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Jagd durch Rom - XXIV

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
399 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am30.09.20191. Aufl. 2019
Eine einsame Gestalt steht hoch oben auf dem Mausoleum des Hadrian - ein Mann. Hinter ihm geht die Sonne unter, weit unter ihm führt der Fluss Hochwasser. Am anderen Ufer liegt der Mittelpunkt der Welt: Rom. Schritte hallen die Stufen hinauf. Der Feind! Marcus Clodius Ballista sitzt in der Falle - und springt. Es bleiben ihm nur 24 Stunden, um den Imperator zu retten, auf den am nächsten Abend ein Attentat verübt werden soll. Eine blutige Jagd durch die Stadt beginnt. Eine Jagd, auf der Ballista selbst verfolgt wird. Und nur die Götter wissen, wer ein Freund ist - und wer Feind ...


Harry Sidebottom wuchs im englischen Newmarket auf, promovierte in Oxford in Alter Geschichte und lehrte dort und an anderen Universitäten. Nach einem gefeierten Sachbuch über antike Kriegsführung und zahlreichen Fachartikeln veröffentlichte er diverse Abenteuerromane aus dem antiken Rom. Jagd durch Rom - XXIV ist sein erster historischer Thriller.
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Produkt

KlappentextEine einsame Gestalt steht hoch oben auf dem Mausoleum des Hadrian - ein Mann. Hinter ihm geht die Sonne unter, weit unter ihm führt der Fluss Hochwasser. Am anderen Ufer liegt der Mittelpunkt der Welt: Rom. Schritte hallen die Stufen hinauf. Der Feind! Marcus Clodius Ballista sitzt in der Falle - und springt. Es bleiben ihm nur 24 Stunden, um den Imperator zu retten, auf den am nächsten Abend ein Attentat verübt werden soll. Eine blutige Jagd durch die Stadt beginnt. Eine Jagd, auf der Ballista selbst verfolgt wird. Und nur die Götter wissen, wer ein Freund ist - und wer Feind ...


Harry Sidebottom wuchs im englischen Newmarket auf, promovierte in Oxford in Alter Geschichte und lehrte dort und an anderen Universitäten. Nach einem gefeierten Sachbuch über antike Kriegsführung und zahlreichen Fachartikeln veröffentlichte er diverse Abenteuerromane aus dem antiken Rom. Jagd durch Rom - XXIV ist sein erster historischer Thriller.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732572649
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum30.09.2019
Auflage1. Aufl. 2019
Seiten399 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4026038
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG
Das Mausoleum des Hadrian
Am Tag vor den Kalenden des April

»Die letzte Stunde.«

Der Sterbende lag an der Wand auf dem Boden und presste beide Hände auf die Wunde in seinem Bauch.

Ballista beugte sich über ihn. »Die letzte Stunde von was?«

»Morgen. Die - die letzte Stunde des Tages. Sie werden den Kaiser töten, wenn er aus dem Kolosseum kommt.«

Von irgendwo unter ihnen, aus den Tiefen des Grabmals, ertönte ein Geräusch.

Ballista ging zur Tür und stieg vorsichtig über die beiden Leichen hinweg.

Er hörte Schritte von mit Eisen beschlagenen Stiefeln und das Klirren von Waffen. Unten, am Eingang des Mausoleums, waren Bewaffnete. Viele. Und sie kamen hoch.

Ballista kehrte wieder in den Raum zurück.

»Hilf mir!«, flehte der Verletzte.

Ballista schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. »Wer?«

»Das haben sie nie gesagt.«

Ballista schlug ihn erneut.

»Bitte. Ich weiß es nicht.«

Ballista glaubte ihm.

»Lass mich nicht hier.«

Ballista hatte die beiden Messerstecher getötet, als er durch die Tür gestürmt war, doch den Informanten hatte er nicht mehr retten können. Trotzdem kannte er jetzt Ort und Zeit.

»Bitte.«

Die Mission war noch nicht gescheitert, nicht, wenn Ballista die Flucht gelang. Er stand auf.

»Sie werden mich umbringen!«

Ballista bewegte sich zur Tür. Die Geräusche kamen immer näher.

»Du kannst mich doch nicht alleinlassen.«

Der Weg nach unten war versperrt. Also musste er nach oben. Ballista wandte sich nach links und lief die Treppe hinauf.

»Barbaren-Bastard!«

Ballista lief weiter.

»Bastard!«

Der Gang wand sich spiralförmig durch das Herz des riesigen Monuments. Vor vielen Jahren war Ballista schon mal hier gewesen, damals, als er zum ersten Mal in die Stadt gekommen war. Vom Dach hatte man einen fantastischen Blick über die Stadt. Er erinnerte sich daran, dass es dort oben einen Dachgarten gab sowie eine Statue Kaiser Hadrians auf einem Streitwagen. Und vielleicht würde es von dort auch einen anderen Weg nach unten geben - so der Allvater Odin denn wollte, hieß das.

Das Treffen war eine Falle gewesen. Scarpio hatte ihn zu dem Treffen mit dem Informanten geschickt, und er hatte darauf bestanden, dass Ballista allein gehen solle. Hatte der Präfekt der Vigiles gewusst, dass das eine Falle war? Ballista hatte keine Zeit, jetzt darüber nachzudenken. Sollte er die nächste Stunde überleben, konnte er sich noch immer darum kümmern.

Ballista rannte und hielt dabei das Schwert an seiner Seite fest, damit es nicht gegen seine Beine schlug. Es ging immer links herum und hinauf. Immer weiter und weiter, stets zwei Stufen auf einmal. Und während Ballista unter den Lichtschächten an der Decke entlanglief, rannte er immer wieder durch unwirkliche Lichtsäulen, doch nur, um sofort wieder im Zwielicht zu verschwinden.

Seine Brust schmerzte, und auch seine Beine wurden schwer. Wie weit war es denn noch bis oben?

Auf der Innenseite der spiralförmigen Treppe kam Ballista immer wieder an geschlossenen Türen vorbei, aber er hielt nicht an. Wenn die in Kammern wie die führten, die er gerade verlassen hatte, dann würde er dort nichts finden außer der Asche von schon lange verstorbenen Mitgliedern alter Kaiserdynastien. Einen Weg hinunter gab es dort mit Sicherheit nicht.

Laute Stimmen hallten von unten zu Ballista hinauf, gefolgt von einem Schrei.

Die heraufstürmenden Männer hatten ihre Freunde und den Informanten gefunden. Dass Erstere tot waren, erfreute sie bestimmt nicht, und dass Letzterer ihnen von Ballista erzählen würde, machte jetzt auch keinen Unterschied mehr. Die Bewaffneten würden sie beide tot sehen wollen, und Ballista konnte nur nach oben geflohen sein.

Erneut hallte ein Schrei durch das steile Treppenhaus und verstummte sofort wieder.

Mittlerweile schmerzte Ballistas Brust bei jedem Atemzug, und der Schweiß rann ihm über die Stirn. Würde diese Treppe denn niemals enden? Er fühlte sich schon wie Sisyphos in der Unterwelt.

Eine letzte Ecke, und da war die Tür. Ihr Götter, lasst sie unverschlossen sein!

Die Tür öffnete sich nach außen. Ballista schloss sie hinter sich, lehnte sich dagegen und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Dreiundvierzig Winter war er nun schon auf Midgard. Das war schlicht zu viel für diese Art von Anstrengung.

Der Dachgarten war auf einer flachen Kuppel angelegt, wie auf einem kleinen Hügel, und auf der Kuppe stand eine überlebensgroße Statue des Kaisers Hadrian auf einem Triumphwagen, der von vier Pferden gezogen wurde. Die furchtbaren Stürme der letzten Tage waren zwar vorbei, doch die Luft roch immer noch nach Regen und die Steine waren feucht.

Von hier musste es doch noch einen anderen Weg nach unten geben. Ballista stieß sich von der Tür ab und stieg zur Kuppe hinauf.

Die Sonne senkte sich über dem Horizont, und die Zypressen hier oben warfen lange Schatten. In noch nicht einmal einer Stunde würde es dunkel sein.

Ballista umrundete die Statue. Nichts. Noch nicht einmal eine Falltür. Aber die Gärtner, Pflanzen und Diener mussten doch irgendwie hier raufkommen. Er schaute sich wild um.

Unter den Zypressen war der Garten mit Obstbäumen und Blumen bepflanzt. Pfade führten von der Kaiserstatue in alle Richtungen. Und es gab auch Hecken, Topfpflanzen, schwere Gartenmöbel, Springbrunnen und kleine Statuen. Sicher hatte man den Zugang für die Gärtner gut getarnt. Schließlich wollten die Patrizier keine Sklaven sehen, wenn sie hier oben die Aussicht genossen. Doch Ballista hatte keine Zeit zum Suchen.

Dann fielen ihm die Lichtschächte wieder ein. Nein. Selbst, wenn er einen davon finden könnte, wäre er zu schmal. Außerdem gab es dort nichts, was ihm als Kletterhilfe hätte dienen können. Dann kam ihm ein anderer Gedanke. Ballista ging den Pfad nach Osten runter.

Dort befand sich ein kleines Holzgeländer auf einer niedrigen Ziermauer am Rand des Gartens, an dem in regelmäßigen Abständen kleinere Statuen standen. Ballista schaute nicht auf die Stadt am Ufer hinab, ja noch nicht einmal auf die Wasser des Tibers, die sich an dem Mausoleum entlangwanden. Stattdessen packte er das in Marmor gehauene Bein des zum Untergang verdammten Antoninus, den Hadrian so sehr geliebt hatte. Einen Römer mochte diese Assoziation beunruhigen, doch Ballista, den Sohn des Nordens, kümmerte das nicht. Zum Glück war er außerdem schwindelfrei, und so lehnte er sich so weit es ging über das Geländer.

Das Mausoleum war mit weißem Marmor verkleidet. Die Blöcke waren derart kunstvoll eingepasst, dass man die Trennlinien kaum erkennen konnte. Halt für die Finger fand man dort jedenfalls nicht. Insgesamt führten über siebzig Fuß glatte Wand bis zur Basis, und dann ging es noch einmal vierzig Fuß bis zu dem schmalen Flussufer hinunter. Da konnte man nicht runterklettern.

Ballista rannte wieder zur Treppe hinauf und öffnete die Tür. Seine Verfolger kamen immer näher. Deutlich hörte er ihr angestrengtes Keuchen. Ohne nachzudenken wanderte Ballistas Hand zum Dolch an seiner Hüfte. Er zog ihn ein Stück heraus, steckte ihn aber sofort wieder weg. Seine Linke lag auf der Schwertscheide. Auch diese Klinge zog er ein paar Zoll heraus, ehe er sie wieder zurückfallen ließ. Schließlich legte er die Hand auf den magischen Stein, den er an seine Schwertscheide gebunden hatte.

Allvater Odin, wache über deinen Abkömmling. Lass nicht zu, dass ich Schande über meine Vorfahren bringe. Wenn ich sterbe, dann lass mich ihnen Ehre machen.

Ballista zog seinen Mantel aus und wickelte den dicken Stoff als Schild um seinen linken Unterarm. Ein paar Falten ließ er dabei in der Hoffnung herunterhängen, dass sich die Waffe eines Gegners darin verfangen würde.

Ballista wollte nicht sterben. Es gab viel zu viel, wofür es sich zu leben lohnte: seine Frau Julia, ihre gemeinsamen Söhne Isangrim und Dernhelm und sein bester Freund Maximus. Ballista schob diese Gedanken rasch beiseite. Ihm blieb keine Wahl. Entweder kämpfte er sich durch, oder aber er würde mit dem Schwert in der Hand fallen. Und sollte er hier wirklich sterben, dann zumindest nicht als Feigling.

Schwungvoll zog Ballista sein Schwert.

Denke nicht, handle.

Ballista ging durch die Tür, zog sie hinter sich zu und positionierte sich an der letzten Ecke der Treppe.

Die Männer waren fast da.

Leider war die Treppe breit genug für zwei Angreifer nebeneinander, ja sogar für drei, wenn sie es in Kauf nahmen, sich leicht zu behindern.

Schwere Schritte, Stöhnen und das Klirren von Waffen. Gleich würden sie ihn erreichen.

Mit dem Schwert vor sich und mit dem Rücken zur Tür atmete Ballista tief durch und verteilte sein Gewicht auf beide Beine. Und jetzt warte. Es dauert nicht mehr lang. Warte.

Das Geräusch der näher kommenden Feinde hallte von den Wänden wider und wurde stetig lauter.

Jetzt!

Ballista trat um die Ecke und schwang in einer fließenden Bewegung das Schwert mit der Rückhand.

Die Klinge traf den ersten Mann mitten ins Gesicht. Blut spritzte aus der Wunde und brannte Ballista in den Augen. Die anderen erstarrten. Sie waren wie benommen von dem Angriff, der so unerwartet gekommen war wie eine Geistererscheinung.

Götter der Unterwelt, was sind das viele!

Ballista riss die Klinge aus dem zerschmetterten Gesicht und...

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Harry Sidebottom wuchs im englischen Newmarket auf, promovierte in Oxford in Alter Geschichte und lehrte dort und an anderen Universitäten. Nach einem gefeierten Sachbuch über antike Kriegsführung und zahlreichen Fachartikeln veröffentlichte er diverse Abenteuerromane aus dem antiken Rom. Jagd durch Rom - XXIV ist sein erster historischer Thriller.
Jagd durch Rom - XXIV

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