus der Nase kam, sah irgendwie aus wie das Zeug auf dem letzten Löffel.«

»Ein Steak ... angebraten, sodass das Fett noch zischt, der Knochen schön schwarz ... Pilze ... Sauce ... ein Becher Immish-Gold ...«

»Ich nehme noch eine Schüssel, nicht dass der Brei noch schlecht wird.«

»Schlecht? Mann, wir reden hier über Haferbrei. Der liegt schon bewusstlos in der Gosse und wartet auf den Gnadenstoß.«

Eine Krähe flog krächzend über sie hinweg. Alxine versuchte, sie zu fangen. Es gelang ihm nicht. Sie flatterte wieder nach oben und kackte auf einen ihrer Tornister.

»Mistviech. Eine von denen krieg ich schon noch.«

»Aber an der war selbst für eine Krähe nicht viel dran.«

»Wenn ich sie mit ein paar Kräutern koche, würdest du dich nicht beschweren. In Allene gelten langsam geröstete Kräheninnereien als Delikatesse. Soll besser sein als Steak.«

»Das war mein verdammter Tornister!«

»In Allene heißt es, dass es Glück bringt, wenn einem eine Krähe auf den Kopf kackt.«

»Ruhe!« Tobias sprang auf. »Da rechts hat sich was bewegt.«

»Das war bestimmt nur eine Ziege«, erwiderte Rate. »Wenn wir richtig Glück haben, ist es die von vorh...«

Der Drache hatte sich bereits auf sie gestürzt, bevor sie auch nur die Gelegenheit bekamen, ihre Schwerter zu ziehen.

 

So groß wie ein Zugpferd. Dunkel, schlammig, faulig, rotzartig, modrig, widerlich grün. Trug sein Narbengewebe wie einen bestickten Umhang. Die Flügel schwarz, weiß und silbrig, schwer und gefährlich wie Klingen. Ein Gestank, der einen würgen lässt. Feuer und Asche. Heißes Metall. Angst. Freude. Schmerz. In der Wüste gibt es Drachen, stand auf den alten Karten des alten Kaiserreichs, und sie hatten gelacht und gesagt, nein, nein, nicht in der Nähe der großen Städte, und falls es überhaupt je Drachen gab, dann sind sie heute nichts als Erinnerungen an einen vergangenen Traum. Seine Zähne, riesig und zackig, schlossen sich um Gulius´ Arm; seine Augen waren wie Messer, als er sich mit dem blutigen Arm im Maul abwandte. Er spuckte Blut und Schleim und stieß erneut Flammen aus, bevor er mit den Flügeln schlug und sich in die Luft erhob. Männer wichen schreiend zurück, mit...
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Anna Smith Spark wurde in London geboren, wo sie bis heute lebt. Sie studierte Geschichte und englische Literatur und veröffentlichte diverse Kurzgeschichten in Anthologien und Magazinen, bevor sie mit "Das Reich der zerbrochenen Klingen" ihren Debutroman verfasste.